
Rock River
Space Cadet
Moin,
hier habe ich mal zwei direkte Kontrahenten gebaut - die 'Shahak' (Mirage IIICJ) und die MiG-21MF, beide von eduard in 1/48. Da sie auf einer Basis stehen und gut zusammenpassen, habe ich sie in einem Rollout zusammengefasst.
Hintergrund:
Als direkte Folge des Sechstagekrieges von 1967 startete Ägypten den später sogenannten 'Abnutzungskrieg'; in der Hoffnung, die Israelis so aus den besetzten Gebieten vertreiben zu können. Im Grunde natürlich auch ein Krieg, beschränkte sich dieser aber auf Luftangriffe, Artillerie- und Raketenbeschuss, Kommandounternehmen und dergleichen - Krieg 'light' sozusagen.
1970 hatte die israelische Luftwaffe allerdings die absolute Lufthoheit über der Kanalzone erlangt und flog auch Angriffe tief nach Ägypten hinein, ohne dass die Ägypter in der Lage gewesen wären, dem erfolgreich entgegenzutreten.
Ein Hilfeersuchen Präsident Nassers an Moskau führte u. a. dazu, dass die Sowjetunion nicht nur Material und Berater lieferte, sondern in diesem Fall sogar Einheiten der sowjetischen Luftwaffe nach Ägypten verlegte, die zur Entlastung der ägyptischen Luftwaffe hauptsächlich den Schutz von Städten (Kairo, etc.) oder wichtigen Objekten übernahmen. Neben diverser Luftabwehr befand sich unter diesen Einheiten auch das 135. Jägerregiment, ausgestattet mit Mig-21MF, lackiert im Wüstentarnanstrich und mit ägyptischen Hoheitszeichen versehen.
Dies wurde zwar geheim gehalten, aber es dauerte nicht lange, bis die Israelis die Anwesenheit dieser Einheit festgestellt hatten (Funkverkehr?). Um sich nicht mit Moskau direkt anzulegen, agierte die IAF in den entsprechenden Bereich sehr vorsichtig und vermied die Konfrontation mit den MiGs aus der UdSSR. Auch die tiefen Einflüge nach Ägypten wurden eingestellt.
Genützt hat das relativ wenig, denn infolgedessen rückten die kombinierten Streitkräfte Ägyptens und der sowj. Luftwaffe/Luftabwehr näher an den Suezkanal heran. Die sowj. MiGs erweiterten ihren Aktionsradius und zeigten sich auch deutlich aggressiver und offensiver.
Dies zeigte sich ganz besonders am 25. Juli 1970, als die MiGs zwei A-4 Skyhawk der Israelis abfingen, bis über den Sinai verfolgten und beschossen - woraufhin eine der Skyhawks auf der Rephidim Luftwaffenbasis notlanden musste.
Nun änderte sich auch die Einstellung in Israel und man beschloss, hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - erstens wollte man den Sowjets eine Lektion erteilen und zweitens sollte die nachfolgende Aktion die Moral insbesondere der IAF stärken, die so recht kein Mittel gegen die ägyptische Luftabwehr (SAM-2/3) fanden und immer wieder Verluste erlitten.
Rimon 20:
Zunächst für den 29. Juli vorgesehen und dann auf den 30. Juli verschoben, fand an diesem Tag die Operation Rimon 20 statt.
Der Plan sah vor, die russischen MiG's in eine Falle zu locken, bei der vier 'Shahaks' den Standardaufklärungseinsatz von zwei Maschinen simulierten, indem sie so dicht zusammen flogen, dass sie nicht als vier Maschinen erkannt werden konnten.
Zeitlich abgestimmt waren auch weitere vier Shahaks und vier F-4E Phantom in den Plan involviert, wobei letztere sich durch ein entsprechendes Tiefangriffsflugprofil als Skyhawks tarnten.
Es dauerte eine Weile, aber schließlich wurden die ersten vier sowjetischen MiGs zum Abfangen des vermeintlichen Aufklärungseinsatzes gestartet und damit nahm der größte Luftkampf des Abnutzungskrieges seinen Lauf. Weitere acht MiGs wurden gestartet, u.a. um auch die 'Skyhawks' abzufangen. Weitere zwölf kurze Zeit später, als auch die vier Shahaks, die über dem Sinai in Position waren, eingriffen.
Der Plan der Israelis funktionierte nicht ganz so wie gedacht, weil die vier 'Aufklärer' nicht den richtigen Kurs nahmen, um die Phantoms genau in die Sechsuhrposition der MiGs zu bringen und so entwickelte sich ein allgemeiner Luftkampf.
In weniger als drei Minuten hatten die Israelis vier der MiGs abgeschossen, der Abschuss und Absturz einer fünften wurde später bestätigt.
Interessant ist hier, dass fast alle Abschüsse mit Lenkwaffen erfolgten, im Gegensatz zum Sechstagekrieg, wo die Shahaks nahezu ausschließlich die Bordkanonen benutzten. Das zeigt recht deutlich die Fortschritte, die mit dem Erscheinen von AIM-9D, Shafrir 2, AIM-7 oder auch der R-3 (AA-2 Atoll) gemacht wurden. Erwähnt werden muss auch, dass die Israelis neben aller Expertise auch das Glück auf ihrer Seite hatten, da es den MiGs immerhin gelang, zwei Atolls ins Ziel zu bringen, eine, die eine Shahak beschädigte, die noch nach Hause fliegen konnte und eine weitere, die nicht explodiert ist (hinter einer der F-4E).
Wer an einer ausführlichen Beschreibung von 'Rimon 20' interessiert ist, findet diese leicht im internet.
Die Modelle:
Hatten die Israelis damals eindeutig die Oberhand, so stellt sich das bei den beiden eduard-Modellen genau umgekehrt dar. Die Shahak ist wohl einer der frühen Bausätze von eduard und zeigt so einige Schwächen in puncto Paßgenauigkeit (Lufteinlässe), Oberflächengravuren oder auch der absolut ungeeigneten Fahrwerksbefestigungen. Außerdem litt mein Exemplar unter einem Formenversatz, wie ich ihn schon ewig nicht mehr gesehen habe. Also Nachbearbeitung für buchstäblich jedes Bauteil, sofern ich es nicht gleich komplett ersetzt habe (Rundstäbe, etc.). Alles in allem in eher aufwändiger Bau.
Sonderausstattung für die Shahak: eduard Brassin Mirage IIIC wheels, AIM-9D Sidewinder, Shafrir 2. Master models: Staurohr. Maketar: Lackierschablonen für die Davidsterne.
Die MiG-21 MF (Fishbed-J) von eduard dagegen ist Klasse, wenn auch ebenfalls mit etwas fragwürdigen Ideen zum Einbau insbesondere des Bugfahrwerks. Wenn ich an diesem Model überhaupt etwas zu kritisieren habe, sind es die fast schon zu feinen Oberflächendetails (Gravuren), die schon bei den kleinsten Schleifarbeiten verschwinden.
Sonderausstattung für die MiG-21MF: eduard Brassin: MiG-21 wheels. Master models: Staurohr. Quickboost: 'Air scoops'. BarracudaCast: Radome Upgrade Set.
Lackiert wurden beide mit Gunze Mr. Color-Farben, die Abgrenzung der Oberflächentarnung erfolgte mit Bluetak-'Würstchen'. Die Alterung beschränkt sich auf leichte Farbvariationen der Tarnfarben, einen moderaten 'wash' und hier und da ein paar Abnutzungs- und Gebrauchsspuren.
Hier die beiden Kontrahenten auf ihrer gemeinsamen Basis.
Die Shahak '52' stellt die Maschine von Iftach Spector (101. Staffel) dar, der als Ersatz für eine mit Triebwerkproblemen ausgefallene Shahak von der Rephidim Luftwaffenbasis gestartet war und am Abschuss der fünften Fishbed beteiligt war. Er teilt sich diesen Abschuss mit Avraham Salmon (119. Staffel)
hier habe ich mal zwei direkte Kontrahenten gebaut - die 'Shahak' (Mirage IIICJ) und die MiG-21MF, beide von eduard in 1/48. Da sie auf einer Basis stehen und gut zusammenpassen, habe ich sie in einem Rollout zusammengefasst.
Hintergrund:
Als direkte Folge des Sechstagekrieges von 1967 startete Ägypten den später sogenannten 'Abnutzungskrieg'; in der Hoffnung, die Israelis so aus den besetzten Gebieten vertreiben zu können. Im Grunde natürlich auch ein Krieg, beschränkte sich dieser aber auf Luftangriffe, Artillerie- und Raketenbeschuss, Kommandounternehmen und dergleichen - Krieg 'light' sozusagen.
1970 hatte die israelische Luftwaffe allerdings die absolute Lufthoheit über der Kanalzone erlangt und flog auch Angriffe tief nach Ägypten hinein, ohne dass die Ägypter in der Lage gewesen wären, dem erfolgreich entgegenzutreten.
Ein Hilfeersuchen Präsident Nassers an Moskau führte u. a. dazu, dass die Sowjetunion nicht nur Material und Berater lieferte, sondern in diesem Fall sogar Einheiten der sowjetischen Luftwaffe nach Ägypten verlegte, die zur Entlastung der ägyptischen Luftwaffe hauptsächlich den Schutz von Städten (Kairo, etc.) oder wichtigen Objekten übernahmen. Neben diverser Luftabwehr befand sich unter diesen Einheiten auch das 135. Jägerregiment, ausgestattet mit Mig-21MF, lackiert im Wüstentarnanstrich und mit ägyptischen Hoheitszeichen versehen.
Dies wurde zwar geheim gehalten, aber es dauerte nicht lange, bis die Israelis die Anwesenheit dieser Einheit festgestellt hatten (Funkverkehr?). Um sich nicht mit Moskau direkt anzulegen, agierte die IAF in den entsprechenden Bereich sehr vorsichtig und vermied die Konfrontation mit den MiGs aus der UdSSR. Auch die tiefen Einflüge nach Ägypten wurden eingestellt.
Genützt hat das relativ wenig, denn infolgedessen rückten die kombinierten Streitkräfte Ägyptens und der sowj. Luftwaffe/Luftabwehr näher an den Suezkanal heran. Die sowj. MiGs erweiterten ihren Aktionsradius und zeigten sich auch deutlich aggressiver und offensiver.
Dies zeigte sich ganz besonders am 25. Juli 1970, als die MiGs zwei A-4 Skyhawk der Israelis abfingen, bis über den Sinai verfolgten und beschossen - woraufhin eine der Skyhawks auf der Rephidim Luftwaffenbasis notlanden musste.
Nun änderte sich auch die Einstellung in Israel und man beschloss, hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - erstens wollte man den Sowjets eine Lektion erteilen und zweitens sollte die nachfolgende Aktion die Moral insbesondere der IAF stärken, die so recht kein Mittel gegen die ägyptische Luftabwehr (SAM-2/3) fanden und immer wieder Verluste erlitten.
Rimon 20:
Zunächst für den 29. Juli vorgesehen und dann auf den 30. Juli verschoben, fand an diesem Tag die Operation Rimon 20 statt.
Der Plan sah vor, die russischen MiG's in eine Falle zu locken, bei der vier 'Shahaks' den Standardaufklärungseinsatz von zwei Maschinen simulierten, indem sie so dicht zusammen flogen, dass sie nicht als vier Maschinen erkannt werden konnten.
Zeitlich abgestimmt waren auch weitere vier Shahaks und vier F-4E Phantom in den Plan involviert, wobei letztere sich durch ein entsprechendes Tiefangriffsflugprofil als Skyhawks tarnten.
Es dauerte eine Weile, aber schließlich wurden die ersten vier sowjetischen MiGs zum Abfangen des vermeintlichen Aufklärungseinsatzes gestartet und damit nahm der größte Luftkampf des Abnutzungskrieges seinen Lauf. Weitere acht MiGs wurden gestartet, u.a. um auch die 'Skyhawks' abzufangen. Weitere zwölf kurze Zeit später, als auch die vier Shahaks, die über dem Sinai in Position waren, eingriffen.
Der Plan der Israelis funktionierte nicht ganz so wie gedacht, weil die vier 'Aufklärer' nicht den richtigen Kurs nahmen, um die Phantoms genau in die Sechsuhrposition der MiGs zu bringen und so entwickelte sich ein allgemeiner Luftkampf.
In weniger als drei Minuten hatten die Israelis vier der MiGs abgeschossen, der Abschuss und Absturz einer fünften wurde später bestätigt.
Interessant ist hier, dass fast alle Abschüsse mit Lenkwaffen erfolgten, im Gegensatz zum Sechstagekrieg, wo die Shahaks nahezu ausschließlich die Bordkanonen benutzten. Das zeigt recht deutlich die Fortschritte, die mit dem Erscheinen von AIM-9D, Shafrir 2, AIM-7 oder auch der R-3 (AA-2 Atoll) gemacht wurden. Erwähnt werden muss auch, dass die Israelis neben aller Expertise auch das Glück auf ihrer Seite hatten, da es den MiGs immerhin gelang, zwei Atolls ins Ziel zu bringen, eine, die eine Shahak beschädigte, die noch nach Hause fliegen konnte und eine weitere, die nicht explodiert ist (hinter einer der F-4E).
Wer an einer ausführlichen Beschreibung von 'Rimon 20' interessiert ist, findet diese leicht im internet.
Die Modelle:
Hatten die Israelis damals eindeutig die Oberhand, so stellt sich das bei den beiden eduard-Modellen genau umgekehrt dar. Die Shahak ist wohl einer der frühen Bausätze von eduard und zeigt so einige Schwächen in puncto Paßgenauigkeit (Lufteinlässe), Oberflächengravuren oder auch der absolut ungeeigneten Fahrwerksbefestigungen. Außerdem litt mein Exemplar unter einem Formenversatz, wie ich ihn schon ewig nicht mehr gesehen habe. Also Nachbearbeitung für buchstäblich jedes Bauteil, sofern ich es nicht gleich komplett ersetzt habe (Rundstäbe, etc.). Alles in allem in eher aufwändiger Bau.
Sonderausstattung für die Shahak: eduard Brassin Mirage IIIC wheels, AIM-9D Sidewinder, Shafrir 2. Master models: Staurohr. Maketar: Lackierschablonen für die Davidsterne.
Die MiG-21 MF (Fishbed-J) von eduard dagegen ist Klasse, wenn auch ebenfalls mit etwas fragwürdigen Ideen zum Einbau insbesondere des Bugfahrwerks. Wenn ich an diesem Model überhaupt etwas zu kritisieren habe, sind es die fast schon zu feinen Oberflächendetails (Gravuren), die schon bei den kleinsten Schleifarbeiten verschwinden.
Sonderausstattung für die MiG-21MF: eduard Brassin: MiG-21 wheels. Master models: Staurohr. Quickboost: 'Air scoops'. BarracudaCast: Radome Upgrade Set.
Lackiert wurden beide mit Gunze Mr. Color-Farben, die Abgrenzung der Oberflächentarnung erfolgte mit Bluetak-'Würstchen'. Die Alterung beschränkt sich auf leichte Farbvariationen der Tarnfarben, einen moderaten 'wash' und hier und da ein paar Abnutzungs- und Gebrauchsspuren.
Hier die beiden Kontrahenten auf ihrer gemeinsamen Basis.
Die Shahak '52' stellt die Maschine von Iftach Spector (101. Staffel) dar, der als Ersatz für eine mit Triebwerkproblemen ausgefallene Shahak von der Rephidim Luftwaffenbasis gestartet war und am Abschuss der fünften Fishbed beteiligt war. Er teilt sich diesen Abschuss mit Avraham Salmon (119. Staffel)
Zuletzt bearbeitet: