Otto Celera 500L- einmotoriges Mehrzweckflugzeug mit Dieselmotor

Diskutiere Otto Celera 500L- einmotoriges Mehrzweckflugzeug mit Dieselmotor im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Moin! Daß dieser Fall irgendwo im Envelope an einem einzigen Arbeitspunkt mal erreicht werden könnte, bezweifle ich nicht. Daß es möglich ist...
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Moin!

Man kann nach so vielen Seiten mal den Faden verlieren... Darf ich Dicht daran erinnern dass Du der Meinung warst, Propellermaschinen können ihre Höchstgeschwinidigkeit nicht bei der Geschwindigkeit des besten Gleitens erreichen, weil sie dafür keine ausreichende Motorleistung in großer Höhe hätten.
Daß dieser Fall irgendwo im Envelope an einem einzigen Arbeitspunkt mal erreicht werden könnte, bezweifle ich nicht. Daß es möglich ist, ein praxistaugliches und zertifizierbares Propellerflugzeug zu bauen, daß einen Großteil seiner produktiven Flugzeug an diesem Arbeitspunkt verbringt und damit die Nachteile ausgleicht, die sich aus einer so extremen Auslegung zwangsläufig ergeben, dagegen schon.

Und die Erwähnung der Praxis heißt eben auch, daß man sich über solche Sachen wie Kompressibilität, Wirkungsgrade, atmosphärische Bedingungen, Jetstreams, Steigleistungen, Landegeschwindigkeiten etc. Gedanken macht. Mit Faustformeln und konstanten SFCs kann man sich Welt schönrechnen, wie man will ... man wird nur nicht schlauer dadurch.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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Über die Landegeschwindgkeiten haben wir beide und von Anfang an Gedanken gemacht, hier wird man den selben Aufwand treiben müssen wie bei einem Jet, dafür erhält man fast die selbe Geschwindigkeit bei erheblich verbesserter Wirtschaftlichkeit mit einer riesigen Reichweite.

Der Antrieb ist von seiner Auslegung vergleichbar wie die PKW Dieselderivate die seit bald 20 Jahren in Flugzeugen eingesetzt werden, da ist nichts Extremes dabei, auch wenn ich selber die Hochdrehzahlkonzepte nicht für den besten Ansatz halte. Eine Doppelturboaufladung in FLugzeugen ist m.W. neu, bei PKW und Nutzfahrzeugen hingegen alltäglich, den 7er BMW hab es soar mit Dreifachaufladung.

Ich sehe keine anderen Nachteile, als die die auch bei Businessjets auftreten und die kommen mit Kompressibilität, Atmosphärischen Bedingungen Jetstreams etc. auch klar.
 
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Ich sehe keine anderen Nachteile, als die die auch bei Businessjets auftreten und die kommen mit Kompressibilität, Atmosphärischen Bedingungen Jetstreams etc. auch klar.
Wenn Du nur einen einzigen Arbeitspunkt hast und der wegen gegenläufigen Jetstreams nicht sinnvoll fliegbar ist, dann mußt Du in eine andere Höhe ausweichen. Da Dein Arbeitspunkt am Höhenextrem liegt, kannst Du nicht nach oben ausweichen, also geht es nur nach unten. Weiter unten mußt Du aber, weil Du ein Propellerflugzeug hast, Deinen Motor drosseln und mit niedrigerer Geschwindigkeit fliegen, um das Reichweitenoptimum zu erreichen.

Ein Düsenflugzeug wird im Reiseflug normalerweise unter die maximale Dauerleistung gedrosselt und kann daher sowohl nach oben oder nach unten ausweichen, und es kann seinen optimalen aerodynamischen Arbeitspunkt durch Anpassung der Leistung in einem weiten Höhenband erreichen und nicht nur in "Reiseleistungs-Gipfelhöhe".

Ein Propellerflugzeug funktioniert fundamental anders als ein Düsenflugzeug.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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Ein Vorteil von Propellerflugzeugen mit Kolbenmotor ist, dass der Wirkungsgrad weniger empfindlich auf Flughöhen und Temperaturen reagiert als bei Turbinen, an anderer Stelle habe ich gelesen, dass es ein großer Vorteil wäre wenn man mit einem Propellerflugzeug bei so einem entgegengesetzten Jetstream nach unten ausweichen kann, während dies bei Strahltriebwerken keine Option ist wegen der Wirkungsgradverschlechterung.

Egal welcher Antrieb, mit Gegenwind kommt man nich so schnell und weit irgendwo hin wie ohne Gegenwind...
 
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Ein Vorteil von Propellerflugzeugen mit Kolbenmotor ist, dass der Wirkungsgrad weniger empfindlich auf Flughöhen und Temperaturen reagiert als bei Turbinen
Mein Punkt betrifft nicht Kolbenmotoren im allgemeinen, sondern Deine Vorstellung, ein Flugzeug auf einen Extrempunkt auszulegen. Wenn Du keine Leistungsreserve hast, um bei veränderten Bedingungen Deinen Arbeitspunkt zu halten, dann bist Du empfindlich.

an anderer Stelle habe ich gelesen, dass es ein großer Vorteil wäre wenn man mit einem Propellerflugzeug bei so einem entgegengesetzten Jetstream nach unten ausweichen kann, während dies bei Strahltriebwerken keine Option ist wegen der Wirkungsgradverschlechterung.
Propellerflugzeuge sind universell so ausgelegt, daß ihre Reichweite nicht leidet, wenn sie bei niedrigem Tempo in der Troposphäre rumkrebsen.

Düsenflugzeuge müssen schnell und hoch fliegen, damit sie wirtschaftlich sind.

Daß die Verkehrsfliegerei vollkommen von Düsenflugzeugen dominiert wird, zeigt wohl deutlich, wie die Wertigkeit der jeweiligen Vor- und Nachteile sich in der Praxis auswerten.

Versuch doch mal, systemisch zu denken.

Was wären Gewicht, Leistung und Wirkungsgrad bei einem RED-ähnlichen Dieselmotor mit Auslegung für 5, 10, 15 und 20 km Reiseflughöhe? Schon bei dieser Betrachtung wirst Du darauf stoßen, daß eine Auslegung für extreme Höhen Nachteile hat. Dann kommt der Zwischenkühler dazu ... innere Widerstände, äußere Widerstände. Dann kommt die Druckkabine dazu ... Strukturgewicht, Aggregatgewicht, Leistungsbedarf für die Druckbelüftung. Dann kommt der Propeller ins Spiel ... dessen Wirkungsgrad wird mit zunehmender Höhe immer schlechter. Dann brauchst Du Hochauftriebshilfen ... noch mehr Strukturgewicht, aerodynamischer Widerstand im Reiseflug durch zahlreiche Spalte.

Je nachdem, auf Du dein Flugzeug für 5, 10, 15 oder 20 km Reiseflughöhe auslegst, ist das eine ganz andere Konstruktion. Und dann betrachtest Du mal den echten Anwendungsfall, der für die Celera vorgesehen ist: Lufttaxi für 6 Personen im inner-amerikanischen Verkehr. (Vereinfacht.) Wenn Du da erstmal anderthalb Stunden auf Reiseflughöhe kletterst, dann ist der Jet, mit dem Du konkurrierst, auf vielen Strecken schon am Zielort gelandet. Also machst Du bei weitem nicht jeden Flug in extremer Höhe ... aber je extremer Du Deinen Arbeitspunkt ausgelegt hast, desto weiter bist Du im Normalbetrieb davon entfernt.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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Jedes Flugzeug mit einer mehr oder weniger festen Geometrie besitzt einen optimalen Betriebspunkt für jede Geschwindigkeit, das ist bei der Otto Celera nicht anders als beim Learjet oder einer Chessna 172. Die Besonderheit bei der Otto Celera ist, dass man tatsächlich in de optimalen Betriebspunkt fliegen möchte, so wie Jets dies machen, aber keine Chessna 172, weil letztere nicht so hoch kommt.

Der Wirkungsgrad des Dieselmotors ändert sich wenig mit der Flughöhe, tendentiell steigt er aber mit zunehmender Höhe an. Die Kühlung ist ein entscheidender Punkt, wenn ma es richtig macht (z.B. Republic Rainbow), dann kann man aus der Abwärme noch Vortrieb generieren, wenn man es flasch macht, erhält man einen hohen Luftwiderstand. Es gibt Patentanmeldungen dazu von Otto Celera, die zeigen, dass sie sich dessen sehr bewusst sind, ich denke, das Problem werden sie lösen. Ihr Ansatz scheint ähnlich wie bei der Rainbow zu sein, bei der m.W. der Auspuffstrahl als Ejector für die Kühlluft gewirkt hat.

Ich hab meine Berechnungen für ein Gewicht von 4 t Startgewicht durchgeführt, damit sollte sich eine Druckkabine und Fowlerklapen etc. locker realisieren lassen (die Piper Malibu mit Druckkabine kommt auf weniger als die Hälfte!).

Der Redair Diesel wiegt trocken 363 kg, mit allem was dazugehört, inklusive den Kühlern und noch nen großen Niederdruckturbo kommen aus der Hüfte geschossen nochmal 200 kg dazu, das ist dann etwa 15 % des Gesamtgewichts. Das eingesparte Kraftstoffgewicht gegenüber einer Turbine ist erheblich höher als der Gewichtsvorteil gegenüber einem Dieselmotor.

zu den Leistungsbedarf für die Lüftung hab ich schon vorher was geschrieben, dies könnte man sehr effizient lösen mit Druckentnahme hinter dem Niederdruckverdichter und Rückführung durch einen (sehr schwachen) Venturi, dabei entstehen nur minimale Verluste weil die Luft nicht für den Motor verloren geht.

Fowler Klappen als Hochauftriebshilfen hatte ich auch schon vorher ins Gespräch gebracht, diese können vorteilhaft sehr weit in den Flügel eingezogen werden, so dass sie kaum Widerstandserhöhend wirken. Die ersten Spalte liegen hierbei sicherlich in einemBereich, in dem die Luft auch bei einem Laminarprofil nicht mehr laminar strömt (Laminarprofil bedeutet ja nur, einen höheren laminaren Anteil und keineswegs vollständig laminar)

Es gibt viele Propellerflugzeuge die 740 km/h oder schneller fliegen (z.B. A400 m), anscheinend ist dies eine Geschwindigkeit die man noch mit guten Propellerwirkungsgraden fliegen kann, darüber hinaus benötigt man gegenläufige Propeller (die keiner wirklich will) oder einen Fan (letzteren könnte man durchaus auch mit einem Dieselmotor antreiben, aber lassen wir das...)

Was grade dominiert muss nicht immer so bleiben, ohne politische Zwangsmaßnahmen würden Turbodieselmotoren den Straßenverkehr weiter dominieren. Bei Schiffen, galten Gasturbinen auch mal als schick, zu Zeiten, als noch die Dampfturbinen bei großen Schiffen dominiert haben, durchgesetzt hat sich der Großdieselmotor. Bei großen Triebwerken werden die Turbinen natürlich nicht zu ersetzen sein, deren Wirkungsgrade in großen Flughöhen sind auch so hoch, dass selbst die Brennstoffzelle keine Chance haben wird (deren Wirkungsgrad übrigends mit zunehmender Flughöhe sinkt).
 
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Ich hab meine Berechnungen für ein Gewicht von 4 t Startgewicht durchgeführt, damit sollte sich eine Druckkabine und Fowlerklapen etc. locker realisieren lassen (die Piper Malibu mit Druckkabine kommt auf weniger als die Hälfte!).
Ich nehme das mal als Beispiel darüber, warum unsere Diskussion erfolglos ist. Du denkst in Begriffen von "geht/geht nicht". Für die Sinnhaftigkeit eines Entwurfes ist immer das "wieviel" entscheidend.

Wenn Du systemisch denkst, dann berücksichtigst Du die "Kosten", die durch eine Druckkabine in Form höheren Gewichts und höheren induzierten Widerstands entstehen, bei der Auslegung Deines Flugzeugs. Das ist keine Trivialität, die man mal eben mit einem Nebensatz abtun kann.

Und Dein Entwurf muß nicht nur besser als sein alle, die schon am Markt sind, sondern er muß auch besser sein als alle anderen Entwürfe, die Du an seiner Stelle auch bauen könntest. Für jeden Kilometer Flughöhe, auf die Du verzichtest, wird Dein Flugzeug ein Stück leichter, günstiger und leistungsfähiger im Rest seines Einsatzbereiches.

Die Celera ist ja kein interkontinentaler Marschflugkörper, der entweder 4500 nautische Meilen schafft oder wirkungslos verpufft, sondern ein Flugzeug, das sein Geld im Intercity-Verkehr verdienen soll.

Otto schreibt ausdrücklich:

Revolutionizing the Short-Haul Model
By making short-haul flights more cost effective, the Celera 500L brings commercial viability to the air-taxi market and easily outperforms numerous aircraft designed specifically for it.
Das heißt, das man sich schon überlegen muß, ob man eine "Celera 15 km" bauen will, eine "Celera 12 km", oder vielleicht doch nur eine "Celera 9 km", weil der typische Flug vielleicht nie über 6 km hinauskommt, bevor man mit dem Abstieg zum nahegelegenen Zielort beginnen muß.

Technisch mag sich auch ein Extremlösung umsetzen lassen, aber ob es irgendeinen Sinn macht, das überhaupt zu versuchen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wunschdenken hilft da nicht!

Tschüs!

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Die Celera ist keine Extremlösung, es gibt eine Menge Flugzeuge die schneller und noch höher fliegen, auch das Gewicht wird für die Größe nicht herausragend niedrig sein müssen. Neu ist nur die Kombinaton, aus einem durchaus bewähreten Motorkonzept (nicht Motortyp), kreisrunder Druckkabine, Heckpropeller, strömungsoptimierte Rumpfform usw.. Nichts daran ist wirklich mit einem extremen Entwicklungsrisiko verbunden, die Kühlung sehe ich, wie schon vielfach beschrieben, als die kritischste aber lösbare Aufgabe.

Vergleichen wir doch mal die Celera mit der Piper Malibu, was soll denn da die Celera deutlich teuerer machen? Sicher, der Klappenmechanismus macht ein bisschen was aus, der neue Motor wird etwas mehr kosten, aber eine Druckkabine, Einziehfahrwerk, Turbolader etc. ist alles auch schon in der Malibu vorhanden. Selbst wenn die Otto Celera das doppelt kosten würde, wäre sich immer noch ein Schnäppchen im Vergleich zu einem Businessjet.

Ein Markt für schnelle Flugzeuge für 6 Personen mit großer Reichweite ist durchaus vorhanden, dass nicht mehr Leute mit einem Businessjet durch die Gegend fliegen liegt wohl in aller erster Linie an den hohen Kosten. Eine Sache, die Du völlig ignorierst sind die Stärken dieses Konzepts, die Otto Celera verbraucht unter 12 L auf 100 km! Dieser Wert ist weit unterhalb dessen was Jets schaffen, dabei bietet die Otto Celera fast die selbe Geschwindigkeit und mehr Reichweite. Der Geschwindigkeitsvorteil eines Jets wird sehr schnell elimiert wenn eine Zwischenlandung erforderlich sein wird.

Wie schon mal geschrieben, ein aufgeladener Kolbenmotor reagiert viel weniger empfindlich auf die Flughöhe als eine Turbine, grade bei einer Kurzstrecke wird die Otto Celera noch wirtschaftlicher sein, als ein Jet. Hinzu kommt der sehr hohe Verbrauch einer Tubine auf dem Rollfeld, der fällt grade bei Kurzstrecken erheblich ins Gewicht.

Wenn wir mittelfristig davon ausgehen, dass synthetische Kraftstoffe in der Luftfahrt zum Einsatz kommen werden, dann ist der Verbrauch zukünftig noch viel wichtiger als heute. Mit der Otto Celera kann man in einem privaten Flugzeug von Punkt zu Punkt fliegen und hat weniger Kraftstoff pro Person verbraucht als im Airliner.
 
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Vergleichen wir doch mal die Celera mit der Piper Malibu, was soll denn da die Celera deutlich teuerer machen?
Zur Erinnerung:

Wenn Du systemisch denkst, dann berücksichtigst Du die "Kosten", die durch eine Druckkabine in Form höheren Gewichts und höheren induzierten Widerstands entstehen, bei der Auslegung Deines Flugzeugs.
Ich rede nicht über Taler, sondern über den technischen Preis, den bestimmte Entscheidungen verursachen. Höheres Gewicht und höherer Widerstand schlagen natürlich irgendwann auch auf die Taler durch ... wenn Du Deine Interkontinentalmaschine baust und die Kunden sie dann nur als City-Hopper nachfragen, dann wäre eine andere Auslegung offensichtlich besser gewesen.

Aber ich halte mal fest, daß Otto selbst nirgendwo behauptet, die Celera könnte 4500 nautische Meilen mit 400 KTAS schaffen. Und RED verspricht auch nur, daß der Motor bis 25000 ft die Startleistung hält ... ab da fällt die Leistung dann logischerweise mit zuehmender Höhe ab.

Tschüs!

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Anders als die Piper Malibu verfügt die Celera über einen kreisrunden Querschnitt, sogar die Cockpitscheiben sind darin integriert, daher wird die Ausführung als Druckkabine trotz größeren Abmessungen sicherlich weit weniger zusätzliches Gewicht erfordern als bei der Malibu (die ist wenigstens gerundet) oder noch schlimmer die Chessna 210 mit ihren ebenen Wänden!

Über den Diesel von RED war durchaus schon etwas zu einer Doppelaufladung zu lesen, ich weiß allerdings nicht mehr wo. Ich interpretiere die Äußerungen von Otto anders als Du, zudem kann ich überhaubt keinen Sinn darin erkennen in einer extremen FLughöhe mit kleinen Flügeln langsam zu fliegen...(Stichwort induzierter Widerstand!).

Als City Hopper wird die Celera auch nicht vermarktet (auch wenn sie das beser kann als jeder Jet) die hohe Reichweite und der niedrige Verbrauch stehen bei dem Konzept im Vordergrung.
 
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Als City Hopper wird die Celera auch nicht vermarktet (auch wenn sie das beser kann als jeder Jet) die hohe Reichweite und der niedrige Verbrauch stehen bei dem Konzept im Vordergrung.
Du hast schon verstanden, daß ich den Text zur Revolution auf dem Kurzstreckenmarkt direkt von der Otto-Webseite zitiert hatte?

Tschüs!

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Als ich das letzte mal die Seite gesehen habe, stand das noch nicht da, aber auch das kann man mit einem Dieselmotor sehr viel effektiver als mit einem Jet.

auch das steht unverändert dort:
Long Haul
The Celera 500L’s 4,500 nautical mile range allows it to fly direct between any city pair within the continental United States. You would not see this kind of range in a general aviation aircraft until you moved into a super mid-sized jet which is ~10x the operating cost of the Celera 500L.
 
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Als ich das letzte mal die Seite gesehen habe, stand das noch nicht da, aber auch das kann man mit einem Dieselmotor sehr viel effektiver als mit einem Jet.
Zur Erinnerung:

Otto schreibt ausdrücklich:

Revolutionizing the Short-Haul Model
By making short-haul flights more cost effective, the Celera 500L brings commercial viability to the air-taxi market and easily outperforms numerous aircraft designed specifically for it.
Ich breche die Diskussion an dieser Stelle ab, das Verhältnis ein Einsicht zu Widerstand ist leider unwirtschaftlich.

Tschüs!

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Ja, bringt nichts mehr, aber nur weil man damit auch wirtschaftlicher im Kurzstreckenverkehr ist als mit einer Turbine ändert sich nichts an der Reichweite und den Langstreckeneigenschaften. Dass man mit einem Dieselmotor auch Kurzstrecken wirtschaftlicher fliegen kann, ist eigentlich selbsterklärend.

Grüße
Dominik
 
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Und RED verspricht auch nur, daß der Motor bis 25000 ft die Startleistung hält ... ab da fällt die Leistung dann logischerweise mit zuehmender Höhe ab.
Nur für die Akten ... von https://red-aircraft.com/product/

RED A03 200 Series

Increased Take-Off Performance
Derivative of A03-003
Designed for Very High Altitude Application
Provides Full Take-Off power up to 25.000ft
Operational Altitude up to 50.000ft
Twin Stage Turbocharger Induction System
Diese Zahlen werden auch hier diskutiert - mit der gleichen Schlußfolgerung:


Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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Kannte ich schon, da steht auch, dass die Höchstgeschwindigkeit in großen Höhen erreicht werden soll, welche aber erst mit der doppelt aufgeladenen Motorvariante erreicht werden kann. Das bestätigt, dass die große Reichweite und Geschwindigkeit durch Fliegen in großer Höhe mit optimaler Gleitzahl zustande kommen soll.

Der Herr Slater mag ja viele Motoren repariert und getunt haben, aber ein fundiertes thermodynamisches Wissen hat er wahrscheinlich nicht. Dass man mit einer Mehrfach-Turboaufladung volle Ladedrücke auch in noch größeren Höhen aufrecht halten kann, hat ja schon die Strato 2C bewiesen.

Von jemanden der seit Jahrzehnten Flugzeuge entwickelt, habe ich die Info bekommen, dass Heckpropeller schwieriger auszulegen sind, aber genauso effiient sein können wie Frontpropeller. Die Do 353 flog ja auch nur mit Heckpropeller schneller als nur mit Frontpropeller. Für eine möglichst laminare Umströung des Rumpfs wäre ein Frontpropeller mit Sicherheit kontraproduktiv.
 
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Ich hatte die Republic Rainbow in diese Thread ja schon mal in einem Nebensatz erwähnt, aber sie verdient es eigentlich hier mal vorgestellt zu werden. Neben einer gewissen optischen Ähnlichkeit zur Celera, sind auch die Daten gar nicht so weit auseinander. Sie flog "nur" 40.000 ft und konnte in dieser doch schon recht hohen Flughöhe ihre Mission erfüllen. Usprünglich gefordert waren, über 4000 mi in 40.000 m mit mindesten 400 mph fliegen zu können ("flying on all four"). Die Werte konnten sehr deutich überboten werden:

  • Maximum speed: 470 mph (760 km/h, 410 kn)
  • Cruise speed: 400 mph (640 km/h, 350 kn) at 40,000 ft (12,000 m)
  • Stall speed: 104 mph (167 km/h, 90 kn)
  • Range: 4,500 mi (7,200 km, 3,900 nmi)
  • Service ceiling: 44,000 ft (13,000 m)
  • Rate of climb: 5,000 ft/min (25 m/s)
  • Wing loading: 61.8 lb/sq ft (302 kg/m2)
  • Power/mass: 8.4 lb/hp (5.1 kg/kW)

Auch bei diesem Flugzeug wurde die Höchstgeschwindigkeit und große Reichweite in großer Höhe erreicht, genau wie bei der Strato 2C und wie es bei der Celera geplant ist. Hätte die Rainbow doppelt aufgeladene Motoren gehabt, dann wäre sicher noch ein bisschen mehr drin gewesen.
 
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Hätte die Rainbow doppelt aufgeladene Motoren gehabt, dann wäre sicher noch ein bisschen mehr drin gewesen.
Die Rainbow hatte eine mechanisch angetriebe Laderstufe, der eine Turboladerstufe vorgeschaltet war.


Tschüs!

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danke für den Link.

Die höchste Geschwindigkeit wurde übrigends bei 45.000 ft erreicht (760 km/h), damit konnte wohl schon der Ladedruck zumindest annähernd bis zu dieser Höhe konstant gehalten werden. Wahrscheinlich waren es Restriktionen bei der Kühlung und/oder Motorlebensdauer dass man den Reiseflug auf 40.000 ft mit 640 km/h beschränkte.

edit: interessant ist auch, dass durch die Kühlung/Abgasenergie trotz Turbolader eine äquivalente Vortriebsleistung von 250 Hp pro Motor erreicht werden konnte, das liegt in etwa auf dem Niveau von dem BMW 801 aus dem Begleitjägerthread. Natürlich ist der PW Motor mit 71 Litern deutlich größer als der BMW 801 (41,8 Liter), aber eine Turbine läßt halt bei weiten nicht so viel Druck übrig wie ein Auslassventil welches bei ca. 8-9 bar Zylinderdruck öffnet. Vermutlich wurde ein großer Teil des Schubs durch die geschickte Kühlung erreicht.
 
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Die höchste Geschwindigkeit wurde übrigends bei 45.000 ft erreicht (760 km/h), damit konnte wohl schon der Ladedruck zumindest annähernd bis zu dieser Höhe konstant gehalten werden. Wahrscheinlich waren es Restriktionen bei der Kühlung und/oder Motorlebensdauer dass man den Reiseflug auf 40.000 ft mit 640 km/h beschränkte.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit (und auch schon vor Kriegsende) wurden von den Herstellern teils marketing-orientierte Leistungsangaben geliefert, denen man nicht immer vertrauen sollte.

Dem "Index of Wasp-Major & R-4360 Designated Engines" auf der verlinkten Seite zufolge war die Volldruckhöhe sowohl für militärische als auch für höchste Dauerleistung 40000 ft.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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Otto Celera 500L- einmotoriges Mehrzweckflugzeug mit Dieselmotor

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