Wenn es dann zum Verlassen des Flugzeuges kommt, ist dafür der Luftwiderstand des Fahrtwindes verantwortlich, aber keine "Sogwirkung". Ohne dass der Körper dem Luftwiderstand ausgesetzt ist, verlässt er auch das Flugzeug nicht, nachdem der Luftdruck innen und aussen gleich ist.
Naja, eigentlich noch etwas anders:
Es findet eine Ausgleichsströmung von innen nach außen statt (Aufgrund des Luftdruckunterschiedes). Wenn eine Person im Weg dieser Strömung sitzt, wird sie durch den Luftwiderstand gegenüber dieser Ausgleichsströmung mitgerissen. Der Luftdruck wirkt damit erstmal nur indirekt auf den Passagier. Nur wenn der Passagier die Fensteröffnung blockiert, wirkt der Luftdruckunterschied direkt auf den Passagier. Vor und hinter der Öffnung ist es nur der Luftwiderstand gegenüber dem Luftstrom aus dem Fenster heraus (aber nicht der Luftwiderstand des Fahrtwindes. Der zieht erst außerhalb und dann auch nur in Flugrichtung).
Da der Luftdruck in 10.000m Höhe nur knapp 28% desjenigen auf Seehöhe beträgt, und der Druck auf Kabinenhöhe 68% entspricht ist der Differenzdruck etwa 0,4 Bar. Heißt 0,4kg/cm^2. Bei einem Querschnitt von 25x40cm (Habe die genauen Maße gerade nicht) sind das 400kg bei kompletter Blockierung der Öffnung und solange noch kein Druckverlust erfolgt ist.
Die theoretisch mögliche Strömungsgeschwindigkeit nach Bernoulli wäre (wenn man mal Luftwiderstand außen vor lässt):
u^2= 2*dP/Rho mit dP =400HPa und Rho ~0,75kg/m^3.
Wenn wir den Taschenrechner anwerfen landen wir bei erstaunlichen 325m/s. Klar in der Praxis steht dem ein signifikanter Widerstand entgegen, da das Fenster weit weg von einer idealen Düse oder gar einer unendlich großen Öffnung ist. Ein Stück vor dem Fenster weitet sich der Strömungstrichter schnell auf, wobei die Geschwindigkeit mit dem Quadrat des Durchmessers des Trichters abnimmt. Trotzdem lässt sich erahnen, was da insbesondere in der Mitte der Fensteröffnung für Kräfte entstehen. Das da ein Mensch mit herausgerissen werden kann, ist da ganz locker vorstellbar.