Passagier stirbt nach Triebwerksexplosion

Diskutiere Passagier stirbt nach Triebwerksexplosion im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; 2016 hatte ebenfalls eine Southwest-Maschine einen sehr ähnlich Vorfall, siehe hier Southwest Boeing 737 macht Notlandung in Pensacola, Florida
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Häufen sich zerberstende Triebwerke momentan oder liegen diese Probleme etwas im Fokus (vgl. A380 TW-probleme, bei welchen es reines Glück war, daß nix schlimmeres passiert ist).
2016 hatte ebenfalls eine Southwest-Maschine einen sehr ähnlich Vorfall, siehe hier Southwest Boeing 737 macht Notlandung in Pensacola, Florida
https://www.flugzeugforum.de/threads/southwest-boeing-737-macht-notlandung-in-pensacola-florida.85260/
 
Balu der Bär

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Space Cadet
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Übrigens sehr ruhige, professionelle Kommunikation zwischen Cockpit und ATC.
ehemalige Navy Pilotin auf Hornet, A7 und EA6 namens Tammie Jo Shultz

Nachtrag: Sie flog bei der VAQ 34, einer elektronischen Agressor- Einheit, die die elektronische Kriegsführung simulierte. Die hatten ERA-3 und EA-7L und bekamen später Hornets.
 
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netvoyager

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Bei der "Aus dem Fenster gesogen-Theorie" stellt sich mir die Frage der praktischen Umsetzung. Der Kabinendruck ist höher, als der Aussendruck. Somit saugt da nichts von aussen, sondern es drückt von Innen. Bei einem explosionsartigen Druckverlust durch Bruch eines Fensters kann es durchaus passieren, dass auch größere/schwerere Gegenstände oder Passagiere gegen oder durch die Öffnung gedrückt werden. Wenn es dann zum Verlassen des Flugzeuges kommt, ist dafür der Luftwiderstand des Fahrtwindes verantwortlich, aber keine "Sogwirkung". Ohne dass der Körper dem Luftwiderstand ausgesetzt ist, verlässt er auch das Flugzeug nicht, nachdem der Luftdruck innen und aussen gleich ist.
 

78587?

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Guten Morgen

Frage eines Laien...
Weshalb ist die Triebwerksummantelung soviel vor der Fan-Ebene zerstört und in der Fan-Ebene so wie es ausschaut unbeschädigt wenn sich gemäss ersten Aussagen ein Fan-Blade verabschiedet hat?

Viele Grüsse
Greg
Weil so ein Blade, einmal eine Richtung nach vorne, und eine Rotation hat, und damit eine Zugkraft in Flugrichtung ausübt. Es will also auch nach vorne, und dort trifft es auf Werkstoffe, die der Zentrifugalkraft nichts mehr entgegen zu setzen haben, und die Zerstörung beginnt. Das selbe passiert wenn ein Luftschraubenblatt abreist, zur Rotationsebene hat das Blatt dann auch eine Vorwärts-Bewegung.

.
 

arneh

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Wenn es dann zum Verlassen des Flugzeuges kommt, ist dafür der Luftwiderstand des Fahrtwindes verantwortlich, aber keine "Sogwirkung". Ohne dass der Körper dem Luftwiderstand ausgesetzt ist, verlässt er auch das Flugzeug nicht, nachdem der Luftdruck innen und aussen gleich ist.
Naja, eigentlich noch etwas anders:
Es findet eine Ausgleichsströmung von innen nach außen statt (Aufgrund des Luftdruckunterschiedes). Wenn eine Person im Weg dieser Strömung sitzt, wird sie durch den Luftwiderstand gegenüber dieser Ausgleichsströmung mitgerissen. Der Luftdruck wirkt damit erstmal nur indirekt auf den Passagier. Nur wenn der Passagier die Fensteröffnung blockiert, wirkt der Luftdruckunterschied direkt auf den Passagier. Vor und hinter der Öffnung ist es nur der Luftwiderstand gegenüber dem Luftstrom aus dem Fenster heraus (aber nicht der Luftwiderstand des Fahrtwindes. Der zieht erst außerhalb und dann auch nur in Flugrichtung).
Da der Luftdruck in 10.000m Höhe nur knapp 28% desjenigen auf Seehöhe beträgt, und der Druck auf Kabinenhöhe 68% entspricht ist der Differenzdruck etwa 0,4 Bar. Heißt 0,4kg/cm^2. Bei einem Querschnitt von 25x40cm (Habe die genauen Maße gerade nicht) sind das 400kg bei kompletter Blockierung der Öffnung und solange noch kein Druckverlust erfolgt ist.
Die theoretisch mögliche Strömungsgeschwindigkeit nach Bernoulli wäre (wenn man mal Luftwiderstand außen vor lässt):
u^2= 2*dP/Rho mit dP =400HPa und Rho ~0,75kg/m^3.
Wenn wir den Taschenrechner anwerfen landen wir bei erstaunlichen 325m/s. Klar in der Praxis steht dem ein signifikanter Widerstand entgegen, da das Fenster weit weg von einer idealen Düse oder gar einer unendlich großen Öffnung ist. Ein Stück vor dem Fenster weitet sich der Strömungstrichter schnell auf, wobei die Geschwindigkeit mit dem Quadrat des Durchmessers des Trichters abnimmt. Trotzdem lässt sich erahnen, was da insbesondere in der Mitte der Fensteröffnung für Kräfte entstehen. Das da ein Mensch mit herausgerissen werden kann, ist da ganz locker vorstellbar.
 

Unwissend

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Trotzdem darf so etwas nicht passieren.
Die Triebwerksteile haben die Maschine beschädigt und letztendlich den Tod eines Pax verursacht.
Grüße Frank
 

netvoyager

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Danke für die Erklärung. Auf jeden Fall ist es aber kein saugendes, schwarzes Loch...
Das ist doch ***pegal, ob der Überdruck druckt, oder der Unterdruck saugt. Der Effekt bleibt der selbe.
Nein. Keinesfalls. Wäre da eine ausreichende Sogwirkung von außen, würde die auch nach dem Druckausgleich noch anhalten, was (außerhalb von schlechten Katastrophenfilmen) nicht der Fall ist.
 
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Michael aus G.

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Nein. Keinesfalls. Wäre da eine ausreichende Sogwirkung von außen, würde die auch nach dem Druckausgleich noch anhalten, was (außerhalb von schlechten Katastrophenfilmen) nicht der Fall ist.
Genau so isses. Die einzigen die das wohl mal realistisch getestet haben, sind die Mythbusters.

Explosive Decompression oder Buster will einfach nicht aussteigen...

 
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_Michael

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Nein. Keinesfalls. Wäre da eine ausreichende Sogwirkung von außen, würde die auch nach dem Druckausgleich noch anhalten, was (außerhalb von schlechten Katastrophenfilmen) nicht der Fall ist.
Genau so isses.
Explosive Decompression oder Buster will einfach nicht aussteigen...
Der Dummy wird mit hoher Gewalt zum Fenster gerissen, ein Arm geht raus, je nach Sitzposition und Körpergrösse ginge auch der Kopf raus, und bei einer kleineren Person und durch die zu erwartenden Knochenbrüche könnten durchaus auch die Schultern durch passen. Sind erstmal Körperteile draussen, so wird der extreme Luftwiderstand auch weiterhin an der Person ziehen. Wobei es natürlich stimmt, dass nach der Dekompression kein anhaltender Sog zu diesem Fenster hin besteht - wie auch, wenn gar keine Luft zum absaugen mehr vorhanden ist?
 
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AIRBUG

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Die Fenster einer Mad Dog sind kaum grösser als bei einer 737.Ein schlanker Mensch passt da jedenfalls locker durch.

 
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Und ich wage zu bezweifeln,, daß wenn das Loch so groß genug wäre das sie durchpassen würde, sie jemand wieder hineinziehen könnte. Gegen den übermächtigen Luftwiderstand. :biggrin: Den das ist ein weiteres Hollywood Ammenmärchen... :hello:
Dann schau dir mal Berichte zu dem in #9 geschilderten Vorfall bei British Airways an. Der Pilot hing auch zur Hälfte ausserhalb seines Flugzeuges und wurde wieder hereingezogen. Und die Strömung am Bug ist sicherlich noch etwas ungünstiger als an der Seite.

C80
 

Michael aus G.

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Dann schau dir mal Berichte zu dem in #9 geschilderten Vorfall bei British Airways an. Der Pilot hing auch zur Hälfte ausserhalb seines Flugzeuges und wurde wieder hereingezogen.
Frontscheibe, bedeutet größer als Seitenscheibe. Laut Bericht war er aber nur bis zur Brust draußen. Nur im Fernsehen haben sie ihn an den Füßen wieder reingezogen. Und selbst bei diesen Sonderfällen, wurde keiner gänzlich herausgezogen...

Fakt:


Fiktion:
 
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Im offiziellen Unfalluntersuchungsbericht
1/1992 BAC One-Eleven, G-BJRT, 10 June 1990
steht aber, dass er nur deshalb nicht gänzlich aus dem Flugzeug geblasen wurde weil er mit den Füssen hängen geblieben und dann durch die anderen manuell gesichert wurde. Ausserdem muss man bedenken, dass es die Frontscheibe war und somit der Staudruck entgegen wirkte. Er hatte sich auch nicht losgeschnallt, nur die Schultergurte. Den Beckengurt hatte er gelockert.

C80
 
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Sens

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Wenn es in etwa 10 km Flughöhe zu einer Dekompression kommt, wie sieht es dann mit der Atmung im Flugzeug aus? , Nach dem Druckausgleich durch die Dekompression enden ja schlagartig die Druck/Sog-Kräfte bis auf den Druck des Fahrtwindes außerhalb der Kabine, der durch die Flughöhe (=Luftdichte) und Geschwindigkeit bestimmt wird.
Druckabfall im Flugzeug – Wikipedia
Die Funksprüche und die "Rettung" der Passagierin im Fenster gab es wohl erst nach dem Notabstieg auf etwa 3 km Flughöhe.
 
Chopper80

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Davon mal abgesehen daß da NICHT steht das er mit dem Füßen am Fenster hängenblieb, was den nun? Haben ihn seine Füße oder doch eher der Gurt gerettet? Oder doch der Staudruck? Und nicht vergessen. Wahrnehmung und tatsächlicher Ablauf sind zwei verschieden paar Schuhe. Das weis jeder Ermittler. :thumbup:

Ich glaub der Crew schon, daß sie glauben ihn an den Füßen wieder herein gezogen zu haben. Das heißt aber noch lange nicht, daß das auch so war... :hello:
Unfallbericht 2.1 2.Absatz. Da steht, dass er wohl primär mit den Füssen zwischen Steuersäule und Panel hängen geblieben ist. Danach haben ihn die Crew gesichert.
Da er ein sehr schmächtiger Mann gewesen ist, ist er aus dem gelockerten Beckengurt gerutscht. Steht auch im Bericht.

C80
 
Chopper80

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Wenn es in etwa 10 km Flughöhe zu einer Dekompression kommt, wie sieht es dann mit der Atmung im Flugzeug aus?
Schlecht, ohne Sauerstoff bleiben da max. nur ein paar Augenblicke bis zur Handlungsunfähigkeit. Beim Druckkammertest in Fürsty habe ich das am eigenen Leib erfahren, bei 35000 Fuss gehen einem da recht schnell die Lichter aus, im wahrsten Sinn der Worte.

C80
 
JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Wenn es in etwa 10 km Flughöhe zu einer Dekompression kommt, wie sieht es dann mit der Atmung im Flugzeug aus? ...
Es gibt die "Time of useful consciousness", d.h. die nutzbare Zeit bis zum Eintreten der Bewusstlosigkeit nach einem Druckabfall.
Diese nimmt mit zunehmender Flughöhe schnell ab, oberhalb von 10.000 Metern sind dann schnell Zeiten im Sekundenbereich erreicht.

http://expertaviator.com/wp-content/uploads/2012/04/TimeOfUsefulConsciousness.jpg

 
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Es gibt die "Time of useful consciousness", d.h. die nutzbare Zeit bis zum Eintreten der Bewusstlosigkeit nach einem Druckabfall.
Diese nimmt mit zunehmender Flughöhe schnell ab, oberhalb von 10.000 Metern sind dann schnell Zeiten im Sekundenbereich erreicht.
Und je nach persönlichem Zustand können diese Zeiten auch stark variieren, sowohl nach unten ( z. B. starke Raucher ) als auch nach oben ( z. B. Bergsteiger )

C80
 
Thema:

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