China kommt mit der Corona Pandemie in der Wahrnehmung eines großen Teils der hiesigen Bevölkerung gut weg, weil: es keine unabhängige Berichterstattung gibt, es Erfahrungen mit SARS u.ä. gibt, ein unfreier Kontrollstaat leicht auf so etwas reagieren kann und auf Bürgerrechte keine Rücksicht genommen wird. Die nicht-Übertragbarkeit auf andere Länder sollte klar sein. Und China zeigt auch klar, dass alle pessimistischen Vorhersagen über "wie lange dauert es und wie geht es weiter" ziemlich substanzlos sind - wie weiter oben nachlesbar ist man da schon fast beim alten Flugaufkommen zurück.
Die letzten 9 Monate haben wohl eher nichts über "smarte Führung" gezeigt (insbesondere in D), sondern über die vorher vorhandenen Leistungsfähigkeit des jeweiligen Gesundheitssystems. In D gab es bislang keine Knappheit an Intensivkrankenbetten, keine Übersterblichkeit (stattdessen eine geringere Sterblichkeit als in den Vorjahren...) und was da sonst noch an Monstern unter Betten gewähnt wird. Eine smarte Führung baut, wenn Sorge um solche Kapazitäten besteht, diese Kapazitäten aus und folgt dem aktuellen Wissenstand der Forschung und Medizin. Seit dem Frühjahr ist sowohl bekannt, dass Infektionszahlen jeder COVID-Variante im Winterhalbjahr höher sind als auch dass die Unterscheidung zwischen "positiver Test" vs "Erkrankt" eine wesentliche ist. Eine smarte Führung setzt sich auch nicht mehrfach so sehr über Grundgesetze hinweg, dass Gerichte mehrfach Anordnungen für unzulässig erklären müssen. Smarte Führung bleibt wohl auch beim bewährten Weg einer parlamentarischen Demokratie und setzt diese nicht durch monatelange Ketten von Verordnungen außer Kraft. Smarte Führung läutet wahrscheinlich auch nicht monatelang die Alarmglocke und geht bestimmt stärker auf eine sich sehr lange abzeichnende wachsende Unzufriedenheit in Wissenschaft, Ärzteschaft, Medien und Bevölkerung ein. Das lässt sich leider mühelos sehr lange fortsetzen. Kurz: wir haben einfach Glück, dass unser Gesundheitssystem schon lange vorher gut war und das das Virus nur sehr schwach gefährlich ist und das überwiegend nur für bestimmte Personengruppen. Kluge Führung - I don´t buy that.
Und ich bin auch nicht der Ansicht, dass eine großer Teil der Bevölkerung sich so leicht damit abfinden würde, ab nun regelmäßig aufgrund irgend welcher Virenvarianten in Furcht und eingeschränkter Freiheit zu leben. Insofern hoffe ich sehr stark auf einen kühlen Kopf der Menschen und eine schnelle Rückkehr zur Normalität (und dem ganz normalen Leben mit seinen jahrtausendealten Gefahren) - ob das nun die Luftfahrt betrifft oder die Einschränkung freien Lebens aufgrund Angst vor vermuteten Gefahren. Es ist allerdings in der Tat erstaunlich, wie wenig bewusst vielen die schon immer jährlichen Influenzawellen sind oder die dadurch bedingten Todesfälle. Wenn eine gewisse Gelassenheit wegen dieser und dutzenden anderer Gefahren (in D stirbt man immer noch weit, weit, weit überwiegend and Herzproblemen oder Krebs. Zwei Dinge, wo jeder Lockdown schädlich ist) fehlt, dann bleibt nur eine positiv gemeinte Ignoranz als Weg der Stressreduktion... ;-)