Pershingjäger?

Diskutiere Pershingjäger? im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Ja, aber nur unter Tagbedingungen, im Friedensflugbetrieb und bei guten Sichten! Ja, und nicht nur darin! @ All Freunde, nun lasst mal...
HorizontalRain

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Navigation mit der MiG-21 im Tiefflug sollte man doch nicht unterschätzen
Ja, aber nur unter Tagbedingungen, im Friedensflugbetrieb und bei guten Sichten!

Das Problem bestand aus meiner Sicht wohl in der technischen Ausstattung zur Präzisionsnavigation im Tiefflug
Ja, und nicht nur darin!

@ All

Freunde, nun lasst mal die Kirche im Dorf! Mit MiG-21, und dann am Besten noch mit der "M", zum "Pershing verschrotten" nach Geilenkirchen! Wie soll das denn gehen? Die Pershing dort platt machen und dann mal schnell nach Wildenrath oder Brüggen zu den "Tommys" zum Tanken? Oder waren für die Rückführung der FF schon Platzkarten im Interzonenzug ab Mönchengladbach bestellt?

Ich denke man könnte Einigung darüber erzielen, dass es seitens der Streitkräfte des WV Pläne gab, die Pershing auf ihren Startrampen auszuschalten, ich gehe aber zu 110% davon aus, dass in dieser Planung die MiG-21 der NVA keine Rolle gespielt haben!

HR

PS: Nach Landsberg zum anderen Pershing - Geschwader wäre es auch nicht näher gewesen...:engel:
 
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Ta154

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EDDN
Hallo, Hmm, vielleicht bin ich naiv, aber wenn man ein paar Bomben unter eine MiG-21 hängen würde, so vier bis acht Maschinen nimmt und diese zu einer Wiese irgendwo hinter der Grenze schickt, wo sie ihre Bomben dann abwerfen :engel: ?
...
Grüße Cujo
Also ich will ja nichts gegen die Mig-21 sagen, aber wenn man sich überlegt welche Bedeutung eine Pershing 2 Abschussrampe als Ziel hat, dann waren dafür doch wohl eher die dedizierten Jabos (Mig-23BN/27, Su-17/22, Su-24) vorgesehen, mit wesentlich besserer Navigation (insbesondere bei Nacht und schlechtem Wetter), höher Reichweite, mehr Nutzlast usw. Die Mig-21 (in den JGs) hätte Bodenangriffe im Erstfall doch wohl eher als Zweitrolle ausgeführt.
Für die als Aufklärer eingesetzten Mig-21 sieht das natürlich etwas anders aus, wenn man eine Stellung schon mal gefunden hat...

Anflug Zielobjekt in geringsten Höhen mit ca. 950-1000 km/h. Mit Überflug Ziel Aufschwung mit exakt 5,5 g. Kurz vor dem oberen Punkt ausklinken der Bombe. Und die traf dann nach längerer Fallzeit (wenn das Manöver durch den Lotschik sehr präzise geflogen wurde) genau ins Ziel.
Gruß Lutzi
Wow, das muss ja ziemlich spektakulär gewesen sein! Ich dachte bisher sowas haben in der LSK/LV nur Mig-23BN gemacht.
 
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Wow, das muss ja ziemlich spektakulär gewesen sein! Ich dachte bisher sowas haben in der LSK/LV nur Mig-23BN gemacht.
Da muss ich dir recht geben. Für diese Art des Bombenwurfes mit der Mig-21 wurden aus jedem JG nur wenige Piloten zugelassen.

Gruß Lutzi
 
Tester U3L

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Wow, das muss ja ziemlich spektakulär gewesen sein! Ich dachte bisher sowas haben in der LSK/LV nur Mig-23BN gemacht.
...und die Su-22. W.i.m.r.e. gab es im Autopiloten in der Betriebsart "Attak" (Angriff) einen Modus "Naviagationsbombenwurf" aus dem Hochziehen, wobei die Bombe dann automatisch im optimalen Punkt ausgeklinkt wurde. Trotzdem war klar, das die Ablage im Ziel so groß sein würde, das dieser Modus nur mit "Sondermunition" Sinn macht.
Wenn solche Manöver in den JG von eineigen Piloten trainiert wurden, dann bin ich mir ziemlich sicher, das auch dort der Einsatz von KW im Mittelpunkt stand. Es waren ja wohl auch einige MiG-21 für den Einsatz solche Waffen vorgesehen und ausgerüstet.

Tester
 
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...bombenwurf" aus dem Hochziehen, wobei die Bombe dann automatisch im optimalen Punkt ausgeklinkt wurde.

Tester
Die Manöver BW aus dem Hochziehen 15° bzw. 45° wurden auch mit der MIG-21 trainiert. Allerdings mit recht dürftigen Trefferergebnissen. Es wurde nicht automatisch im optimalen Punkt ausgeklinkt.
Das lag daran, dass der Einleitzeitpunkt visuell bestimmt werden musste und der Abwurf mehr gefühlsmäßig nach Sekunden erfolgte.
Ein zweiter Nachteil lag darin, dass das Ziel mindestens schon einmal erkannt werden musste um, wie schon gesagt, den Einleitzeitpunkt des Manövers genau festlegen zu können. Mit dem Visier der MIG-21 war da nichts zu machen.
Mit dem Manöver "Schulterbombenwurf" konnte man schon beim ersten Anflug (und Zielerkennung) handeln und die Trefferergebnisse lagen ziemlich gut.
Und dieses Manöver konnte auch unter komplizierten Wetterbedingungen (z.B. niedrige Wolkenuntergrenze) geflogen werden.
Wichtig war allerdings eine präzise Steuertechnik beim Aufschwung. Schon die geringste Schräglage beim Manöver ließ die Bombe "sonstwo" landen.
:?! Es gab da mal einen Fall, zum Glück nicht unter meiner Verantwortung, da wurden einige Besatzungen von Fischerbooten ziemlich erschreckt. Ich weiß aber nicht mehr, ob dieses Vorkommnis offiziell ausgewertet wurde.:?!

Gruß Lutzi!
 

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Guest
Die Manöver BW aus dem Hochziehen 15° bzw. 45° wurden auch mit der MIG-21 trainiert. Allerdings mit recht dürftigen Trefferergebnissen.
Wie Tester U3L richtig schreibt, kommt es bei der (Sonder-)Bewaffnung, die man üblicherweise im Schulterwurf einsetzt, auf die Präzision auch nicht unbedingt an. Mit welcher MiG-21-Version hast Du dieses Manöver geübt und an welchem Träger hing dabei die Abwurfmunition?
 
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.... Mit welcher MiG-21-Version hast Du dieses Manöver geübt und an welchem Träger hing dabei die Abwurfmunition?
Wie schon gesagt. Jedes Geschwader flog mit eigenen Maschinen. Ich mit der MIG-21M. (Oder den Schulmaschinen als FL.)
Beim Träger bin ich mir nicht mehr ganz sicher. :?! Ich glaube aber der Innenträger. Ist halt schon lange her. :red:
 
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Spezialbombenwurf

Ich habe noch mal in meinen Unterlagen gekramt und meine einzigen Aufzeichnungen dazu gefunden.
Also es gab folgende Manöver (rechte Grafik):
Hochziehen 12° (ich hatte 15° geschrieben)
Hochziehen 45°
und Schulterwurf = 105° (AGD 62° Rückenflug)

Die roten Kurse sind Kampfkurse bezogen auf die Seeziele in Peenemünde. Auch das Symbol für Funkfeuer bezieht sich auf Peenemünde.

Lutzi
 
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Guest
Wie schon gesagt. Jedes Geschwader flog mit eigenen Maschinen. Ich mit der MIG-21M. (Oder den Schulmaschinen als FL.)
Beim Träger bin ich mir nicht mehr ganz sicher. :?! Ich glaube aber der Innenträger. Ist halt schon lange her. :red:
Da die Antwort so schnell kam :) , gleich noch eine Frage: Gab es zum Einsatz von "Spezialbomben" neben dem Training spezieller Abwurfverfahren auch weitere Einweisungen zu zusätzlicher Ausrüstung etc.?
 
HorizontalRain

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Für diese Art des Bombenwurfes mit der Mig-21 wurden aus jedem JG nur wenige Piloten zugelassen.
Nicht ganz richtig, denn zumindest zwischen 1980 und 1990 wurde ganz sicher vom JG-3 kein Bombenwurf gefordert, es wurde daher auch nicht geübt!

HR
 
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...gleich noch eine Frage: Gab es zum Einsatz von "Spezialbomben" neben dem Training spezieller Abwurfverfahren auch weitere Einweisungen zu zusätzlicher Ausrüstung etc.?
Ja. Aber nur in Peenemünde. WIMRE im Waffenlager. :?!

Lutzi
 

Büttner

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Hallo Lutzi,
meine Recherschen zum Thema führen mich ja nun auch in dieses Forum. Mal sehen was sich hier so an Fachleuten tumelt. Du scheinst ja direkt damit zu tun gehabt zu haben wie ich lesen darf.
Bisher war ja immer nur davon zu lesen das die Ostdeutschen ein paar Flugzeuge flogen die als KWEM galten: Su-22 war da wohl noch das beste was im Angebot war. Nun auch MiG-21 M :confused:
Wenn Du davon schreibst das es geübt wurde die Spezialwaffen einzusetzen dann stellt sich mir automatisch die Frage für welche Zeit das gilt?
Und: In welchen Geschwadern wurde es nun tatsächlich geübt?
Wie hoch war der Prozentsatz derer die es erlernten? In Bezug zur Staffel und Geschwader. Waren es die Piloten der höchsten Leistungsklasse? Waren einige ausgewählte Flugzeug dafür vorbereitet derart das dieses oder jenes Flugzeug mit diesen oder jenen Piloten die Spezialwaffe einsetzen sollte?
Kannst Du beschwören das neben den Abwurfübungen auch die anderen Ausbildungen in Peenemünde durchgeführt wurden? Beladeübungen, Transporte, Übergaben - ich meine was davon konnte man als Pilot wissen?

Was hat man euch eigentlich erzählt - Einsatz mit Rückkehr oder Kamikaza? Weil ich verstehe nicht wie weit eine MiG-21 mit so einer Bombe fliegt - und wieder zurück ?
 
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.... Nun auch MiG-21 M :confused:
Wenn Du davon schreibst das es geübt wurde die Spezialwaffen einzusetzen dann stellt sich mir automatisch die Frage für welche Zeit das gilt?
Antwort: Mein Flugbuch sagt dazu: 09/88 und 06/89 weiter habe ich nicht zurückgeblättert.

....Und: In welchen Geschwadern wurde es nun tatsächlich geübt?
Mit Sicherheit JG-7 und JG-8 ungewiß JG-3; JG-1

....Wie hoch war der Prozentsatz derer die es erlernten? In Bezug zur Staffel und Geschwader. Waren es die Piloten der höchsten Leistungsklasse?
ich glaube :?! 10 FF je Geschwader. Alle LK-I.

....Waren einige ausgewählte Flugzeug dafür vorbereitet derart das dieses oder jenes Flugzeug mit diesen oder jenen Piloten die Spezialwaffe einsetzen sollte?
Mit Sicherheit nicht!

....Kannst Du beschwören das neben den Abwurfübungen auch die anderen Ausbildungen in Peenemünde durchgeführt wurden? Beladeübungen, Transporte, Übergaben - ich meine was davon konnte man als Pilot wissen?
Davon habe ich keine Kenntnisse. Die Abwurfübungen erfolgten mit den üblichen 250 kg Bomben. Keinerlei Sonderanfertigungen!

....Was hat man euch eigentlich erzählt - Einsatz mit Rückkehr oder Kamikaza?
Nichts! Aber denken kann jeder selbst.
 

Büttner

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Vielen Dank für die aufwendige Beantwortung meiner Fragen:

Die Abwurfübungen erfolgten mit den üblichen 250 kg Bomben. Keinerlei Sonderanfertigungen
Mit einer üblichen 250 kg Bombe? Aber ist das Start-, Flug- und Abwurfverfahren mit einer tatsächlichen Sonderwaffe nicht gänzlich anders? Ich meine jene wiegt ja bald doppelt soviel und da sieht ja beispielsweise die balistische Kurve ganz anders oder?

Ist möglich etwas zum Auswahlverfahren für die Piloten der 1. LK zu sagen die jene Verfahren probten?
 
Gabi

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Ich hab das zwar nicht unmittelbar erlebt, aber ich habe Infos, dass zumindest im JG-7 6 Flugzeuge speziell ausgerüstet waren. Dazu war in der Kabine oberhalb des Instrumentenbrettes eine zusätzliche Halterung und ein Kabelanschluss für ein zusätzliches Steuergerät eingebaut.
Die Flugzeuge mit den taktischen Kennzeichen "602", "603", "609", "614", "616" und "621" waren werksseitig vorbereitet für den Abwurf von taktischen Kernwaffen.
 
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Hallo Gabi
lange nichts von dir gehört

Ich hab das zwar nicht unmittelbar erlebt, aber ich habe Infos, dass zumindest im JG-7 6 Flugzeuge speziell ausgerüstet waren. Dazu war in der Kabine oberhalb des Instrumentenbrettes eine zusätzliche Halterung und ein Kabelanschluss für ein zusätzliches Steuergerät eingebaut.
Wo genau.

Die Flugzeuge mit den taktischen Kennzeichen "602", "603", "609", "614", "616" und "621" waren werksseitig vorbereitet für den Abwurf von taktischen Kernwaffen.
Ich bin die Maschinen auch geflogen und habe nichts davon gesehen.

Lutzi!
 

MIGMISU

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Bevor wir uns nun wieder ausschließlich mit dem KW-Einsatz beschäftigen hier noch eine Ergänzung zum eigentlichen Thema "Einsatz der NVA-Jagdflieger gegen Raketenkernwaffen. Grundlage solcher Einsätze dürfte die DV 111/0/025 Gefechtseinsatz der Jagdfliegerkräfte von 1989 gewesen sein.

 
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Nicht ganz richtig, denn zumindest zwischen 1980 und 1990 wurde ganz sicher vom JG-3 kein Bombenwurf gefordert, es wurde daher auch nicht geübt!

HR
Völlig korrekt! Die einzigen Bomben, die vom JG-3 in dieser Zeit geworfen wurden, waren Leuchtbomben als Ziele für IR-LFK in der Luftschießzone 2.

Die MiG-29 war zwar serienmäßig für den Einsatz von 2 taktischen "Spezialbomben" ausgerüstet (Schalter auf der linken Konsole "Spez AB lew/praw") und auch entsprechende Bombenwurfverfahren konnten angewählt werden, jedoch haben wir diese nicht praktisch geübt. Bei der theoretischen Umschulung wurde die Möglichkeit nur genannt.
1990 wurden die Steuerungen für den Abwurf von "Spezialbomben" durch russische Werksvertreter ausgebaut, damit die MiG-29 nicht als KW-Einsatzmittel unter den KSZE-Vertrag fallen.
 
Thema:

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