Richtfest in Roth
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stand heute in den Nürnberger Nachrichten
Richtfest für den neuen Hangar
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GFF
Sphärenklänge beim Richtfest der Zwillinge
Infrastrukturmaßnahmen für neuen Kampfhubschrauber «Tiger» im Zeitplan - 132 Millionen Euro-Etat
Richtfest für die neue Heimstätte des modernsten Kampfhubschraubers der Welt. Zwei so genannte Zwillingshallen mit einer Grundfläche von insgesamt vier Fußballfeldern sollen ab 2010 die insgesamt 32 «Tiger» beherbergen. Die gesamten Infrastrukturmaßnahmen auf dem Rother Heeresflugplatz lässt sich die Bundeswehr 132 Millionen Euro kosten. In bislang 540 Bauaufträge flossen bereits 82 Millionen Euro.
ROTH – Der Wind gab dem Richtfest in der Otto-Lilienthal-Kaserne eine geradezu mystische Note. Die Böen nämlich brachten das riesige Wartungsgebäude, um das sich Musikkorps, Soldaten, Behördenvertreter, Politiker und nicht zuetzt die am Bau beteiligten Handwerker gruppiert hatten, zum Klingen. In den Ansprachen allerdings war trotz der Sphärenklänge weniger von Mystik, als vielmehr von knallharten Fakten und Zahlen die Rede. 132 Millionen Euro investiert die Bundeswehr in Roth in die neue Infrastruktur für 32 neue Unterstützungshubschrauber «Tiger». Der derzeit modernste Hubschrauber der Welt hat, so Staatssekretär Christian Schmidt, derzeit keinen technologisch vergleichbaren Konkurrenten.
Das gestrige Richtfest für die Wartungshalle 1 galt symbolisch für die insgesamt 40 Einzelbaumaßnahmen, die von 110 Planern und nicht weniger als 880 mittelständischen Baufirmen und Handwerksbetrieben bis zum Jahr 2011 realisiert werden sollen. Ministerialdirektor Josef Poxleitner, Leiter der Obersten Baubehörde im Staatsministerium, sieht in den Projekten auch einen wichtigen Beitrag für die Ausbildung und Beschäftigung junger Menschen «in der in den vergangenen Jahren stark reduzierten und veränderten Baubranche». Die Bauwerke mit einem Volumen von ca. 650 000 m3 würden zudem langfristig Arbeitsplätze sichern.
Staatssekretär Christian Schmidt, der den ursprünglich angekündigten Verteidigungsminister Franz Josef Jung vertrat, nannte den Bau des 15 Millionen Euro teuren Simulatorgebäudes zur Ausbildung der Piloten als Beispiel für das Bestreben, die zusätzlichen Belastungen der Bevölkerung durch Lärm und Abgase in Grenzen zu halten.
Eingangs war Baudirektor Matthias Lang vom Staatlichen Bauamt Nürnberg, das für die Realisierung der Projekte auf einer Grundfläche von cirka 25 Hektar verantwortlich zeichnet, noch einmal auf die Chronologie der Bauarbeiten auf Bayerns größtem Bundeswehrstandort eingegangen. Im September 2004 sei der Startschuss für die Planung gefallen. Ein Jahr später begannen die Rodungen und im Juli vergangenen Jahres habe man die Grundsteinlegung für jenen Neubau gefeiert, an dem nun knapp neun Monate später die Richtkrone aufgezogen werden konnte.
Für die 32 «Tiger» werden zwei Wartungshallen mit jeweils einer Nutzfläche von zwei Fußballfeldern benötigt. Die Form der so genannten Zwillingsgebäude ist sinnigerweise einem Rotorblatt nachempfunden. Beim abschließenden Rundgang sprach Landrat Herbert Eckstein von einem technisch faszinierenden Bauprojekt. Polier Georg Welzl von der Firma Max Bögl ging in seinen Richtspruchreimen davon aus, dass das Bauwerk, das eine ganze Region beflügele, mit Sicherheit die nächsten 100 Jahre überstehen werde. Schließlich hätten die halbfertigen Zwillinge bereits Kyrill getrotzt.
Für die Angehörigen des Kampfhubschrauberregiments 26 «Franken» bedeutet die Einführung des sehr komplexen Waffensystems Tiger einerseits eine große Herausforderung, erklärte Kommandeur Oberst Hans-Peter Grathwol. Andererseits seien die Angehörigen stolz, diese Entwicklungsphase miterleben und mitgestalten zu können. Der Standortälteste ließ keinen Zweifel, dass eine Infrastrukturmaßnahme in der Größenordnung von Roth nur im engen Schulterschluss von Ministerien, Baubehörden, Wehrverwaltung und den zuständigen Dienststellen der Streitkräfte auf den Weg gebracht werden könne. Dass sich trotz der Komplexität des Projektes Zeitplan und Baukosten im geplanten Rahmen bewegen, war die eigentliche Botschaft des gestrigen Nachmittages. Entsprechend locker die Atmosphäre beim obligatorischen Richtschmaus. An Platz mangelte es bei der Größe der Zwillinge nicht. HANS PÜHN
3.5.2007