Russian Aviation Colours 1909 - 1922 in vier Bänden

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Nachdem ich dank eines Hinweises von @Monitor auch den Band 2 erwerben konnte so reifte doch mein Entschluß recht schnell hier mal alle vier Bände dieser außergewöhnlichen Reihe und auch (zumindest für deutsche Sicht) sehr außergewöhnlichen Thematik vorzustellen.
Also werde ich die vier Bände so der Reihe nach mal vorstellen.
Zuerst aber doch eine Übersicht über die vier Bände die alle in einem etwa A4 Format und mit einen Hardcover Einband und auf hochwertigen Papier aus dem Haus MMPbooks / Stratus daher kommen.

 

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Band 1 - Early Years wurde von Marat Kharirulin und Boris Stepanow gemeinsame verfasst
ISBN 978-83-63678-48-7
176 Seiten die vollgepackt mit Fotos / Zeichnungen und Farbprofilen sind, aus der Zeit als die Luftfahrt in Russland laufen, nein fliegen lernte.
Schon auf der Rückseite des Einbandes werden die weiteren Bände sozusagen vorgestellt.
Das Englisch ist leicht verständlich und angesichts der Bildmenge ist der Text ohnehin auch eher auf die Darstellung des Zusammenhanges und kleiner Erläuterungen konzentriert.


Auf den Inhalt dieses ersten Bandes gehe ich dann in den nächsten Tagen noch etwas genauer ein (es ist eben ein mehrteiliges Projekt).

 

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Wie bereits gesagt geht es bei diesem ersten Band um die Anfänge und bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges.
Am Anfang als die Fliegerei noch von so manchen als Spinnerei abgetan wurde waren es vor allem zivile Einrichtungen , Clubs und Enthusiasten die dies in Russland wie auch anderswo voran brachten.


Es ist auch interessant zusehen das die ersten Anfänge von Markierungen den den Flugzeugen, Militärflugzeuge in so allen damaligen Nationen so ziemlich gleich waren. Einfache geometrische Zeichen die noch nicht wirklich den heute bekannten Nationalitätskennzeichen entsprachen.

 

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Mit dem Beginn des 1. Weltkrieges werden auch die beispielhaft die zeitgemäßen Markierungen der direkten Gegner des damaligen Zarenreiches und deren Weiterentwicklung in den ersten Jahren dargestellt um an dieser die Entwicklung der russischen zu erläutern, auch in den Kontext der Erkennung von Flugzeugen durch fremde und eigene (!) Truppen.


Überhaupt beschränken sich die reichhaltigen Bilder nicht nur auf Flugzeuge und Ihre Markierungen sondern geben auch Einblicke in das Umfeld der damaligen russischen Fliegertruppe und ihre sonstigen Tätigkeiten (hier Logistik bei Verlegungen).

 

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Klar, kein Buch über die Russische Luftfahrt der frühen Jahre kommt ohne die damals einzigartigen Großflugzeuge aus. Es ist allerdings nicht nur bei diesen auch bei anderen, weit geläufigeren Typen, schon erstaunlich welche Menge an Bildmaterial die Zeiten überdauert hat und dies in doch recht guter Qualität.


Auch die Marine mit Ihren Flugzeugen kommt nicht zu kurz. Hier sieht man sehr schön das es ein sehr gutes Konzept dieser Buchreihe ist, neben den Fotos und Zeichnungen auch immer wieder Originaldokumente (unterschiedlichster Herkunft) zur Thematik einzubinden und diese ebenfalls hier zu zeigen. So ermöglicht dies dem Leser, hier auch Vergleiche zu ziehen und selbst dem englischen völlig unkundigem dem Inhalt dieser Thematik zu folgen.


Und weiter geht es dann in den nächsten Tagen mit dem Band 2 - der Große Krieg - wie der ja damals genannt wurden ist.

 

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Kommen wir heute mal zum Band 2 dieser Reihe - Great War - also der erste von den Weltkriegen.
Zeitlich endet dieser in Russland ja eigentlich im Oktober 1917 obwohl seine "Nachwehen" in den noch folgenden Bänden auch dargestellt werden.
Auch in diesen Band führte Marat Khairulin und Boris Stepanow auf den 176 Seiten wieder die Feder.
ISBN 978-83-65281-00-5
Bis zur buchstäblich letzten Seiten wieder vollgepackt mit Bilder, Farbprofilen und eine überschaubare Menge an Text.



Auch diesem Band ist ein Inhaltsverzeichnis vorangestellt welches von der Struktur her, ein schnelles Auffinden der beschriebenen Einheit ermöglicht und so thematisch und nicht zeitlich geordnet ist. "Nebenthemen" folgen am Ende.

 

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Mir gefällt das zu den Farbprofilen in fast allen Fällen versucht wird zeitgenössische Fotos dieser Maschine mit abzubilden und sich so der Leser durchaus auch ein eigenes Bild von dem Flugzeug und seinen Markierungen zu machen.
Details werden auch immer wieder hervorgehoben und größer gezeigt.


oder wie hier mal zu sehen



Es war schon ziemlich morbid in der russischen Fliegerkräften zu gegangen.

 

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Eine weiterer Besonderheit dieser Bücher ist, die Einbindung von Originaldokumenten (wenn auch in der Übersetzung) die mit dem Themeninhalt "Markierungen und Tarnungen" im Zusammenhang stehen.
Diese vielfältige Quellen werden in extra Text-Kästen, farblich abgesetzt, präsentiert und spiegeln die gesamte Vielfalt der damaligen militärischen (schriftlichen) Kommunikation, Befehle, Meldungen nach "oben" und selbst Telefonatsmitschriften wieder. Aber auch zeitgenössische, persönliche, Erinnerungen oder auch private Briefe zum Themeninhalt.


Was mich an diesem zweiten Band überrascht hatte waren die schon eingangs erwähnten "Nebenthemen".
Seinen es wie hier, die Maskottchen oder Glückbringer die an den Flugzeugen angebracht wurden und mitflogen. Wie das bei der Elefanten Herde ausgesehen haben muss, kann ich mir gar nicht wirklich vorstellen. Aber das ist ein wirkliches Unikat, diese Vosin.



oder aber die Markenzeichen der jeweiligen Flugzeug-Hersteller in Russland deren Anbringung an den Flugzeugen und die Entwicklung dieser im Laufe der Produktionsdauer.



Und weiter geht es dann mit den Band 3 - Red Stars - der die Entstehung der ersten roten Fliegerkräfte und die Entwicklung hin zum "Roten Stern" beleuchten wird.

 

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Passend zum Jahreswechsel kommen die Sterne.
"Red Stars" so der Name des Band 3 aus der Reihe ist nur noch von Marut Khairulin geschrieben wurden, aber nicht minder interessant und auch wieder voller neuer Einblicke und Details in das Entstehen der Roten Fliegerkräfte.
ISBN 978-83-65281-64-7 und 165 Seiten bis zum Ende voll mit Abbildungen aller Art und wieder wenig (englischen) Text .


Die Japaner kommen. Nein, am Anfang stand als logisches Kennzeichen in Anlehnung an die bisherigen und der ja vorhandenen Flugzeuge, der rote Vollkreis.


Der "Rote Stern" kam aber trotzdem wenn auch über die einen oder anderen Umweg dann doch recht schnell.


Und auch heute eher ungewohnte Ausführung.

 

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Umwege über Umwege - aber doch recht schön anzusehende.


Aber irgendwie waren die Flugzeuge der Roten auch von der Aufbruchstimmung und einer gewissen Freiheit, auch künstlerischen geprägt.





Und mindestens eines dieser früher Flugzeuge wie die Morane Saulnier G überlebten sogar bis zum Jahre 1934.

 

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Tarnbemalungen gab es und angesichts der schwachen Produktionskapazität wurden auch erbeutete Flugzeuge umgehend wieder in Dienst gestellt.


Aber in dieser Hinsicht ging auch den vielen Gegner der noch jungen Sowjetmacht nicht anders, so wie hier der polnischen Luftwaffe. Sie nahmen was sie eben kriegen konnten.


Abschließend geht dieser Band auch auf die rechtkurzlebige "Fern-Ost Republik" ein, ein hierzulande eher unbekannter Pufferstaat in Sibirien der von den Sowjets gegründet und gesteuert wurden ist. Aber über eigene Flugzeuge mit eigenen Kennzeichen verfügte.
Wenn auch nur etwa eineinhalb Seiten, für mich eines der Highlights in diesem Band.



Im nächsten und abschließenden Band wird des dann um die Flugzeuge der Bürgerkriegsgegner (und davon gab es einige) gehen.

 

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Band 4 - Against Soviets - der letzte Band dieser Reihe stammt wieder nur aus der Feder von Marat Khairulin und ist mit seinen 128 Seiten einer der für mich interessantesten, weil abwechslungsreichsten und geschichtlich vielfältigsten, Bände.
Hier werden die Flugzeuge, Piloten, deren Einsatzdetails der Gegnerseiten der entstehenden Sowjetmacht geografisch sortiert etwas genauer unter die Lupe genommen. Und davon gab es ja bekanntlich einige.
ISBN 978-83-65281-98-2





Wie bei den untenstehenden Flugzeug der "Don-Kosaken" zu sehen begann auch ein Vielfalt an Kennzeichen an den Flugzeugen einzusetzen. Eigentlich hat jede der mehr oder weniger unabhängig agierenden Gegner so seine eigenen Kennzeichen oder später einfach die der westlichen Ursprungsländer übernommen gehabt.
Hier ist wieder schön zu sehen wie Originaldokumente (einschließlich der Übersetzung in das Englische) in Verbindung zu den Farbprofilen und Fotos gebracht werden.

 

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Oder wie hier selbst handschriftliche Skizzen und Notizen Eingang in dieses Buch fanden.


An Hand der Gegenüberstellung von verschiedenen Informationsquellen kann sogar eine Art von Systematik der Kennzeichen (hier der Truppen unter Wrangel) erstellt werden.



Interessant sind auch immer wieder die auflockernden "Abschweifungen" von den Flugzeugen, die wie hier kurz auf die Verwendung der Kennzeichen auch an Landfahrzeugen eingehen und dokumentieren.

 

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oder hier das Handling der Flugzeuge und das Drumherum auf einem Flugfeld und genauer hier das Beladen eines Binnen-Transportschiffs mit Flugzeugen und Truppen unter dem Kommando von Kolschak auf der Kama.



Und es gibt sogar noch heute existierende Flugzeuge aus dieser Zeit und deren Truppen wie die in Prag ausgestellte LWF Model V aus dem USA, die bei der "tschechoslowakischen Legion" in Sibirien geflogen ist und per Schiff den Weg nach Prag fand.



Das Ende des Bürgerkrieges mit der Vertreibung und Vernichtung der letzten Truppen im Fernen Osten im November 1922 ist naturgemäß bei immer schlechter werdender Quellenlage recht dünn mit Bilder von Flugzeugen dokumentiert. Aber es werden durchaus noch genügend und auch vielfältige Details dieser letzten Ära der "weißen Luftfahrt beigebracht.


Damit endet hier die Vorstellung dieser Bücher zu dem zugegebener Weise in Deutschland stiefmütterlicherweise be- und gehandeltem Nischenthema.
Die Bücher sind auch daher nicht ganz billig in Deutschland zu bekommen (wenn man sie bekommt), aber schon im europäischen Nachbarländern um einiges günstiger und gefühlt auch häufiger zu erhalten.
Hier in Deutschland sollte man so etwa 50 Euro pro Band rechnen.