Russland - Auswirkungen der Sanktionen auf die Luftfahrt

Diskutiere Russland - Auswirkungen der Sanktionen auf die Luftfahrt im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Nach dem Hackerangriff auf die Bitterfelder Verwaltungscomputer dauerte es viele Wochen, und einige Daten sind nicht wieder rekonstruierbar.

Jubernd

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Also ja, wenn man das irgendwann in den 90ern mit Disketten und externen Festplatten gemacht hat, dann stimmt das. Heute werden solche Datensätze aber automatisch an mehreren Standorten, bei mehreren Anbietern gespiegelt, so dass ein Verlust durch physische Zerstörung, technische Störungen oder obsolete Speichermedien eigentlich nicht möglich ist. Mach das mal mit einem Container voll Papier...

Und was die Lesbarkeit/Datenformate angeht, stimme ich @bodo zu. Insbesondere sei auch noch anzufügen, dass es mittlerweile diverse Beispiele von grossen Datensätzen gibt, die seit 20 und mehr Jahren im Einsatz sind, beispielsweise das Flugzeugforum selbst, oder auch Wikipedia, GIS-Anwendungen, Banken, ... Wir sind da nicht mehr bei der wegen einer kaputten Diskette verlorenen Vereinsbuchhaltung von 1991-1995.
Nach dem Hackerangriff auf die Bitterfelder Verwaltungscomputer dauerte es viele Wochen, und einige Daten sind nicht wieder rekonstruierbar.
 
HB-IDF

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Wäre denn theoretisch in solchen Fällen eine Grundüberholung vorstellbar, bei der - auch ohne das Vorliegen rechtsgültiger Belege der Vorgeschichte - alle relevanten Parameter auf einen von den Zulassungsbehörden akzeptierten Defaultwert gesetzt werden? Selbst wenn man bei der Restnutzungsdauer Abschläge in Kauf nimmt, wäre das nicht besser als ein Verkauf zum Schrottwert?
 
lutz_manne

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Nach dem Hackerangriff auf die Bitterfelder Verwaltungscomputer dauerte es viele Wochen, und einige Daten sind nicht wieder rekonstruierbar.
"Nach einem Grossbrand im Bitterfelder Archiv konnte man auch nach vielen Wochen kaum noch Akten retten."

Hört sich das besser an? Daten die wichtig sind, muss man redundant "speichern". Ob digital oder analog ist dabei egal. Wenn sie digital vorliegen kann man sie immerhin recht einfach vervielfältigen, sogar wieder Richtung analog.
 
Shark31

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Nach dem Hackerangriff auf die Bitterfelder Verwaltungscomputer dauerte es viele Wochen, und einige Daten sind nicht wieder rekonstruierbar.
Na, da bitte aber die ganze Wahrheit benennen.
In diesem Fall war man sich im Vorfeld schon bewusst das man die Daten besser sichern muss. Die Gelder die man dafür benötigt hätte wurden aber nicht freigegeben b.z.w. nach hinten verschoben. Das ist das Problem wenn man mit öffentlichen Geldern arbeiten muss und jemand die Prioritäten nicht richtig einschätzt.
Das Gegenbeispiel ist die Emil-Frey Gruppe die letztes Jahr betroffen war. Hier hat man sich im Vorfeld um seine IT-Sicherheit gekümmert mit Offline-Backups und alles was dazu gehört. Sie wurden gehackt, eine Woche später war alles zu 99% wieder online.

Wer heutzutage noch nicht verstanden hat wie man seine Daten sichert (Firmen, Ämter etc.) hat wohl etwas geschlafen.
 

mg218

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Wäre denn theoretisch in solchen Fällen eine Grundüberholung vorstellbar, bei der - auch ohne das Vorliegen rechtsgültiger Belege der Vorgeschichte - alle relevanten Parameter auf einen von den Zulassungsbehörden akzeptierten Defaultwert gesetzt werden? Selbst wenn man bei der Restnutzungsdauer Abschläge in Kauf nimmt, wäre das nicht besser als ein Verkauf zum Schrottwert?
Zu kompliziert. Zu teuer.
Kurz gesagt.
Ohne Zeiten kannst Du nicht einmal alle Teile im Exchange kaufen.
 

Sens

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Solche Aussagen sind nur gültig, wenn für alle Beteiligten die gleichen Bedingungen gelten. In Russland können diese per Dekret jederzeit geändert werden. Alle Arbeiten und Inspektionen sind ja nicht nur beim Betreiber dokumentiert. HB-IDF hat ja schon aufgezeigt, dass sich jedes Teil auf einen Defaultwert festlegen lässt. Es ist dann der jeweilige Sankt Bürokratus, der dem entgegensteht und den einfacheren Weg der Abschreibung vorgibt.
 
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mcnoch

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Aeroflot wird ausländischen Leasinggebern acht Airbus-Flugzeuge abkaufen.
Dies ist im Rahmen der EU-Sanktionen für Altverträge möglich, sofern nur das Eigentum übertragen wird.
Es ist aber noch nicht bekannt, welcher Leasinggeber die Vertragspartei ist.
 
Bleiente

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Aeroflot wird ausländischen Leasinggebern acht Airbus-Flugzeuge abkaufen.
....
Angesichts der Einschränkungen in der Wartung und der Ersatzteillieferungen wäre das doch ohnehin nur von einem eingeschränktem auch zeitlich begrenzten Wert. Oder sollen diese dann als Ersatzteilspender dienen ?
 
mcnoch

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Ich denke mal, es geht auch darum, dass man es sich nicht für die Zukunft mit allen Leasingfirmen verderben will.
 

mg218

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Solche Aussagen sind nur gültig, wenn für alle Beteiligten die gleichen Bedingungen gelten. In Russland können diese per Dekret jederzeit geändert werden. Alle Arbeiten und Inspektionen sind ja nicht nur beim Betreiber dokumentiert. HB-IDF hat ja schon aufgezeigt, dass sich jedes Teil auf einen Defaultwert festlegen lässt. Es ist dann der jeweilige Sankt Bürokratus, der dem entgegensteht und den einfacheren Weg der Abschreibung vorgibt.
Wenn Russlands Dekrete internationale Abmachungen entgegenstehen, wird der Flieger trotzdem legaler.

HB-IDF hat gefragt, nicht aufgezeigt.

Wo, außer beim Betreiber, sind Arbeiten und Inspektion noch dokumentiert ?

Es ist nicht nur die Bürokratie, es ist der Hersteller selbst, der bei unklaren Zuständen der Flugzeuge sehr schnell den Support für einzelne Maschinen einstellt.
 
HB-IDF

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Dazu eine Informationsfrage: Wenn die Wartung bei ausländischen MRO-Unternehmen gemacht wurde (z.B. LHT) - existieren dann Aufzeichnungen zu den jeweiligen Arbeiten und Maßnahmen, die unabhängig von der Fluggesellschaft archiviert wurden? Reine Stunden- und Zyklenzahlen sind hier ja wahrscheinlich nicht das Problem, sondern die Fülle an Details (ausgetauschte Einzelteile, Strukturuntersuchungen, Nachrüstungen, vorgeschriebene ADs etc.), die nur der jeweils befasste Instandhaltungsbetrieb in ausreichendem Umfang festgehalten haben dürfte.
 
mcnoch

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Mit dem Beginn der Sanktionen durften ja keine neuen Flugzeuge mehr an die russischen Fluggesellschaften ausgeliefert werden. Nun scheint es Airbus gelungen zu sein die drei hat drei A350-900 für Aeroflot vorgesehenen Maschinen an einen neuen Betreiber zu verkaufen, denn man die Maschinen aus der Zwischenabstellung geholt. Damit kann Airbus diese Sanktionsnebenfolgen für sich abschütteln, für Aeroflot wird damit aber klar, dass es so schnell - auch bei einer Aufhebung der Sanktionen - keine neuen AIrbus-Flugzeuge mehr geben wird.
 

mg218

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Dazu eine Informationsfrage: Wenn die Wartung bei ausländischen MRO-Unternehmen gemacht wurde (z.B. LHT) - existieren dann Aufzeichnungen zu den jeweiligen Arbeiten und Maßnahmen, die unabhängig von der Fluggesellschaft archiviert wurden? Reine Stunden- und Zyklenzahlen sind hier ja wahrscheinlich nicht das Problem, sondern die Fülle an Details (ausgetauschte Einzelteile, Strukturuntersuchungen, Nachrüstungen, vorgeschriebene ADs etc.), die nur der jeweils befasste Instandhaltungsbetrieb in ausreichendem Umfang festgehalten haben dürfte.
Natürlich heben die Wartungsbetriebe due Arbeiten selbst auch auf.
Aber woher willst Du wissen, wo Aeroflot das machen ließ?
Für den ganzen Flieger kann man es unter Umständen rausbekommen.
Für große planbare Wartungen.
Aber unplanbare irgendwo unterwegs auf der Welt ? Wen willst Du alles fragen ?
Woher willst Du wissen, wohin Aeroflot während seiner eigenen Wartung Komponenten hinschickte ?
Und selbst dann ? Geben sie Dir einfach deren Unterlagen, die nicht Dir gehören ?
 
_Michael

_Michael

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Mal eine allgemeine Frage: Angenommen, man pfeift weitgehend auf die Sicherheit - wie lange kann man einen Airliner ohne Ersatzteile betreiben, bis es wirklich nicht mehr geht bzw. bis auch der betrunkenste Russe damit nicht mehr nach Sotschi fliegen will? Oder sagen wir, Ersatzteile nur durch Ausschlachten anderer Flugzeuge erhältlich, wie schnell sinkt da die einsatzbereite Flotte? Minus ein Flugzeug pro dutzende, pro hunderte, pro tausende Flugstunden?
 

mg218

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Das kann man allgemein nicht sagen.
Es gibt aber Ersatzteile, die sind so teuer, die liegen nicht in Massen auf Lager und die gibt es nur wenige pro Flugzeug.
Die gibt es auch nur vom Hersteller.

Aber nimm mal nur die Cockpitscheiben.
Wie lange willst Du schlachten ?
 

BiBaBlu

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das heisst?
mehrmals jährlich? alle paar jahre mal? im Laufe eines Flugzeuglebens 1-2x?
 

mg218

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Mehrmals jährlich.
Aber ganz unterschiedlich.
Kann ein paar Jahre sein oder ein paar Monate.

Aber es geht ja noch weiter mit Luftfahrtprodukten wie Öle und Fette oder auch Reifen.
Die gibt es es ja so schon schlecht zur Zeit. Und nun auch kein Export mehr nach Russland.
Es gibt sicher noch AMG-10 aka Nato H515 aka Aeroshell 41 oder Ciatim als Fette. Die Hersteller Boeing, Airbus, Bombardier, Cessna, Hawker, Beech,... könnten allerdings auf westliche Produkte bestehen.
Für einige vorgeschriebene Produkte wird auch klar das Produkt genannt, ohne Spezifikation, dass man keine Alternative findet. Das ist ja teilweise hier schon schwer, bestimmte Dinge zu bekommen.
Bei einigen Reifen ist die Verfügbarkeit sehr schlecht. Weltweit.
Halt vieles aus der chemischen Industrie seit Corona.
 
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