Russlands bemannte Mond-Projekte

Diskutiere Russlands bemannte Mond-Projekte im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; SpiegelOnline hat einen ganz netten Artikel über Russlands bemannte Mond-Projekte...
bregenzer

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Das mit den 30 triebwerken ist schon gewaltig...

wären die proton-raketen, welche die ganzen sonden zum mond brachten nicht in der lage gewesen menschen zum mond zu bringen? wenn ja, wieso wurde die n-1 entwickelt?
 
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bregenzer schrieb:
Das mit den 30 triebwerken ist schon gewaltig...

wären die proton-raketen, welche die ganzen sonden zum mond brachten nicht in der lage gewesen menschen zum mond zu bringen? wenn ja, wieso wurde die n-1 entwickelt?
Die Proton war der Konkurrenzentwurf zur N-1. Ja, da gab es 2 parallele Entwicklungen. Wettbewerb, Konkurrenz. Am Ende hatte der eine Entwurf eine erfolgreiche Trägerrakete (Proton) und das andere ein funktionierendes Raumschiff (das, was jetzt Sojus ist).

Ein sehr interessantes Kapitel Technikgeschichte, lange ziemlich geheimgehalten. Der Spiegel-Artikel stellt das m.E. recht plakativ dar, gibt es bessere Literatur dazu.

gero
 
Jarlaxle

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gero schrieb:
Die Proton war der Konkurrenzentwurf zur N-1. Ja, da gab es 2 parallele Entwicklungen. Wettbewerb, Konkurrenz. Am Ende hatte der eine Entwurf eine erfolgreiche Trägerrakete (Proton) und das andere ein funktionierendes Raumschiff (das, was jetzt Sojus ist).
Proton war doch nicht für die Mondflüge konzipiert. Sie basiert eher auf einem Projekt einer ballistischen Rakete, das aufgegeben wurde... Proton sollte Teile der Raumstationen "Salyut" und später auch der "Mir" in den Orbit befördern. Sie besitzt auch nicht die Zuverlässigkeit, um Menschen zu transportieren...
 
gero

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Alien
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Jarlaxle schrieb:
Proton war doch nicht für die Mondflüge konzipiert. Sie basiert eher auf einem Projekt einer ballistischen Rakete, das aufgegeben wurde... Proton sollte Teile der Raumstationen "Salyut" und später auch der "Mir" in den Orbit befördern. Sie besitzt auch nicht die Zuverlässigkeit, um Menschen zu transportieren...
Da hast Du sicher Quellen dafür?

Nach meinen Quellen war die im OKB-52 konstruierte UR-500 - Rakete (auch bekannt als Proton) sehr wohl für den Mondflug vorgesehen. Im März 1967 wurde beispielsweise das System Rakete / Raumschiff als Kosmos 146 im Erdorbit getestet. Auch die mehr oder weniger erfolgreichen "Sond"-Missionen, zum Mond wurden mit der UR-500 gestartet.

gero
 

Andi Wuestner

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Die Proton war nicht das Konkurrenzprodukt zur N-1, sondern der Luxus eines zweiten Programms. Mit ihr sollten die Zond-Raumschiffe (modifizierte Sojus ohne Orbitalsektion) zu Mondumrundungen gestartet werden.
Das LOK, quasi das Gegenstück zum Apollo CSM, war dem Sojus-Raumschiff verwandt und sollte gemeinsam mit der Mondlandefähre mit Hilfe der N-1 zur Mondlandemission gestartet werden. Allerdings war keine der drei Hauptkomponenten des LOK (Orbitalsektion, Landeapparat, Gerätesektion) baugleich mit der entsprechenden Sojus-Komponente.

Andi
 
Togge

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Die Mondfähre LK war sogar schon fertig und wurde sogar mehrfach unbemannt in der Erdumlaufbahn getestet:
24. November 1970 Cosmos 379
26. Februar 1971 Cosmos 398
12. August 1971 Cosmos 434
Sie war allerdings deutlich kleiner als die amerikanische Mondfähre und nur für einen Kosmonauten ausgelegt. In einem Museum in Moskau ist sogar eine ausgestellt.
 
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Diese Kombination wäre zum Mond geflogen, von links Triebwerksblock D, Mondfähre LK, Raumschiff LOK.
 
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@bregenzer

Die Mondlandung hätte man auch mit einer funktionierenden N1 nicht mehr vor den Amerikanern geschafft, denn dass sowjetische Programm startete gut zwei Jahre später als Apollo. Den Experten war wohl auch klar, dass die Vorgaben aus Moskau nicht zu erfüllen waren.

Die Mondumrundung mit Zond hätte man aber noch vor den Amerikanern geschafft, wenn Proton und Zond zuverlässiger gewesen wären.
 
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Togge schrieb:
@begrenzer

Die Mondlandung hätte man auch mit einer funktionierenden N1 nicht mehr vor den Amerikanern geschafft, denn dass sowjetische Programm startete gut zwei Jahre später als Apollo. Den Experten war wohl auch klar, dass die Vorgaben aus Moskau nicht zu erfüllen waren.

Die Mondumrundung mit Zond hätte man aber noch vor den Amerikanern geschafft, wenn Proton und Zond zuverlässiger gewesen wären.
cool, ich wusste nicht, das diese module alle schon vorhanden waren. ich dachte immer man hatte nur etwas an der n-1 rumgewerkelt und sich mit der konstruktion der module noch gar nicht befasst.

@togge

Ja du hast recht, jetzt wo ich die datums der orbitflüge des landemoduls sehe...

und es heißt "bregenzer" (bregenz ist eine stadt in österreich) und nicht "begrenzer" :HOT Grrrr! :D :D
 
Togge

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@bregenzer

Sorry! Wurde natürlich sofort geändert!

Ich war vor drei Jahren mal in Bregenz und auf dem Pfänder, war richtig schön da.
 
bregenzer

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Togge schrieb:
@bregenzer

Sorry! Wurde natürlich sofort geändert!

Ich war vor drei Jahren mal in Bregenz und auf dem Pfänder, war richtig schön da.
ja man hat einen netten ausblick von dort oben... :)
 

AM72

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Mit der N1 haben die Russen gewaltige Krater in ihre Landschaft gesprengt, das haben die Amis schön genau aus dem All beobachtet.
Zum ganzen Thema war ein hervorragender Artikel in der FR (Ausgabe weis ich jetzt nicht) - überhaupt ist die Fliegerrevue zum Thema russ. Raumfahrt das wohl Beste, was ich kenne.
Die Startversuche mit den N1-Raketen liefen wohl von 71-74. Diese Rakete mit ihren extrem vielen Triebwerken war nicht beherrschbar - es fehlte an leistungsfähigkeiten Triebwerken grösserer Leistung.
 
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