Ganz habe ich die Sache noch nicht begriffen. Wer sollte wen angreifen ? Briten/Amerikaner die Russen oder umgekehrt ?
Na ja, das ist auch schwer zu begreifen, da extrem spekulativ.
Ich habe nicht für umsonst das Beispiel mit den Ostfriesen gebracht - es entspricht in etwa den Gedankengängen...
Amerika hatte anfangs Probleme, seinen Bürgern eine Kriegsteilnahme überhaupt irgendwie zu verkaufen - Pearl Habor mag miltärisch eine Schlappe gewesen sein, Innenpolitisch war es ein Geschenk.
Was überhaupt nicht machbar gewesen wäre, wäre ein militärisches Vorgehen der Amerikaner/Briten gegen die Russen. Da kann man ja spekulieren wie man gerne möchte - aber diese 3 Mächte haben Europa erst mal unter sich aufgeteilt und Machtansprüche konkretisiert und eingegrenzt - und zwar vor dem Fall von Berlin.
Das Wunschdenken nach einem allgemeinen Krieg gegen die Russen geisterte damals bereits in den Köpfen so einiger Generäle - nur wenn man hier spekulieren möchte, muss man dann eben in Amerika und GB als erstes die Demokratie komplett abschaffen und durch eine richtige Diktatur ersetzen.
Ein General der Allierten durfte frei denken und sich auch recht frei äussern - zu entscheiden hatte er politisch aber überhaupt nichts, das ganze Militär war da wie auch heute dem Staat verpflichtet - und nicht seinen Generälen.
damit mag so mancher Deutsche auch heute noch so seine Problemchen haben - ja, die Wilhelminische Ära wirkt auch heute noch nach...
Was die russichen Kräfte angeht, so wird hier z.T. mit dem selben propagandistischen "Grundgedanken" wie 41 rumgespielt und rumspekuliert: Der Russe ist am Ende, das war das letzte Aufgebot etc. Das war auch die deutsche Tonart von 42 , 43 ,44 und 45. Und jedes Mal standen dann noch mehr Soldaten und Waffen der Russen da.
Die Wehrmacht von 45 wird da idealisiert, die Rote Armee nach wie vor als "Koloss auf tönernen Füssen" dargestellt.
Zu den personellen Verlusten der Roten Armee habe ich und Andere hier schon genug getippt - nochmals : sie waren "klassisch", Traditionell für die Russen und natürlich für westliche Verhältnisse mehr als dramatisch.
Das Aushebungsgebiet der Russen aber wurde ab 43 immer größer - und jedes Jahr brachte auch hier einen neuen Jahrgang.
Das aber war nicht alles:
Ausbildungs- und Ausrüstungstechnisch war die Rote Armee von 45 beileibe nicht mehr die von 41.
Und da geht es wieder los:
Wer eigentlich kennt die wirklichen Verhältnisse der Roten Armee von 41 ?? - mal ganz ehrlich.
Mal als wirklich empfehlenswerten Buchtipp - jawohl, lest mal nicht die klassischen und oft wenig aussagekräftigen "Zahlenwerke":
http://www.amazon.de/Iwans-Krieg-Rote-Armee-1939-1945/dp/3100484509/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1274443741&sr=1-1
Da bekommt man mal eine Vorstellung.
Diese Armee stoppte und schlug jedenfalls die nun wirklich excellente Wehrmacht.
Die Rote Armee aber , welche 45 vor Berlin stand, war eine andere, auch qualitativ.
Sich in Einzelheiten kann man da viel und gerne verrennen - da bemerkten deutsche Militärs schon 42 die ungewöhnlich gute Ausrüstung der Russen mit automatischen Infanteriewaffen, während der deutsche Soldat bis 45 beklagte, das man völlig unnütz ständig die Gasmaske mitschleppte.
Experimentiert wurde auf beiden Seiten auch viel:
Der eine bastelte Minen an Hunde, der andere Panzerfäuste an Fahrräder, wo dann ein "sehr gut ausgebildeter" Hitlerjunge oder Volksturmmann im Rentenalter draufsass und zur Wehrmacht zählte.
Beide Varianten waren übrigens nie und nirgend Kriegsentscheidend.