RYAN NYP „Spirit of Saint Louis“ – RS-models 1/72

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Das Vorbild ist Allen bekannt und Bausätze gibt es viele. Der in meinen Augen Neueste ist der von RS-models [1] [2]:



Vor dem Bau habe ich mich per Internetrecherche schlau gemacht und mich auch an dem Baubericht von Harald Krumreich der 1:48 Revell-Version [5] orientiert. Irgendwelche Hinweise zum Bau des 1:72 RS-Modells sind mir nicht unter die Augen gekommen, so dass ich dachte, ich könnte evtl. über meinen Bau berichten, auch wenn nicht alles perfekt gelingen würde. So kann ich doch über unerwartete Hürden bzw. Herausforderungen informieren, die für andere interessant sein könnten.


Quellen:
[1] Bausatzvorstellung Ryan NYP Spirit of St. Louis - RS models - 1/72

[2] Bausatzvorstellung Ryan NYP "Spirit of St.Louis" | RS Models

[3] Ein Mann, ein Motor, ein Ozean. Klassiker der Luftfahrt 2002 (V)

[4] Preserving the Spirit. Aeroplane, June 2002

[5] Harald Krumreich: Spirit of St. Louis. KIT Flugzeug-Modell-Journal 2/2007

 

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Baubericht
Den Bausatz habe ich vor Monaten beim Modellbauhändler meines Vertrauens erstanden, obwohl ich schon lange den Revell-Bausatz in 1:48 [5] habe.

Der Entschluss die kleinere, neuere Variante der Spirit zu bauen, begann mit dem Einrichten meiner neuen Vitrine. Obwohl gleich alles „voll“ ist, sehe ich eine „Lücke“ bei den Pionierflugzeugen der Nordatlantikroute. Von Gronaus Dornier Wal und die Junkers W33 „Bremen“ sind schon da. Also fehlt der erste Atlantik-Alleinflugbezwinger Charles Lindbergh mit seiner Spirit of St. Louis.

 

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Der Bausatz enthält neben einem Spritzrahmen aus Polystyrol eine Ätzteilplatine, eine Instrumentenbrettfolie, Resinteile und Klarsichtteile.

 

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Die Bauanleitung ist sehr umfangreich



und der Bausatz sieht vier Bemalungsvarianten der insgesamt zwei gebauten Maschinen vor. Wer hätte gewusst, dass eine zweite Ryan NYP nach Japan geliefert wurde?

 

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Bei den Ätzteilen dachte ich: Hurra, da kommt endlich mal meine Biegevorrichtung zum Einsatz (links im Bild). Aber spätestens beim dritten Winkel ist sie sich selber im Weg. Wie viel einfacher und pragmatischer sind da dann Pinzetten!

 

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Das Schöne am Ätzteilsitz ist, dass er die Korbsesselstruktur wiedergibt. Auch gut: die gelben Glasinstrumente der Linearanzeigen im Cockpit kann man durch einfaches Abkratzen der Farbe von der Platine erreichen. Ein bläulicher Notizblock-Zettel wurde aus Decal Papier aufgeklebt. Die Gashebel soll man laut Bauplan selber herstellen, was ich natürlich gerne gemacht habe. Achtung: der Bauplan ist, was die genaue Positionierung der Einzelteile relativ zueinander angeht, nicht besonders hilfreich. Mein Instrumentenbrett sitzt daher hier noch knapp 1 Millimeter zu hoch auf dem Spant. Die richtige Lage erkennt man erst beim Einbau, wenn das Periskop mit der Oberkante des linken Fensters fluchten soll.

 

[urig]

Dem Rat meines „Meisters“ folgend erhält der Flügel zwei passende Eisendrähte zur Langzeitstabilisierung des Flügels gegen „Hängen“ (Polystyrol kriecht).


Damit das Cockpit hinterher bis zur Oberseite des Flügels reicht (und nicht durch eine dicke „Unterseite“ aus Polystyrol unterbrochen wird, habe ich diese Ausfräsung auf der Flügelunterseite vorgenommen.

 

[urig]

Am Ende passt es ganz gut und verbleibende Spalte werden mit Gunze Mr. Surfacer 500 „vergossen“. Alle Fenster wurden von innen mit Tape verschlossen, das ich nach dem Lackieren von außen zu entfernen gedenke.

 

[JohnSilver]

Sehr coole Wahl!

Da schau ich gerne zu!

 

[bolleken96]

Da setze ich mich auch begeistert dazu. Bin gespannt, wie du das Poliermuster am Bug umsetzt.

 

[urig]

An den Fahrwerksstreben gibt es enorm dicke Gussgrate, die man entfernen muss, ohne das Gussteil zu zerbrechen.



Die Leitwerksstreben habe ich durch Bambus ersetzt, um mir die Säuberung zu ersparen und ein wenig filigraner zu sein.

 

[urig]

Hier mal ein erster Überblick über die zum Lackieren vorbereitete Flugzeugzelle:

 

[urig]

Dass man den Propeller selber zusammenkleben muss, finde ich eine Zumutung! Position, Steigung und Ausrichtung der Blätter müssen alle gleichzeitig beachtet werden.

 

[urig]

Der Motor ist ein Modell im Modell: Sieben einzelne Abgasstutzen und neun Gemischzuleitungen zu den Zylindern darf man aus Resin ankleben! Erst das Makro zeigt mir, dass die Zuleitungen weiter nach außen auf die dafür vorgesehenen Stümpfe gehören, die ich mit bloßen Augen nicht wahrgenommen habe. Ich habe mit Gator’s Grip geklebt, so dass Abnehmen und neu Ankleben kein Problem sind.

 

[Übafliaga]

Die Leitwerksstreben habe ich durch Bambus ersetzt, um mir die Säuberung zu ersparen und ein wenig filigraner zu sein.

Bambus!?!?! Ich kenn nur die vom Blumentopf und zur Kaligraphie (auch Möbel usw. aber die mag ich nicht).
Was war diese 1:72 Bambusstrebe einmal, bzw. wo hast du sie her?!
Und, ist die am Original historisch belegt?!

 

[urig]

Der Tipp kommt vom Modellbau-Urgestein Karl Kössler (dessen Modelle man übrigens im Luftfahrtmuseum Hannover - Laatzen betrachten kann).

Hier ein Bild zur Herstellung von Streben aus einem Stückchen Bambus-Rohr: Bücker 131 „Lerche“ mit Boxermotor - Huma.

 

[urig]

Nach Grundierung mit Gunze 008 Silber beginnt die Decal-Orgie. Doppelt gekrümmte Flächen gehen nicht ohne Weichmacher und Reiben. Da die Decalfolie nicht transparent ist, kommt es nicht darauf an, welche (Silber-) Farbe darunter ist.

 

[urig]

und so ist’s geworden: Die gedruckte polierte Blechstruktur kommt nicht besonders deutlich heraus, aber sie ist da!

 

[urig]

Achtung: Nicht nachmachen!
Auf einen Decal-Goof bin ich voll hereingefallen! Laut Bauplan gehört Decal Nr. 6 nach links und 7 nach rechts.
Wenn’s dann so gemacht wird, sieht es irgendwie komisch aus, weil seitenverkehrt!

Zum Glück gibt es aber die Beschriftung "Spirit of St. Louis" für den Bug zweimal auf dem Bogen, so dass man das falsche wieder abkratzen und mit einem neuen ersetzen kann.

 

[urig]

Den Motor klebe ich schließlich mit reichlich Gator auf die Nase. Dabei zeigt sich, dass der Motor ein paar Grad verdreht zu liegen kommt. Beim Ankleben der Aufnahme mit den Zacken (Teil 19) habe ich mich auf eine kleine Noppe im Rumpf verlassen, die in eine Kerbe am Teil passte. Das sollte man aber unabhängig kontrollieren, damit der Motor später symmetrisch zur Mittelebene sitzt!