Zum einen ist der weltweite Markt nicht relevant für den hiesigen Markt und zum anderen ist die Lage tatsächlich nicht so. In den letzten Jahren war es für die großen Airlines stattdessen schwer, schnell genug gutes Personal zu bekommen. Der Besitz einer Lizenz ist nur ein kleiner Teil dessen, was benötigt wird. In Europa und USA gab es da in den letzten 2 Jahren weniger Personal verfügbar, als gesucht.
Zum anderen muss man mal das Vorgehen der Ryanair mit einem Vergleich greifbar machen: Ryanair verhält sich wie ein Architektenbüro, dass seine Architekten mies bezahlt und schlecht behandelt. Je besser qualifiziert die Architekten, umso geringer ist deren Tendenz, bei der Firma zu bleiben. Sobald der Markt es hergibt, wechselt jeder, der kann. eine hohe Fluktuation entsteht und man stellt fest, dass man keine erfahrene, gute Architekten hat/binden kann. Das das auf Dauer dem Geschäftsbetrieb nicht zuträglich ist, dürfte einleichten. Erfahrung ist erheblich etwas wert, bei Architekten usw. genauso, wie bei Piloten. Nur mit gering erfahrenen FO kann man keine Airline betreiben - und das hört mit Kapitänen nicht auf sondern geht in der Ausbildungs- und Führungsstruktur einer Firma weiter.
Dazu kommt, dass das Geschäftsmodell "verticke Billigtickets, haue einen Haufen versteckter Zusatzgebühren drauf, nutze Subventionen kleiner Airports, kümmere dich Null um die Kunden" zunehmend schlechter funktioniert. Der Preisunterschied zu Airlines, wo man sich als Kunde nicht der Scham aussetzt, an der Ausbeutung von Angestellten zu partizipieren, ist mittlerweile gering.