Satellitenbilder in aktuellen Konflikten

Diskutiere Satellitenbilder in aktuellen Konflikten im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Englisch reicht auch um einige Infos raus zu fischen. Gewisse Infos aus RT bringen nur dann was, wenn man selber etwas Hintergrundwissen zu Thema...
sixmilesout

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Astronaut
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Bergbewohner01

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Hintergrundwissen ist selbstredend von Nutzen, aber hat das jeder? Wie willst Du Dir denn z.B. Hintergrundwissen erarbeiten, wenn Du vorab schon Quellen aussiebst? Was ist das Kriterium, was RT schlecht, aber SPIEGEL gut macht? PRAVDA zum Propagandablatt, BILD aber zum Pfad der Erleuchtung? Da - um im beispiel zu bleiben - RT fast schon ein "offizielles" Organ ist, ist es umso wichtiger es zu lesen. Selbstredend stimme ich mit Dir überein dass man da nicht alles unkritisch übernehmen soll, aber dies gilt für den "eigenen" Blätterwald nicht minder.

Beide Seiten arbeiten entweder bewusst manipulativ oder unbewusst, aufgrund fehlender, ernsthafter Recherche. Deshalb sollten auch beide Seiten nur kritisch konsumiert werden und der eigene Kopf nicht auf "off" gelassen werden. Interessen stehen bei beiden Seiten dahinter und die "öffentliche Meinung" ist schon längst als "kriegsentscheidend" klassifiziert worden, damit sie einfach dem Zufall überlassen wird.

Wobei mir die "Gefährlichkeit" von RT auch nicht klar ist. Ich lese es als Gegenpol zu "unseren" Erzeugnissen und um ein Gesamtbild zu erlangen seit Jahren und habe bis jetzt nichts entdeckt, was ich als "Staatsverschwörung" oder "Aufruf zur Staatszerstörung" bezeichnen würde.

Es gibt als Schwerpunkt technische und politische Berichte. Die Technik, wo meistens Waffensysteme gezeigt werden, ist eine der wenigen Quellen, wo Autoren wie ich es bin, direkte Infos bekommen können. Dass die Systeme "...kein Analogon weltweit haben..." und "...so noch nicht dagewesen sind..." tut man eben als Marketing einfach ausblenden, bei "business insider" wo ich bzgl. US-Waffensystemen lese, klingt es nicht anders.

Politische Beiträge zeigen deren Sicht der Dinge und die kann man voll oder zum Teil teilen, das Gesagte mit dem bei uns behaupteten gegenüberstellen und sich seine eigenen Gedanken machen.

Eine "Gefahr", die RT jetzt herausragender als andere Medien macht, sehe ich nicht.
 
ManfredB

ManfredB

Alien
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...
Es gibt als Schwerpunkt technische und politische Berichte. Die Technik, wo meistens Waffensysteme gezeigt werden, ist eine der wenigen Quellen, wo Autoren wie ich es bin, direkte Infos bekommen können. ...
(Markierung von mir)

Da würde ich doch schon mal gerne wissen, ob, und wenn ja, was Du als Autor (Sachbuch- ?) bisher veröffentlicht hast ?

Da verwundert es mich schon , wenn Du diesbezüglich hier im FF mit Deinem Eingangspost
Würde gerne - falls von Interesse - eine Staffelung und Einordnung der wichtigsten Flugabwehrsysteme die heute benutzt werden (West-Ost) aufbauen mit Hilfe des hier vorhandenen Wissens. Übliche Verdächtige: Patriot, xxx auf der Westseite, S500, S400, Buk, Pantzir usw. auf der Ost-Seite.

Mit "Staffelung" meine ich Nahbereich, Mittel- Fern. Mit "Einordnung" eine Diskussion über die bekannten Fähigkeiten der Systeme (z.B. Pantzir, welches scheinbar einen technologischen Wettstreit mit den Israelis und Türken ausgelöst hat).

FF-Bezug: Flugabwehr als der "natürliche" Feind jedes MilitärJETS

Habe es mal in "Jets" reingestellt, da ich keine sonst passende Rubrig gefunden habe. Als Suchtitel "Flugabwehr" habe ich auch keinen eigenen speziellen Beitrag gefunden. Wenn es woanders besser passt, bitte meckerfrei entsprechend verschieben, merci.

Vorschlag/Frage: Wäre es sinnvoll die Rubrik "Jets" weiter zu unterteilen (Mil, Zivil)?
auf der Suche nach "objektiven" Fakten bist ... :headscratch:
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
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Die Qualitätsdiskussion ist obsolet, denn global ist dieselbe Datenqualität verfügbar, aber kaum einer der militärischen Player wird zeigen was er wirklich weiß und wirklich kann
War ja gerade meine anmerkung, was geht, wieviel kleiner als 0,5m optisch? Und meine Theorie auch wenn es nicht überall verfügbar ist, mehr nicht per Konsens als 0,5m an Zvilisten geht. Aber wissen nicht alle großen Militärs was die anderen können, und ist das nicht auch sogar sehr ähnlich, muß man das noch geheimhalten?

Ich frage ähnlich wie MIG25 versus F15, in der Geschichte des Flugzeugbaues beide sehr dicht beieinander. "Wasserkochen".....
 

Sens

Alien
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Für die Militärs ist es nur wichtig, Geheim zuhalten, wo und wie genau man gerade etwas beobachtet. Denn die zeitnahen Analyse -Kapazitäten aller Satellitenbetreiber sind immer begrenzt und zudem auf geforderte Fragestellungen begrenzt.

Eigentlich sollte es jeder wissen, dass man inzwischen mit dem Google-Übersetzer, per Mausklick jede Website, für eine Vielzahl von Sprachen in fast jede andere übersetzen kann. Die meisten Möglichkeiten gibt es ins Englische aber fast immer auch ins Deutsche. Die Ergebnisse ins Englische sind meist zwar besser, aber nicht immer. Wobei etwas Vorwissen zu einer Thematik immer hilfreich ist , wenn das Übersetzungsprogramm etwas holprig daherkommt. Es gibt nicht für alle Begriffe ein gleichwertiges Synonym in jeder Sprache. Ein Beispiel sind z.B. Einheiten. Da wären z.B. eine als "wing" oder "division" ins Deutsche übersetzte Einheit richtigerweise nur eine Staffel oder eine Abteilung. Das sind dann die Details, die der Leser mitbringen muss. Im Zweifel lässt sich das fast immer mit einer Frage im Forum klären oder man wählt eine Übersetzung aus einer anderen Sprache, die eine besseres Ergebnis ins Deutsche bietet. Alles eine Erfahrungssache und etwas Fleiß, was das Lesen angeht, gehört halt mit dazu.
 
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BiBaBlu

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"...Ich finde RT dennoch als Quelle interessant, eben gerade weil die gewünschte Sichtweise der russischen Regierung recht ungefiltert dargestellt wird..."
das ist eine sehr nette Umschreibung für "ich lese die harte propaganda des Staates"

Erwiesenermassen ist RT vollständig unzuverlässig, die Wahrheit wird im besten Fall nur verzerrt bis hart gelogen.
Sorry aber das hat keinen Wert, das ist einfach ein sich schönreden, dass man plumpeste Propaganmda liest, weil sie einem ins Weltbild passt.

Wobei mir die "Gefährlichkeit" von RT auch nicht klar ist. Ich lese es als Gegenpol zu "unseren" Erzeugnissen und um ein Gesamtbild zu erlangen seit Jahren und habe bis jetzt nichts entdeckt, was ich als "Staatsverschwörung" oder "Aufruf zur Staatszerstörung" bezeichnen würde.
Genau das ist eben der Kardinalfehler
Es gibt nicht zwei Gegenpole, es gibt nicht die breite Landschaft der freien westlich geprägten Presse als ein Extrem und RT auf der anderen Seite
Es gibt nicht "Die Wahrheit liegt halt irgendwo in der Mitte", auch wenn Russland genau das vermitteln will.

Es gibt eine Wahrheit, oft eine belegte und gut dokumentierte und dann gibt es die russische Propaganda, die einfach durch "Bullshit-Dumping" diese verfälschen will.

Diese Annahme, dass man RT zum Ausgleich zu unseren Medien (die extrem vielseitig und eben kein bisschen homogen sind) lesen müsse um "die ganze Wahrheit zu erkennen" ist genau das Ziel der aktiven Desinformation und Destabilisierung durch die russische Propaganda.


Also ja, man sollte sich sein Bild aus einer breiteren Palette an Quellen bilden, aber RT und andere russische Propaganda sollte davon kein Teil sein, weil sie nicht der Wahrheitsfindung dienen können, weil sie bewusst die Situation verzerren wollen.
 
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Phalc

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"...Ich finde RT dennoch als Quelle interessant, eben gerade weil die gewünschte Sichtweise der russischen Regierung recht ungefiltert dargestellt wird..."
das ist eine sehr nette Umschreibung für "ich lese die harte propaganda des Staates"

Erwiesenermassen ist RT vollständig unzuverlässig, die Wahrheit wird im besten Fall nur verzerrt bis hart gelogen.
Sorry aber das hat keinen Wert, das ist einfach ein sich schönreden, dass man plumpeste Propaganmda liest, weil sie einem ins Weltbild passt.
Da das Originalzitat von mir stammt:
Natürlich hat dies einen Wert, wenn ich es mit dem von Dir beschriebenen Wissen lese. Ich bin eher ein Kritiker der russischen Außenpolitik und mir geht es nicht buchstabengetreu um den Inhalt sondern um die "Metainformation", welche Themen zu welchem Zeitpunkt mit welcher Stoßrichtung seitens RT "bearbeitet" werden. Daraus lässt sich die Agenda und Gewichtung der russischen Regierung bei Auslandsthemen ablesen. Beispiel
 

flyer0852

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War ja gerade meine anmerkung, was geht, wieviel kleiner als 0,5m optisch? Und meine Theorie auch wenn es nicht überall verfügbar ist, mehr nicht per Konsens als 0,5m an Zvilisten geht. Aber wissen nicht alle großen Militärs was die anderen können, und ist das nicht auch sogar sehr ähnlich, muß man das noch geheimhalten?
So weit man in der zivilen Welt der Erderkundung weiß ist liegt die maximale Auflösung die militärisch genutzt wird um die 10 cm. Gleichzeitig muss der Sensor aber eine sehr hohe Dynamik haben um aus dem wenigen Licht das von dieser kleinen Fläche in dem winzigen Augenblick in der der Sensor von dieser Oberfläche Licht enpfangen kann ausreicht um ein paar bit zu füllen. zusätzlich darf der Sensor keinen Memory Effekt haben d.h. dass Information vom Pixel vorher noch mitgeschleppt wird z.B. von sehr hell auf sehr dunkel. Das ist sehr anspruchsvoll den Sensor in der kurzen Zeit wieder auf Null zu bringen um saubere Daten für das nächste Pixel zu erhalten. Wer sich frühe digitale Satellitendaten ansieht kann diesen Effeckt deutlich erkennen extrem von Schneeflächen auf dunkle Oberflächen ist dieser Effekt of noch 20 Pixel weit sichtbar. Bei pushbroom Scannern (Schwenkspiegel) führt das zu sägezahnartigen Effekten.
Zusätzlich ist das Rauschsignal noch ein Thema das zwar mit viel technischem Aufwand reduziert werden kann, aber im All Einflußfaktoren existieren wie z.B. die permanenten Temperaturwechsel und in ihrer Stärke nicht immer quantifizierbare elektromagnetische Einflüsse (Sonnenwind).
D.h. pure technische Auflösung heißt nicht immer dass dann auch mehr Details erkennbar sind, die Optik ist im Moment nicht das Limit sondern die Technik dahinter.
Wenn man dann überschlägt dass bei 10 cm Auflösung und einer Zeile von 20.000 Pixeln nur noch eine Pfadbreite von 2 km herauskommt wird klar wie teuer erkauft diese hohe Auflösung ist und dass man beim Einsatz solch hochauflösender Kameras ganz genau wissen muß wo und wonach ich suche. Bei frei beweglichen Objekten ist diese hohe Auflösung eher Kontraproduktiv, es sei denn es sind gleichzeitig Hinweise aus anderen Quellen auf die Position verfügbar.

Zu dem RT Artikel ist zu sagen. dass es sich bei den gezeigten Daten um Daten handelt, die jeder von uns kaufen oder auch deren Aufnahme ordern kann wenn er dafür Geld ausgeben möchte. Der farbige Datensatz ist hochauflösend RGB von Digitalglobe (jetzt Maxar)siehe Copyrigth Vermerk der s/w Datensatz ist vermutlich von einem Sensor, der eine hochauflösenden panchromatischen Kanal z.B. 1x1m und multispektrale Kanäle 3x3 m hat um die Datenmenge unter Kontrolle zu halten. Diese 3m x 3m Kanäle können dann mit einem geeigneten Prozess, der Auflösung und Helligkeitsverteilung im panchromatischen Bild mit der Farbinformation der Mulispektralkanäle zu einem 1x1m Farbbild verschnitten werden.
Allerdings stellt sich immer wieder die Frage wer braucht die Farbe, wir Menschen mit unserem Hintergrundwissen im Gehirn brauchen sie selten, sieht einfach nur besser aus, denn wenn wir uns ein s/w Bild ansehen erkennen wir bereits zwischen 95 und 98% der Objekte eindeutig.

Geleichzeitig hat s/w den Vorteil, daß ich ein viel breiteren Ausschnitt des solaren Spektrums abgreifen kann als wenn ich nur sehr schmalbandige Farbkanäle wähle. Daher ist mein Rausch-Signal Verhältnis gleich viel besser.
Aus diesen Aufnahmen zu schließen wie es der Artikel suggeriert, dass hier nur mit zweitklassiger Technik beobachtet wird ist technisch gesehen absurd und zudem handelt es sich um zivile Aufnahmen, die militärischen bekommen wir nicht zu sehen und es wird ja nicht nur mit optischen Sensoren gearbeitet sondern auch mit Synthetic Aperture Radar (SAR) mit unterschiedlichen Wellenlängen und Polarisationen und Auflösungen, da lassen sich Objekte unabhängig von Sonnenlicht, Wolken und anderen störenden Phänomenen wie Rauch, Sandsturm etc. identifizieren und durch Methoden wie Permanent Scatterer oder Köhärenzvergleiche auch in ihrer Aktivität beobachten.

Was geht muss man nicht geheimhalten, aber was man wirklich weiß ob man wirklich zum richtigen Zeitpunkt aufgenommen hat, ob man die aufgenommene Information richtig gedeutet hat. Durch die Steuerbarkeit der Sensoren kann man aus dem Orbit nicht mehr schließen was aufgenommen wurde, da fast alles in der Zwischenzeit off-nadir aufgenommen wird.
Was man aber geheim hält ist die Prozessierungstechnik dahinter die sich permanent weiterentwickelt, die aus einem Bild oder besser noch vielen Bildern erst echte Information macht über Typ und Aktivität der Objekte. Bild ist auch der falsche Ausdruck, das Bild interessiert eigentlich nur noch zum zeigen, wichtig ist die Information die ich aus den Daten hole und bei SAR muss man sich schon ganz schön bemühen um aus den von Geometrie, Rauhigkeit und Leitfähigkeit ein Bild zu machen, die Information liegt da eher in den Messwerten.
 
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