Schulgleiter SG 38 – KP 1:72

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Alien
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Angeregt durch Mannigausas Wunsch, ihn bei der Darstellung seiner ehemaligen Vereinsflugzeuge zu unterstützen, habe ich mich mit diesem Bausatz befasst. Da ich inzwischen ja schon mindestens 5 Huma-Bausätze für diverse Modelle verbaut habe, dachte ich, es ist an der Zeit, sich mit dem aus dem Jahre 2014 stammenden neuen Modell von Kovozavody Prostejov [2] zu befassen.

Dieses Exemplar des in unterschiedlichen Aufmachungen vermarkteten Modells konnte ich ergattern:



Quellen:
[1] Martin Simons: Segelflugzeuge Band 1: 1920 bis 1945, Königswinter, EQIP
[2] Schulgleiter SG 38, KP Kovozávody Prostějov KPM7227 (2015)
[3] Der Schulgleiter SG 38 von KP im Maßstab 1:72 | Modellbau für alle mit Spaß am Hobby
[4] Schulgleiter SG 38, KP Nr. KPM 0024 - Modellversium Kit-Ecke
[5] FFMC

Besprechungen des Bausatzes findet man beispielswiese in [3] und [4].

 
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Baubericht
Mein erstes Modell aus dem Bausatz wird der SG 38 der LSC Attendorn-Finnentrop. Mein zweites wird eine Ausführung mit Gondel direkt aus dem Bausatz:



Auf Ätzteile werde ich verzichten (und mir den damit verbundenen Ärger ersparen). Ich werde also bei meiner „Hausmannskost“ bleiben und kein so filigranes Modell bauen, wie in [5] gezeigt.

Die erhabene Struktur auf den Oberflächen fällt schon sehr markant ins Auge. Für meine Begriffe etwas zu hervorstechend. Da diese auffälliger ist als die Ruderspalte, muss ich letztere Einsägen bzw. Nachgravieren.



Am Rumpf gibt es Gussgrate zum Abschleifen.



Im Vergleich zur Zeichnung in [1] ist KP filigraner und näher dran als Huma. Beim Hantieren fällt auf, dass das KP-Material sehr elastisch ist. Trotz heftiger seitlicher Auslenkungen des Gitterrumpfes ist dieser nicht gebrochen. Huma ist da „gefährlicher“.

 
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Da ich die Verspannung nochmals als Decal darstellen möchte, schleife ich die überbetonten Rippen, etc. flacher (links im Bild vorher, rechts nachher).



Um einen möglichst hellen Untergrund zu bekommen, habe ich mit Tamiya fein weiß zweimal grundiert.



Da der Lack auf der Unterseite zusammenlief, musste ich dort schleifen. Das führt zu der Idee, die Untersicht beim nächsten Modell eventuell nicht als Decal sondern durch Abschleifen der Grundierung von den Streben darzustellen. Das müsste das beste Ergebnis von allen liefern, wenn es klappt. Hier klappt es noch nicht so gut, weil ich die Struktur ja vor dem Lackieren schon „bekämpft“ habe.



Hier ein Blick auf die vorbereiteten eigenen Decals für das Attendorner Modell.

 
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beim Tapezieren:



Absolut empfehlenswert für die anschließende Verspannung ist die Anleitung von Huma!



Drei Fäden, die um das Modell laufen, decken das meiste ab. An der hinteren Befestigung im Flügel braucht man aber auf der Unterseite einen Faden zusätzlich. Den ziehe ich, mit einem Knoten und Sekundenkleber versehen, von oben ins Loch.



Hier sieht man eventuell noch vier verwaiste Fäden, die vorne an der Flügelwürzel im Flügel verschwinden. Das sind die Seile für die Querruder-Steuerung. Die müssen noch mit der QR-Mechanik hinter dem Sitz verbunden werden.

 
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In meinem Baubericht zum SG 38 von Huma habe ich gelesen, dass die Ruderhebel am einfachsten so gehen: Loch durch die Fläche, gezogenen Gießast durch, Kleber dran, abzwicken, nach vorne biegen, trocknen lassen. Schulgleiter Grunau Gr 9 und Schneider SG 38 - Huma 1/72 Man kann ja auch von sich selber lernen.



Bei den Pedalen musste ich improvisieren. Eines war plötzlich verschwunden. Ersatz gab’s dann aber direkt vor Ort aus diesem Plättchen am Fuße des Gussastes, auf dem die Teilenummer steht. So betrachtet, lassen sich aus dem Bausatz noch sehr viele Fußrasten holen.



Die „Spezialität“ des SG 38 sind die „Verzweigungen“ der beiden Steuerseile vor dem Höhenleitwerk.



Hier bin ich bereits an den beiden fürs Seitenruder. Einen Fehler habe ich gemacht. Die Streben für das Höhenleitwerk habe ich aus Holz gemacht. Das sollten aber dünne Metallstreben sein, wenn man mit dem Vorbild vergleicht.

 
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Alien
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Noch Gurte, wie auf dem Bild aus Attendorn. Da habe ich glatt einen „Tailsitter“ produziert. Wird aber schon stimmen, denn ohne „menschlichen Ballast“ ganz vorne muss das Teil ja schwanzlastig sein.

Besonders gut funktioniert hier das Decal der Flügelunterseite. Das Holzbrett hinter der Vorderkante, das es nur oben gibt, habe ich über eine halb so dunkle Fläche gut hinbekommen!

 
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Acrokoffer

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Sehr schönes Modell! Nachdem ich bereits wiederholt das Vergnügen hatte, einen SG38 in 1:1 aufzurüsten gefällt mir das ganz besonders gut. Und ja, der SG38 ist ein Tailsitter, wer schon mal die Ehre hatte, beim „Rollen“ den Schwanz zu tragen, vergisst das nicht mehr 😄

Viele Grüße,

Michael
 
Schramm

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...
Hier ein Blick auf die vorbereiteten eigenen Decals für das Attendorner Modell.

Da ich noch ´nen 2 Bausatz liegen habe :rolleyes1: und das mit den Decals gut rüber kommt :-60: ... wie hast'e die erstellt :S_gruebel: Antwort gerne auch als PN wenn´s hier den Rahmen sprengen sollte
 
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Alien
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Ich habe die SG 38-Zeichnung von Martin Simons aus seinem Buch [1] verwendet. Die Struktur wurde mit dem Microsoft-Programm Paint nachgemalt (damit nicht brauchbare Linien, etc. verschwinden und alles eine einheitliche Farbe bzw. Grauton hat). Da man das Ergebnis spiegeln kann, genügt es, nur eine Hälfte zu machen.

Aus den so erstellten Ansichten der Unterseite habe ich im Programm Irfanview ein Negativ erstellt und dieses dann durch Änderungen in Kontrast und Helligkeit so weit manipuliert, dass die Struktur weiß bleibt und die bespannten Flächen als Schatten erscheinen. Das ist ein bisschen diffizil. Hinzu kommt, dass der Druck so schwacher Kontraste sehr heikel ist. Ich habe schon erlebt, dass bei gleicher Datei jeder Druck anders wurde. Zur Abschätzung des Ergebnisses und um den Folienverbrauch zu reduzieren, drucke ich zur Kontrolle erst mal auf Papier.

Bevor das Decal aber zum Drucker geht verwende ich Microsoft Powerpoint zur Skalierung auf Modellgröße sowie zum Erstellen von Beschriftungen, siehe Beispiel.



Für die Kennzeichen suche ich mir eine passende Schrift. Mache eine Bildschirmkopie davon. Bearbeite das Ganze bei Bedarf in Paint nochmals nach. Eventuell muss auch der Hintergrund transparent gemacht werden. Das geht am besten mit einem richtigen Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop oder Gimp.

Dann kann ich die Schrift oder was es sonst noch gibt als Grafik in Powerpoint so skalieren, dass sie zum Modell passen. Schwierige Logos oder Kleinkram entnehme ich den Fotos des Vorbilds im Programm Irfanview.

Alles was mir am Ende ausreichend gefällt und brauchbar ist, kommt dann mehrfach auf eine Powerpoint Seite, die ich auf dem Laserdrucker ausdrucke.

Wer meine Druckvorlagen für ein eigenes Modell will soll sich per PN melden. Ich gebe sie gerne weiter.
 
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Wirklich schön, eine klasse Arbeit!
Die Präsentation Deiner "Hochleistungssegler Holzleistensegler" hat mich jetzt tatsächlich dazu animiert mir eine SG38 in 1/32 zu bestellen... .

Servus
Bertl
 
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Ich bin nicht der erste, der geschrieben hat, mein nächstes Modell bekäme eine Gondel. Aber ein Baubericht dazu ist mir bis jetzt nicht bekannt. Warum ich das schreibe? Weil das mit der Gondel einfacher klingt als es ist!

Baubericht 2. Modell
Der Bausatz bietet drei verschiedene aerodynamische Rumpfverkleidungen zur Auswahl an („Gondel“ oder „Boot“ genannt). Unabhängig davon, ob auf der Schachtel vorne „Gondola“ drauf steht oder nicht, denn die Spritzlinge sind immer dieselben. Nimmt man den Huma-Bausatz dazu, dann hat man nochmals eine zur Auswahl.

Bei mir soll es der „Öhringer Spatz“ aus meiner Heimat werden. Ich weiß nicht, wie fundiert KP das Vorbild recherchiert hat. Vermutlich hat man Bilder aus dem Auto und Technikmuseum in Sinsheim verwendet, wo die Maschine hängt. Interessanterweise ist die französische „31“ auf dem Bausatzdeckel (siehe Schulgleiter SG 38 – KP 1:72) auch eine Museumsmaschine. Sie hängt im MAE in Paris.

Bei der Darstellung des Vorbilds auf der Rückseite der Schachtel hat man es sich etwas zu einfach gemacht und die Gondel einfach über das unverkleidete Modell drüber gemalt. Das erkennt man daran, dass die Spannseile, die Vom Flügel zum Rumpf gehen, einfach in der Gondel verschwinden, statt davor zu bleiben (rote Linien und Kreise von mir). Die Querruderseile (grün) fehlen ganz. Das passt aber zum Vorbild in Sinsheim, wo diese auch „verschwunden“ sind.

Ganz nett ist die leicht transparent gezeichnete Bespannung der Gondel. Wenn man das nachbauen wollte, dann sollte man eine Kopie in transparentem Kunststoff machen und diese nur lasierend bemalen! So weit will ich aber nicht gehen. Die Decals erscheinen mir Vorbildgetreu und sogar vollständig.



Zum Start wurden alle Stoffflächen erst mal weiß grundiert.



Zur Verbesserung der Aerodynamik ist bei diesem Modell das Fachwerk hinter dem Piloten bespannt. KP hat dafür eine Plastikplatte vorgesehen, die nach dem Entgraten (ja, der Bausatz hat viele Grate) auch in das Feld passt. Wenn ich die Querruderseile nachrüsten will (weil der Flieger sonst nicht zu steuern wäre), dann ist die Platte denen im Weg. Ungefähr da, wo meine rote Linie ist, müssen zwei Seile kreuzweise und schräg durch das Feld auf die andere Seite gehen.

 
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Also braucht man vorne eine Lücke in der Bespannung des Fachwerkfeldes:



Vorab probier ich mal, wie die Gondel an den Rumpf passt. Wenn man den Knüppel vollständig im Rumpf unterbringen will, dann schaut der Rumpf unten 1 mm vor. Im Vergleich zum Vorbild ist das zu viel.



Erst wenn man Knüppel und Schleppkupplung etwas kürzt könnte es wirklich passen.

 
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Schramm

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Auch ich kann nur nochmal Danke für deine ausführliche Antwort sagen :-60: und komme gern auf dein Angebot
...
Wer meine Druckvorlagen für ein eigenes Modell will soll sich per PN melden. Ich gebe sie gerne weiter.
zurück :smile_1:
 
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Sehr lehrreich alles hier. :TOP:
 
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