Schweden entdecken 1952 abgeschossenes Spionageflugzeug

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In der Ostsee hat eine Gruppe schwedischer Geschichts-Enthusiasten das Wrack eines schwedischen Spionage-Flugzeugs entdeckt, das 1952 von der Sowjetunion abgeschossen worden war.

Das schwedische Militär bestätigte am Donnerstag, das es sich bei dem 100 Meter unter der Wasseroberfläche liegenden Rumpf um die Überbleibsel der abgeschossenen DC-3 handele. An Bord der Maschine waren damals acht Besatzungsmitglieder. Das Flugzeug hatte im Auftrag Großbritanniens und USA neu gebaute sowjetische Radaranlagen in den baltischen Republiken ausspioniert. An Bord befand sich neueste britische Aufklärungstechnologie.

Der Historiker Carl Douglas, der Unternehmer Ola Oskarsson und der Militärpilot Anders Jallai hatten gemeinsam mit ihrem Team drei Jahre lang nach dem Flugzeug gesucht. Mit einem Forschungsschiff durchkämmten sie 700 Quadratkilometer Meeresboden. Er habe geweint, als sie den Rumpf mit dem Nationalsymbol der drei Kronen schließlich entdeckten, sagte Douglas. Der Fundort befindet sich östlich der Insel Gotska Sandoen, 130 Kilometer von Stockholm entfernt.

"Wir vermissen nur eine DC-3, und wenn eine DC-3 mit den Symbolen der schwedischen Luftwaffe in diesem Gebiet gefunden wird, können Sie sicher sein, dass es die Richtige ist", sagte der Oberkommandeur des schwedischen Militärs, Johan Hederstedt, der Nachrichtenagentur Reuters.

Fast vier Jahrzehnte war das Schicksal des Spionageflugzeugs ungeklärt gewesen. Erst 1991 bestätigte der sowjetische Pilot Grigorj Osinski einem schwedischen Diplomaten den Abschuss der Maschine durch ein sowjetisches Kampfflugzeug. Schweden hatte sich im Kalten Krieg für neutral erklärt, arbeitete jedoch mit der NATO zusammen.

Quelle: Reuters
 

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Schwedisches Spionage-Flugzeug nach 52 Jahren geborgen

Schwedische Marinespezialisten haben am Freitag das Wrack eines Spionage-Flugzeugs aus 120 Metern Meerestiefe gehoben. Das Flugzeug war am 13. Juni 1952 von einem sowjetischen Mig-15-Jagdflugzeug über der Ostsee abgeschossenen worden...

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schwedische DC-3 aus der Ostsee geborgen

Das Geheimnis des Drei-Kronen-Fliegers

Schweden hebt von der Sowjetunion abgeschossenes Spionageflugzeug nach 52 Jahren vom Boden der Ostsee

VON H. GAMILLSCHEG (KOPENHAGEN)


Schlammverkrustet durchbrach der Flugzeugrumpf, von einem Riesenkran gehoben, die Wasseroberfläche. Deutlich waren am Heck die drei Kronen zu sehen, die das Wrack als Eigentum der schwedischen Luftwaffe identifizierten. Als "feierlich", "merkwürdig", "phantastisch" beschrieben die Zuschauer im Begleitboot den Augenblick, in dem die Maschine vom Typ DC-3 an Bord des U-Boot-Rettungschiffs Belos gehievt wurde. Fast 52 Jahre lang hatte sie 120 Meter tief auf dem Grund der Ostsee gelegen.

Die Geschichte der DC-3 ist ein Souvenir aus den Jahren, in denen der Kalte Krieg am kältesten war. Jahrzehnte lang belastete sie das Verhältnis zwischen Schweden und der Sowjetunion. Zwar gab es von Anfang an wenig Zweifel, dass das schwedische Militärflugzeug von einer sowjetischen MiG-15 abgeschossen wurde, doch das Wie und das Warum wurden erst spät enträtselt. Damals, am 13.Juni 1952, behauptete die Stockholmer Regierung, dass die Maschine und ihre acht Insassen auf einem Übungsflug für Telegrafisten nahe der Insel Gotland verschwunden seien. Das stimmte nicht: Die DC-3 betrieb systematisch Radarspionage gegen die neu errichteten sowjetischen Militärbasen an den baltischen Küsten.

Sie tat dies mit modernster britischer und US-amerikanischer Ausrüstung, und sie tat es für Briten und Amerikaner. Das war Teil eines geheimen Abkommens zwischen dem neutralen Schweden und den Nato-Alliierten: Ihr bekommt, was ihr technisch braucht, dafür gebt ihr uns die Ergebnisse eurer Spionageflüge. Das schwedische Volk wusste nichts davon, Moskau wusste alles, nicht zuletzt, weil der schwedische Luftwaffenoberst Stig Wennerström einer der besten Agenten des Kreml war. So war der Abschuss des Drei-Kronen-Fliegers ein von Stalin persönlich gebilligtes Verbrechen gegen das Völkerrecht, wohl als Warnung an Schweden: Nähert euch dem Westen nicht noch weiter, als ihr es schon tut.

Erst 1991 räumte Moskau ein, der Abschuss sei eine "grobe Verletzung der völkerrechtlichen Normen" gewesen. Bis dahin hatte man behauptet, das Flugzeug habe sowjetischen Luftraum verletzt. So keimten Gerüchte: Die DC-3 sei nicht abgeschossen, sondern zur Landung gezwungen worden, die Besatzung in ein sibirisches Straflager verbannt. Die Angehörigen der Verunglückten wussten nichts über deren Schicksal. "Nur weil mein Vater eine private Lebensversicherung abschloss, ahnte meine Mutter, dass er einen gefährlichen Auftrag hatte", sagt Roger Älmeberg, der Sohn des Piloten. Er war drei, als sein Vater starb.

Er war die treibende Kraft hinter einer privaten Taucherexpedition, die das Wrack im letzten Sommer 55 Kilometer östlich der Gotland vorgelagerten Gotska Sandön ortete. Unter dem Druck der Hinterbliebenen beschloss die Regierung die Hebung, die wegen technischer und klimatischer Probleme mehrmals verschoben wurde. Jetzt ist sie geglückt: Der schwer beschädigte Flugzeugkörper wurde auf dem Meeresgrund auf eine Metalllade gelegt und damit an die Oberfläche gehoben. Nun wird das Flugzeug in die unterirdische Muskö-Militärbasis bei Stockholm gebracht und dort seziert.

Vor allem geht es darum, durch DNA-Analyse von menschlichen Überresten sicherzustellen, dass alle Besatzungsmitglieder bei dem Abschuss den Tod fanden. "Endlich Gewissheit haben", erhoffen die Hinterbliebenen. Pilot Alvar Älmeberg ist bereits durch Funde nahe dem Wrack identifiziert worden. Videoaufnahmen des von Maschinengewehrsalven zerfetzten Flugzeughecks haben bewiesen, dass der für diesen Auftrag eigens ausgebildete Sowjetkommissar Osinskij seine Aufgabe sehr ernst nahm. "Das war eine Hinrichtung wie ein Genickschuss", sagt der schwedische DC-3-Spezialist William Agrell.


(Quelle: Frankfurter Rundschau v. 22.03.2004)
 
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Original geschrieben von Kenneth
Eine Catalina der schwedischen Luftwaffe, die die DC-3 gesucht hat, verschwand übrigens auch. Hier sind Fotos von der Bergung:

http://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=147&a=245684&previousRenderType=1
Interessant ist das lt. www.acig.org zwei Catalinas am selben Tag verschwunden sind.
13Jun52 483 IAP MiG-15 Osinskii 23/37mm DC-3 SwLM
16Jun52 V-PVO MiG-15 M.Semernikov 23/37mm PYB5A SwLM
16Jun52 V-PVO MiG-15 I.Kosenko 23/37mm PYB5A SwLM

Könnten da zwo Catalinas auf der Suche gewesen sein ?
 
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