Schweres Erdbeben in Japan legt Flugverkehr lahm

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HenningOL

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Also wenn ich nen Tipp abgeben müsste ist es am wahrscheinlichsten das der Reaktor nach unten durch schmilz, wenn er es tut, weil oben gekühlt wird. Was wohl bedeuten würde das das Grundwasser in der Region problematisch werden würde, ein nicht geringer teil würde wohl auch in Meer landen und damit über die Nahrungskette auf dem Japanischen Esstisch.
Sowieso wird wohl mit dem kühlen durch Meerwasser das meiste dort auch landen, im Meer. Es wird ja nicht in den Reaktor geleitet und bleibt da.
 

IberiaMD-87

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Leider kommt jetzt wieder die Zeit der medial überrepräsenten "Atomexperten", ob von NABU, IPPNW oder Claudia Roth herself. Alles per Definition Experten.
Das hat meine japanischen Verwandten sehr verwundert, wie im Zusammenhang mit einer bis jetzt nicht überschaubaren Katastrophe hier eine Instrumentalisierung stattfindet, sogar wegen anstehenden Wahlen. Das merken auch hier lebende Japaner - und sind verwundert. Die Menschen haben dort in den Präfekturen mit den Folgen eines Erdbebens und Tsunamis zu kämpfen und bleiben insgesamt sehr ruhig, weil sie sowieso nichts ändern können. Die ticken insgesamt anders und dies hilft in der Situation ungemein. Im Gegenzug gibt es keinen Mord und Totschlag, Plünderungen und zusätzliches menschengemachtes Chaos. Chaos gibt es genug und ich mag mir nicht vorstellen, wie eine solche mehrfache Katastrophe hier begegnet werden würde? Debatten anfangen? Noch mehr lügen? Wahlkampfvorteile erzielen? Streiks unterbrechen? Insgesamt wird sehr von sicherem Nest beurteilt, verurteilt, Tipps gegeben, es fallen Sätze im Fernsehen, die man nur sagen kann, wenn man nicht in einem Chaos ist, sich nicht mit deren Kultur vertraut gemacht hat und angeblich mehr weiss, als die Leute dort.

Einige Gedankengänge auf deutschen Nachrichtensendern kann ich mittlerweile nicht mehr folgen und ich kann die seit gestern als "Japan unter Atom-Schock und Panik" bezeichnete Stimmung nicht bestätigen. Jedenfalls schreien sie nicht ins Telefon rein und unterstellen der Regierung Versagen. Dafür ist später Zeit.

---

Haneda ist größtenteils (wieder) geschlossen, es wird insgesamt nur ein Bruchteil aller Flüge durchgeführt, zumeist international.
 
mcnoch

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Der Luftverkehr in Tokio ist vor allem von den Verkehrsproblemen hin zum Flughafen geprägt und vom quasi kompletten Wegfall der Reisetätigkeit im Inland. Kurz es besteht derzeit einfach kein wirklicher Bedarf an Flugverbindungen. Man fliegt so viel Ex-Pats wie möglich aus und gut ist. Die japanische Industrie ist auch in den nicht direkt betroffenen Gebieten erstmal mit der Sicherung der Anlagen, Klärung ihrer Zulieferungsprozesse, etc.. beschäftigt. Man muss nach solch einer Katastrophe erstmal schauen, wo man denn überhaupt steht, was geht und um was man sich als erstes kümmern muss. Reisen sind da derzeit unwichtig.
 

Ötzi

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Alleine bei der Matsushima Air Base wurden insgesamt 18 Mitsubishi F-2 (stark modifizierte und moderne F-16 Blok 40) und 10 weitere militärische Flugzeuge zerstört und Air Base selber auch.
 
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Also wenn ich nen Tipp abgeben müsste ist es am wahrscheinlichsten das der Reaktor nach unten durch schmilz, wenn er es tut, weil oben gekühlt wird. Was wohl bedeuten würde das das Grundwasser in der Region problematisch werden würde, ein nicht geringer teil würde wohl auch in Meer landen und damit über die Nahrungskette auf dem Japanischen Esstisch.
...
Erstmal schmilzt der Reaktorbehälter und dann kommt noch eine weitere Barriere (Containment). Der Reaktor steht ja nicht auf'm Rasen.
Im Meer sind auch von Natur aus riesigen Mengen radioaktive Stoffe wie Uran enthalten.
Und weißt Du wieviel Tonnen Uran jedes Jahr in Dtl. auf den Äckern aufgebracht werden und so in die Nahrungskette und in's Grundwasser gelangen, weil mit Phosphat gedüngt wird ?

Also erstmal abwarten, bevor irgendwelche Schlüsse gezogen werden und vorallem auch ohne Relation.
 
Schorsch

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Und zum Blick in den Reaktor: im März 1979 passierte der Unfall und im Juli 1980 betrat der erste Mensch das Reaktorgebäude. In Bezug auf Japan können wir also noch gelassen warten. Im Juli 1990 hatte man dann das Brennmaterial entfernt und im August 1993 das kontaminierte Wasser, welches sich im Reaktorgebäude gesammelt hat, "behandelt". In Japan wird wohl gerade einfach Seewasser durch das Gebäude geleitet, wahrscheinlich unbehandelt wieder nach draußen oder wie muss ich mir das vorstellen?
Das Seewasser wird - so denn kein dramatisches Loch im Druckbehälter selbst klafft - wenig bis gar nicht kontaminiert. Das Meer ist groß und dort mischen sich Spaltprodukte sehr schnell. Man sollte vielleicht nicht gerade heute einen Fisch dort fangen, aber dass sich nennenswert Radioaktivität in der Nahrungskette anreichert ist eher unwahrscheinlich. Die vielen Atomtests der 50er und 60er Jahre haben global viel mehr Radioaktivität freigesetzt, ohne dass nennenswert Auswirkungen zu verzeichnen wären.
Auch wenn es nicht nachhaltig klingt: als behelfsmäßiger "Atommülleimer" ist das Meer gut geeignet, ohne dass das Ökosystem unverantwortlich stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Ein Kubikkilometer Meerwasser (das sind 1 Milliarde Tonnen Wasser) enthält sowieso etwa 2t Uran. Ein Fluss wäre weniger gut.

Lokal ist das anders. Deswegen gilt: lokale Auswirkungen können schlimm bis apokalyptisch sein. Unbewohnbarkeit ganzer Landstriche für ~30 bis 60 Jahre (normale bzw doppelte Halbwertzeit von Caesium). Globale Auswirkungen sind - abseits von ausgewaschenen Spaltprodukten - vernachlässigbar. Selbst die ausgewaschenen Spaltprodukte erzeugen keine unbewohnbaren Landstriche in größerer Entfernung (weil zu gering konzentriert). Die Folgen sind nicht vergleichbar mit einer Atomwaffe, wo eine massive Ballung hochaktiver (aber auch kurzlebiger) Spaltprodukte in die hohe Atmosphäre steigt und sich sehr weit verteilt.
 
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Also wenn ich nen Tipp abgeben müsste ist es am wahrscheinlichsten das der Reaktor nach unten durch schmilz, wenn er es tut, weil oben gekühlt wird.
So ein Szenario ist ja prima allenorten im Internet beschrieben, dass dann das Grundwasser verdampft wird und die schlagartige Gasentwicklung das Reaktorgebäude auf den Kopf drehen kann.

Wahrscheinlich läuft es ganz anders und bringt der Menschheit eine neue Erkenntnis wie seinerzeit der Prozess, als nach Passagierflugzeug-Einschlägen Hochhäuser einstürzten.
 
Schorsch

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So ein Szenario ist ja prima allenorten im Internet beschrieben, dass dann das Grundwasser verdampft wird und die schlagartige Gasentwicklung das Reaktorgebäude auf den Kopf drehen kann.

Wahrscheinlich läuft es ganz anders und bringt der Menschheit eine neue Erkenntnis wie seinerzeit der Prozess, als nach Passagierflugzeug-Einschlägen Hochhäuser einstürzten.
Nach nun mehr 48 Stunden seit Einstellen der Kettenreaktion dürfte eine derart dramatische Kernschmelze inzwischen unwahrscheinlich sein, weil einfach die Leistung nicht mehr ausreicht. Schon (relativ) geringe Mengen Mengen Kühlwasser können das ganze soweit kühlen, dass das Ding in seinem Stahlhäuschen bleibt. Das der Kern intern vermutlich kompletter Bruch ist, und die nächsten 10+ Jahre da erst mal zerstört rum steht (so wie Three Mile Island) ist wahrscheinlich. Eine partielle Kernschmelze muss aber nicht gleich im Grundwasser enden.
 
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Das hat meine japanischen Verwandten sehr verwundert, wie im Zusammenhang mit einer bis jetzt nicht überschaubaren Katastrophe hier eine Instrumentalisierung stattfindet, sogar wegen anstehenden Wahlen.
Das mit der "Instrumentalisierung" kann ich Dir genau erklären. Mein Sohn löchert mich gerade mit Fragen. Zu den aktuellen Ereignissen in Japan habe ich ihm gesagt, dass die Tschernobyl-Auswirkungen in Japan sehr gering waren und wir hier jetzt ähnlich geringe Konsequenzen erwarten können.

Dann will er wissen, wie wir uns vor einem Atomunfall in Deutschland schützen können. Dazu habe ich ihm vom ausgehandelten Ausstiegsszenario erzählt und dem Rückfall zu schlechteren Konditionen, der auf Grund der aktuellen Ereignisse in Kürze wieder revidiert werden könnte. Möglichkeiten, wie er dazu beitragen kann, habe ich ihm ebenfalls erläutert.

Wir haben uns auch Beschreibungen der Evakuierungszone von Tschernobyl durchgelesen und er kennt die Filmreihe "die Erde nach dem Menschen" (oder so ähnlicher Titel, lief vor ein paar Monaten im Fernsehn). Wir haben uns dann die Standorte der nächsten Atomkraftwerke angeschaut und festgestellt, dass wir zu keiner Evakuierungszone ähnlichen Ausmaßes gehören würden.

Jetzt ist erst einmal Ruhe. Ob daraus ein aktives Engagement gegen Kernkraft erwächst, wird man sehen. Mit seinen bald 11 Jahren ist er dafür noch sehr jung. Eine latente Urangst vor Kernenergie ist schon länger bei ihm vorhanden und bedarf derzeit natürlich einer "Behandlung". Zum Beispiel mag er schon länger meine Lieblingsflugzeugträger nicht, weil sie alle Atomantrieb haben.
 
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Nach nun mehr 48 Stunden seit Einstellen der Kettenreaktion dürfte eine derart dramatische Kernschmelze inzwischen unwahrscheinlich sein, weil einfach die Leistung nicht mehr ausreicht.
Ist denn sicher, dass die Kettenreaktion korrekt eingestellt wurde? Bisher habe ich dazu noch nichts gelesen.
 
HenningOL

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von der Kyodo News Homepage

http://english.kyodonews.jp/photos/assets/201103/0313022-thumb450x.jpg

"Killer tsunami hits Japan
Aircrafts are covered with mud in the Air Self-Defense Force base in Higashimatsushima in Miyagi Prefecture on March 12, 2011, a day after Japan's strongest recorded earthquake with a magnitude of 8.8 struck the nation. (Kyodo) "

"Air Self-Defense Force base " Ist das eine Art Heimatschutz? F-86 würde ich eher im Museum vermuten.
 
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"Air Self-Defense Force base " Ist das eine Art Heimatschutz?
Nein, dies ist die reguläre japanische Luftwaffe. Um ihren rein defensiven Auftrag zu verdeutlichen hat man in Japan dem Namen nach eben keine militärischen Streitkräfte mehr, sondern "Selbstverteidigungs-Kräfte".
 
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Nein, dies ist die reguläre japanische Luftwaffe. Um ihren rein defensiven Auftrag zu verdeutlichen hat man in Japan dem Namen nach eben keine militärischen Streitkräfte mehr, sondern "Selbstverteidigungs-Kräfte".
Ja, ok, aber das was wir da sehen ist die Museumsabteilung, oder?
 
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Das kann so leider ich nicht definitiv bestätigen, aber die meisten Flugplätze haben ja ein paar "Erinnerungsstücke", flugfähig oder nicht.
So wie die dort abgestellt sind, würde ich jetzt mal nicht auf "die derzeitige Alarmrotte" tippen.
 
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Ist denn sicher, dass die Kettenreaktion korrekt eingestellt wurde? Bisher habe ich dazu noch nichts gelesen.
Die Sicherungsstäbe sind in alle Reaktoren eingefahren worden, dies geschah im Rahmen der Notabschaltung. Bei den aktuellen Bedingungen in den Reaktoren wird aber wohl keiner eine Garantie abgeben wollen, dass sie immer noch intakt sind und wie geplant funktionieren. Es ist aber auch nichts gegenteiliges bekannt.

Dass viele Medien das Ganze als Big Grussel-Entertainment aufziehen finde ich völlig unangemessen. Obwohl man vieles noch nicht weiß verzichtet man dort derzeit oft genug darauf bekannte Fakten, die die Gemüter wieder etwas beruhigen könnten, zu vermelden bzw. für die breite Öffentlichkeit verständlich zu vermelden. Ein befreundeter Journalist sagte mir vorhin, dass dies bewusst geschehen, denn wenn man jetzt schon die Panik rausnimmt, dann verkauft man Montag/Dienstag nicht so viel Zeitschriften/Zeitungen wie erhofft. Die Story müsse für ein paar Tage halten, für Bahnstreik und Libyen interessieren sich die Leute halt immer nur für 5 Minuten, deswegen kaufe aber keiner eine Zeitung zusätzlich.
 
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Obwohl man vieles noch nicht weiß verzichtet man dort derzeit oft genug darauf bekannte Fakten, die die Gemüter wieder etwas beruhigen könnten, zu vermelden bzw. für die breite Öffentlichkeit verständlich zu vermelden.
So lange keine falschen Informationen verbreitet werden, kann man sich durch gezieltes Abfragen von Sachverhalten aber immer noch ganz gut ein eigenes Bild machen. An die Aktion-Thriller-Mentalität der "Reportagen" und "Berichterstattung" wird man sich wohl leider gewöhnen müssen, bis irgendwann auf einmal wieder sachlich verfasste Beiträge hype werden und alles eine Rolle rückwärts macht.

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wer sich alles als "Experte" blamiert.
 

IberiaMD-87

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Dass viele Medien das Ganze als Big Grussel-Entertainment aufziehen finde ich völlig unangemessen. Obwohl man vieles noch nicht weiß verzichtet man dort derzeit oft genug darauf bekannte Fakten, die die Gemüter wieder etwas beruhigen könnten, zu vermelden bzw. für die breite Öffentlichkeit verständlich zu vermelden.
Sehr schön umschrieben. Ich glaube, dass schlicht die Erwartungshaltung bei der Informationspolitik der japanischen Regierung zu hoch ist. Kein Land wäre in der Lage, bei dieser mehrfachen Katastrophe so zu handeln, wie dies verlangt wird. Ich stelle mir hier unserer bekannten Persönlichkeiten vor, mit Diskussionsrunden, Kommissionen und Mineralwasser auf dem Tisch. Es ist sehr leicht, wie im deutschen Fernsehen Politiker Forderungen im Zusammenhang mit den Ereignissen in Japan zu stellen. Diese Persönlichkeiten möchte ich mal unter anderen Umständen hören, wenn nicht debattiert werden kann und teilweise die ganze Infrastruktur weg ist und in Katastrophengebieten No go-areas sich nicht nur auf einige wenige Stadtteile wie in Friedenszeiten beschränken. Viele für uns fehlende Informationen erklären sich in Japan von selber bzw. würden die aktuelle Lage nicht positiv beeinflussen und sind deshalb aktuell nicht auf der Tagesordnung. Darum wird weiterhin so gut es geht geordnet evakuiert und es ist schon erstaunlich, dass überhaupt langsam alles ins Rollen kommt. In der ganzen Berichterstattung geht tendenziell immer mehr unter, dass alleine die Naturkatastrophe enorme Auswirkungen hat und jedes zivilisierte Land an den Rand des Chaos bringen würde. Ich unterstelle auch Japanern, dass sie wie die meisten Menschen (und ich) von Kernenergie sehr wenig Ahnung haben und sich schlicht die Diskussion aktuell nicht ergibt. Würde auch nichts bringen. Im deutschen Fernsehen von Expertinnen den Hinweis zu hören, dass man in Japan auch hätte Windräder anstelle von Atomkraftwerken bauen können, zeigt nur auf, sehr subjektive und weltfremde Meinungen zu verbreiten.

Auch halte ich es für verfehlt, aus unserer Sicht zu wenige Informationen seitens der japanischen Regierung subtil und pauschal als Lügen, Unwahrheiten etc. zu bewerten. Jede offizielle Äußerung sollte in Anbetracht der Gesamtsituation genau überlegt werden.

Gruss
 
-dako-

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Das eigentlich wirklich erschreckende ist, dass die Gesamtkatastrophe, die aller Voraussicht nach 10.000e Menschen das Leben gekostet hat und allein durch überflutete und brennende Chemiewerke eine Umweltkatastrophe gigantischen Ausmaßes ausgelöst hat in den Medien gegenüber des Teilaspektes der betroffenen Atomkraftwerke (deren Zustand angesichts von Erdbeben und anschließden drüberrauschender Fluwelle im Fall von Fukushima durchaus noch erstaunlich gut ist) völlig in den Hintergrund tritt. Da wird über den Zustand einzelner Punmpen gemeldet, gemutmaßt und das ganze anschließend wieder wiederrufen, anstatt sich auf das faßbare Fakten und die Katastrophe als ganzes zu konzentrieren.
Neben der Effekthascherei der Medien kommt dann noch die sofortige politische Ausbeutung jehnseits aller Fakten und Objektivität.
Angesichts der Verwüstungen, Umweltschäden und Menschenopfer die die Gesamtkatastrophe gefordert hat wäre es weitaus rationaler die Einstellung aller Ansiedlung in Küstengebieten zu fordern als darauf basierend nun die Abschaffung aller KKWs ... wie auch immer man zu diser Technologie nun stehen mag.
Hier sollten sowohl deutsche Medien als auch die Politik einfach mal innehalten, durchatmen und mal wieder ein gesundes Gleichgewicht zwischen Effekthascherei und ideologischer Auseinandersetzung auf der einen Seite und dem objektiven Gesamtbild dieser Naturkatastrophe finden.
 
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