Schorsch
Alien
Jeder Reaktor hat Steuerstäbe, welche in den Reaktor eingeführt die Kettenreaktion unterbinden (Neutronen einfangen). Es ist dann auch erst mal Schluss.Ist denn sicher, dass die Kettenreaktion korrekt eingestellt wurde? Bisher habe ich dazu noch nichts gelesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernreaktor#Steuerung_der_Kettenreaktion
[Der Link erklärt alles wichtige zu dem Thema in handelsüblichen Deutsch]
Zwar kann mal spontan ein U235 zerfallen, aber die beiden dann fliegenden Neutronen werden schnell eingefangen. Gleiches gilt für andere Spaltprodukte und deren überschüssige Neutronen.
Man liest dazu nichts, weil es wohl selbstverständlich ist. In Japan werden bei einem Erdbeben alle Reaktoren sofort abgeschaltet. Das komplette Einfahren der Steuerstäbe dauert in einem vernünftigen Reaktor wenige Sekunden (in Tschernobyl dauerte es deutlich länger, deswegen hat es auch Bumms gemacht).
Eine spontane Wiederbelebung der Kettenreaktion ist unwahrscheinlich aber nicht vollkommen ausgeschlossen, wenn durch Schmelze sich das Material neu formiert.
Was noch mal sagen sollte: ohne die recht Spektakuläre Explosion von F-I-1 hätte es bis jetzt nichts sichtbares gegeben. Die Verstrahlung der Umgebung (vermutlich durch gezieltes Ausblasen von Gasen mit radioaktiven Iod) ist noch nicht so hoch, dass mit sofortigen Symptomen der Strahlenkrankheit zu rechnen wäre (400x höher bei 3mSv angenommener Jahresdosis entspricht einer Tagesdosis von 3.3mSv.
Laut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit#Symptome
ist ab 500mSv pro Jahr mit ersten Symptomen zu rechnen, also müsste man schon gut 3 bis 4 Monate dort verbringen, bis erste, vergleichsweise leichte Symptome (keine Todeswahrscheinlichkeit) auftreten.
Zum Vergleich: die Strahlendosis in Tschernobyl in der Nähe des Reaktors betrug nach dem Unfall wohl bis zu 20Sv (also das 10000-fache der normalen Jahresdosis) pro Tag, wenn man längere Zeit ungeschützt draußen rum lief. Bei solch eines Dosis stirbt man mit 100%iger Sicherheit. Aber selbst die Russen haben aufgepasst. Im Nachhinein ist erstaunlich, dass trotz der krassen Strahlung nur so wenige Liquidatoren verstarben.