Scratchbuild 1:72!! Raketenset EMW A1, EMW A2, Rheinmetall F25, Rheinmetall Rheinkind

[Wasp7]

Mittels eines auf 1:72 verkleinerten Risses, aufgeklebt auf den Schlagblock wurden aus diesem Streifen 7 Teile mittels Skalpell und Vergrößerungsglas geschnitten:
2 Tragflächen, ein Seitenleitwerk, 2 Höhenleitwerk und 2 Tragflächen Endscheiben.
Hier mal das Arbeitssetup. Ohne Vergrößerungsglas wäre diesen unter 1mm grossen Teilen sonst nicht beizukommen.

 

[Wasp7]

Meine Damen und Herren!

Ich präsentiere den wohl kleinsten Bausatz der Welt!

Bestehend aus 8 Teilen (wurde später auf 7 reduziert). Zur Größeneinordnung rechts die Skalpellspitze.

Damit ich nicht durcheinanderkomme, habe ich die Teile farbkodiert:
rot = Tragflächen
schwarz = Leitwerk
dunkelblau = Tragflächenendscheiben
grün = rechtes Höhenruder
türkis = linkes Höhenruder

Der Rumpf wurde wieder mittels Bohrer und Schleifpapier "angespitzt".

 

[Wasp7]

Das Zusammenfügen der Teile gestaltete sich am schwierigsten, da selbst der kleinste Tropfen Kleber bereits riesig im Vergleich zu den Teilen war.
Hier brauchte es viel Fingerspitzengefühl mit einer Nadelspitze um die Teile halbwegs dahin zu bekommen, wo sie hingehörten.

Das zweiteilige Höhenleitwerk habe ich durch ein einteiliges ersetzt, da in dieser Größe mit meinen Mitteln nicht an eine Ausrichtung zweier separater Teile zu denken war (versucht habe ich es trotzdem erstmal... ;) ).

Entschuldigt die Unschärfe der Bilder. Bei dieser Größe ist mein Makro meiner Handykamera einfach überfordert.

 

[Wasp7]

Die Tragflächenendscheiben ersetzte ich auch durch Messingblech von Ätzteilrahmen, da das Kunststoff einfach nicht auszurichten war, weil es durch den Kleber bei 0,1mm sehr schnell weich wurde. Ich habe aber absichtlich nicht nur Messing verwendet, da der Kunststoffkleber im Gegensatz zum Sekundenkleber verschweisst. Der Sekundkleber hingegen würde wülste schaffen, die wahrscheinlich größer als die Bauteile gewesen wären, auch wenn er vom Handling vielleicht einiges vereinfacht hätte.

(auf dem Bild die 2 senkrechten Striche an den Flächenenden)

 

[Wasp7]

Zum Abschluss habe ich aus Plasticsheet ein simples Gestell gebaut, um die Berührungen am Winzling zu minimieren.

Hier die fertig gebaute F4,4 neben dem Rumpf ihrer "großen" Schwester der F25, beide in 1:72, auf einem Revellfarbtopfboden.

Werde jetzt nur noch überlegen wie ich am besten mikroskopisch lackieren kann (ohne dass mir die Airbrush das komplette Modell auseinander bläst).
Ich dachte eventuell an einen holzfarbenen Anstrich.

Soviel erstmal von der Quelle des Winzwahns aus Köln...

 

[juergen.klueser]

Meine Damen und Herren!

Ich präsentiere den wohl kleinsten Bausatz der Welt!

Bestehend aus 8 Teilen (wurde später auf 7 reduziert). Zur Größeneinordnung rechts die Skalpellspitze.

Gib zu, dass Du Ameisen-Sklaven einsetzt

 

[Bernd2]

Jetzt ham se ihn! Jetzt ist er reif für die Jacke mit den zugebundenen Ärmeln!

Aber mal im Ernst: Tolle Arbeit, soweit man erkennen kann! Ich bin ziemlich blaß geworden, als ich den Winzling gesehen habe. Du machst MiniMe echt Konkurrenz in Sachen Miniaturisierung!

Nochmal den Spaß-Modus an: Nach dem Lackieren solltest du den Winzling in einen Block aus klarem Gießharz einschliessen. Sonst reicht ein Nieser, und er ist weg.

 

[Wasp7]

Erst einmal ein frohes und produktives neues Jahr an alle!

Nach ein paar Tagen Abstinenz (hat etwas gedauert, bis mich die Typen mit dieser komischen Jacke wieder gehen lassen haben ) geht's nun ein klein wenig weiter.

Als erstes hab ich mich um die Lackierung der F4,4 gekümmert. Airbrush stand außer Frage, da der Winzling beim ersten Ansprühen schon auf Nimmerwiedersehen davon geflogen wäre.

Zuerst wollte ich den Rumpf hölzern gestalten mit Trag- und Leitwerk in blankem Aluminium.
Nachdem aber selbst mit dem 5/0 Pinsel kaum ein Strich zu ziehen war ohne dass das Modell irgendwo halb im Pinsel verschwand, begnügte ich mich dann doch mit Alu overall. Immerhin gelang es meinen Ameisensklaven wie auf den Bildern zu sehen ist, dass ganze noch mit einem gelblich schimmernden Weathering zu versehen.

Wieder dabei, Skalpellspitze als Maßstab.

 

[Wasp7]

Natürlich habe ich da nicht ernsthaft irgendwas geweathert (ganz so schlimm ist es noch nicht mit mir ). Der Effekt ist zufällig durch die Holzfarbereste entstanden, da sehr dünnflüssig lackeriert werden musste, da sonst selbst die Farbschicht schon viel zu dick für das Modell würde.

Hier mal ein Bild, bei dem meine Kamera ein klein wenig mehr Schärfe zustande gebracht hat, auch wenn es dafür dunkler ist.

Insgesamt ist das F4,4 Modell natürlich weit von Perfektion entfernt und würde auf 1:1 vergößert aussehen, als ob es ein Dreijähriger aus einem Baumstamm geschnitzt hätte. Aber gut es ist nun mal in 1:72 und es hat einfach eine Menge Spaß gemacht, die Miniaturisierung mal völlig zu übertreiben.
Wer weiß, wenn die mich endlich die Geräte aus der Mikrochirurgie auch mal mit nach Hause nehmen lassen, bring ich vielleicht irgendwann noch eine wirklich akkurate F4,4 in 1:72...

 

[Wasp7]

So nachdem das Nebenprojekt F4,4 nun abgeschlossen ist, kann ich mich wieder den eigentlichen Namensgebern dieses Threads widmen.

Da A-1 und A-2 vorerst pausieren, bis ich das neue Datenmaterial bekommen habe, habe ich vorerst mit der F25 weiter gemacht.

Aus 0,3mm Evergreen sind nach üblicher Methode (Durchpausen des 1:72 Risses mittels Kohlepapier) alle übrigen Teile enstanden. Es ist unglaublich wie riesig einem die F25 nach der F4,4 vorkommt.
Bei Höhen- und Seitenleitwerk wurde noch minimal ein Flächenprofil eingeschliffen, naja eher ein Abrunden der Kanten als ein korrektes Profil.

 

[Wasp7]

...und die runden Endscheiben an die Tragflächen geklebt.

 

[popeye]

.
Ich schaue in neidvoller Bewunderung zu und versuche, den Kopf nicht zu sehr schütteln zu lassen

popeye

 

[juergen.klueser]

Es ist schön, dass das neue Jahr gleich so spannend loslegt.
Gruß Jürgen

 

[Bernd2]

Ich bin auch immer noch voller Bewunderung dabei! Frohes neues Jahr an euch alle!

 

[Wasp7]

An dieser Stelle einfach mal Danke für die netten Worte und danke, dass Ihr so treu den Baubericht verfolgt, auch wenn er zugegebenermaßen sehr behäbig voranschreitet, weil ich nicht jeden Tag zum Basteln kommen.
So macht's echt Spaß und man hat noch einen Ansporn mehr, voran zu kommen.

 

[Wasp7]

So, endlich mal wieder ein kleiner Fortschritt zu berichten:

eigentlich waren die meisten Teile der F25 ja schon fertig vorbereitet und mussten nur noch angeklebt werden... tjaha, wenn's so einfach gewesen wäre!

Da das Leitwerk aus praktisch zweien bestand die leider auch keine einfacher zu realisierenden T-Leitwerke waren, lag die Crux in der rechtwinkligen Ausrichtung aller Einzelteile.
Der Trick mit der Styroporlehre (Kreuzschlitz im Styropor) erwies sich aufgrund der geringen Größe der Teile als untauglich. Also musste alles per Hand und Augenmaß angepasst werden.

Ich habe dazu den Rumpf in den Schraubstock gespannt und ein Teil senkrecht nach oben zeigend angeklebt, gewartet bis es fest war, dem Rumpf 90 Grad gedreht, das nächste Teil senkrecht nach oben geklebt usw.

 

[Wasp7]

Erschwerend kam noch hinzu, dass bei einer Teilstärke von 0,3mm die Auflageflächen für die Klebung entsprechend sparsam ausgefielen.
Obwohl ich von der Klebefestigkeit des Evergreen Materials in Kombi mit Revellkleber an sich begeistert bin, habe ich mehrfach aus Versehen ein Teil wieder abgeknickt, während ich gerade ein anderes anklebte...

Schon Cäsar wusste "Bis repetita non placent! (Wiederholungen gefallen nicht)" und entsprechend kostete mich der Spaß mehr Zeit und Nerven als ursprünglich geplant (eigentlich wollte ich die Lackierung heute noch fertig bekommen ).

Irgendwann hatte ich aber alle Leitwerksstücke gleichzeitig mehr oder weniger rechtwinklig und auf gleicher Höhe zueinander an ihrem Platz.

 

[Wasp7]

Die Montage der Tragflächen an den Rumpf erfolgte auf gleiche Weise.

Diese waren aber wesentlich gnädiger, da größer, anzubringen und vermutlich der Grund, warum ich jetzt überhaupt noch in der Lage bin Euch von Zuhause und nicht aus der Anstalt für Andersdenke zu schreiben.

 

[Wasp7]

Während der Trockenpausen, habe ich auf die Schnelle aus ein paar Plastikresten einen Dolly für die F25 zusammengeschustert. Nix dolles, einfach ein Holzgestell auf dem die Rakete transportiert werden kann, ähnlich dem Museumsexemplar (s.h. Bild auf Seite 1). Es fehlen bei mir allerdings noch die Räder.

Damit ist die Bauphase der F25 soweit größtenteils abgeschlossen.

Damit steht der Lackierung nichts mehr im Wege.
Aus Ermangelung neuer Erkenntnisse, was die Originalfarbgebung der F25 belangt, werde ich mich wahrscheinlich an dem Museumsexemplar orientieren und dachte an eine RLM 75 Lackierung mit RLM 66 farbener Rumpfspitze.
Zwar stehen dagegen die Fotos der F55, die alle Raketen hell unifarben zeigen, womöglich Hellgrau oder silberfarben, aber da ich die F4,4 schon in Silber habe und die F55 entsprechend der Bilder Hellgrau lackieren werde, würde mit dem dunkleren Zweifarbschema ein wenig mehr Farbe in die Feuerlilie Serie kommen.

Ich stehe aber anderen Anregungen und Ideen jederzeit offen.

 

[Bernd2]

Und ich dachte immer, das ich mich schon mit echten Feinheiten beschäftige, wenn ich Instrumentenbretter (in 1:72) selbst gebaut habe .... !

Schön, das du noch da bist und weiter machst!

Bei so dünnen Teilen ist die Klebefläche natürlich sehr klein. Damit hatte ich auch schon mal Probleme (als ich versucht habe, so etwas ähnliches wie eine Firestreak-Rakete selber zu bauen). Meine sämtlichen Versuche konnte ich in die Tonne treten und habe es irgendwann aufgegeben. Um so mehr bewundere ich deine Arbeit!