Segelflugzeug bei den Bezirksmeisterschaften Weser/Ems

[Toryu]

Wenn Windenfahrer die Frage "Im Zweifel Vollgas oder lieber doch nicht? " erst diskutieren müssen, hängst Du Dich da noch mit gutem Gefühl dran?

In der Regel weiß ich, wer gerade auf der Winde sitzt, wer mich einhängt, wer an der Fläche steht, und wer Startleiter ist.
Einhänger und Flächenhalter bestimme ich so wie so persönlich (aufgrund negativer Erfahrungen), und wenn Homer Simpson auf der Winde sitzt, bin ich eben besonders wachsam während der ersten paar Meter.

Für das Steuern des Flugzeugs ist ab einem gewissen Punkt der Flugzeugführer alleine verantwortlich. Wenn er für einen Störfall an der Winde, oder eine plötzliche Rückenwindbö nicht vorbereitet ist, ist das sein Ding, nicht Verantwortung des Windenfahrers.
Wer sich nach dem Abheben knallhart an den Draht hängt, ist selber Schuld, wenn er plötzlich die Radieschen von unten sieht - das sollte aber eigentlich auch bei der Ausbildung so vermittelt werden.

 

[Nummi]

Es waere nett wenn der Mod. dieses interessante Thema abtrennen koennte. Ich haette da auch noch einige persoenliche Erfahrungen beizusteuern.

 

[IBF]

@Axel (DDA)
Die Flächen lagen auf dem Boden und das abgebrochene T-Leitwerk war vom Seitenruder getrennt. Das Seitenruder erreichte den Boden des Grabens und stützte den Rumpf. Dem Piloten war rein gar nichts passiert. Er hing halt über Kopf in den Gurten und musste mühsam befreit werden. Das Segelflugzeug ein SZD-30 Pirat beendete in diesem Moment allerdings sein Dasein als Fluggerät.


Gruß
Capo

Guten Abend,

in dem Fall hat der massive ( und sauschwere ) Innenflügel des Pirat das Leben mit gerettet.

Wenn jetzt Meinungen kommen, dass sich dort der Flügel-Rumpf-Verbund zerlegt hat ( Holmstummel auseinandergerissen ), dann ist das aber kein Vertrauensbeweis für ausreichende Festigkeit dieses SFZ-Typs.

Da habe ich in deutscher Wertarbeit schon wesentlich Stabileres für die Kundschaft hergestellt.

Und einen vernünftiger Crashrahmen aus CFK für so einen Ernstfall haben die Kollegen vom Rumpfbau auch beigesteuert.

 

[Dromader]

Ich habe aus der Diskussion einiges mitnehmen können. Sowohl als Windenfahrer als auch als Flugleiter, der die letzten Jahre immer mal wieder sehr leichtfertig unerfahrenes Personal ans Telefon gesetzt hat.

 

[IBF]

In der Regel weiß ich, wer gerade auf der Winde sitzt, wer mich einhängt, wer an der Fläche steht, und wer Startleiter ist.
Einhänger und Flächenhalter bestimme ich so wie so persönlich (aufgrund negativer Erfahrungen), und wenn Homer Simpson auf der Winde sitzt, bin ich eben besonders wachsam während der ersten paar Meter.
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Guten Morgen,
im Idealfall hat man an jeder Stelle erfahrene Leute.
In der Regel, bei vielen kleineren Vereinen, hat man diese Auswahl nicht und ich war auch einmal froh, als mir ein Rentner noch die Fläche gehalten hat ( Flugbetrieb zu dritt, das Urgestein des Vereins schleppt mich und ein Passivmitglied, selbst kein Flieger, war Flächenhalter ).
Und bei den Windenfahrern hat man im Dienstplan auch mal einen Scheinerhalter dabei, der gerade mal die eigene Startzahl schafft und auch mangels Erfahrung dann noch grottenschlecht schleppt. So einem habe ich dann auch mal das Seil zurückgegeben, weil ich aufgrund fast Leerlaufdrehzahl der Winde nach zig Metern nicht mehr gestiegen bin.
Oder die Vollgas- Anschlepper ohne Feinmotorik... alles schon erlebt.

Mal ein anderer Aspekt zu dem Unfall: Ein Wettbewerb mit Windenschlepp, da wäre F-Schlepp einfach gescheiter gewesen.

Ich möchte an dem Tag auch kein Windenfahrer sein, wenn ein Haufen mir unbekannte Piloten und dann auch noch mit Wasser sich ans Seil hängt.

Am liebsten ist mir als Windenfahrer auch gewesen, wenn ich mangels Personal die Seile auch selbst ausfahre und sehe, wer einsteigt. Bei den bekannten ,,Obenraus- bis zum letzten Ziehern" geht auch zum Schluss die Drehzahl rechtzeitig runter, zur Schonung von Seil und Winde.

 

[bodo]

Mal ein anderer Aspekt zu dem Unfall: Ein Wettbewerb mit Windenschlepp, da wäre F-Schlepp einfach gescheiter gewesen.

Ich habe selbst schon an vielen Wettbewerben teilgenommen, vergangenes Jahr erstmals auch im Windenschlepp. Ich kann das in keinster Weise bestätigen. Wenn der Flugplatz für so einen Windenbetrieb geeignet ist, gibt es bei Wettbewerben unter Umständen im F-Schlepp-Betrieb allein aufgrund der doppelt so hohen Zahl an Flugbewegungen (teilweise auch in Gegenrichtung) mehr Risiken als bei Windenbetrieb. Ich habe jedenfalls viel mehr brenzlige Situationen bei F-Schlepp-Wettbewerben als bei Windenwettbewerben erlebt. Dass dennoch meistens F-Schlepp gemacht wird, hat meist andere Gründe (z.B. Thermikanschluss).