Segelflugzeug bei Metzingen abgestürzt.Pilot getötet

Diskutiere Segelflugzeug bei Metzingen abgestürzt.Pilot getötet im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; bei Metzingen ist heute gegen 15.30 ein zweisitziges Segelflugzeug abgestürzt.Pilot wurde getötet und 21jähriger Mitflieger schwer verletzt...

bo 108

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Auszug aus einem neuen Bericht des Schwabo

"Auf dem Flugfeld fanden Einsatzkräfte nach dem Unglück einen Gegenstand, der Rückschlüsse auf die Absturzursache zulassen könnte. Nähere Angaben, um was es sich bei diesem Gegenstand handelt, machte die Polizei nicht. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen sollen nun dabei helfen, den Unfallhergang zu klären."
 

wilco

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Als jemand, der die Werkstattmontage und das Aufrüsten einer ASK-13 und die möglichen Fehler dabei ganz gut kennt, würde ich jetzt viel dafür geben, etwas konkretes über den gefundenen Gegenstand zu erfahren!
 
krohmie

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Dann hoffen wir mal, das es keine Fokkernadel war, die da gefunden wurde!

Tragisch die Geschichte.
 

bo 108

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Es soll wohl Hinweise auf ein gebrochenes Teil der Seilwinde bzw. Befestigungeinheit beim Start gegeben haben, das Auslöser des Unglücks war. Ob der Flugschüler oder Lehrer am Steuer war ist noch nicht geklärt. Der Gesundheitszustand des Schülers soll sich leider verschlechtert haben.
 
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arcus74

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Was soll das für ein Teil der Winde sein, das im Bereich des Starts liegt?
 
innwolf

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Hallo,
ein Seilriß oder sonstige Windenbetriebsstörungen sind NIE zwangsläufiger unausweichlicher Grund für einen Bruch, Absturz, Verletzte oder Tote.

Windenstartgelände sind immer lang genug für eine Geradeauslandung oder Kurve 90° und 270° um in entgegensetzter Richtung wieder landen.

Was nicht bedeutet daß Fehlinterpretation oder ungeschicktes Handeln trotzdem zu Unfällen führen kann.

Bei Motorflugzeug- oder Flugzeugschleppstarts ist das auf etlichen Flugplätzen anders.

Eine andere Beobachtung, im Motorflugbetrieb bekommen viele Piloten Panik wenn am Ender der Grasbahn von 1000m x 40m ein Flugzeug steht, oder 50m vor dem Ende abrollt um gleich von der Bahn weg zu sein, es wird mit der 152er durchgestartet.

Wenn gegen Thermikende 6 Segler in 2min landen geht alles ohne Panik ab...., und die sind dann auf den 1000m irgendwo verteilt....
 
Intrepid

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... es wird mit der 152er durchgestartet. Wenn gegen Thermikende 6 Segler in 2min landen [...] die sind dann auf den 1000m irgendwo verteilt ...
Stimmt, habe ich auch schon beobachtet: Segelflugzeuge starten seltener durch als Motorflugzeuge. Aber was hat das mit diesem Thread zu tun?
 

bo 108

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Hallo,
ein Seilriß oder sonstige Windenbetriebsstörungen sind NIE zwangsläufiger unausweichlicher Grund für einen Bruch, Absturz, Verletzte oder Tote.

Windenstartgelände sind immer lang genug für eine Geradeauslandung oder Kurve 90° und 270° um in entgegensetzter Richtung wieder landen.
Der Defekt am Seil soll wohl auch nur der Auslöser der Unglückskette gewesen sein. Es soll wohl noch in ca 80 Meter Höhe eine Umkehrkurve zum Startplatz versucht worden sein.
 
Kenneth

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Eine andere Beobachtung, im Motorflugbetrieb bekommen viele Piloten Panik wenn am Ender der Grasbahn von 1000m x 40m ein Flugzeug steht, oder 50m vor dem Ende abrollt um gleich von der Bahn weg zu sein, es wird mit der 152er durchgestartet.
Das nennt man nicht Panik, sondern Vorsicht. Durchstarten hat noch niemand geschadet, kann sogar recht lernreich sein.
 
innwolf

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Stimmt, habe ich auch schon beobachtet: Segelflugzeuge starten seltener durch als Motorflugzeuge. Aber was hat das mit diesem Thread zu tun?
Hallo,
ist mir auch bekannt, aber als Hinweis auf Panik. Und ich denke daß bei genügend Platz, der wäre 1000m x 40m Gras vorhanden, gelassen landen weniger fehlerträchtig wäre als Durchstartmanöver, z.B. Klappenstellung, Mixer, Vorwärmung usw.

Zur Umkehrkurve, 150m sind nicht zu hoch für eine Geradeauslandung und dann den Windenfahrer die Hand schütteln, ohne die Winde anzukratzen mit dem Flugzeug...., Klappen raus und slippen bringen steile Anflüge.
 

wilco

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Es soll wohl noch in ca 80 Meter Höhe eine Umkehrkurve zum Startplatz versucht worden sein.

Dann scheint sich also auch dieser in die Folge von schweren Unfällen einzureihen, die im Zusammenhang mit Unterbrechungen beim Windenstart immer wieder vorkommen.

Natürlich sollte so ein Unfall nicht eintreten. Deshalb ist das Üben der Startunterbrechung fester Bestandteil der Segelflugausbildung. Doch sogar bei den Übungen kommt es zu Situationen, bei denen sich der Fluglehrer (resp. der Flugschüler unter seiner Aufsicht ) in eine unvorhergesehene und dann für beide ausweglose Situation manövriert. „Unfall bei der Ausbildung am Doppelsteuer“ heißt das dann im BfU-Bericht.

Wenn es nicht so wehtun würde, könnte man darüber lachen: Bei einem Fluglehrerlehrgang(!!) wird die KA13 nach einer Startunterbrechung in geringer Höhe hart aufgesetzt und breitgesegelt! Gebrochenes bzw. gestauchtes Rückgrat bei Schüler und/oder Lehrer inklusive.

Zu oft mußte schon eine Grube geschaufelt werden, auch wenn ein Fluglehrer mit im Flugzeug saß.

Die Ursache ist u.a. in der Unterschätzung der Gefahrenlage zu suchen. Das Bewußtsein sagt: „wir üben ja nur“. In der Tatsache begibt man sich jedoch mitten in eine der gefahrenträchtigsten Situationen, die in der Segelfliegerei vorkommen. Daß man es bewußt und absichtlich tut, bedeutet allein keine ausreichende Entschärfung. Diese entsteht erst mit der weitgehenden Antizipation aller möglichen Ausgangslagen und Ergebnisse.

Das einfache Schema „bis einhundert Meter geradeaus, ab hundertfünfzig Meter verkürzte Platzrunde, dazwischen mal sehen“ reicht zur inneren Vorbereitung des Fluglehrers einfach nicht aus.

In der Realität vorkommen kann die Unterbrechung durch Seilriß, oder, viel krimineller, durch Vorseilriß. (Vom Aussetzen des Windenmotors sei hier mal abgesehen). Der durch Ausklinken ausgelöste Übungsfall entspricht in der Einstufung genau dem Vorseilriß, also der komplikationsträchtigeren der beiden Varianten

(Die sogenannte Umkehrkurve erwähne ich sowieso nur in Klammern, weil sie für einige wenige Gelände und Situationen geeignet sein mag, falsch ausgeführt jedoch direkt ins Unglück führt.)


Nachsatz: Wenn jetzt gleich wieder einer kommt und in der üblichen hakenschlagenden Weise das Thema abbiegt und auf seine krummen Nebengleise entführt, dann komme ich nach Bayern und schmeiße eigenhändig einen Wolf in den Inn, daß die Flutwelle bis Passau reicht!
 
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Nummi

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Man darf auch nicht vergessen dass in vielen Vereinen die Saison grade erst wieder anfängt. Meist wurde seit Oktober 2017 nicht mehr geflogen. Da geht auch etwas Routine verloren.
 
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RF-3

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Zitat WILCO:
In der Realität vorkommen kann die Unterbrechung durch Seilriß, oder, viel krimineller, durch Vorseilriß. (Vom Aussetzen des Windenmotors sei hier mal abgesehen). Der durch Ausklinken ausgelöste Übungsfall entspricht in der Einstufung genau dem Vorseilriß, also der komplikationsträchtigeren der beiden Varianten
Zitat Ende
An einer Erklärung dieser Aussage wäre ich interessiert! Oder anders, warum ist ein Vorseilriss gefährlicher, als ein "normaler" Seilriss?
 
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wilco

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ja, gern.

Ich war zweimal Augenzeuge, als Schuldoppelsitzer bei Seilrißübungen in bzw. unter den sich schlagartig öffnenden Seilfallschirm mitsamt dem unter Zug stehenden Windenseil geraten sind.

Im Fall der KA13 tauchte das Flugzeug steil in Richtung Winde ab, während das Windenseil sich über eine Tragfläche legte, wo es eine Reihe von unterschiedlich tiefen Rillen in die Sperrholznase schliff, ehe es sich endlich über den Randbogen verabschieden konnte. Eine Nacht und einen Tag in der Werkstatt, keine Verletzen, keine Toten, reines Glück.

Im anderen Fall war es ein Twin, der in den Schirm tauchte. Bei dem hat der Doppelring von oben(!) ein Loch in die Höhenflosse geschlagen. Einmal das Vorseil herumgeschlungen, und das Höhenruder wäre ab gewesen. (Für die segelflugferneren Leser: mit dem Doppelring wird das Ende des Vorseils in die Schleppkupplung eingeklinkt.)

Jetzt nochmal der Reihe nach: Wenn der Zug des Windenseils durch einem "normalen" Seilriß wegfällt, klappt der Seilfallschirm unter dem Rumpf nach hinten. Dadurch fällt er automatisch aus der Kupplung, oder er wird durch das Nachklinken vom Piloten gelöst. Ergebnis: Das Schleppgeschirr befindet sich zuverlässig weit genug unterhalb und hinter dem Flugzeug, eine Kollision ist nicht möglich.

Bei einem Vorseilriß dagegen öffnet sich der Schirm, und er wird vom Windenfahrer vor dem abtauchenden Flugzeug her gezogen. Gefahr und mögliches Ergebnis: siehe oben.

Übrigens: In beiden Fällen wollten die Schüler es besonders gut machen und hatten nachgedrückt wie die Stiere...
 
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RF-3

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Hallo wilco,

erst mal vielen Dank für Deine Erklärung, welche ich gut nachvollziehen kann, auch wenn sie sich nicht ganz mit meinen Erfahrungen deckt.
Es ist sicher richtig, dass sich der Seilfallschirm bei einem Seilriss zwischen Schirm und Flugzeug (egal ob Zwischenseil, Vorseil oder Sollbruchstelle (!)) nahezu vollständig entfaltet, der Windenfahrer kann einfach nicht so schnell das Gas rausziehen damit der Schirm in sich zusammenfällt, auch nicht bei einer Seilrissübung.
Aus diesem Grund lasse ich bei einer Seilrissübung den Schirm immer an der Basis zusammen binden und natürlich den Windenfahrer entsprechend informieren. Zugegeben, bei einer "unangekündigten Seilrissübung" ist es nicht immer ganz einfach sicherzustellen, dass der Schüler/in das nicht mitbekommt.

Was einen Seilriss (einen echten) zwischen Winde und Seilfallschirm angeht, ist meine Erfahrung eher die, dass sich auch hier der Fallschirm entfaltet (wenn auch meistens nicht vollständig), bevor er dann (auf jeden Fall schneller!) wieder in sich zusammenfällt.
Zur Ursache habe ich die folgende Theorie: 1.) Der Fallschirm bleibt beim Windenstart ja nur deshalb geschlossen, weil ein Zug auf ihm lastet und er entfaltet sich sobald dieser Zug weg ist. Dabei ist es erst mal egal ob der Zug auf der Winden- oder Flugzeugseite zusammenbricht. 2.) Das "System" Windenseil/Fallschirm besitzt eine gewisse Massenträgheit und behält daher die Bewegungsrichtig noch kurzzeitig bei. Dies mag bei uns dadurch ausgeprägter sein, da wir ein Stahlseil nutzen.

Ein Punkt noch, der in meinen Augen bei einem Seilriss zwischen Winde und Fallschirm gefährlicher ist (gilt natürlich wieder nur für den echten Seilriss). Wenn aus irgendeinem Grund das Ringpaar nicht selbstständig aus der Kupplung fällt und der Pilot das nachklinken vergisst (ein Klassiker!), dann ziehst Du ein Seilstück unbekannter Länge hinter Dir her, was je nach Gelände schlimm ausgehen kann.

Fazit:
Seilrissübung: Absolut notwendig, aber mit Risiko verbunden und er Fluglehrer muss wissen was er tut und auf Zack sein.
Echter Seilriss (egal wo): Blöd, aber bei entsprechendem Training händelbar! Deswegen jetzt zu Saisonbeginn (und später auch) nicht nur Checkliste runterbeten!

Allzeit gute und sichere Windenstarts!
 
innwolf

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Hallo,
dann nenne doch bitte Windenstartgelände die weder Geradeaus- noch die 90°-270° -Umkehrkurve ermöglichen wenn es zur verkürzten Platzrunde nicht reicht.

Anzuerkennen ist daß alleine schon wegen des Seilfallraumes die Winde nie 5m neben einer Straße, Bahnlinie oder Gebäuden steht. Also es auch immer seitlich und hinter der Winde aussenlandefähiges Gelände vorhanden ist. Dazu kommt ja daß fast überall ( Ausnahme sind Unterwössen und Hornberg z.B. ) zwei windrichtungsabhängi ge Start- und Windenaufstellungengibt, daher auch der Anflug in beiden Richtungen hindernißfrei ist.
 
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