Shenyang J-15 Flying Shark - Chinas Marine-Jäger

Diskutiere Shenyang J-15 Flying Shark - Chinas Marine-Jäger im China Forum im Bereich Speziell; Meine Erwartung war (und ist) etwas anders: Liaoning und Shandong haben zwei Aufgaben: 1. Ausbildung und Training insbesondere von Trägerpiloten...

Sczepanski

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Meine Erwartung war (und ist) etwas anders:
Liaoning und Shandong haben zwei Aufgaben:
1. Ausbildung und Training insbesondere von Trägerpiloten, Einsatztaktiken, Kommunikation usw. und
2. Erweiterung des Luftschirmes über den beiden SS(B)N Stützpunkten der PLAN bis zur ersten Inselkette (s.o.) unter support von landgestützten Aufklärern und Tankern;

Dazu erfolgte bzw. war vorgesehen:
a) Kauf der ex Varjag 1998, Studium, Sanierung und Fertigbau, 09-2012 Indienststellung als Liaoning, vier Jahre =2016 einsatzfähig
b) Entwicklung der J-15 als bordgestütztem Einsatzflugzeug (Erstflug 2009, erste Trägerlandung 08-2012, Serienproduktion ab 2013),
Produktion für 24 J-15 auf der Trainingsbasis und x auf dem Träger; Endbestand 2019: ~ 50 Serienflugzeuge (ca. 10 - 12 p.a.)
c) letzte essentielle Verbesserung der Träger-Konstruktion bis Ende 2014 aus dem Betriebserfahrungen mit Liaoning,
Kiellegung Shandong März 2015, Stapellauf April 2017, Indienststellung Ende 2019
d) ab 2020 weiterer Zulauf von Serienflugzeugen und Sonderkonstruktionen (Doppelsitzer -S ab 2015 erprobt usw.).

Produktionsrate J-15: 1 p.m. = 10 - 12 p.a. = ~ 24 alle zwei Jahre, d.h. alle 2 Jahre kann ein neuer Träger ausgerüstet werden

Nächster Schritt wäre:
3. ab 2016/2017: Kiellegung eines dritten Trägers (gestrichen?)
4. ab 2018/2019 Bau des ersten Katapult-Trägers für überregionale Einsätze, Stapellauf und Indienststellung jeweils nach 2 Jahren = 2021/2023
e) Bestand an J-15 und Varianten dann ca. 100 Flugzeuge; 24 in Huangdicun, je 24 Liaoning und Shandong, ca. 28 für neuen Träger
(das deckt sich in der Größenordnung mit einer 1%igen Erfolgschance aus der Rekrutierungskampagne
- 4,500 Anwärter in 2019 and 2,600 in 2018, heißt nach vier Jahren 26 neu zertifiziere Piloten in 2022 und 45 in 2023)
f) dazu kommen bordgestützte Aufklärer und Tanker sowie unbemannte Drohnen, die evtl. von bemannten Flugzeugen geführt werden

Aber:
Stop der Serienproduktion der J-15 im Kontext mit Kauf (November 2015) und Lieferung (ab Dezember 2016) der Sukhoi Su-35 (‘Flanker-E’)
= zu der Zeit war Shandong bereits weit fortgeschritten im Bau, daher Fertigstellung in der Erwartung, J-20 oder FC-31 navalisieren zu können;
= das scheint sich nicht zu bestätigen, inzwischen beginnt die Konstruktion eines weiteren Stealth-Flugzeuges
 
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STopppp .... warum sollte die Su-35 in irgendeiner Weise was mit der J-15 zu tun haben?
Beide werden unterschiedlich eingesetzt, sind unterschiedlich gebaut und haben keinen Bezug zu einander ... J-15 bei der PLAN und Su-35 bei der PLAAF haben soviel miteinander zu tun, wie der Bau der Type 055 DDGs und die Einführung der J-16.
 

Sczepanski

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J-15 ist eine unlizenzierte (Raub-)Kopie der Zelle der SU-33 (T-10-K) - konform?
Aus welchen Gründen sollte Suchoi nach dieser Raubkopie noch irgendwas an China verkaufen?

SU-35 ist von Suchoi später verkauft worden - ohne die Raubkopie zu sanktionieren?

Nein, Voraussetzung für den Verkauf der SU-35 war entweder eine nachträgliche Lizenz für die Su-33 oder die Einstellung der Serienproduktion der Raubkopie J-15! Nichts anderes schreibe ich die letzten Beiträge. Auch so ist die minimale Anzahl von (inzwischen nur noch 23) Serien-J-15 für inzwischen zwei (!) Träger erklärbar. - zumal China tausende von Rekruten zur Ausbildung von künftigen Trägerpiloten aquiriert (4,500 in 2019 and 2,600 in 2018, according to the website of the recruitment campaign) ...

Und wenn Du die Zeitlinie vergleichst, dann steht das Ende der Serienproduktion im zeitlichen Kontext mit dem Verkauf der SU-35
Konkret:
wann ist die Nr. 24 der J-15 (#123) gebaut und ausgeliefert worden ... na?

edit:
Batch 01:

No. 100 = c/n 0101 - 22.4.14
No. 101 = c/n 0102 - 2.5.14
No. 102 = c/n 0103 - 2.12.13
No. 103 = c/n 0104 - 2.12.13
No. 104 = c/n 0105 - 19.5.14
No. 105 = c/n 0106 - 22.5.14
No. 106 = c/n 0107 - 20.3.15
No. 107 = c/n 0108 - 1.10.14
No. 108 = c/n 0109 - 1.10.14
No. 109 = c/n 0110 - 12.11.14
... so these are 10 aircraft between December 2013 and November 2014 = 10 J-15 in 12 months (maybe less)

Batch 02:

No. 110 = c/n 0201 - 5.9.15
No. 111 = c/n 0202 - 12.10.15
No. 112 = c/n 0203 - 23.9.15
No. 113 = c/n 0204 - 3.9.15
No. 114 = c/n 0205 - 12.10.15
No. 115 = c/n 0206 - 12.6.16
No. 116 = c/n 0207 - 16.8.16
No. 117 = c/n 0208 - 16.5.16 ... reportedly lost
No. 118 = c/n 0209 - 31.11.16
No. 119 = c/n 0210 - 30.11.16
No. 120 = c/n 0211 - 15.12.16
... so these are 11 aircraft between September 2015 and December 2016 = 11 J-15 in 16 months (maybe less)
Quelle: Deino im cdf

Nach meinen Unterlagen ist #120 zuerst im Dezember 2016 bei der Verlegung von Liaoning nach Sanya dokumentiert, #121 auf der Liaoning im Juni 2017 (Quelle), #122 auf der Liaoning im April 2017 (Quelle), #123 im September 2017 auf Huangdicun (Quelle).
#120 bis 122 waren im Juni 2017 bei der Visite von Hongkong an Bord der Liaoning, da waren aber schon etliche Monate nach der Fertigstellung für Abnahmeflüge u.ä. genutzt worden. Die Fertigstellung war also früher - und das sicher auch für die #123, dem letzten Serienflugzeug der J-15.
Wenn man eine Fertigungsrate von 1 Flugzeug pro Monat unterstellt, dann wäre - nach #120 spätestens im Dezember 2016 - drei Monate später, also spätestens im März 2017, mit der Fertigstellung von #123 zu rechnen. Ich vermute allerdings mindestens zwei bis drei Monate zwischen Fertigstellung der Maschine und Auslieferung an die PLAN.
D.h. Fertigstellung der #120 nicht im Dezember 2016, sondern schon drei Monate vorher im September/Oktober, und #123 dann im Dezember 2016 fertig gestellt, wenn auch etwas später erst ausgeliefert.

Nach #123 ist keine Serienmaschine dazu gekommen (Quelle).

Kauf (November 2015) und Lieferung (ab Dezember 2016) der Sukhoi Su-35 (‘Flanker-E’) waren ziemlich zeitgleich.
Daraus folgt, dass das Ende der Serienproduktion der J-15 im Laufe der Jahre 2016/2017 anzunehmen ist, also im zeitlichen Kontext mit der Lieferung der Su-35 steht, möglicherweise als Nebenbestimmung im Kaufvertrag zur Su-35 so vorgesehen.
 
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J-15 ist eine unlizenzierte (Raub-)Kopie der Zelle der SU-33 (T-10-K) - konform?
Aus welchen Gründen sollte Suchoi nach dieser Raubkopie noch irgendwas an China verkaufen?

SU-35 ist von Suchoi später verkauft worden - ohne die Raubkopie zu sanktionieren?

Nein, Voraussetzung für den Verkauf der SU-35 war entweder eine nachträgliche Lizenz für die Su-33 oder die Einstellung der Serienproduktion der Raubkopie J-15! Nichts anderes schreibe ich die letzten Beiträge. Auch so ist die minimale Anzahl von (inzwischen nur noch 23) Serien-J-15 für inzwischen zwei (!) Träger erklärbar. - zumal China tausende von Rekruten zur Ausbildung von künftigen Trägerpiloten aquiriert (4,500 in 2019 and 2,600 in 2018, according to the website of the recruitment campaign) ...

Und wenn Du die Zeitlinie vergleichst, dann steht das Ende der Serienproduktion im zeitlichen Kontext mit dem Verkauf der SU-35
Konkret:
wann ist die Nr. 24 der J-15 (#123) gebaut und ausgeliefert worden ... na?

edit:
Quelle: Deino im cdf

Nach meinen Unterlagen ist #120 zuerst im Dezember 2016 bei der Verlegung von Liaoning nach Sanya dokumentiert, #121 auf der Liaoning im Juni 2017 (Quelle), #122 auf der Liaoning im April 2017 (Quelle), #123 im September 2017 auf Huangdicun (Quelle).
#120 bis 122 waren im Juni 2017 bei der Visite von Hongkong an Bord der Liaoning, da waren aber schon etliche Monate nach der Fertigstellung für Abnahmeflüge u.ä. genutzt worden. Die Fertigstellung war also früher - und das sicher auch für die #123, dem letzten Serienflugzeug der J-15.
Wenn man eine Fertigungsrate von 1 Flugzeug pro Monat unterstellt, dann wäre - nach #120 spätestens im Dezember 2016 - drei Monate später, also spätestens im März 2017, mit der Fertigstellung von #123 zu rechnen. Ich vermute allerdings mindestens zwei bis drei Monate zwischen Fertigstellung der Maschine und Auslieferung an die PLAN.
D.h. Fertigstellung der #120 nicht im Dezember 2016, sondern schon drei Monate vorher im September/Oktober, und #123 dann im Dezember 2016 fertig gestellt, wenn auch etwas später erst ausgeliefert.

Nach #123 ist keine Serienmaschine dazu gekommen (Quelle).

Kauf (November 2015) und Lieferung (ab Dezember 2016) der Sukhoi Su-35 (‘Flanker-E’) waren ziemlich zeitgleich.
Daraus folgt, dass das Ende der Serienproduktion der J-15 im Laufe der Jahre 2016/2017 anzunehmen ist, also im zeitlichen Kontext mit der Lieferung der Su-35 steht, möglicherweise als Nebenbestimmung im Kaufvertrag zur Su-35 so vorgesehen.

Ehrlich gesagt, ich glaube daran nicht ... beide Programme schlicht - nach meiner Einschätzung - nicht im Geringsten etwas miteinander zu tun.

Sollte sich Russland wegen der unlizenzierten Fertigung aufregen, dann wäre mit Beginn der J-11B-Fertigung der erste Anlass gewesen, mit Beginne der J-11BS - die nämlich auch nicht (offiziell) lizenziert ist - der zweite Anlass und spätesttens mit der J-16 - aka Kopie der Su-30MKK - hätte das Maß voll sein können .... war es aber nicht.

Ich würde daher - aber das ist eine ganz andere Theorie - sogar von einem Stillschweigeabkommen hintenrum ausgehen, nach dem RU sein Geld bekommen hat und die bösen CHinesen halt schlicht die Bösen sind. Im Vordergrund hat man weiter nett Geschäfte gemacht und hier vor allem aus zwei Gründen, die @Intrepid schon an anderer Stelle erwähnt hat: Für China hat es einen Vorteil gebracht, für RU dringend benötigte Devisen und für beide ist es ein politisches Statement gegenüber den USA. Mehr nicht.

Ich bin inzwischen überzeugt, dass die PLAN aus welchem Grund auch immer derzeit nicht mehr Maschinen braucht und sofern es beim neuen Jäger Verzögerungen gibt, man jederzeit mit einer 3. oder 4. Tranche die Fertigung wieder hochfahren kann.
Ob es jetzt Probleme bei der verbesserten J-15-Variante gab, ob man gleich auf den nachfolger gesetzt hat und sich dieser schlicht verzögert hat, weiß ich nicht ... aber in Russland strukturell veraltete und andere Su-33 zu kaufen, ist meiner Meinung nach nie eine Option gewesen.

Ich bin daher gespannt, was in den nächsten Wochen zu sehen sein wird ... Gerüchte über einen Block 3 gibt es ja seit längem.
 

gringo

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Nein, Voraussetzung für den Verkauf der SU-35 war entweder eine nachträgliche Lizenz für die Su-33 oder die Einstellung der Serienproduktion der Raubkopie J-15!
Also der Vertragsstreit hinsichtlich Su-33 ist weit über 10 Jahre her.
Und da hatte bekanntlich Suchoj den Liefer-Vertrag Su-33 gecancelt, eben wegen Nachbau der T-10K3 ...
In Ru sieht man die Sache heute glaube ich gelassener, weil der Weg zur brauchbaren J-15 sichtbar steinig und wohl nicht wirklich vorteilhafter war, als ein Kauf.
Natürlich ist die J-15 bezüglich Avionik, Radar etc. weit moderner, aber bei Zelle/Triebwerk hatte man eben nur einen frühen Prototyp mit möglicherweise div. Schwachstellen nachgebaut und dies auch noch bei fehlendem Hintergrundwissen, gerade wegen der besonderen Belastungen im Trägerbetrieb.

Suchoj kann sich ein Dauerschmollen gegen über potenten Kunden ohnehin kaum leisten, solange die Geldbörse für Beschaffungsaufträge im eigenen Land so dünn bleibt. Sie müssen verkaufen.
 

Sczepanski

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@Deino, dass die beiden Programme unterschiedliche Einsatzzwecke haben ist eindeutig, also ist die SU-35 (trotz der Stationierung bei der 6ten Brigade der PLAAF an der SCS, die auch ein Haupteinsatzgebiet der J-15 der PLANAF wäre) nicht ein Ersatz für die J-15. Für die gibt es seit der Einstellung der Serienproduktion weder Ersatz noch eine weitere Tranche (Block 3 ist noch ein Gerücht) - und dass trotz inzwischen zwei Trägern mit deutlich höherer (verdoppelter) Kapazität und erklärter Absicht zur Massenausbildung von Trägerpiloten.
Mein Ansatz ging von den handelnden Personen und der zeitlichen Übereinstimmung von zwei Ereignissen aus.
Oder würdest Du jemand, der Dir Dein Auto klaut, noch Ersatzteile dazu oder ein anderes Fahrzeug verkaufen?

Möglicherweise war die Entwicklung und Produktionsaufnahme der J-11 B / BS noch zu früh (die indische Lizenzproduktion der SU-39 MK I wurde erst ab 2004 ausgeliefert, auch andere Abnehmer wie Malaysia - 18 SU-30 MKM 2003 gekauft oder Indonesien - jeweils zwei Su-27 SK und SU-30 MK ebenfalls 2003 gekauft) für den Hersteller, um es sich seinerseits mit dem chinesischen Kunden zu verscherzen - zumal die J-11 als lizenzierte Kopie wohl nicht in der lizenzierten Stückzahl gefertigt wurde. Da hat man in China dann 2000 (erste Hinweise mit chinesischen Waffen) bzw. 2004 (Einstellung der Produktion der lizenzierten J-11) anstelle der J-11 einzelne Teile (Radar) durch chinesische Produkte ersetzt und diese als J-11 B ab 2007 der PLAAF bzw. ab 2010 der PLANAF ausgeliefert. Fünf bzw. sechs Jahre später sah die Welt für Suchoi besser aus, und man musste nicht mehr zähneknirschend zusehen, dass ohne Lizenz kopiert wurde. Da war China mit dem Antrag auf Kauf der 24 Su-35 S plötzlich der "Bittsteller". Und da konnte man dann auch die eine oder andere Forderung stellen.
...
In Ru sieht man die Sache heute glaube ich gelassener, weil der Weg zur brauchbaren J-15 sichtbar steinig und wohl nicht wirklich vorteilhafter war, als ein Kauf.
Natürlich ist die J-15 bezüglich Avionik, Radar etc. weit moderner, aber bei Zelle/Triebwerk hatte man eben nur einen frühen Prototyp mit möglicherweise div. Schwachstellen nachgebaut und dies auch noch bei fehlendem Hintergrundwissen, gerade wegen der besonderen Belastungen im Trägerbetrieb.
...
Das mag durchaus ein Grund dafür sein, dass China die Produktion der J-15 dann auch tatsächlich (vorübergehend?) eingestellt hat, anstatt noch nachträglich Lizenzgebühren für eine anfällige und unausgereifte Zellenstruktur zu zahlen. Allerdings hat China mit eigenen Prototypen, Zellen für Belastungstests und Vorserienmodellen sicher auch Erkenntnisse gewonnen, die dann bei den Serienflugzeugen eingeflossen sind. Die dürften von der Zelle her tatsächlich "nicht schlechter" sein als das Original der Russen. Und die haben immerhin bis zur Einstellung des Trägerbetriebs durch Russland (bei wenig intensiver Beanspruchung) bis zuletzt durchgehalten. Die letzten russischen Verluste im Mittelmeer waren wohl gerissenen Fangseilen geschuldet.
Und als Antrieb sind sowieso die von China entwickelten Triebwerke vorgesehen gewesen.

Wir sind da alle unwissend, und versuchen aus den wenigen bekannten Dingen logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Dass es mehrere Lösungen für die Zusammenhänge gibt, ist unbestritten.
Allerdings kann man nur in der gemeinsamen Diskussion der unterschiedlichen Überlegungen die wahrscheinlichste Erklärung finden. Und dazu möglicherweise auch die weitere Entwicklung beobachten, ob sich weitere Indizien in der einen oder anderen Richtung finden.
 
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gringo

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J-15/Su-33 ist eine besondere Geschichte, nur ähnlich mit MiG-29K und einem Upgrade.
Springender Punkt sind Entwicklungskosten vs. Absatz/Gewinn.
Für MiG war Indien mit im Boot. Dies gelang bei der Su-33 mit China eben nicht. Nur so wäre auch ein tiefgreifendes Upgrade zu stemmen gewesen, dass bei der veralterten Su-33 längst fällig war.
Für die wenigen Su-33 war deshalb so nur der "Kniecomputer" finanzierbar ...
Bei anderen Lizenzvereinbarungen geht es vor allem um Marktschutz, d.h. der Lizenznehmer produziert für den Eigenbedarf oder nur mit Zustimmung für Drittländer.
Ein Klassikerbeispiel dazu F-16 Israel-Kroatien und Veto von Lockheed.
Beim Griff Chinas zur Su-35 sehe ich u.a. die Triebwerksdefizite in China, die trotz aller Anstrengungen noch immer bestehen.
Wie der Deal hier nun konkret lautet, wissen wir nicht. Es muss jedenfalls für beide attraktiv sein ...
 

Sczepanski

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J-15/Su-33 ist eine besondere Geschichte, nur ähnlich mit MiG-29K. Springender Punkt sind Entwicklungskosten vs. Absatz/Gewinn.
Für MiG war Indien mit im Boot. Dies gelang eben bei Su-33 mit China eben nicht. Nur so wäre ein tiefgreifendes Upgrade zu stemmen gewesen, dass bei der veralterten Su-33 längst fällig war.
Für die Su-33 war deshalb so nur der "Kniecomputer" finanzierbar ...
weshalb China bei der J-15 ja für Cockpitgestaltung, Radar mit Waffensystemen usw. auch auf die Eigenentwicklung aus der J-11 B zurück gegriffen hat.
Bei anderen Lizenzvereinbarungen geht es um Marktschutz, d.h. der Lizenznehmer produziert für den Eigenbedarf oder nur mit Zustimmung für Drittländer.
Ein Klassikerbeispiel dazu F-16 Israel-Kroatien und Veto von Lockheed.
das Exportverbot ist bei den Lizenzverträgen der Russen sowohl mit den Chinesen wie auch mit den Indern verankert.
Beim Griff Chinas zur Su-35 sehe ich u.a. die Triebwerksdefizite in China, die trotz aller Anstrengungen noch immer bestehen.
Wie der Deal hier nun konkret lautet, wissen wir nicht. Es muss jedenfalls für beide attraktiv sein ...
Kauft China nicht nur Triebwerke ein? Ich bin mir nicht sicher, ob die Russen auch die Lizenz zum Nachbau der Triebwerke (AL-31 F) an die Chinesen erteilt haben.
 

gringo

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Der Kauf von AL-31F war Teil der J-11 Lizenz über 200 Stk.. Hier wurde der Vertrag nach Fertigung von 100 Maschinen durch China gekündigt, weil man über die Eigenentwicklung J-11B mit WS-10A Triebwerk verfügte ....
Zitat:
Nur eine Schwäche plagte die J-11B, wie „The National Interest“ schreibt: die Motoren – WS-10A, auch „Made in China“. Darüber, ob sie ein Nachbauversuch der russischen AL-31F-Triebwerke sind (die der Su-27) herrscht Uneinigkeit. Vielleicht sind sie auch eine Eigenentwicklung mit den Bauteilen amerikanischer Strahltriebwerke, die China laut dem Portal noch in den Achtzigern erworben hatte.

Jedenfalls mussten die WS-10A-Motoren alle 30 Flugstunden generalüberholt werden. Bei den russischen Triebwerken der Su-27 beträgt das Intervall immerhin 400 Flugstunden. Für die chinesische J-11B-Flotte hieß es deshalb: grounden und mit den AL-31F der Russen nachrüsten, schreibt das Portal.
...
Trostpflaster für Russland: Im Unterschied zu anderen chinesischen Kopien der russischen Kampfjets ist die J-11 nicht exportiert worden. Außerdem hatte Peking seine Partner in Moskau wegen des Kaufs einer geringen Stückzahl von Su-35 kontaktiert.
Plagiat gelungen: Wie russisch ist Chinas Jagdbomber J-11?
Hier der Originalbeitrag: Aircraft Theft: Why China's J-11 Fighter Looks Like Russia's Su-27 'Flanker'

Hier findet man eine gewisse Analogie zur J-15 Geschichte.

Und zur Uneinigkeit darüber, woher das WS-10A stammt, ein Beispiel:
Liming WS10A Engine

Allerdings, bei genauer Betrachtung sind die aktuellen Beiträge von Sputnik und National Interest aufgewärmte alte Geschichten aus 2016 ...

Triebwerkskauf nach SIPRI-Daten:
Zitat (Google Transe):
China hat 150 AL-31F-Triebwerke bestellt. Laut SIPRI wurden bis Ende 2017 100 Motoren ausgeliefert. Diese Motoren werden hauptsächlich für J-15-Kampfflugzeuge verwendet, Versionen, die für den Betrieb mit Flugzeugträgern der Su-27 ausgelegt sind.
Darüber hinaus werden einige AL-31FM-Motoren für den J-20-Stealth-Fighter-Prototyp verwendet. Spätere Versionen des J-20 verwendeten inländische WS-10-Motoren, erfüllten jedoch nicht die Geschwindigkeits-, Manövrierfähigkeits- und Stealth-Anforderungen des J-20.
Peking hat außerdem rund 400 AL-31FN-Motoren für seinen selbst gebauten J-10-Jäger gekauft.
China kaufte außerdem 10 weitere Schubvektorsteuerungsmotoren des Typs AL-41F-1S, um Su-35-Jäger zu schonen.
Google Übersetzer
siehe auch:China and the US are at each other's throats over Russian weapons sales — here's what Beijing's been buying
 
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gringo

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Bin zum vermeintlichen Lizenzverstoß bei W-10A noch "fündig" geworden:
Zitat aus armenischer Beitragsserie (Google Transe):

Die Entwicklung des Turbofans WS-10 wurde am 606. Shenyang Research Institute des Ministeriums für Luftfahrtindustrie durchgeführt.
Amerikanische Quellen behaupten, dass das Erscheinen der WS-10A weitgehend auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die Vereinigten Staaten 1982 zwei von CFM International hergestellte CFM56-2-Motoren zu Testzwecken an die VR China verkauften. Motoren dieses Typs wurden in den Verkehrsflugzeugen Douglas DC-8 und Boeing 707 eingebaut. Obwohl der Turbofan CFM56-2 ein ziviler Typ ist, wurden seine Hauptkomponenten: ein Hochdruckkompressor, eine Brennkammer und eine Hochdruckturbine auch in dem Turbofan General Electric F110 eingesetzt, der wiederum eingebaut wurde auf 4. Generation Kämpfer F-15 und F-16.
Das Pentagon war entschieden dagegen, diese Motoren nach China zu schicken. Die damalige Regierung von Präsident Ronald Reagan, die auf ein Bündnis mit der VR China gegen die UdSSR hoffte, bestand jedoch auf einer Einigung, vorausgesetzt, die Motoren sollten in besonders luftdichten Behältern gelagert und nur in Gegenwart von amerikanischen Vertretern geöffnet werden. Die Demontage von Motoren war strengstens untersagt. Aber die Chinesen hielten sich auf ihre eigene Art und Weise nicht an die Vereinbarung, öffneten die Motoren, zerlegten sie und studierten ihre Komponenten. In der Folge weigerte sich Peking, die Motoren in die USA zurückzugeben, mit dem Motiv, dass sie "in einem Feuer ausgebrannt" seien.

Bis jetzt ist unter russischen "Patrioten" weithin angenommen worden, dass der WS-10-Turbofan dem sowjetischen Flugzeugmotor AL-31F in jeder Hinsicht weit unterlegen ist und seine Überholungslebensdauer 30-40 Stunden nicht überschreitet.
...
Im Jahr 2014 wurde ein Interview in den chinesischen Medien auf einer Flugschau in Zhuhai von Lao Dong, einem Vertreter des Shenyang Research Institute 606, veröffentlicht. Lao Dong sagte, dass die WS-10B-Motoren auf J-11B-Jägern installiert seien. Laut Lao Dong beträgt die zugewiesene WS-10-Ressource jetzt 1.500 Stunden und die Überholungsressource 300 Stunden.
Quelle: Совершенствование системы ПВО Китая. Часть 3 | Армейский вестник
 

Sczepanski

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also:
1. es ist ein älteres Bild (die J-15 im Voerdergrund hat noch das alte dreistellige Nummernsystem "123"
2. die J-15 D hat eine rote Nummer, ist also ein Prototyp (die PLAAF hat doch gelbe Nummern, oder?)
3. mit 24 überdachten Stellplätzen ist Huangdicun eigentlich für die 24 Serienflugzeuge Block 1 und 2 ausgelastet (ok, ein Totalverlust)
aber:
4. was ist mit den Prototypen und Vorserienmaschien der regulären J-15 und der Weiterentwicklungen (S-Doppelsitzer und Katapult)?
= wenn die auch in Huangdicun sind, wie dieses Bild der "D" vermuten lässt, dann müssten einige Serienmaschinen auf den Trägern "ausgelagert" sein
 
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Da die Chinesen immer alles schön chic und von langer Hand geplant ausführen, werden wir die reguläre Aufstockung der bordeinsatzfähigen Flugzeuge sicherlich anhand entsprechender Baumaßnahmen frühzeitig mitbekommen. Deshalb gehe ich hier von einer vorübergehenden Abkommandierung zu Testzwecken aus - die natürlich für ein "Beweisfoto" genutzt wurde. Sind ja alle ständig heiß hinterher.

Vielleicht wurden damit Trägerstarts und -Landungen geübt, dann sehen wir das Flugzeug sicherlich bald auch an Bord.
 
Deino

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mir fällt gerade auf: es gibt noch einen (Werk-)Flughafen mit Rampe:


@Deino: welche Flugzeuge werden da gebaut?

Das ist Xi'an-Yanliang und damit 'home' des CFTE aber auch Stammwerk von XAC, wo die Y-20 und H-6 gebau werden.
 

Sczepanski

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für die letzten beiden Typen ist die Rampe kaum geeignet, und China Flight Test Establishment (Xian-Yanliang airbase) lässt natürlich jedes Flugzeug bis zur Größe der J-15 vermuten. Ich hatte schon gehofft ...
 
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