Weiter ging es dann in die große Halle, in der die Formen gebaut und die Spritzlinge hergestellt wurden. Hier wurden wir verständlicherweise gebeten, nicht mehr zu fotografieren.
Bei der Präsentation der Spritzform für die neue A6M Zero in 1/72 gab es einige interessante Zahlen und Informationen: Die gesamte Produktion findet in dieser einen (nicht gerade riesigen) Halle statt. Nur die Deckelbilder und die Abziehbilder werden woanders gedruckt und dann angeliefert.
Das ganze Team besteht aus insgesamt sieben (!) Leuten.
Die Druckerzeugnisse kommen immer in Gebinden von 3000 Stück, für die dann die Spritzlinge produziert, sortiert und verpackt werden.
Eine Form für einen Spritzling kostet ca. 30000 Euro, wobei man 3 große und eine kleine für die Klarsichtteile braucht. Bei so einem 72er Modell muss man 10000 Stück verkaufen, bevor man in die Gewinnzone kommt und Geld verdient.
Danach führte uns Herr Suzuki in sein Archiv, ein wohnzimmergroßes Zimmer deckenhoch mit Regalen mit Büchern, aber auch Bausätzen anderer Hersteller. Schiffe, Panzer, Autos, er interessiert sich halt für ganz viele Dinge. Kommt Euch das bekannt vor?
In dem Raum war in einer Ecke auch der Arbeitsplatz des Mitarbeiters, der die Anleitungen und die Decals entwirft. Es war so schön zu sehen, wie stolz er war, dass die Arbeit auf Interesse stieß und ich Details nachfragte, obwohl das mit dem Englisch nicht so funktionierte.
Interessant war, dass der Chef das nächste Projekt auswählt, aber die Entwicklungsarbeit von zwei, drei Leuten gemacht wird und der Chef sich das Ergebnis ansieht und für gut heißt...oder eben nicht. Man merkte, dass das ganze Unternehmen von einem Mann abhängt. Typisch für Familienbetriebe.
Allerdings gibt es inzwischen so viele Produkte von FineMolds, da müssen auch Kooperationen stattfinden. Ich hätte noch sehr viele Fragen gehabt, aber die Sprachbarriere war ziemlich groß, wobei Akira als Dolmetscher fungierte.
Dann ging es ins Lager und unsere Frage, ob wir auch etwas kaufen können, überraschte zuerst, aber wurde dann aber bestätigt. "Wer etwas möchte, zeigt drauf und dann holt der Chef es aus dem Regal und gibt es Euch", hieß es zuerst. Das hat genau zwei Minuten funktioniert, weil man nicht mit großem Interesse gerechnet hatte (Japanisches Understatement...)
Dann hieß es: " Na gut, jeder nimmt sich das, was er möchte und wir rechnen später alles zusammen."
Man muss aber nicht glauben, dass es Preise wie bei uns im Werkverkauf gab, es gab 15 % Rabatt auf den regulären Verkaufspreis. Aber egal, ich wollte, dass die Firma noch lange existiert und habe meinen Beitrag dazu geleistet: