Mladá Boleslav hat eine fliegerische Tradition. Der Name Metoděj Rostislav Vlach sagt nur eingefleischten Luftfahrthistorikern etwas. Vor über 100 Jahren war der gute Mann Mitarbeiter bei der Firma Laurin & Klement, dem größten Automobilhersteller in Österreich-Ungarn. Sein Chef, der Konstrukteur Otto Hieronymus hatte sich einen französischen Bleriot-Aeroplan gekauft. Vlach war begeistert und begann sein eigenes Flugzeug zu entwickeln. Sein Arbeitgeber stellte ihm dafür leihweise einen Automobilmotor zur Verfügung. 1912 flog der Vlach-Eindecker zum ersten mal, das erste tschechische Flugzeug.
Der bekannte Scale-Modellflieger Vladimir Handlík bekam viele Jahre später einige Unterlagen dieses Flugzeuges in die Finger. Ein RC-Modell dieses Flugzeuges hätte jedoch keine großen Wettbewerbschancen gehabt. So verschwanden die Pläne für Jahrzehnte wieder in der Schublade. Bis 2001. Dann hatte die Idee einer fliegenden 1:1-Nachbildung gewonnen. Eine Stiftung wurde ins Leben gerufen, der Aeroclub unterstützte das Projekt nicht nur mit Hangar- und Werkstattfläche. Und Handlíks Arbeitgeber, die Nachfolgefirma von Laurin & Klement, stellte einen Automobilmotor leihweise zur Verfügung. 2002 wurde der neue Vlach-Eindecker der Öffentlichkeit vorgestellt.