Space Shuttle Columbia: Crash

Diskutiere Space Shuttle Columbia: Crash im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Also vorhin hieß es von der ESA FL 660, das wären also etwas über 20km. Wie hoch ist denn der TAS in der Höhe bei Mach 8? Und wie hoch ist der...

Talon4Henk

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Also vorhin hieß es von der ESA FL 660, das wären also etwas über 20km.
Wie hoch ist denn der TAS in der Höhe bei Mach 8? Und wie hoch ist der GS?
Muss mal in meiner Formelsammlung schauen.
 
Alpha

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@Talon4Henk: Wie??? Also Toni-Driver muss man doch nicht bei FL660 in Tabellen gucken - das ist doch täglich Brot für unseren High-Altitude-Air-Superiority-Toni! :D

Oder war das FL66? Wie war das noch "traf neulich nen Toni in FL250 - höhöhö" Naja, wird mit der Talon besser werden.

;) :FFD

sorry, off topic.
 
JohnSilver

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welche Frage mich wirklich beschäftigt: was in aller Welt da explodiert ist in 60 oder auch nur 20 km Höhe, dass man den Knall am Boden so laut empfunden hat, wie wenn ein Auto gegen ein Haus fährt. Die haben doch gar keinen Treibstoff mehr an Bord und ein auseinanderbrechendes Shuttle dürfte wohl kaum so laut sein!!!!
 

Talon4Henk

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nein, aber hyperschallschnelle, unkonntrolierte und nicht gerade Windschlüpfrige Trümmerteile sorgen für entsprechenden Krach
 

AM72

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Soeben war in einem Interview auf ARD zu hören das kurz vor 9:00 die Angaben der Temperatursensoren der linken Tragfläche auf Null zurückgingen. Die besdeutet Ausfall derselben .
Diese Daten gehören bis jetzt zu den wenigen die man überhaupt hat.
 
Maik

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Die eventuelleBeschädigung der Tragfläche wurde auf der Erde (!) untersucht und offenbar für ungefährlich befunden. Derjenige der dies entschieden hat wird sicher nicht gut schlafen. Vielleicht hätte man sich das mal besser da oben mal angesehen.

Man stelle sich aber den Entscheidungsprozeß einmal vor - wäre man zu dem Schluß gekommen, dass das Risiko zu hoch gewesen wäre hätte man das Shuttle wohl aufgeben müssen. Eine Reparatur ist da oben ja nur sehr begrenzt möglich. Die armen Schweine die so etwas entscheiden müssen sind nicht zu beneiden.

Kann man das Shuttle von außen überhaupt von der ISS abdocken und steuern ? Die Buran wurde ja sogar ferngesteuert gelandet.


Das Teil, das die Tragfläche traf soll wohl ein Teil der Dichtung gewesen sein - immer wieder sind es die Dichtungen die in der Raumfahrt Probleme bereiten.
 

AM72

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Die Dichtung selber wird es wohl nicht gewesen sein - von was eigentlich : Fesstofbooster oder Tank ? - in beiden Fällen glaube ich aber nur an Teile der verkleidung. Im Falle der Dichtung wäre ja Treibstoff oder gar eine Flamme ausgetreten.

Ich vermute das -egal von was- ein zu grosser Teil der Keramikschutzverkleidung der Nasenkante beschädigt war. Die Nasenkante ist ein thermisch hochbeanspruchter Bereich, wenn es da knirschelt dürfte in in dieser Phase des Fluges nichts mehr zu machen sein.

Aber das ist meine Vermutung - was wirklich war wird sich herausstellen.
 
JohnSilver

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@ Talon4Henk
leuchtet ein, aber das Shuttle ist doch über einen relativ langen Zeitraum auseinander gebrochen, aber es gab nur - wenn ich das richtig mitbekommen habe - nur EINEN Knall ??? Oder liege ich da falsch?
 

Talon4Henk

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hmmm. das weiß ich auch nichtr genauer.
Und noch etwas anderes, inwieweit kann man den Augen- und Ohrezeugen immer trauen? Gerade in den USA neigen die immer zu übertreibungen.
Ich kann mich noch zu gut an die Geschichten erinnern, nachdem damals in Sheppard die T-38 ´runtergekommen ist. Da wurde auch mehr gesehen, als die Wirklichkeit hergab.
 
Airtoair

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Soeben ging die Pressekonferenz der NASA zu Ende. Darin hat der Chief Flight Director folgende Fakten bekannt gegeben:

Zum Zeitpunkt des Verlustes von Bahnverfolgungsdaten und Kommunikation Betrug die Flughöhe 207'135 ft und die Geschwindigkeit Mach 18.3.

Ausserdem wurde beschrieben wie einige Minuten zuvor etwa ein Dutzend Temperatursensoren im linken Flügel, einer nach dem anderen, ausgestiegen sind. Dies begann ca. 7 min vor dem Crash, mit den Temp.sensoren am linken inneren und äusseren Elevon also an der Flügelhinterkante. Etwa 3 min später waren Sensoren im Bereich des linken Fahrwerkes, also in der Mitte des Flügels betroffen, die z.B. Reifen und Bremsentemp. messen. Kurz vor dem totalen Ausfall der Kommuniktion fielen schliesslich auch noch Sensoren in der Nähe der linken Flügelvorderkante aus. Die Sensoren seien einfach ausgefallen, ohne dass sie kurz zuvor noch einen anormalen Wert angezeigt hätten. Der Mann sagte, es wäre so gewesen, "als ob man das Kabel durchgeschnitten hätte."
Der Mann warnte deshalb auch davor, aus dieser Reihenfolge des Ausfalls zu schliessen, dass sich ein Problem in der linken Tragfläche von hinten nach vorn gearbeitet hätte. Tatsächlich wisse man noch nicht, wo diese Verbindungen wirklich unterbrochen wurden.
Der Ausfall einzelner Sensoren wurde noch nicht als alarmierend empfunden, da dies schon ab und zu mal vorkommt. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z.B. dass der Sensor den Geist aufgibt oder eine Avionikbox ausfällt, was dann den Verlust der Daten aller angehängten Sensoren zur Folge hätte. Diese Sensorendaten hätten auch keinen direkten Einfluss auf den Flugweg oder die Sicherheit. Sie dienen eigentlich für die Analyse bei den Unterhaltsarbeiten nach einem Flug und liefern Hinweise, welche Teile des Orbiters genauer inspiziert und evtl. ausgetauscht werden müssen.
Erst als mehrere, voneinander unabhängige Sensoren ausfielen, kam der Verdacht auf, dass etwas nicht stimmte.
Ausserdem hat der Mann noch berichtet, dass kurz vor dem Crash irgend ein Sensor im linken Flügel eine Anomalie festgestellt hatte und diese sowohl im Kontrollzentrum wie auch auf den Bildschirmen im Cockpit angezeigt worden war. Die Shuttle-Crew hat diese Anzeige via Funk bestätigt, im Sinne von: "Wir haben's gesehen und zur Kenntnis genommen." Diese Bestätigung sei der letzte Funkspruch von der Crew gewesen.
Was für eine Anomalie dies genau war, wurde nicht gesagt.


Original geschrieben von Luftfahrtbuecher
In einem Interview heute Abend mit Peter Pletschacher (deutscher Luft- und Raumfahrtexperte) wurde das Fehlen einzelner(!) Kacheln als möglicher fataler Auslöser für dieses Desaster bestätigt.


Darüber wurde an der NASA-Pressekonferenz auch gesprochen. Einer der NASA-Leute hat davon erzählt, dass schon bei früheren Shuttle-Missionen immer wieder einzelne Hitzeschutzkacheln beschädigt wurden oder sogar Teile davon abgefallen sind. Er hat auch gesagt, dass diese Schäden bisher nie ein Sicherheitsproblem dargestellt hätten. Die entsprechenden Kacheln mussten natürlich für die nächste Mission ersetzt werden. Ausserdem mussten auch die umliegenden Kacheln ausgetauscht werden, weil sie stärker belastet worden waren. Wenn aber mehrere Kacheln an der gleichen Stelle fehlen, dann gibt das sicher ernsthafte Probleme.

Zu dem Gegenstand der sich beim Start gelöst hatte und evtl. die linke Tragfläche beschädigt hatte, wurde gesagt, dass man davon ausgegangen sei, dass dies ein Teil der Isolation des Aussentanks gewesen sei. Diese sei aus einer Art Schaumstoff. Zwei Missionen vorher hatte es einen ähnlichen Fall gegeben, damals hat das Teil aber nicht den Orbiter sondern einen der Booster getroffen. Nach der Bergung des betreffenden Boosters hat man die Einschlagstelle untersucht und festgestellt, dass nur sehr oberflächliche Schäden entstanden sind. Aufgrund dieser Erfahrung ging man davon aus, dass auch diesmal kein gravierender Schaden entstanden sei. Bei der Untersuchung der Videos vom Start hätte man gesehen, dass das Teil beim Kontakt mit der Tragfläche sofort zerbröselt sei, weshalb man angenommen hat, dass es kein Metallteil, sondern eben Schaumstoff war. Allerdings müsse man jetzt diesen ganzen Sachverhalt nochmals genau prüfen.
 
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Talon4Henk

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ja, die Konferenz habe ich auch gesehen. Aber leider auf NTV, da CNN heute nur mit Rauschen über den Satteliten kam.
Und mußte feststellen, daß man bei NTV die 200k ft mit 200km übersetzt hat.
Für die Geschwindigkeit von wohl 18.3 IMN oder TMN hat man einfach nur die Übersetzung gehabt, daß die Geschwindigkeit bei 18,3 lag (ob km, NM, Kühe oder Schafe sollte man sich wohl selber ausmahlen).
Insgeamt muß ich die Berichterstattung und Kommentare auf den meisten Sendern (auch den amerikanischen) doch als dilletantisch bezeichnen.
Und RTL sollte lieber bei seinen Superstars bleiben. Offensichtlich hat der gute Peter bei seinem Mitflug nicht viel gelernt......
 
Togge

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Spätestens seit dem Abbruch des Fluges STS-93 im Sommer 1999 wegen eines Kurzschlusses durch schadhafte Leitungen, sind die Probleme mit der Shuttle-Flotte deutlich. Die NASA hatte danach zu wenig qualifiziertes Personal zur Überprüfung der Shuttles und versuchte bereits Jahre vorher entlassene Spezialisten wieder anzuwerben. Die Sparbeschlüsse der Bush-Regierung, der anschließende Rücktritt von NASA-Chef und Visionär Dan Goldin und die Berufung von Sparkommissar O'Keefe zu seinem Nachfolger gab zu schlimmsten Befürchtungen Anlass. Ich will mich hier nicht als Prophet aufspielen, aber ich habe solche Befürchtungen schon vor einem Jahr in diesem Forum geäußert. Mit dem Rotstift und strammer Haltung kann man kein Raumfahrtprogramm betreiben. Auch denjenigen, die immer wieder betonen, man könnte mit dem Geld, dass in der Raumfahrt "verschwendet" wird, viel Not in der Welt lindern, sollte angesichts des Truppenaufmarsches am Golf deutlich sein, wofür man tatsächlich viel Geld braucht. Das war schon Anfang der Siebziger so (Vietnam) und Mitte der Achtziger (SDI).

Die Untersuchungen werden wieder zeigen, dass die Verkettung mehrerer Fehler das Unglück auslöste. Bei der NASA werden Köpfe rollen, aber ich möchte bezweifeln, dass das die wirklich verantwortlichen sein werden.

Eine Überprüfung des Shuttles in der Umlaufbahn war nicht möglich, da die Astronauten keine Raumanzüge für einen Ausstieg hatten. Auch eine Kopplung an ISS wäre unmöglich gewesen, da im Shuttle kein Kopplungsstutzen montiert war. Das zeigt, wie begrenzt die Möglichkeiten bei einem Notfall tatsächlich sind. Selbst dann, wenn man einen Schaden noch in der Umlaufbahn festgestellt hätte, wären die Astronauten verloren gewesen.

Besonders erschüttert hat mich gestern der Auftritt des Astronauten William Readdy in der Pressekonferenz, dem man das Entsetzen über den Tod seiner Kollegen deutlich anmerkte.
 
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MUF

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Ja, ich habe das auch verfolgt, entsetzlich. Die Columbia war doch erst für 70 Mil. Dollar überholt worden. Und dann so ein Crash..
Man wird den angenommene Lebensdauer der Shuttles von 100 Einsätzen weit nach unten korrigieren müssen.
Gibt es eigentlich keine Bremssysteme (z.b. nach vorn richtbares Schubsystem), die das Shuttle vor Eintritt in die Atmosphäre von 28000km/h auf Mach3-4 abbremsen könnten? dann wäre doch die Hitzeentwicklung nicht so extrem und das Material würde nicht beansprucht werden. Die eigentliche Vollbremsung geschieht derzeit durch die Reibung in der Atmosphäre. Im Grunde immer noch genauso wie die Sojuskapseln.
Mal sehen was ermittelt werden kann.
 
Roland

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Auch von mir herzliches Beileid für die Hinterbliebenen!
Ein noch nicht überschaubares Desaster für die bemannte Raumfahrt, nicht nur in den USA!
 
Markus_P

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Original geschrieben von MUF
Gibt es eigentlich keine Bremssysteme (z.b. nach vorn richtbares Schubsystem), die das Shuttle vor Eintritt in die Atmosphäre von 28000km/h auf Mach3-4 abbremsen könnten? dann wäre doch die Hitzeentwicklung nicht so extrem und das Material würde nicht beansprucht werden. Die eigentliche Vollbremsung geschieht derzeit durch die Reibung in der Atmosphäre. Im Grunde immer noch genauso wie die Sojuskapseln.
Bin da auch nur blutiger Laie, aber ich glaube, das Widereintrittsverfahren kann nur innerhalb eines sehr engen Rahmens funktionieren, der Winkel ist entscheidend. die resultierenede Eintrittsgeschwindigkeit ist eine Frage der Bahnenphysik. Im Übrigen muß das Shuttle ohnehin zum Widereintritt schon etwas abgebremst werden.
Auch mein Beileid den Angehörigen.

Aber gleichzeitig ruft es hoffentlich wieder allen in Erinnerung, daß Raumfahrt nie sichere Routine sein wird, und Sicherheit nunmal Geld kostet. Und selbst wenn alles richtig gemacht wurde, manchmal passieren solche Dinge einfach! Das Risiko gehört dazu, ich denke, die Astronauten waren sich dessen bewußt.
 
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:eek:

... (sprachlossein) ...

:FFCry:

... (traurigsein) ...

Zunächst allen Angehörigen mein Beileid.
Ein Unglück aus "heitrem" Himmel. Nur noch so nebenbei hat man in der letzten Zeit den Start oder die Landung eines Shuttle (oder auch einer Sojus-Kapsel) zur Kenntnis genommen. Alles war für den "Normalbürger" Routine. Wie gefährlich die Geschichte ist, hat man nun wieder einmal gesehen.
Nun ist die bemannte Raumfahrt wieder in aller Munde. Der Grund dafür ist schrecklich.

Bei uns im Radio (Radio SAW - ja, ja, ich weiß, was man manchmal von Reportern und Meldungen zu halten hat) kam gerade die Meldung, dass vermutlich Leichenteile der verunglückten Astronauten gefunden worden sind!

Heute mit traurigem Gruß
Uwe
 
Airtoair

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Das Thema der Ueberprüfung des Orbiters in der Umlaufbahn wurde an der Pressekonferenz auch angeschnitten.
Die NASA-Leute haben erklärt, dass es keine Möglichkeit gab die Aussenhülle und den Hitzeschild im Orbit auf Schäden zu inspizieren, geschweige denn zu reparieren. Ein RMS (Manipulatorarm) war nicht an Bord, und die Möglichkeit von EVAs (Extra Vehicular Activity - "Weltraumspaziergang") beschränkt sich auf die Nutzlastbucht. EVA ausserhalb der Bucht werden nicht trainiert. Wofür die Astronauten trainieren, ist z.B. eine EVA wenn sich eine Tür der Nutzlastbucht nicht richtig schliessen lässt und manuell nachgeholfen werden muss.
Auf die Frage eines Reporters, ob man denn nicht hätte in Betracht ziehen können, den Orbiter mit Teleskopen von der Erde aus zu inspizieren, antworteten die NASA-Leute, dies sei aufgrund von Erfahrungen bei früheren Missionen verworfen worden. Als Beispiel wurde erzählt, dass einmal während des Aufstiegs ein Teil der Verkleidung des Bremsschirms verloren ging und man in der Folge versucht hatte, den Schaden anhand von Bildern von Teleskopen zu untersuchen, insbesondere den Zustand des Hitzeschildes. Auf den Bildern seien jedoch zu wenig Details auszumachen gewesen, um wirklich etwas erkennen zu können und zu einem brauchbaren Resultat zu gelangen.

@MUF: Wenn ich Deine Frage richtig verstanden habe, meinst Du ob es nicht möglich wäre, das Shuttle zuerst in grosser Höhe, evtl. noch im Orbit, mit Bremstriebwerken auf eine relativ tiefe Geschwindigkeit abzubremsen und erst dann in die Atmosphäre eintreten zu lassen.
Dies dürfte wohl kaum zu bewerkstelligen sein, da ein Gegenstand sich mit einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit bewegen muss, um in einem Orbit auf einer bestimmten Höhe zu bleiben. Wenn die Geschwindigkeit darunter fällt, beginnt unweigerlich der Abstieg. Irgendwo bei ca. 170 km Höhe beginnt dann bei so grossen Objekten wie dem Shuttle bereits der Luftwiderstand zu wirken.
Ausserdem würde eine grosse Menge an Treibstoff benötigt werden, um das Shuttle mit Hilfe von Triebwerken so stark abzubremsen, wie Du vorschlägst. Dadurch würde die Nutzlast empfindlich reduziert werden.
 
MUF

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ja, da hst Du natürlich recht mit den Startmassen und der erforderlichen Bahnbeschleunigung. Mir ist auch bewußt, daß für den Wiedereintritt ein toleranzarmer Winkel nur mit hoher Geschwindigkeit zu halten ist. etwa so, wie wenn man einen Stein wirft. Hat er wenig Energie, dann fällt er sofort herunter und die Flugbahn wäre eine steile Parabel.
Vielleicht sollte man sich davon verabschieden, einen wiederverwendbaren Raumgleiter nach den Prinzipien der Flugzeuge in der Atmosphäre landen zu lassen. Ich denke da an eine Landekapsel, die wiederverwendbar ist und glichzeitig die Größe eines Transporters hat. Wäre eventuell technisch weniger anspruchsvoll und anfällig. Eine andere Möglichkeit wäre, das cockpit der Fähre als Landekapsel auszubilden, so daß, wenn die Fähre wirklich einen Defekt beim Wiedereintritt hat, die Besatzung sich absprengen kann.
naja, ist wohl mehr science fiction..;)
 
Alpha

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Das zeigt, wie begrenzt die Möglichkeiten bei einem Notfall tatsächlich sind. Selbst dann, wenn man einen Schaden noch in der Umlaufbahn festgestellt hätte, wären die Astronauten verloren gewesen.
Ich habe keine Informationen, ob dies auch bei diesem Flug so war, aber eigentlich sollte das Shuttle für solche Fälle mehrere "Kugeln" haben, in die jeweils ein Besatzungsmitglied past. Damit kann man ein paar Stunden im Weltraum überleben, das reicht vielleicht für den Transfer zur ISS. Ich hab da mal im "Im Weltraum ohne Weltraumanzug"-Thread drüber geschrieben, dort habe ich auch Quellen genannt. Ich werd auch mal nachgucken.

edit: Hier der Link zu den PRS: http://www.sff.net/people/Geoffrey.Landis/ebullism.html

Aber "hätte, wäre, wenn" usw... :(
 
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MUF

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@Alpha

Solche Kapseln wurden schon bei der XB-70 Valkyrie eingebaut. Der Pilot fährt mit dem Sitz dahinein und wird dann in der Druckkapsel rauskatapultiert. Haben allerdings bei dem Crash damals versagt. Aber vom Prinzip das selbe.
 
Thema:

Space Shuttle Columbia: Crash

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