Hi Bernhard, bin zwar kein Experte, schreibe aber mal was den EF meiner Meinung nach von Su-3X F-18 & Co unterscheidet.
Su-3X:
Während die Suchoi für Unterschallbeweglichkeit optimiert ist, ist der wirklich entscheidente Aspekt beim EF die Überschallbeweglichkeit. Gedacht wurde dabei vor allem daran nach den Abschuß einer Rakete möglichst schnell aus dem Gefahrenbereich abdrehen zu können. Dazu ist auch supercruise nützlich, d.h. die Schallmauer ohne Nachbrenner durchbrechen zu können. Hier kann der EF mit leichter Luft/Luft Bewaffung Mach 1,3 erreichen. Von der Geschwindigkeit des Jägers beim Abschuß der Rakete ist deren Reichweite abhängig. Das kann bis zu 50% Unterschied ausmachen.
Das nächste Punkt ist die Verfügbarkeit der Maschinen. Indien hat mit der Su-30MKI die wohl leistungsstärkste Variante der Flanker Familie, die momentan im Einsatz ist. Indische Techniker, die vorher mit der Mirage 2000 gearbeitet haben, äußerten sich sehr negativ über die Verfügbarkeit der Maschinen. Ähnliches hört man aus China. Auch sind wohl nach wie vor deutliche Unterschiede in der Verarbeitungsqualität festzustellen. Der Eurofighter wird wohl pro Maschine deutlich mehr Flugstunden im Jahr generieren können. Die Briten sind zumindest begeistert was das betrifft.
Kosten. Hier ist die Su mit ca 35mio $ Anschaffungskosten deutlich günstiger als der EF mit ca 55 mio $ "fly away"
Dafür sind die Kosten je Flugstunde mehr als doppelt so hoch. Dazu kommt noch die kürzere Lebensdauer der Triebwerke und Flugzelle. Besonders die hohen Forderungen an die Lebensdauer des EF haben hier Gewicht gebracht, was die Su im Verhältnis natürlich spart. (auf Kosten einer bis zu 1/3 geringeren Lebensdauer.)
Pluspunkt der Su ist ihre reichlich doppelt so große Reichweite. Bei der Waffenlast liegt ebenfalls die Su vorne. (wird aber praktisch nie ausgenutzt)
Die Radargeräte sollten ähnliche Leistungsfähigkeit haben, bei Bedienbarkeit und ECM liegt meiner Meinung nach der EF weit vorne (Indien hat daher israelische und französiche Komponenten einbauen lassen)
Was die Entdeckbarkeit betrifft, so ist der Flanker ein Scheunentor, verglichen mit dem EF.
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F-18
In vielen Belangen dem EF sehr ähnlich, geringe Wartungsstunden, reduzierte Radarrückstrahlfläche, Cockptiergonomie, etc. Preis auch nahezu identisch. Nur alle Flugleistungen deutlich niedriger, kein supercruise. Die Reichweite ist höher mit internem Sprit. (nahezu die doppelte Kapazität, aber höherer Luftwiederstand)
Aufgrund der Trägertauglichkeit und der geforderten bring-back Kapazität (die Maschine muß keine teuren Waffen ins Meer werfen, um auf Landegewicht zu kommen), Optimierung für langsamere Fluggeschwindigkeiten.
Kein IRST, dafür aber bald ein AESA.
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Rafale
Dem Eurofighter am ähnlichsten. Mehr auf lowspeed-Handling und höheren Auftrieb optimiert. (Von anfang an auch als Bomber geplant, Trägertauglichkeit)
Bislang kein Supercruise und auch geringere Überschallbeweglichkeit. In der Entwicklung immer ca. ein Jahr dem EF voraus. Das Radar ist von modernerer Bauweise, hat aber eine geringere Reichweite. (Gut für Luft/Boden Angriffe, ungünstiger im Luftkampf) Das ECM System ist offenbar sehr fortschrittlich,es gibt allerdings wenig verläßliche Infos, alles top secret. ;-).
Die maximale Reichweite ist höher, dank größerer Außentanks. Zusätzlich kann die Rafale maximal 5 mitführen, der EF nur 3. CFT's wurden schon im Flug erprobt, da ist der EF mal wieder hinten dran.
Ca. 10% günstiger in der Anschaffung, Unterhalt wird sicher ähnlich sein, evtl auch günstiger.
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Gripen
Alles auf maximale Effektivität und Einsatz unter einfachen Bedingungen optimiert, sehr ökonomisch. Sehr beweglich, aber natürlich in allen Leistungen spürbar schwächer als der EF. Das Radar ist kleiner, IRST erst geplant, und ein neues Triebwerk wäre auch gut, da das momentan verwendete wohl noch Wünsche offenläßt. Ist abhängig von US-Zulieferern (Triebwerk, Elektronik)
Verwendet einen sehr effektiven Datalink, hierbei sind die Schweden führend. Man versucht jetzt bei der Bewaffnung möglichst von den Amerikanern unabhängig zu werden. Die Iris-T wurde bereits integriert, und bei der Meteor wird man als erster die Integration abschließen.
Die Reichweite ist allerdings recht beschränkt, ebenfalls die Waffenlast. Beides wurde jetzt im -C Modell verbessert, außerdem wurde die Instrumentierung auf NATO-Standart gebracht, und eine Luftbetankungssonde installiert.
Hätte meiner Meinung nach für uns gereicht- hat aber nur ein Triebwerk, was in Deutschland seit der Starfighter-Kriese wohl nicht mehr den Anforderungen entspricht.