Spionageflüge SR-71 im Kalten Krieg

Diskutiere Spionageflüge SR-71 im Kalten Krieg im US-Streitkräfte Forum im Bereich Einsatz bei; Na, dann haben wir es ja anscheinend. Also, ich muss mir nicht vorwerfen lassen, dass ich meine Aussagen unzureichend begründe. Ich schreibe...
Schorsch

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Na, dann haben wir es ja anscheinend.

Luftpirat schrieb:
Da freut man sich, wenn wenigstens diejenigen, die es von Berufs wegen können müssten, das Niveau anheben, indem sie die Phänomene erklären oder ihre Meinung verständlich begründen.
Also, ich muss mir nicht vorwerfen lassen, dass ich meine Aussagen unzureichend begründe. Ich schreibe auch nicht unprovoziert ein halben Wikipedia-Eintrag über Flight Performance.

Wir können gerne separat eine Diskussion über Steigflug, Specific Excess Power (SEP)und Total Energy Control führen. Daten und Quellen habe ich genug.

Der transsonische Bereich reicht von M0.9 bis etwa M1.2. Darin kann es durchaus vorkommen (bei solch einem auf hohe Machzahlen getrimmten Flugzeug), dass nur in wenigen Bereichen überhaupt ein positives SEP vorhanden ist. Bei hohen Gewichten (nach dem Auftanken) sollte bei M0.9@30kft auch ein rassiger induzierter Widerstand an der Performance nagen.
 
Luftpirat

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"ETUW"
Schorsch schrieb:
Na, dann haben wir es ja anscheinend.
Ich denke auch, es war ein fruchtbarer Dialog, bei dem etwas heraus gekommen ist. :TOP:
Schorsch schrieb:
Also, ich muss mir nicht vorwerfen lassen, dass ich meine Aussagen unzureichend begründe. Ich schreibe auch nicht unprovoziert ein halben Wikipedia-Eintrag über Flight Performance.
Sieh den Vorwurf eben als Ermunterung. :) Es ist halt erfreulich, wenn (nicht nur) die Fachleute sich in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen bewegen. Mir ging es ja ähnlich, ich wollte dieses "schwachbrüstig" eben nicht so stehen lassen und bin episch geworden... :engel:

Jetzt können wir ja wieder über Spionageflüge schnacken... :cool:
 

Red Rippers

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Hallo Leute,

vielleicht kannn ja jemand helfen, zwei SR-71A sind ja noch eingelagert(617973 und 617980), weiß jemand ob die noch geflogen werden oder was mit denen geschieht??


Gruss aus Bochum
 
GFF

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Alien
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Laut World Airpower dienen sie als strategische Reserve bis 2010
Ich kann mir aber nicht vorstellen das sie noch Flugbereit sind und ob es noch
Piloten, mit Lizenz für die gute alte Lady gibt.
 
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64-17973 ist im ‚Blackbird Air Park’ in Palmdale ausgestellt und 64-17980 steht als NASA 844 im DFRC-Museum herum. Erstere ist – zumindest auf den Fotos von 2006 – äußerlich allerbestens in Schuss. Beide gehören m. W. noch immer der USAF. Diese zwei Blackbirds - und noch weitere - lassen sich mit mittlerem Aufwand sicherlich wieder flugfähig machen.
airsceneuk.org.uk schrieb:
Not all sorties went smoothly. On 24 May 1987 the pilot of 64-17973 managed to overstress the aircraft while on a mission. The aircraft recovered safely to Mildenhall, but inspection by technicians subsequently determined that temporary repairs would need to be carried out to enable a flight back to Palmdale for further analysis. The aircraft returned to the USA on 22 July, although the likelihood of the programme being terminated may well have been the reason for expensive rectification work not proceeding. The aircraft remained stored with Lockheed at Palmdale subsequently, before being placed on display in the Blackbird Airpark.
Wenn es allerdings stimmt, dass die 17973 wegen struktureller Überlastung im Jahre 1987 ausgesondert wurde, wird sie wohl am Boden bleiben. Warum gerade diese Maschine dann als ‚strategische Reserve’ verzeichnet wurde, weiß vielleicht jemand von euch... :?!

Bei der NASA sind dem Vernehmen nach auch noch Dutzende J58 flugfähig eingelagert. Allerdings las ich, dass der gesamte restliche JP-7-Treibstoff (bei dieser Aktion) in Testläufen verfeuert worden ist.

Man müsste also zum Einen den Sprit neu raffinieren, was nicht die größte Hürde sein dürfte. Zweitens müssten neue Besatzungen ausgebildet werden. Als Ausbilder böten sich alte SR-71-Piloten an, einige fliegen vielleicht noch aktiv. Als Besatzungen würden wohl hauptsächlich aktive U-2-Piloten umgeschult, die sich mit dieser Art von Einsätzen, mit den Sensoren und den Druckanzügen bereits auskennen. Und drittens müsste der US-Kongress Geld locker machen, um den Flugbetrieb mit seinen nicht unerheblichen Kosten zu finanzieren. Das ist bereits bei der Wiederinbetriebnahme von 3 Blackbirds anno 1995 politisch sehr kontrovers zugegangen, und die zahlreichen Widerstände und das jährliche Zittern um die Fortsetzung der Mittelbewilligung hat die USAF 1998 bewogen, den Betrieb wieder einzustellen.

Wenn man die SR-71 überhaupt nochmal in Betrieb nehmen will, muss man es wohl in den nächsten paar Jahren tun. Mit der Zeit werden Gummischläuche und –dichtungen spröde, Schmierstoffe verharzen und die Luftfeuchtigkeit findet ihren Weg, Rost anzusetzen. Dann kommt der Punkt, wo die Kosten für die Inbetriebnahme den Nutzen übersteigen werden. Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht mehr daran, dass sich noch mal ein Habu in die Lüfte erhebt und gehe also mal davon aus, dass die beiden o. g. Blackbirds über 2010 hinaus in ihren jetzigen Museen bleiben werden.
 
GFF

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Hallo Luftpirat,

strategische Reserve ist von der USAF ein sehr beliebtes Wort und heißt nichts anderes das man ein Flugzeug in einer bestimmten Zeit 30 - 70 Tagen wieder in den Truppenumlauf bringt.
Wobei ich bei der SR-71 meine Zweifel habe ob dies überhaupt noch ginge und wenn dann nur wie Du es schon beschrieben hast mit hohen finanziellen Aufwand. Und ob die Maximalzeit von 70 Tagen ausreicht Piloten wieder eine Lizenz auf die SR-71 zu verpassen halte ich für fraglich.
Die Zeit der SR-71 ist endgültig vorbei. Mittlerweile gibt es bessere Aufklärungsplattformen.

Gruß

GFF
 
Luftpirat

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Hab' sie nie selbst fliegen sehen...

Die Zeit der SR-71 ist endgültig vorbei. Mittlerweile gibt es bessere Aufklärungsplattformen.
Jepp, vorbei. :FFCry: Die Nachfolgeplattformen sind nicht in allen Leistungsbereichen bzw. Einsatzprofilen "besser", aber es geht letztlich nur um Informationsbeschaffung und das schöne Flugzeug ist eigentlich nur Mittel zum Zweck. Da hat ein unbemanntes, langsameres Fluggerät wie der Global Hawk am Rande des internationalen Luftraums bei hoher Bedrohung andere Qualitäten. Auch machen ein kurzes Einsatzintervall in Verbindung mit austauschbaren Sensorencontainern geringere Nutzlasten wett. Und: es entfallen die Luftbetankungen. Man bedenke, was allein die vielen Luftbetankungen an Kosten, Aufwand und (Schlechtwetter-)Risiko für die SR-71-Einsätze bedeuteten. Aus der nüchternen Sicht des Betreibers eines - sagen wir schnöde - 'Einsatzmittels' ist der Ersatz der SR-71 absolut nachvollziehbar. :(
 
GFF

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Man sollte auch erwähnen das die SR-71 von immer besser werdender Satelitentechnik verdrägt wurde. (Und da gibt es dann noch den Personenkreis die an div. Neuentwicklungen a´la Dreamland glauben :FFTeufel:)
 

Rhönlerche

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Eine Drohne läge als Nachfolger näher.
 
ManfredB

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Lange nichts mehr geschrieben worden .... :headscratch:

Hier ==> http://www.flugzeugforum.de/threads/44854-Kodachrome-und-die-alten-Krieger-Teil-1/page278?p=1091134&viewfull=1#post1091134 gibt es schöne Fotos vom Start einer SR-71, die nach einem Luftnotfall (Hydraulikschaden am Triebwerk) am 29. Juni 1987 auf dem deutschen Marinefliegerhorst Nordholz notlanden musste.

Gleiche Maschine (N° 964) musste im gleichen Jahr am 20. Februar ebenfalls wegen einem Triebwerksproblem eine Notlandung in Stavanger/ Sola AB in Norwegen 'hinlegen'.
Quelle ==> http://www.wvi.com/~sr71webmaster/bodo.html (ganz unten auf der Seite)
Schöne Fotos aus Stavanger dazu gibt es hier: ==> http://www.ipmsnorge.org/forum/index.php?topic=12172.30 :TOP:

Anhand des 2. Fotos habe ich mal versucht den damaligen Standplatz der SR-71 ("964") bei google earth nachzuzeichnen.
 
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ManfredB

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Zu der Fotoserie der SR-71 in Stavanger Sola im Februar 1987 habe ich mal für google earth eine KMZ-Datei gebastelt, die die ungefähren Standorte des Fotografen und die Blickrichtungen zeigen sollen.

Weiterhin habe ich auf einer Seite, die sich mit Computer-Simulationen ("SAM Simulator") beschäftigt, interessante Grafiken, Scope-Fotos, Skizzen etc. zu den Einsätzen der SR-71 im Baltikum gefunden (Seiten 3 + 4):
==> http://simhq.com/forum/ubbthreads.php/topics/3626300/3

Die PPI-Scope-Fotos stammen aus einem schwedischen Video
==> Querverweis dazu:
==> http://www.flugzeugforum.de/threads/82107-Kalter-Krieg-russische-Flieger-im-Visier-der-Schweden
schwedischsprachiges Video:ab 27:00 min (Vorspann SR-71 Flug vom 24.04.1980), ab 27:47 min PPI-Scope-Video
englischsprachiges Video: ab 39:04 min (Vorspann SR-71 Flug vom 24.04.1980), ab 40:03 min PPI-Scope-Video
(Anm.: das englischsprachige Video enhält eine längere "Freeze"-Phase :TD: )
 
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Mirka73

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Wie muss ich mir das Abfangen mit der SAAB Viggen vorstellen. Von den Parametern der beiden Flugzeuge liegen da ja Welten zwischen. Oder flog die SR71 an Schweden tiefer und langsamer vorbei als an der DDR / VR Polen Ostseeküste?
 

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Wie muss ich mir das Abfangen mit der SAAB Viggen vorstellen. Von den Parametern der beiden Flugzeuge liegen da ja Welten zwischen. Oder flog die SR71 an Schweden tiefer und langsamer vorbei als an der DDR / VR Polen Ostseeküste?
en.Wikipedia hilft:
Swedish JA 37 Viggen fighter pilots, using the predictable patterns of Lockheed SR-71 Blackbird routine flights over the Baltic Sea, managed to achieve missile lock-on with radar on the SR-71 on numerous occasions. Despite heavy jamming from the SR-71, target illumination was maintained by feeding target location from ground-based radars to the fire-control computer in the Viggen. The most common site for the lock-on to occur was the thin stretch of international airspace between Öland and Gotland that the SR-71 used on the return flight. The Viggen is the only aircraft to this day to get an acknowledged radar lock on the SR-71.
(Hervorhebung von mir)
Dort sind auch Quellen verlinkt.

mfg
 
ManfredB

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Wie muss ich mir das Abfangen mit der SAAB Viggen vorstellen. Von den Parametern der beiden Flugzeuge liegen da ja Welten zwischen. Oder flog die SR71 an Schweden tiefer und langsamer vorbei als an der DDR / VR Polen Ostseeküste?
Mirka, die SAAB Viggen war/ist eine sehr leistungsfähige Maschine, die sollte man nicht unterschätzen :wink:
Auf dem von mir im letzen Beitrag genannten link ist zum Procedere etwas nachzulesen, plus Grafik. Siehe nochmals hier ==> LINK

Stammt aus dem Buch "Lockheed Blackbird: Beyond the Secret Missions" von Paul F. Crickmore.
Die SR-71 war also i.d.R. schon unter 80.000 ft und der Abfang erfolgte auf Gegenkurs aus der Unterhöhung. Eine der wenigen Möglichkeiten; die MiG-25PD hatte da aufgrund ihrer Parameter etwas andere Möglichkeiten.

Mehr zu SR-71 vs SAAB Viggen hier: ==> LINK
 
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Falco

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Hier noch ein Hinweis auf interessante Literatur bezüglich SR-71:

- SR-71 Blackbird, Stories, Tales and Legends (von Richard Graham), ISBN 978-0-7603-1142-4
- Flying the SR-71 Blackbird, in the Cockpit on a secret operational Mission (von Richard Graham), ISBN 978-0-7603-3239-9
- The complete illustrated History of the Blackbird (von Richard Graham), ISBN 978-0-7603-4327-2
- Lockheed SR-71 Blackbird, Owner's Workshop Manual (Haynes Publishing), ISBN 978-0-85733-156-4

noch der Vollständigkeit halber:
http://www.blackbirds.net/blackbirdbooks.html
 
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Sens

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Die SR-71 diente der globalen Beschattung. Sie konnte über 500 km weit, je nach Sensor aus 24 km Höhe in Gebiete von Interesse "hineinschauen". Sie flog dabei fast ausschließlich im internationalen Luftraum. Rein theoretisch ergaben sich im Laufe der Jahre immer mehr technische Möglichkeiten eine anfliegende SR-71 zu bekämpfen. Meist reichte jedoch die Geschwindigkeit und Höhe fast immer zum Selbstschutz aus. Falls sie mal kurzfristig in den Wirkungsbereich von Waffensystemen geraten sollte, dann hatte sie ja immer noch ihre elektronische Selbstschutz-Einrichtung, um den Feuerkreis der feindlichen Systeme zu unterbrechen.
Was für den Viggen reklamiert wurde dürfte damit eher theoretischer Natur gewesen sein, wenn die SR-71 Besatzung auf jegliche Maßnahmen für den Selbstschutz verzichtet hätte. Eher eine symbolische Geste der Schweden, zu demonstrieren, dass sie ihre Neutralität auch gegen einen möglichen Überflug durch Mach 3 Flugzeuge verteidigen würden.
Die Amerikaner in Mildenhall machten sich im Normalfall nicht einmal die Mühe einen anstehenden Aufklärungsflug zu verschleiern.
40 Minuten vor dem Start werden die Triebwerke gestartet und jeder Informant in der Nähe von Mildenhall konnte per Telefon den bevorstehenden Start einer SR-71 melden. 20 Minten vor dem Start rollt die SR-71 aus dem Schutzbau. Über der Nordsee wartet schon die KC-135Q für die notwendige Luftbetankung. In den Zeiten des Kalten Krieges wurde das durch die russischen Trawler beobachtet und weitergemeldet. Erst jetzt konnte beobachtet werden, wohin die SR-71 abflog. Barent-See, Kara-See, Ostsee oder Richtung Süden. Nach über einer Stunde Vorwarnzeit waren die möglichen Gebiete und Einheiten vor Ort länst alarmiert.
An Wendepunkten musste die Geschwindigkeit auf unter Mach 3 reduziert werden, weil für einen Vollkreis bei > Mach 3 mehr als 300 km Durchmesser zur Verfügung stehen musste und da wurde es über der Ostsee schon eng. Jedes Abweichen von diesem Vorgehen hätte das Misstrauen der Gegenseite verstärkt. Es war zwar einer Ärgernis aus 24 km Höhe ausgespäht zu werden und nicht zu wissen, welche Sensoren die jeweilige SR-71 tatsächlich mitführte, doch solange diese im international anerkannten Luftraum blieb, war dagegen nichts zu machen.
Gerade beim Einflug in die Kara-See dürften die Russen, dies nur sehr schwer ertragen haben.
 
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... Was für den Viggen reklamiert wurde dürfte damit eher theoretischer Natur gewesen sein, wenn die SR-71 Besatzung auf jegliche Maßnahmen für den Selbstschutz verzichtet hätte. Eher eine symbolische Geste der Schweden, zu demonstrieren, dass sie ihre Neutralität auch gegen einen möglichen Überflug durch Mach 3 Flugzeuge verteidigen würden.
...
Sehe ich genauso, theoretisch sollte die Viggen unter günstigen Voraussetzungen in der Lage sein gewesen.

... Die Amerikaner in Mildenhall machten sich im Normalfall nicht einmal die Mühe einen anstehenden Aufklärungsflug zu verschleiern.
40 Minuten vor dem Start werden die Triebwerke gestartet und jeder Informant in der Nähe von Mildenhall konnte per Telefon den bevorstehenden Start einer SR-71 melden. 20 Minten vor dem Start rollt die SR-71 aus dem Schutzbau. Über der Nordsee wartet schon die KC-135Q für die notwendige Luftbetankung. In den Zeiten des Kalten Krieges wurde das durch die russischen Trawler beobachtet und weitergemeldet. Erst jetzt konnte beobachtet werden, wohin die SR-71 abflog. Barent-See, Kara-See, Ostsee oder Richtung Süden. Nach über einer Stunde Vorwarnzeit waren die möglichen Gebiete und Einheiten vor Ort länst alarmiert.
...
Nicht nur die "Fischtrawler", sondern auch die gegnerische Funkaufklärung der Russen und NVA in der DDR war informiert, da sie die entsprechenden Funknetze im Kurzwellenbereich (HF) überwachte und dort die erste Anzeichen eines Einsatzes der SR-71 zu erkennen waren, z.B. der Tanker.

Ich war bei der Zeitzeugenkonferenz im September 2013 in Finow dabei und habe auch das Buch
==> http://ddr-luftwaffe.blogspot.de/2013/10/an-der-verteidigungslinie.html,
Im BUch schreibt neben einem russischen ehemaligen MiG-25PD-Pilot, der in Finow stationiert war, auch ein ehemaliger Oberst und Funkaufklärer vom Brocken bzw. sie kamen in Finow zu Wort.
Das Buch ist allerdings nicht der "Burner", leider; von den Vorträgen hatte ich mir, wie im blog geschrieben, auch mehr erhofft, schade, aber der Fakt mit der Funkaufklärung und Überwachung der SR-71 Flüge vom Brocken z.B. stimmt, ist auch in diversen russischen Foren zu lesen. Auch Aufklärer des FuAR-2/ZFD in Dessau waren damals "ganz Ohr" :wink: .

Wer abgehörten amerikanischen Sprechverkehr auf der Freq 11243 kHz vom Herbst 1987 dazu als Beispiel 'nachhören' möchte, der kann das hier tun:
==> http://www.radioscanner.ru/files/nato/file7504/

Un die NATO wiederum 'plottete' mit, wie die Gegenseite auf die SR-71 reagierte. So war das damals ...

:wink::cool:
 
ManfredB

ManfredB

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... Erst jetzt konnte beobachtet werden, wohin die SR-71 abflog. Barent-See, Kara-See, Ostsee oder Richtung Süden. ... Gerade beim Einflug in die Kara-See dürften die Russen, dies nur sehr schwer ertragen haben.
Sens, vergessen, nachzufragen. Meines Wissens ist die SR-71 da oben nur in der Barentssee geflogen, und zwar auf zwei Strecken, besser Schleifen:

a) STRAIGHT LOOP: von Nordnorwegen Richtung Osten/Südosten etwa parallel zur russischen Küste, an Murmansk vorbei Richtung Novaya Semlya, dann Richtung Nord und zurück nach Westen

b) RETURN LOOP: vice versa zu a)

Die Karasee liegt östl. der Inselgruppe Novaya Semlya, und dort ist die SR-71 (meines Wissens) nie eingeflogen ....

Im Anhang, wie die Nördliche Route ausgesehen haben könnte.
 
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ManfredB

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Einer noch, der mich immer wieder schmunzeln lässt:

... Alarmauslösung im DHS wegen SR-71 war verbunden mit dem Start eines Paares Abfangjäger der GSSD ( in der Regel MiG-25 vom Flugplatz Finow), die jener SR-71 beim Abflug der Staatsgrenze parallel im DDR Luftraum begleiteten.

Kann mich noch gut daran erinnern, dass in einem DNZ Dienst auf dem MIDA Luftlagebild verfolgt werden konnte, wie einer der russ. Piloten bei so einem Parallelflug auch mal Gas gab, und die bereits 3-Mach fliegende SR-71 im Parallelflug überholte.
...
QUELLE

Da sage ich nur: "WOW !!!" :congratulatory:
 
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Spionageflüge SR-71 im Kalten Krieg

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