"Spitraider" What If Modellbau

Diskutiere "Spitraider" What If Modellbau im Modellbau allgemein Forum im Bereich Modellbau; Sehe ich auch so, Moritz! Gerade deshalb habe ich zwar bereits drei "Flitzer" (einer davon noch nicht gebaut), aber keinen der Deutschen...
Bernd2

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Sehe ich auch so, Moritz! Gerade deshalb habe ich zwar bereits drei "Flitzer" (einer davon noch nicht gebaut), aber keinen der Deutschen Luftwaffe, sondern mit "Exoten"-Decals und -Lackierung, ebenso zwei P.1099.

Wie es aussieht, gibt es im What-if-Bereich in erster Linie deshalb so viele Modelle von späten deutschen Entwürfen, weil die Deutschen eben so weit voraus waren und so viele Projekte auf den Reissbrettern existierten, und selbige in diversen Büchern ja auch publik gemacht wurden. Das muß aber nun nicht heissen, das Whifs aus anderen Ländern nicht existier(t)en. Natürlich gab es überall Entwicklungen, gerade im Zusammenhang mit den Strahl-Triebwerken. (Die Gloster E.28/39 von Frank Whittle z.B. flog ja bereits kurz nach He 178, also wird es gerade in England diverse Entwürfe für Strahlflugzeuge gegeben haben). Und das selbe gilt natürlich auch für Props.

Viel Potential haben auch gerade deutsche (Ja, Hotte, auch italienische) Träger-Flugzeuge, weil diese Nationen zwar Träger im Bau hatten, die aber nicht oder zu spät fertig wurden. Allein nur die Vorstellung, "Bismarck" und "Prinz Eugen" wären nicht allein gewesen, sondern hätten "Graf Zeppelin" mit dabei gehabt. Was für ein Szenario! Was für Möglichkeiten für Modelle!

Das nur als Erklärungsversuch für die vielen Luft ´46-Modelle, denn wie eingangs gesagt gebe ich dir völlig recht, Moritz! Immer nur Luft ´46 ist langweilig, so toll diese Maschinen auch sein/gewesen sein/gewesen wären mögen.
 
Sparrowhawk

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Ich sehe die Gründe für die Bevorzugung von Luft46 auch in den historischen Umständen:
Die USA hatten die Ressourcen, um auch ziemlich abgedrehte Projekte umzusetzen (Vultee Swoose Goose, Northrop Black Bullet, Curtiss Ascender...) und die Briten waren bodenständig genug, um ihre eigenen, größtenteils hervorragenden Entwürfe nach Einsatzanforderungen gezielt weiterzuentwickeln. Die Deutschen hingegen griffen nach jedem noch so exotisch wirkenden Strohhalm und brachten die Entwürfe erst einmal zu Papier, obowhl die materiellen Ressourcen eindeutig keine Realisierung mehr zuließen. Was als Ergebnis viele Entwürfe übrigließ, die unbeleckt von praktischen Erfahrungen (die manche Projekte vermutlich sang- und klanglos in der historischen Mottenkiste hätten verschwinden lassen) zum Phantasieren bzw. zur Legendenbildung anregen.

Für mich ist die Martin-Baker MB3 ein klassisches Thema zum What-If: Die Mühle zeigte hervorragende Flugleistungen, aber die tragischen Zeitumstände (Valentine Baker wurde beim Crash des 1. Prototyps getötet) sowie Entwicklungsverzögerungen beim Bau ließen keine Serienproduktion zu.

Grüße, Martin
 
Taylor Durbon

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Ich muß meinen Senf auch mal loswerden, hat mir doch dieser Thread eine bis dato unbekannte Modellbaudimension erschlossen.
Luft 46 ist natürlich ein tolles Feld (nicht zuletzt der wunderschönen Deckelbilder auf den Dragonbausätzen wegen), aber ich finde es reduziert dieses interessante Thema zu sehr. Gecko, Sentinel Chicken, FAR und viele andere zeigen so tolle Sachen bei den Whiffern und in anderen Foren,
daß ich es Schade finde immer wieder nur von Flitzer und Co. zu hören. Mal davon abgesehen daß die spannenden Sachen irgendwie nicht in die Gänge kommen, oder was macht deine Träger_Do-335 eigentlich Bernd? Anbei zwei Links mit schönen Sachen, wie ich meine.
Einen schönen Sonntag noch

http://www.far148.com/farprofiles.htm
http://www.whatifmodelers.com/index.php?action=profile;u=3839;sa=showPosts
 
Bernd2

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@Sparrowhawk: Ich gebe dir zwar durchaus recht, doch gerade bei einem Vergleich von Briten und Nazis (Sorry für diesen Ausdruck, ist aber einfach der kürzeste) fällt eine Tatsache auf:
Die Deutschen und die Briten hatten zwar jeweils eine zentrale Stelle, bei der jeder neue Entwurf gemeldet und beurteilt wurde, jedoch wurde in GB zentralisiert. Wenn ein Entwurf zu einem anderen ähnlichen passte, wurde koordiniert, damit das bestmögliche Ergebnis zu einem Entwurf zusammengefasst wurde.
In Deutschland dagegen wurde zwar jeder Entwurf dem RLM gemeldet, eine sinnvolle Zusammenführung aber fand nicht statt. Daher hat in Deutschland jeder "sein eigenes Süppchen gekocht", und nur die besten (später die größenwahnsinnigsten) Entwürfe weiter verfolgt. Eine Koordination fand nicht statt. Auch das ist ein Grund, warum so viele Luft 46-Entwürfe existieren.

@Taylor: Die Idee existiert noch immer, die Bausätze dazu sind vorhanden. Ich muß aber wirklich Lust dazu haben, so ein Modell zu bauen, sonst wird das nichts halbes und nicht ganzes.
Im Moment bin ich mit der Fairey "Battle" ausgelastet, aber das nächste größere Projekt steht immer in den "Startlöchern", auch die Do 335-T!
 
Sparrowhawk

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Danke für die Ergänzungen, Bernd!
Zugleich gab es bei den Briten wohl deutlich weniger Eifersüchteleien zwischen den einzelnen Stellen und eine klarere Zielorientierung: Z.B. hätte die Heinkel 219 viel früher die Einsatzreife erreichen können, wenn nicht... Siehe oben!
Umgekehrt haben in GB auch die zuvor einem Projekt kritisch gegenüberstehenden Stellen ihren Widerstand aufgegeben, wenn die Fakten dafür sprachen: Die Mosquito wurde zu Anfang für völlig ungeeignet betrachtet, bis der in Eigeninitiative gebaute Prototyp seine herausragenden Leistungen demonstrierte.
Die What-ifs, die mich mehr und mehr interessieren, sind inzwischen fiktive zivile Umbauten, z.B. die Mossie für Luftpostsendungen im British Mail-Farbschema.

Grüße, Martin
 
Bernd2

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Du triffst es fast, Martin. In GB hat man solche Eifersüchteleien nicht aufkommen lassen, sondern lieber koordiniert und alles in geordnete Bahnen gelenkt. Das war in Deutschland eben nicht der Fall.

Dein Beispiel der Mossie ist übrigens richtig gut. Es bestand zuerst kein Interesse an der Maschine, doch wurden Aufträge erteilt, weil man sie als Aufklärer vielleicht verwenden könnte, ways zur Mossie Mk.I führte. Der Rest ist Geschichte. So hatte die Mosquito bis zum Ende des Krieges keinen echten deutschen Gegenpart. Die Arado 240/440 hätte ihr vielleicht Paroli bieten können, die Bf 110/Me 410 konnten es nicht.
 
Hotte

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Das Luft`46 im "What if" Bereich die Überhand hat, liegt halt auch daran das es in Deutschland eine wahre Flut von Entwicklungen gab die zwar teilweise völlig Irre waren aber eben auch zum Untergang des III. Reiches passten.
Und besonders in den USA gibt es so eine gewisse Vorliebe für das III. Reich und alles was damit zu tun hat.
Das merkt man wenn man sich mal im US "What if" Forum umguckt!

@ Bernd

Ja auf Deine Do 335 T wartet die Welt :emmersed:

Hotte
 
Bernd2

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JAAA!!! Klasse! DAS ist doch mal ein toller Whif! Tragflächen und Motoren erinnern sehr an die B-29, aber der Rumpf und alles weitere sind eindeutig japanischer Art. Schön!

Zur Do 335-T: Meine Hauptgebiete sind RAF und Luftwaffe des WW II. Die Do 335 existierte tatsächlich in diversen Exemplaren, gehört also so wie sie ist auch in meine Sammlung. Zum anderen baue ich auch gern mal einen Whif. Bei Luft ´46-Maschinen, die nur auf dem Reissbrettern existierten, habe ich auch kein Problem, diese etwas umzubauen und mit "Exoten"-Decals zu versehen. Bei der Do 335 aber stellte sich mir die Frage, ob ich sie nun für meine Haupt-Sammlung haben möchte, oder einen Whif draus mache. Jetzt inzwischen habe ich zwei Bausätze davon, dementsprechend kann ich beides machen. So weit so gut.
Die Do 335 T allerdings ist ein Projekt, das einige Umbau- und Änderungsarbeiten erfordert. Um so etwas durchzuziehen, muß ich richtig Bock darauf haben, sonst wird das nichts halbes und nichts ganzes, und schon gar nichts vorzeigbares, sondern nur etwas für den großen Rundordner.
Ich verspreche nur, dieses Projekt irgendwann durchzuziehen, aber ich werde mich nicht drauf einlassen, auch nur einen annähernden Termin zu nennen. Das soll schon wirklich etwas werden. Okay?
 
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Motschke

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^ Ich schätze mal, mit dem Sowjet-Vogel meinte papillon die eine Hälfte des japanischen Bombers, zu dem Hotte verlinkt hat. Und das stimmt, der Rumpf kommt zu grossen Teilen von einer Tu-16 Badger. Die andere Maschine, die tc2324 daraus gebaut hat, ist auch nicht schlecht: KLICK Tu-16 Hinterrumpf und Tragwerk + B-29 Rumpf = Tu-90!

Mit der chinesischen Entwicklung in pallions Link hast du recht. Die ist chinesisch. Nämlich eine Chengdu J-10.
 
Bernd2

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Stimmt Hotte, die Ar 234 B-2 war eine Bomber-Version. Eigentlich. Der dargestellte Nachtjäger war auch nur ein Versuchs-Umbau, um die Maschine im Einsatz testen zu können und zu sehen, ob eine eigene Nachtjäger-Version Sinn macht.
 
Hotte

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Achso :)

Dann ist diese Arado Nachtjäger eigentlich kein echter "What if",
sondern nur die Lackierung als Einsatzmaschine des NJG 1!?

Und gab es da Ergebnisse, ob die Ar 234 zur Nachtjagt tauglich war.
Könnte mir vorstellen, das deren Geschwindigkeit zu einem Problem geworden wäre.


Hotte
 
JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Hotte,
das größte Problem der Arado als Nachtjäger war nicht die Geschwindigkeit - die Me 262 ist ja auch als solcher im Einsatz gewesen - sondern die Rumpfverglasung! In der Verglasung haben sich alle möglichen Sachen gespiegelt, was die Sicht im Dunkeln sehr behindert hat.
 
Hotte

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Die 262 hatte angeblich bei der viermot Bekämpfung das Problem, das bei Anflug von hinten mit hoher Geschwindigkeit nur wenig Zeit für zielen und schießen blieb. Ganz zu schweigen bei Anflug von vorne. Bei der Nachtjagt haben sich die Bf 110 doch ehr recht langsam an die Lancaster & Co. rangekurvt, da diese bei Annäherung der Nachtjäger auch ihre gewissen Flugmanöver (Korkenzieher?) ausübten. Könnte mir da schon vorstellen, das die Arado hierfür zu schnell war.
Die Problematik mit der Vergasung ist aber mit Sicherheit auch nicht ohne!

Hotte
 
Bernd2

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Trotzdem existierte aber ein Nachtjäger-Entwurf für die 234 (ich glaube, die 234 P, bin aber nicht sicher). Da hat sie eine stufige Nase, weil das Radar in einem Bugkonus vollverkleidet untergebracht war. Außerdem hat man natürlich versucht, die Sichtprobleme in den Griff zu kriegen.

Was bei Tage gut ist, muß bei Nacht nicht unbedingt von Vorteil sein (hohe Geschwindigkeit), doch wenn man bedenkt, das die britischen Bomberströme meistens auch einen gewissen Jagdschutz durch Mosquito-Nachtjäger dabei hatten, wären bei längerer Kriegsdauer auch die 262 und 234 zu Standard-Nachtjägern geworden (bzw. hätten geworden sein sollen/müssen, abgesehen von anderen Jets).

Wenig Zeit zum Zielen und Schiessen? Die vier 30mm-Kanonen der 262 waren eine sehr schwere Bewaffnung. Was die wenigen 262 bei Tage den Amis antaten, ist bekannt. Auch eine Lancaster brauchte nicht mehr als 3 oder vier Treffer aus diesen Kanonen, um abzuschmieren.

Die Sichtprobleme dürften also die gravierendsten gewesen sein.
 
juergen.klueser

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