Ashley schrieb:
Ich persönlich glaube, er hat sich schmieren lassen und unseren Piloten Mistdinger untergeschoben.
Ich glaube, da machst Du es Dir etwas zu einfach, denn viele andere europäische Staaten haben sich an die deutsche Entscheidung angehangen und
baugleiche Maschinen erworben! Dennoch gab es dort keine "Starfighterkrise" und auch diese wurde letztendlich bewältigt,
ohne den Starfighter aus dem Inventar zu nehmen, so schlecht kann er also auch nicht gewesen sein. Sicher, durch (wahrscheinlich) Bestechung wurde nicht das beste verfügbare Flugzeug beschafft, speziell für die JaBo und Aufklärerrolle - als Abfangjäger wäre der 104er m.E. weiter erste Wahl gewesen, an die funkelnagelneue Phantom war schließlich über Jahre nicht zu denken. Eine Zwischenlösung mit etwas betagteren Modellen wie der F-100 war nie angedacht, blieb zu der Zeit also nur die Mirage als Konkurrent, wobei glaube ich Deutschland bei dieser Lösung nicht an der nuklearen Komponente der NATO beteiligt gewesen wäre, was ja damals wohl erklärtes Ziel von FJS war. Die Schmierung hatte somit wohl eher Einfluß auf den Zeitansatz und die Größenordnung, nicht auf die Tatsache, daß die 104 beschafft wurde. Sicher hätte man besser nur die JGs damit ausgerüstet und für die anderen Einheiten nochmal in Klausur gehen sollen, hier lag sicher der Ansatz für Lockheeds "Einflußnahme"
Ich denke, man kann die Absturzursachen in drei Kategorien unterteilen:
Plötzliche Bodenkollision aufgrund der Einsatzverfahren:
Wenn man sich anschaut, was heutzutage in einem Tornado steckt, um sicher bei jedem Wetter Tiefflug zu betreiben, fragt man sich doch, wie die das damals mit dem Starfighter geschafft haben... Ob sich bei gleichen Einsatzverfahren weniger Mirage in den Boden gebohrt hätten, sei mal dahingestellt.
Pilotenfehler:
Die Verantwortung für die Starfighterkrise lag aber wohl auch bei der Luftwaffenführung (und damit wohl auch irgendwie bei FJS ;)), Stichwort Ausbildung der Piloten ... und vielleicht auch Disziplinierung...
Ich hatte schon gelegentlich mit ehemaligen Bw-Piloten zu tun, die in der Beschaffungszeit aktiv waren... wenn nur ein Drittel ihrer Anekdötchen stimmen, wundert einen fast nichts mehr. Selbstüberschatzung war sicher Grund für einen guten Teil der Verluste. So hart es klingt, aber ein ehemaliger Starfighter-Pilot meinte mal zu mir: "die 104 war das erste Flugzeug, das die fliegerische Spreu vom Weizen trennte, durch den schlechten Schleudersitz mit fatalen Folgen. Die damalige Ausbildungsstruktur war dazu noch nicht in der Lage"
3. technisches Versagen
Auch die Warte mußten m.W. noch lernen, daß sie Flugzeuge nur freigaben, wenn sie wirklich zu 100% in Ordnung waren... eine gewisse "passt schon"-Mentalität herrschte wohl unter dem ganzen Lw-Personal vor...
Daß der Starfighter durchaus ein potentes Flugzeug war, hat man denke ich, auch bei der Luftwaffe unter Bewweis gestellt, nachdem man viel Lehrgeld gezahlt hatte