Strahlende Triebwerksteile?

Diskutiere Strahlende Triebwerksteile? im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ja, man kann jetzt ein Argument auch zerpflücken nur damit man ums Verrecken recht hat. An der Grundaussage ändert das nichts. :wink: Ja klar...

Xena

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Selbst heute ist man sich nicht über die Wirkung von Spätfolgen des Einatmens von DU-Aerosolen eins.
Da wird man in den 70ern nicht schlauer drüber gewesen sein :wink:
Ja, man kann jetzt ein Argument auch zerpflücken nur damit man ums Verrecken recht hat. An der Grundaussage ändert das nichts. :wink:


DU war übrigens auch in älteren Airlinern als Ballastgewicht verbaut.
Ja klar, aber dieses Zeuch wird nicht kontrolliert abgefackelt und zerstäubt (passiert nur aus Versehen...)... :wink:
 
Toryu

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Ja, man kann jetzt ein Argument auch zerpflücken nur damit man ums Verrecken recht hat. An der Grundaussage ändert das nichts.
Nö. Die von dir beschriebene "Sekundärwirkung" ist angesichts des zerrammelten Panzers völlig überflüssig, daher auch wenig sinnvoll und somit unwahrscheinlich, dass es sich um einen "gewollten" Vorgang handelt.
Wenn in den Panzer die Mun einschlägt, dann bleibt da kein Auge trocken - das Teil brennt innen aus und fertig.
Mit "Sekundärwirkung" ist da nichts mehr zu holen.


Natürlich hätte man bei bekannter "Sekundärwirkung" auch keinen GI durch die zerrammelten Panzer kriechen lassen, denn Schadensersatzklagen können in den US of A schonmal teuer werden...
 

Xena

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Nö. Die von dir beschriebene "Sekundärwirkung" ist angesichts des zerrammelten Panzers völlig überflüssig, daher auch wenig sinnvoll und somit unwahrscheinlich, dass es sich um einen "gewollten" Vorgang handelt.
Wenn in den Panzer die Mun einschlägt, dann bleibt da kein Auge trocken - das Teil brennt innen aus und fertig.
Mit "Sekundärwirkung" ist da nichts mehr zu holen.
Nur mal ruhig mit den wilden Pferdchen. Ich habe keine Sekundärwirkung beschrieben. Diese phantasierst Du dir zusammen. :wink:

Diese ist nämlich, daß DU bei entsprechender Hitze ganz gerne brennt, was eine zusätzliche Wirkung erzeugt die man gerne mitnahm, radioaktive Reststrahlung hin oder her. Wer auch immer dieses Material vorgeschlagen hat, der hat die Entscheider davon überzeugt, daß es ungefährlich sei, egal ob es bewiesen war oder nicht, Hauptsache man erzielte eine größere Wirkung (und konnte nebenbei gutes Geld verdienen, denn nur darum geht es in unserer Wirtschaft). Daß Radioaktivität gefährlich ist, das wusste damals schon jeder, man hat nur einiges verdrängt. Daß Geschosse zerbröseln und Staub machen, das wusste auch jeder, der sich mit der Materie auseinander setzte. Und daß aufgenommenes radioaktives Material im Körperinneren mehr Schaden anrichtet als von außen, das wussten die, die mit der Materie zu tun hatten auch damals schon (das habe ich damals sogar im Physikunterricht gesagt bekommen, in den 70ern, als in den Schulen noch paradiesische Zustände herrschten). Daß Sachverhalte verdrängt werden kommt immer wieder vor, in jedem Bereich und daß Sachverhalte irgendwo in der langen Kette der Entscheidungswege stecken bleiben und versumpfen ist auch heute noch so.
 
Toryu

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Die meisten Metalle brennen unter entsprechender Hitze- und Druckzufuhr recht gerne. :wink:
DU hat vor allem den Vorteil der größten Durchschlagskraft pro Volumen - das von der BW verwendete Wolframcarbid schneidet schlechter ab. Und ungiftig ist es auch nicht, da toxische Schwermetalle ebenfalls aerosolartig verteilt werden.

DU ist also nicht der einzige Miesepeter.

Was die Diskussion zur Belastung durch DU betrifft, so geht es vor allem darum, wie groß die aufgenommenen Mengen an Ur sind, und wie lange sie im Körper verbleiben.
Dass DU in gewissem Umfang strahlt ist kein Mysterium - wie stark die radiologischen Folgen sind (und ob diese überhaupt die toxikologischen Folgen des Schwermetalls Ur übertreffen), darüber wird diskutiert.
 

Xena

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Achja, als damals der M1A2 eine Zusatzpanzerung aus abgereichertem Uran bekam, da hat auch die Fachpresse die möglichen Folgen diskutiert und viele hielten es für sehr gefährlich. Die US-Army hat es trotzdem gemacht. Man weiß also vieles, nur es interessiert viele auch nicht. Wenn das Gejammer später groß ist, wollen diese davon nichts mehr gewusst haben und schieben den schwarzen Peter denen zu, die gewarnt haben, warum sie nichts unternommen hätten... Jaja, man kennt das ja... Politik ist ein mieses Geschäft...


Ach, nebenbei habe ich vor kurzem erfahren, daß in einem Valley in Nevada nach einem Test in den 50ern mit einer extrem schmutzigen Bombe dort der ganze Fall-Out runter kam. Nur ein Jahr danach wurde in diesem Tal ein Film gedreht mit vielen Pferden, die viel Staub aufgewirbelt haben und man hatte mit Propellern noch extra viel Staub als Effekt zusätzlich aufgewirbelt. Die halbe Mannschaft verstarb nach einigen Jahren an Krebs. Naja, immerhin soll das der mieseste Streifen aller Zeiten gewesen sein. Unter den Schauspielern war auch John Wayne, der aber immerhin viel später verstarb. Damals war man noch sehr naiv und keiner kam auf die Idee das Tal zu sperren. Den Verantwortlichen kann man noch nachsichtig sein, weil sie wirklich keine Ahnung hatten. Aber ab gut Mitte/Ende der 60er war es vorbei mit Ahnungslosigkeit.
 
Toryu

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Diese Zusatzpanzerung zerstäubt sich ja auch im alltäglichen Geschäft nicht ständig. Wenn man nicht gerade davon isst, dann ist die ZP nicht unbedingt der gefährlichste Teil des Panzers.

Als Alphastrahler ist die verbleibende Radioaktivität auch recht gut beherrschbar, da sie sich leicht abschirmen lässt.
 

Xena

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Diese Zusatzpanzerung zerstäubt sich ja auch im alltäglichen Geschäft nicht ständig. Wenn man nicht gerade davon isst, dann ist die ZP nicht unbedingt der gefährlichste Teil des Panzers.

Als Alphastrahler ist die verbleibende Radioaktivität auch recht gut beherrschbar, da sie sich leicht abschirmen lässt.
So ähnlich wird man wohl auch bei der DU Munition argumentiert haben. Der Staub ist wohl nicht im Innern der Panzer geblieben, die damit penetriert wurden. Daß die Realität aber anders aussieht wissen wir ja jetzt. Nur hier hat es dafür eine richtige öffentliche Auseinandersetzung gegeben. Da kann sich keiner mehr mit Nichtwissen heraus reden. :wink:
 
WaS

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Auch heute noch werden in den Ignitionboxen kleine Mengen radioaktives Material zur Ionisation in den Funkenstrecken verarbeitet (z.B. am PW 4000).
Danke, jetzt verstehe ich, warum auch moderne Triebwerke
(also ohne MagThor) noch entsprechende Warnschilder tragen
können.
 
Lockheed

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Danke für die Anrgungen bisher.


Mal ein kleines Update von mir.

Ich habe viel im Netz gelesen und mir viele Cockpitfotos angesehen.

Auf einigen ist deutlich zu erkennen das sich die Bedruckung / Beschriftung
genauso braun / gelb-bäunlich wie die Skalen und Zeiger der Instrumente
verfärbt haben. Das ist ein Indikator für das Vorhandensein radioaktiver
Bestandteile in der Farbe.
Die Strahlung zerstört nämlich über die Jahre die restlichen Farbbestandteile.

Sehr gut sehen konnte ichs an einem Cockpitfoto der B-66 :FFEEK: und bei vielen
WK II Maschinen.


Ob man später auf das Radium in der Farbe verzichtet hat, oder nur die
restlichen Farbbestandteile strahlungsresistenter sind, können wohl nur
Spezialisten wissen. :rolleyes:
 
Schorsch

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So ähnlich wird man wohl auch bei der DU Munition argumentiert haben. Der Staub ist wohl nicht im Innern der Panzer geblieben, die damit penetriert wurden. Daß die Realität aber anders aussieht wissen wir ja jetzt. Nur hier hat es dafür eine richtige öffentliche Auseinandersetzung gegeben. Da kann sich keiner mehr mit Nichtwissen heraus reden. :wink:
Ich glaub man sich nie die Mühe gemacht, den gesamten Schrott auf potentiell krebserregende Stoffe abzuklopfen. In einer Situation, in der man mit scharfer Munition auf lebende Menschen schießt, ist das auch ziemlicher Unsinn.
Diese ganze Diskussion über DU-Munition regt mich immer tierisch auf, weil kleinste Effekte extrem aufgepumpt werden. Die wesentlichen Folgen eines Krieges abseits der Gefahr dabei zu sterben sind idR psychologischer Natur, ein nicht unerheblicher Teil der beteiligten Soldaten haben zeitlebens Probleme mit Stresssyndromen.
 
Lockheed

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Naja, da wo jetzt und damals die Panzerwracks rumstehen gibts
jetzt viel radioaktiven Staub, den der Wind überall verteilt.

Das der entsteht war sicher bekannt, man hat es wohl wissentlich
in Kauf genommen, nicht mehr und nicht weniger.
 
Schorsch

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Naja, da wo jetzt und damals die Panzerwracks rumstehen gibts
jetzt viel radioaktiven Staub, den der Wind überall verteilt.

Das der entsteht war sicher bekannt, man hat es wohl wissentlich
in Kauf genommen, nicht mehr und nicht weniger.
Uran ist schwer und irgendwo auch wasserlöslich. Das liegt da rum und defundiert mit der Zeit. Ich würde in der Tat um die Einsatzorte Warnschilder aufstellen, dass man seine Kinder dort nicht spielen lässt. Ansonsten sollten Wind und Wetter alle Reste relativ schnell soweit verstreuen, dass keinerlei Gefahr davon ausgeht. Wie gesagt: anders als rumliegende radioaktive Isotope ist die Strahlung eher pathetisch, und nur dann ein Problem, wenn man es inhaliert.
Meist ist es auch so, dass in den ehemaligen Einsatzgebieten den Menschen wesentlich realere Gefahren drohen: Autounfälle, keine Gesundheitssystem, lebensbedrohliche Armut, hoher Tabakkonsum. Kosovo ist jetzt nicht gerade dabei die Schweiz in punkto Lebensstandard zu überholen.
 

78587?

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Im Prinzip ist es doch so, dass die gesamte Waffentechnik die hier angesprochen wurde, eine Entwicklung aus den zeiten des kalten Krieges war, und der ja minütlich in einen heißen Krieg hätte umschlagen hätte können. Und Ost und West, haben doch beide damit gerechnet, ihre Waffensysteme auch einsetzen zu müssen, um zu "Gewinnen"
Und vor diesem Hintergrund, in dem selbst die Artillerie atomare Granaten verschossen hätte, währe es doch egal gewesen was hinterher mehr oder weniger "Strahlt", ein Leben so wie wir es kennen hätte es sowieso nicht mehr gegeben. Ich gehe daher auch davon aus, dass sich keiner Gedanken bei der Entwicklung gemacht hat, wie man dieses "Gerät" oder Waffensystem auch wieder entsorgen kann, das war wahrscheinlich gar nicht vorgesehen, bzw sollte auf dem Gefechtsfeld geschehen. :headscratch:
 
Lockheed

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Stimmt genau.

Das Problem entsteht erst wenn man heute die Erkenntnisse
und Veränderungen der letzten 30 Jahre nicht sehen möchte,
bzw. ignoriert.
 
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