Mit etwas Verspätung hat das Shuttle um 23:10 Uhr von der ISS abgelegt und befindet sich nun, nachdem man etwas abgebremst hat, in einer Verfolgungsposition knapp 120 km hinter der ISS. Man hat noch Sichtkontakt. Das Shuttle hat die ISS nocheinmal komplett umrundet, um die übliche Fotoserie zu fertigen.
Die Shuttle-Besatzung wird nun die mittlerweile üblichen Untersuchungen auf Bruch- und Schadstellen an der Shuttle-Außenhülle durchführen und sich etwas ausruhen. Die Astronauten werden morgen damit beginnen ihre Körper, besonders ihren Mineral- und Flüßigkeitshaushalt wieder auf Erdenverhältnisse einzustellen. Am Freitag werden dann alle besonders viel Wasser trinken, das der Körper in der Schwerelosigkeit viel Wasser verliert, ohne das dies - anders als auf der Erde - zu funktionellen Störungen führt.
Wer nicht genug trinkt, der riskiert kleinere Zusammenbrüche, wie wir es ja letztes mal gesehen haben. Die NASA und ESA haben aber versprochen, die Zahl der PR-Termine für die beiden am meisten strapazierten Astronauten Curbeam und Fuglesang deutlich zu reduzieren. Diese Maßnahme findet zwar keine große Begeisterung, sowohl bei der PR-Abteilung als auch bei der Presse, aber der Gewerkschaftsvertreter der Astronauten hat mit Streik gedroht, was er nicht hätte tun brauchen, da der leitende Flugarzt eingegriffen hat und kurzerhand das Presseprogramm zusammengestrichen hat. Sein Wort gilt in diesen Angelegenheiten sogar mehr als das des NASA-Chefkoordinators, jeder Verstoß gegen seine Vorschriften ist automatisch als eine Körperverletzung zu sehen. Trotzdem wird es nicht ganz ohne Pressekonferenzen abgehen, besonders nachdem Curbeam nicht nur mit vier Außeneinsätzen pro Mission einen Rekord gebrochen hat, sondern mit über 48,5 Stunden im Außeneinsatz ebenfalls einen neuen Rekord aufgestellt hat.