STS-118 - Endeavour Shuttle Mission August 2007

Diskutiere STS-118 - Endeavour Shuttle Mission August 2007 im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Das hast du ein wenig falsch verstanden. Ausgefallen ist ein Druckkontrollsensor für die automatische Druckregulierung in einem der Tanks für...
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Desweiteren ist wohl noch ein Drucksensor in einem der Generatoren ausgefallen, welcher nun zur Folge hat das die Himmelstürmer ein wenig im Handbetrieb pumpen dürfen.
Das hast du ein wenig falsch verstanden. Ausgefallen ist ein Druckkontrollsensor für die automatische Druckregulierung in einem der Tanks für flüssigen Sauerstoff. Der flüssige Sauerstoff wird zusammen mit flüssigem Waserstoff nach einer kontrollierten Erwärmung und Überführung in den gassförmigen Zustand zur Stromproduktion durch einen speziellen Generator genutzt. Ohne diesen Druckkontrollsensor kann für diesen Tank nicht das automatische Erwärmungssystem genutzt werden, sondern es muss nun alle Stunde einmal kurz mal auf ein Knöpfchen gedrückt werden, um den Tank-Innendruck nach der Entnahme von Sauerstoff wieder auf den erforderlichen Betriebsdruck zu heben. Dies ist ein Vorgang von ein paar Sekunden und kann vom Cockpit aus durchgeführt werden. Da noch andere Tanks zum System gehören, wird man diesen Tank zu solchen Zeiten nutzen, zu dem sowieso jemand im Cockpit sitzt, der dann immer kurz mal aufs Knöpchen drückt.

Das einzig dramatisch an diesem Ausfall ist, dass er während der Schlafphase geschah und der zugehörige Alarm die Astronauten geweckt hat.

Die drei Treffer von Schaumstoffisolation werden als unkritisch eingestuft, obwohl der erste Treffer nach 23 Sekunden an einer der Flügelspitzen doch die Techniker etwas irritiert. Für die Presse ist aber der zweite Treffer nach 53 Sekunden dramatischer, weil er eine stark verkleinerte Wiederholung des Vorfalls war, der bei der Columbia die Katastrophe verursachte. Ein recht kleines Stück Isolierung hat den Schutzschild so getroffen, dass das betreffende Schaumstoffstück komplett zerstäubt wurde. Der dritte Treffer geschah erst zu einem relativ späten Zeitpunkt, zu dem er aufgrund der dann herrschenden aerodynamischen Bedinungen kaum noch Schaden verursachen kann. Alle drei Trefferzonen wurden gestern bereits untersucht ohne das nenneswerte Schäden erkennbar waren. Natürlich wird man diese Trefferzonen heute beim ISS-Andockmanöver noch mal genauer abfotografieren und analysieren.
 
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Das Shuttle hat sein Rendevoux-Pitchmanöver abgeschlossen und nähert sich nun der ISS weiter an, indem es sich ein Stück vor die ISS setzt und dann die ISS langsam aufholen läßt. Dies reduziert die Anzahl der notwendigen Steuermanöver.
 
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Das Shuttle hat sauber an der ISS angedockt. Nun läßt man zunächst die Station und das Shuttle etwas antriebslos treiben, damit etwaige Bewegungen nicht durch ungeplante Steuermanöver der Navigationsautomatik der ISS durcheinander gebracht werden, solange sich das System an diesen "Zuwachs" an Masse und Trägheit gewöhnt. Danach folgt dann eine etwa 90-minütige Phase in der die Druckdichtigkeit der Schleuse geprüft wird. Erst danach werden die Schleusen geöffnet und die Endeavour-Besatzung kommt anbord der ISS.
 
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Das geglückte Andockmanöver an die ISS war zwar die wichtigste Aufgabe für den 2 Missionstag im All, aber nicht der einzige. In der Tat war es nur der Auftakt für eine ganze Reihe von Aufgaben.

Für die Missionsdauer sehr wichtig war, dass erstmals die Stromversorgung des Shuttels mit der der ISS gekoppelt wurde. Dies ermöglichst die STS-118 Mission um drei Tage zu verlängern und einen zusätzlichen, vierten Außeneinsatz einzubauen, um so den Ausbau der ISS zu beschleunigen. Tatsächlich sind diese Verlängerungen aber schon fest eingeplant, sonst wäre die ISS nicht mehr fertig zu stellen. Die Entscheidung hierüber wird dann bis Sonntag fallen. Das vier Außeneinsätze auch binnen 10-12 Tagen möglich sind, haben die letzten beiden Missionen schon bewiesen. Vielleicht wird man daher auf fünf Außeneinsätze hoch gehen und tatsächlich noch was mehr schaffen.

Desweiteren wurde das S-5 Gitterelement aus der Landebucht des Shuttles gehoben und an den Roboterarm der ISS übergeben. Dieses Element soll dann während des ersten Außeneinsatzes montiert und aktiviert werden. An dieses Segment wird sich das schon auf der ISS befindliche S-6 Segment mit seinen zwei frei rotierenden Sonnensegel anschließen, was aber erst in einer späteren Mission stattfinden wird. Ansonsten ist man fleißig damit befasst Fracht auf die ISS zu bringen, ein Personalwechsel findet ja diesmal nicht statt.

Die beiden für den ersten Außeneinsatz vorgesehene Astronauten verbringen die Nacht vor ihrem Einsatz wie immer in der Schleuse, wo der Luftdruck abgesenkt wurde, damit sich ihre Körper schon an den geringeren Luftdruck in ihren Raumanzügen gewöhnen können.
 
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Der Treffer, den das Shuttle nach 58 Sekunden erlitten hat, war womöglich doch schwerer als zunächst angenommen. Die Auswertung der Radardaten vom Start ergab, dass es sich wohl doch nicht um ein relativ ungefährliches Stück der Schaumisolierung gehandelt hat, sondern um ein Eisbrocken. Eisbrocken haben eine wesentlich höhere Dichte und damit eine größere Durchschlagskraft.

In der Tat zeigen die Fotos, die während des Backflips vorm Andocken an die ISS zur Kontrolle auf Schäden gemacht werden, eine 15x15 cm große Schadstelle an den Hitzeschutzkacheln, etwa einene Meter hinter der Abdeckung für eines des hinternen Fahrwerke. Es sieht so aus, als ob in einer kleineren Fläche von 8x8 cm eine größere Menge Material weggebrochen ist. Derzeit werden Berechnungen angestellt und dieser Schaden mit anderen Schäden von früheren Missionen abgeglichen. Die NASA-Experten meinen aber schon schlimmeres gesehen zu haben und verweisen darauf, dass die Reparaturübungenin den eltzten Missionen größere Schäden versorgt hätten. Am Sonntag wird man nun eine zielgerichtete Untersuchung der Schadstelle mit dem Roboterarm durchführen, dann weiß man mehr.

Zudem kam es 1,5 Stunden nach dem Start zu einer unangenehm dichten, aber noch nicht gefährlichen Annäherung der Überreste einer 32 Jahre alten Delta 2 Antriebssektion, die in einer entfernung von 1-2 Kilometern am Shuttle vorbeizog.
 
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Die Astronauten Rick Mastracchio und Dave Williams verlassen gerade die Luftschleuse, damit beginnt der erste Außenbordeinsatz.
Währen dieses Außenbordeinsatzes soll das neue S5 Verbindungselement
installiert werden.Außerdem soll der Radiator des P6 Sonnensegels eingefahren werden.
 
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Das S5-Modul befindet sich an der vorgesehenen Stelle und wird nun von den Astronauten befestigt.
Als Nächstes werden sie den Radiator des sich derzeit über dem russischen Trakt befindendem P6-Moduls einrollen.
P6 soll bei der nächsten Mission versetzt werden.
 
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Während der erfolgreiche erste Außeneinsatz lief, bracht plötzlich der sechs Jahre alte Bordcomputer im Destiny-Modul zusammen. Zwei Reserve-Systeme übernahmen sofort die Funktionalität. Da dies wieder genau zu der Zeit geschah, wo die Station um ein (1,818 t schweres) Segment erweitert wurde, sind die Parallelen zum Absturz der russischen Bordcomputer vom letzten Mal interessant, auch wenn die Funktionalität des Bordcomputers diesmal anders ist. Die Computerexperten der NASA sind nun mit der Analyse befasst.

Neben der Montage des S5 Gittersegment wurden auch noch verschiedene anderen Aufgaben, wie das Transportfertig machen des S6-Segmentes, erfolgreich abgearbeitet, teilweise war auch noch Zeit für Zusatzaufgaben, die den Ausbau der Station weiter vorantreiben.

Als Sicherheitsmaßnahme war die Stromkupplung zwischen ISS und Shuttle vor Beginn des Außeneinsatzes unterbrochen worden, sie dürfte mittlerweile wieder aktiv sein.

Für heute steht dann eine genauere Untersuchung der entdeckten Schadstelle mit Hilfe der Kamera des Roboterarms auf dem Programm. Zudem geht das Umladen der Fracht weiter.
 

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Wie ich im Nasa TV sah, wurde gegen 13.00 MESZ die Endeavour-Crew geweckt. Bedeutet das, dass es keine "Nachtschicht" oder Wache gibt?

Marco
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Wie ich im Nasa TV sah, wurde gegen 13.00 MESZ die Endeavour-Crew geweckt. Bedeutet das, dass es keine "Nachtschicht" oder Wache gibt?
Korrekt, wenn kein Anlaß besteht, dürfen alle schlafen gehen. Aber das Kontrollzentrum am Boden hält Wache oder ein Kollege anbord der ISS.
 
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Das Shuttleteam hat gestern nun die fünf als schadhaft in Betracht kommende Zonen des Hitzeschildes gezielt mittels der Kamera am Roboterarm in verschiedenen Blickwinkeln abfotographiert. Dies erlaubt den NASA-Spezialisten am Boden etwaige Schäden genauer einzustufen. Ein Laserabstandsmesser am Roboterarm wurde dazu genutzt, die Tiefe des Einschalgsloches zu untersuchen. Um die Notwenidge Länge und Gelenkigkeit für diese Untersuchung zu erreichen, mußte der Roboterarm des Shuttles um ein Element erweitert werden. Dies geschieht derart, dass das der Roboterarm der ISS dem Roboterarm des Shuttles eine spezielle Verlängerungsstange aus der Shuttleladerampe zureicht, der das Shuttle-Arm sie nicht selber erreichen kann. Diese Verlängerungsstange wird dann in eine spezielle Kupplung eingerastet. Dank dieser Kupplung kann dann der Gerätekopf am Ende der Verlängerungsstange bewegt werden und die Bilder und sonstigen Daten übertragen werden. Das ganze erinnert ein wenig an den kleinen gebogenen Untersuchungsspiegel, mit dem ein Zahnarzt die Untersuchungen durchführt, nur das dort der Kopf nicht beweglich ist.

Im Foto ist zu sehen, dass die Kacheln an der Schnittstelle von zwei Hitzeschutzkacheln auf einer Fläche von 9 x 5 cm beschädigt wurden. Auf einem etwa 0,5 x 3 cm langem Streifen wurden sie sogar komplett durchschlagen und das darunterliegende Füll- und Isoliermaterial ist zu erkennen. Dadrunter befindet sich aber kein Hohlraum, wie beim Columbia-Unglück, in dem sich heise Gase sammeln könnten, sondern eine Metallstrebe des Flügels, die selbst hohen Temperaturen einigermaßen widerstehen kann.

Auch der Hergang der Schadensentstehung ist mittlerweile recht gut bekannt. Ein Stück Isolierschaum, also doch kein Eis, von der Größe etwa eines Baseballs hat sich vom Externen Tank gelößt, schlug im Fall auf eine der Metallverstrebungen auf und prallte von dort auf den den hinteren Flügelbereich auf. Nach dem Aufschlag zerbrach das Stück in x-Teile und verursache noch ein paar kleinere Kratzer auf den Hitzeschildkacheln, die aber nicht weiter schlimm sind. Man wird sich jetzt Möglichkeiten überlegen, wie so ein Abpraller von den Streben zukünftig vom Shuttle weggeleitet werden könnte.

Noch ist nicht klar, ob dieser Schaden repariert werden muss. Da der Einsatz nicht ganz ungefährlich ist, wird man hier genau schauen. Natürlich wird man kein Risiko eingehen, wenn Zweifel an der Sicherheit des Shuttles bestehen, wird man es reparieren. Zudem kann man so schauen, wie gut die verfügbaren Reparaturmaßnehmen halten würden.

Zur gleichen Zeit wurde beschlossen, das die Shuttle-Mission um drei Tage verlängert wird und mindestens einen weiteren Außeneinsatz haben wird, da die Stromverbindung zwischen ISS und Shuttle einwandfrei funktioniert. Bei dem zusätzlichen vierten Außeneinsatz werden weitere Reparaturarbeiten an der ISS vorgenommen werden. Auch der für heute geplante zweite Außeneinsatz dreht sich um Reparaturen an der ISS, ein schadhaftes Element für die Lagekontrolle des Z1 Moduls wird ausgewechselt werden und weitere Kleinarbeiten durchgeführt werden.
 
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Die Astronauten Rick Mastracchio und Dave Williams haben die Luftschleuse verlassen,damit beginnt der 2. Außenbordeinsatz.
Während dieses Außenbordeinsatzes soll ein neues Gyroskop an der Iss installiert werden.
Wer den Außenbordeinsatz verfolgen möchte, kann dies auf www.nasa.gov/multimedia/nasatv/index.html tun.
Der Schaden am Hitzeschild wird auf der Erde weiterhin untersucht.
 
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Auch der zweite Außeneinsatz ist planmäßig durchgelaufen. Der nächste ist für Mittwoch geplant, da soll dann das P-6 Segment, dessen Sonnensegel bereits in den letzten beiden Missionen eingerollte wurde, verlegungsfähig gemacht werden, damit es von der STS-120 Mission Ende des Jahres an seine endgültige Postion an dem kürzlich angebrachten P-5 Segment angebracht werden kann und die Sonnensegel entfaltet werden können.

Ansonsten sind die Astronauten fleißig mit dem Aus- und Einladen von Gütern beschäfftigt und die ehemalige Lehrerin hält alle paar Tage Live-Unterricht aus dem All ab. Letzteres findet in den USA größere Beachtung als der Rest der Mission. Journalisten lieben halt Geschichten in denen es menschelt.
 
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Die Astronauten Rick Mastracchio und Clay Anderson bereiten sch auf den heutigen Außenbordeinsatz vor,dieser wird um 17:01(mesz) beginnen.

Nach Angaben der Nasa stellen die Schäden an der Endeavour kein Risiko für die Astronauten da, sie werden eventuell trotzdem repariert, damit auf der Erde keine größeren Reperaturen nötig werden.
 
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Auch der 3. Außeneinsatz läuft bislang bilderbuchmäßig ab. Neben dem Verlegefähig machen des P-6 Segments stehen auch viele Kleinarbieten im Bereich der (Re-)Positionierung von Antenne und Sensoren an, die schon weitestgehend abgearbeitet sind. Auch zwei Langzeitexperimente (13 Monate), die außerhalb der Station befestigt waren, werden nun von den Astronauten wieder mit rein genommen werden und vom Shuttle zur Auswertung auf der Erde gebracht werden.

Derzeit wägt man die Vor- und Nachteile einer Reparatur am Shuttle ab, technisch notwenidig ist es wohl nicht. Eine Reparatur würde aber mit Sicherheit ein Weiterfressen des Schadens und womöglich größere, wenn auch nicht bedrohliche, Schäden während des Wiedereintritts vermeiden helfen. Dies würde Reparaturzeiten am Boden klein halten und die Reparatursysteme einem ersten echten Test bei geringem Risiko unterziehen.
 
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Was wären Nachteile einer Reparatur in der Umlaufbahn?
Lt. einer Meldung in der Frankfurter Rundschau musste der 3. Außeneinsatz abgebrochen werden, da ein Handschuh von Astronaut Mastracchio defekt wurde. Nach Angaben der NASA bestand keine Gefahr für den Astronauten.
Genau solche Risiken, die aber bei jedem Außeneinsatz bestehen. Dazu kommt, dass der betreffende Astronaut "unter" das Shuttle muss, dort aber kaum Haltemöglichkeiten für ihn sind, man also mit dem verlängertem Roboterarm als Stütze arbeiten muss. Da man hierbei dichter ran muss als bei der optischen Untersuchung des Hitzeschildes, besteht durchaus die Gefahr, dass durch einen Steuerfehler noch mehr Schaden angerichtet wird, wenn der Steuerarm oder der Astronaut gegen den Hitzeschild prallen sollte.

Zudem haben die Flugärzte festgelegt, dass es trotz der Verlängerung der Mission, die sogar fünf Außeneinsätze zulassen würden, nur maximal vier durchgeführt werden, um die Belastungen für die entsprechenden Astronauten zu reduzieren, auch die Dauer der Außeneinsätze möchte man zukünftig nicht mehr so anwachsen lassen, wie bei den letzten beiden Missionen.

Wird der vierte Außeneinsatz also ein Reparatureinsatz, dann kann er nicht oder nicht vollständig dazu genutzt werden, an der ISS zu arbeiten. Da man einen der beiden Astronauten etwas vor Ende seines Einsatzes reinholen mußte, ist z.B. der Abbau eines Langzeitexperiments im Außenbereich der ISS nicht erfolgt. Dies muss jetzt noch irgendwie nachgeholt werden. Man wird mal schauen, wie man dies alles nun in einen Zeitplan für den vierten Außeneinsatz bekommt.

Was die NASA etwas verwundert ist, wie es passieren konnte, dass sich der Astronaut beide Anschuh einschneiden konnte. Man wird nun am Boden die Arbeiten zu simulieren versuchen, um herauszufinden, ob ggf. die Arbeitsanweisung oder das Werkzeug anzupassen sind. Das es mal zu Einschnitten oder Löschern kommt, ist aber nichts ungewöhnliches, man hat die entsprechenden Sichtchecks ja nicht ohne Grund eingebaut. Der Astronaut mehrkt davon bei seinen Arbieten eher kaum etwas, dafür sind die aus mehreren Lagen bestehenden Handschuhe einfach zu dick.
 
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Ersatzteile und Reparaturmöglichkeiten für US-Raumanzüge?

Bei dem Problem mit den defekten Handschuhen kommen mir gleich ein paar Fragen in den Sinn. Vielleicht weiss ja jemand hier eine Antwort oder kennt einen Website, wo dies beschrieben wird:

Hat man eigentlich Ersatzteile für die US-Raumanzüge (EMU - Extravehicular Manoeuvring Unit) an Bord des Shuttle oder der ISS? Hat man z.B. zusätzliche Handschuhe als Ersatz dabei, oder müsste man die von einem der anderen US-Anzüge nehmen? Wäre das überhaupt möglich, oder müsste man sogar gleich eine andere EMU verwenden?
Wie sieht es eigentlich generell mit den Reparaturmöglichkeiten bei den EMU aus? Besteht die Möglichkeit, dass die Astronauten kleinere Reparaturarbeiten an den US-Anzügen selber ausführen können? Verfügen sie z.B. über das notwendige Material?

In der mittlerweile rund 25-jährigen Einsatzgeschichte der russischen ORLAN Anzüge kam es ja einige Male vor, dass die Kosmonauten im Orbit Teile ausgetauscht haben, z.B. Dichtungen oder defekte Ventile, aber auch mal alte Armteile durch neue, verbesserte ersetzt haben. Einmal (1983 auf Salyut 7) haben die Kosmonauten sogar einen Riss im Bein eines Anzuges selbst repariert.

Die russischen ORLAN Anzüge sind übrigens mit Druckmanschetten an den Handgelenken ausgerüstet, damit auch bei einem grösseren Loch im Handschuh kein Druckverlust im restlichen Teil des Anzugs entstehen kann. Haben dies die US-Anzüge auch? (Ich vermute mal ja, bin aber nicht sicher.)
 
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