STS-120 Discovery Shuttle Mission - Oktober 2007

Diskutiere STS-120 Discovery Shuttle Mission - Oktober 2007 im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Der erste Außeneinsatz ist nach 6 Stunden 14 Minuten erfolgreich zu Ende gegangen.
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Der erste Außeneinsatz ist nach 6 Stunden 14 Minuten erfolgreich zu Ende gegangen.
 
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Hier noch ein, wie ich finde, sehr interessantes Bild von den Aktivitäten. Es zeigt, wie das "Harmony" Modul mit dem Manipulatorarm (RMS) der ISS an den Backbord Kopplungsstutzen von "Unity" herangeführt wird um dort angedockt zu werden.
Offenbar schauen wir hier aus dem Shuttle auf die "Unterseite" (Nadir = erdzugewandt) der ISS. Das grosse Modul unten rechts ist das US Labor "Destiny", mit dem das Shuttle via Kopplungsadapter PMA-2 (ausserhalb des unteren Bildrandes) verbunden ist. Ueber "Destiny" befindet sich "Unity" mit der an Steuerbord angekoppelten Ausstiegsschleuse "Quest" zum rechten Bildrand hin. Ueber "Unity" sieht man das Raumschiff Sojus TMA-11, das am Nadir Port des russischen Servicemoduls "Zarya" angedockt ist. Schön zu sehen sind die gefalteten Solarpanels von "Zarya". Diese wurden Ende September eingezogen, um Platz zu machen für die zusätzlichen Wärmeradiatoren, die in Betrieb genommen werden sollen. Einen dieser Radiatoren sieht man in der Bildmitte, etwas verdeckt von "Harmony". Links ist eines der Backbord Solarpanels zu sehen. Oben links schliesslich ist auch noch unser blauer Planet im Bild.
(Credit: NASA TV)
 
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Für heute steht dann die vorläufige Aktivierung und erste Begehung des Harmony-Moduls an. Nach derzeitigem NASAS-Zeitplan soll dies bis 9 Uhr morgens EDT geschehen sein.

Des Weiteren gehen die üblichen Umladearbeiten - wenn auch diesmal in deutlich geringerem Umfang, da ja kein Frachtmodul mitgeführt wurde - ihren Gang. Der nächste Außeneinsatz steht für morgen an und die beiden Astronauten werden wie immer die Nacht davor in der Schleuse verbringen, um ihren Körper schon mal an einen geringeren Luftdruck während der Außenmission zu gewöhnen.

Die Untersuchungen des Hitzeschutzschildes haben keine nennenswerten Schäden ergeben, insbesondere der Eiszapfen von der Tankleitung ist während des Starts ohne jede Berührung mit dem Shuttle abgefallen. Ein spezieller Außeneinsatz oder auch nur eine zusätzliche Untersuchung während eines Außeneinsatzes sind damit vom Programm gestrichen worden. Vorm Wiedereintritt des Shuttles wird natürlich die übliche Untersuchungen auf mögliche Kollisionen mit Mikro-Meteoriten und ähnlichem durchgeführt werden.
 
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Die Luke zu Harmony wurde geöffnet;am 08. November soll es dann an seine entgültige Position am Desteny-Modul gehoben werden.
 
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Und so sieht "Harmony" von innen aus: Im Moment scheint noch viel Platz zu sein in dem neuen Modul, aber mit der Zeit wird wohl auch dieser Stauraum genutzt werden...
Am unteren Rand sind die beiden Kommandantinnen: links Peggy Whitson von ISS-16, rechts Pam Melroy von STS-120.
(Credit: NASA TV)
 
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Harmony ist ja eigentlich auch mehr oder minder nur ein Kupplungselement, sozusagen der Flur zwischen der bisherigen ISS und den beiden kommenden Laboren. Und wie es mit Fluren so ist und Airtoair richtigerweise schon andeute, da steht/hängt/schwebt demnächst schon einiges rum, von all den zusätzlichen Kabeln mal ganz abgesehen.

Ansonsten geht es jetzt gleich mit dem zweiten Außeneinsatz weiter. Das P6-Sonnensegel wird von seiner jetzigen Position am Z-1 Modul getrennt und per Roboterarm auf eine vorläufige Parkposition gebracht. Dort wird dann das Teil noch mal genau in Augenschein genommen. Ansosnten haben die Astronauten ein paar Inspektionen, Kleinreparaturen und kleinere Erweiterungen im Außenbereich der ISS auf dem Programm, eine der kleinen Erweiterungen ist ein spezieller Griffaufsatz am Harmony-Modul in den der Roboterarm bei der Verlegung des Moduls an seinen endgültigen Platz hineingreifen muss, um das Modul sauber führen zu können.
 
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Auch der zweite Außeneinsatz wurde erfolgreich abgeschlossen und dies sogar 7 Minuten vor der geplanten Zeit von 6 Stunden 40 Minuten. Alle Arbeiten sind nach Plan erfolgt. Das P6-Segment wird dann am Dienstag an seinen endgültigen Platz verbracht werden.

Interessant waren auch die Ergebnisse für zwei kleinere Inspektionen, die im Rahmen dieses Einsatzes durchgeführt wurden. Zum einen scheint eines der Stellsysteme für das Rotationssystem eines der Sonnensegel ein mechanisches Problem zu haben. Bei der Inspektion wurden Metallspäne am Laufkranz gefunden. Techniker hatten um die Inspektion gebeten, weil sie in der letzten Zeit ein abweichendes Verhalten des Systems beobachtet hatten, die auf ein mechanisches Problem hindeuten, was nun bestätigt wurde. Man wird nun versuchen die Ursache herauszufinden und mögliche Gegenmaßnahmen ausarbeiten. Die zweite interessante Inspektionsaufgabe war die Untersuchung einiger Handgriffe auf scharfe Kanten, da man immer noch auf der Suche nach der Ursache für die beiden zerschnittenen Handschuhe bei einer aus diesem Grunde teilweise vorzeitig abgebrochenen Außenmission vor einigen Monaten ist. Da keinerlei scharfe Kanten an diesen Halte- und Stellgriffen gefunden wurden, scheiden sie als Ursache nun aus und man muss sich auch hier weitere Gedanken machen.
 
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Für die ISS- und Shuttle-Besatzung steht heute ein etwas ruhigerer Tag auf dem Programm. Man wird lediglich das P6-Segment mittels des ISS-Roboterarms bis kurz vor seine endgültige Position weitertransportieren, der Anbau findet dann beim nächsten Außeneinsatz morgen statt.

Die Analyse bezüglicher etwaiger Beschädigungen des Shuttles beim Start wurde abgeschlossen und zeigt keine Probleme.

Das Problem mit dem Stellmeachanismus wurde nach den Inspektionsergebnissen gestern mittlerweile etwas weiter hochgestuft. Hardware-Schäden dieser Art sind immer besonders problematisch und enden nicht selten in einem unbefriedigendem Workaround. Da sich dieser Schaden auch auf bei den drei anderen, baugleichen Systeme wiederholen könnte, richtet man nun eine eigene Taks Force für das Problem ein. Derzeit wäre es kein Problem, sollte das entsprechende Sonnensegel in einer Position festgestellt werden müssen, den Energieverlust zu den Zeiten, wo dieses Sonnensegelpaar dann keinen oder nur weniger Strom produzieren könnte, kann derzeit problemlos abgefedert werden, allerdings würde es in der Endaufbaustufe, vollbelegt und mit allen Laboratorien in Arbeit Probleme geben. Das Problem wird also durchaus nicht leicht genommen.
 
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Wegen Problemen beim Ausbau der Internationalen Raumstation (ISS) muss das Shuttle „Discovery“ bis Montag, einen Tag länger als geplant, im All bleiben. Die Besatzung soll ein Gelenk eines Sonnensegels unter die Lupe nehmen, in dem Astronauten zahlreiche Metallspäne entdeckt haben. Das funktionierende linke Gelenk soll nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa während eines Außenbordeinsatzes am Dienstag inspiziert werden, das betroffene rechte am Donnerstag. Das Sonnensegel ist für die Stromversorgung wichtig, und das Drehgelenk mit rund drei Metern Durchmesser sorgt für seine richtige Ausrichtung.
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/telegramm/Newsticker,rendertext=2809366.html
Waehrend dieser Mission muessen die Astronauten aber richtig ranklotzen:FFEEK:
 
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Wegen Problemen beim Ausbau der Internationalen Raumstation (ISS) muss das Shuttle „Discovery“ bis Montag, einen Tag länger als geplant, im All bleiben. Die Besatzung soll ein Gelenk eines Sonnensegels unter die Lupe nehmen, in dem Astronauten zahlreiche Metallspäne entdeckt haben. Das funktionierende linke Gelenk soll nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa während eines Außenbordeinsatzes am Dienstag inspiziert werden, das betroffene rechte am Donnerstag. Das Sonnensegel ist für die Stromversorgung wichtig, und das Drehgelenk mit rund drei Metern Durchmesser sorgt für seine richtige Ausrichtung.
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/telegramm/Newsticker,rendertext=2809366.html
Waehrend dieser Mission muessen die Astronauten aber richtig ranklotzen:FFEEK:
Oh ja, und wie!
In meinen Augen ist dies eine der bis dato interessantesten und komplexesten Shuttle-Missionen zum Aufbau der ISS.

Hier noch ein ausführlicher Artikel über die Verlängerung der Mission und die Gründe dafür, sowie ein Ausblick auf die dritte und vierte EVA und deren Aenderungen: http://www.space.com/missionlaunches/071029-sts120-update.html
Zwei Zitate vom ISS Programm Verantwortlichen der NASA, Mike Suffredini finde ich interessant: Eine Aussage von ihm lässt darauf schliessen, dass man bei der NASA selber nicht so genau weiss, wie das defekte Bauteil normalerweise eigentlich aussehen sollte, wenn es nicht defekt wäre. Deswegen sollen die Astronauten bei der dritten EVA das offenbar fehlerfreie Drehgelenk der Solarpanel von P1/2 begutachten, um zu sehen, wie so ein fehlerfrei funktionierendes Gelenk aussehen sollte, damit man einen Vergleich mit dem "stotternden" Drehgelenk von S3/4 machen kann.
Die zweite Aussage von Suffredini betrifft eine mögliche Verschiebung des Starts der nächsten Shuttle Mission (STS-122) im Dezember um einen Tag, wegen der Verlängerung der aktuellen Mission. Das erstaunt mich doch sehr. Schliesslich hat's im KSC für jeden der drei Shuttle Orbiter ein separates Gebäude (OPF - Orbiter Processing Facility) für die Wartungsarbeiten nach einer Mission und Vorbereitungen auf die nächste. Da sollte man annehmen, dass es möglich ist, Atlantis bereit zu machen, unabhängig davon, wann Discovery landet. Aber offenbar ist die NASA beim Turn-around der Orbiter am Limit mit ihren (personellen) Kapazitäten.

Hier noch ein Bild vom Bauteil S3/4, aufgenommen bevor es im Juni 2007 mit STS-117 zur ISS gebracht wurde. Das defekte Gelenk ist der "Solar Alpha Rotary Joint" (SARJ). Interessant ist hier auch der Grössenvergleich zu einem Menschen, der im hellblauen Arbeitkittel direkt neben dem rechten gelben Pfeil zu sehen ist.
(Bild: NASA)
 
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Beim Außfahren hat man eine Beschädung an P6 entdeckt.Das Sonnenseegel ist anscheinend eingerissen.
 
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Nach all den Problemen beim Einrollen der beiden Sonnensegel von P6 wundert mich dies jetzt nicht wirklich, leider. Ein Reserve-Sonnensegel-Segment stände zwar noch bereit, es müßte aber konstruktiv angepasst werden, aber mit welcher Mission sollte man es hoch bringen. Ich fürchte, die ISS wird ein zweites dauerhaftes Sonnensegelproblem haben.
 
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Wegen des bereits bekannten, ersten Schadens an der Rotationsmechanik der Sonnensegel gibt es etwa mehr Detailinformationen von der NASA. Der Gelenkkasten wurde bei der Untersuchung geöffnet. Die gefundenen und mittels eines Klebebandes aufgesammelten Späne stammen nicht von der Verkleidung und sind auch kein aluminisiertes Mylar, sondern gehören zu einer der eisenhaltigen Metallegierungen aus dem Inneren der Konstruktion, von wo genau konnte nicht entdeckt werden. Bis die Ursache gefunden wurde, sind nun die Sonnensegel auf beiden Seiten arretiert worden, was sich sofort auf die Stromversorgung der ISS auswirkt.

Um die Schäden genauer erforschen zu können, sind die für den Außeneinsatz am 1. November eigentlich geplanten Test- und Übungsreparaturen am Hitzeschild des Shuttles gestrichen worden. Stattdessen wird dort nun ein 6-7 Stunden Einsatz an der Schadstelle angesetzt, in dessen Verlauf insgesamt 22 Abdeckplatten vom Gelenkgehäuse entfernt werden sollen, damit detailierte Untersuchungen und Fotos gemacht werden können.

Die Verlängerung um einen Tag ist erforderlich, damit sich die Missionsspezialisten bis zum nächsten, planmäßigen Außeneinsatz wieder erholen können, der Ruhetag war wegen der nur sehr kurzen gestrichenen Übung nicht notwenidg gewesen. Die Tests sollen dann von STS-122 nachgeholt werden, die mitgebrachte Ausrüstung wird dann auf der ISS verbleiben.

Beim heutigen Außeneinsatz wurde das zweite Gelenkgehäuse auf einen vergleichbaren Schaden überprüft, aber keine Anzeichen für einen Schaden gefunden.
 
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Nun noch etwas Infos zur neuen Problematik. Das Ausfahren des P6 2B Sonnensegels wurde planmäßig um 11:30 EDT abgeschlossen, das Ausfahren des zweiten Sonnensegels 4B wurde aber nach 75 % gestoppt, da entdeckt wurde, dass das Sonnensegel beschädigt ist. Die Besatzung fotographiert derzeit den Schaden

Während dessen geht der Innenausbau und die Verkleidung und Ausrüstung des Harmony-Moduls weiter.

Einer der beiden im Einsatz befindlichen Astronauten hat berichtet, dass er sich ein Loch in einem seiner Handschuhe entdeckt habe.
 
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Die NASA hat den Schaden am Sonnensegel 4B des P6-Segments weiter untersucht. Der Schaden hat eine Ausdehnung von etwa 90 cm, etwa der Länge eines halben der 31 Segmente eines solchen Sonnensegels. Die Ursache ist noch nicht ganz klar. Die ISS könne derzeit 97 % des benötigten Stromes erzeugen, es besteht also Grund für blinden Aktionismus.
 
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Der eigentlich für morgen geplante 4. Außeneinsatz ist auf Freitag verschoben werden, einen Grund hierfür nannte man bei der NASA noch nicht, aber da er weiteren Analyse des Gelenkschadens gewidmet ist, wird man wohl noch etwas mehr Zeit für die Analyse oder möglicherweise Erabeitung von Handlungsanweisungen für die Astronauten benötigen.
 
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Bei dem EVA am Samstag (wurde nochmals verschoben) wird man den Arm der ISS mit dem OBSS verlängern und ein Astronaut wird vom OBSS aus den Schaden am P6 raparieren.
 
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Die NASA hat die noch geplanten Aufgaben der STS-120 Mission vor wenigen Stunden offiziell komplett gestrichen und auf den Krisenmodus umgeschaltet. Die Reparatur des Sonnensegels hat jetzt absolute Priorität, der andere Schaden ist zwar schwere, aber wohl nicht mehr im Rahmen dieser Mission zu beheben. Wegen des komplett veränderten Arbeitsplans, wurde der vierte Außeneinsatz erneut um einen Tag, diesmal auf Samstag verschoben.

Das P6-Sonnensegel kann zwar 97 % der geplanten Stromversorgung liefern und man hofft den Schaden weiter verkleinern zu können, aber die Reparatur ist kein ganz ungefährliches Unternehmen, schließlich fließt Strom auch durch die beschädigten Komponenten des Sonnesegels.

Der andere Schaden geht wohl auf mechanischen Abrieb entweder in der Halterung oder in den Lagern des Gelenkes zurück. Derzeit entwickelt man noch weitere Tests und Analyseverfahren, die die ISS-Besatzung zur weiteren Aufklärung anwenden könnte. Man will keinesfalls den bereits entstandenen Schaden durch falsche Reparaturversuche noch vergrößern.

Der fünfte Außeneinsatz wurde gestrichen und wird von der ISS-Besatzung nachgeholt werden, nachdem das Shuttle abgelegt hat.

Alle weiteren Missionen sind jetzt offiziell unter Vorbehalt gestellt worden. Ohne funktionsfähige Sonnensegel wird die NASA die beiden zum Start bereitstehenden Laboratorien aus Europa und Japan nicht zur ISS bringen. Möglicherweise wird man die nächste Mission, die eigentlich das europäische Weltraumlabor zur ISS bringen sollte kurzfristig in eine Reparaturmission umwandeln, der enge Zeitplan läßt leider da kaum Raum. Die Aufregung ist dementsprechen mittlerweile groß.
 
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Die Astronauten haben mittlerweile mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln eine Art Korsett für das beschädigte Sonnensegel gebastelt, welches einerseits die schadhafte Stelle stabilisiert und anderseits die Spannungen im Halte- und Führungssystem des Sonnensegels abfangen soll. Insgesamt werden rund 30 Meter Kabel für diese Konstruktion verbraucht, bei der die Kabel durch dann während der Außenmission ins Sonnensegel zu stanzende Löcher geführte werden sollen. Damit die Löcher sich durch den Zug auf den Kabeln nicht vergrößern, werden die Löcher durch mittlerweile vorgestanzte Aluminiumstreifen mit einem entsprechemdem Loch verstärkt werden. Das wird eine ganz schöne Bastelei werden und erinnert wohl nicht nur mich an die Szenen aus dem Film "Apollo 13", wo man mit dem verfügbarem Material binnen kürzester Zeit eine Alternative zum bestehenden CO2-Filtersystem schaffen musste.
 
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