Während Schlegel nach der 12-tägigen Shuttle-Mission wieder zur Erde zurückkehrt, wird Eyharts mehr als zwei Monate auf der ISS bleiben, um die orbitale Einsatzerprobung des Columbus-Labors der ESA und seiner Versuchseinrichtungen zu überwachen und eine Reihe von Experimenten durchzuführen.
Am Samstag, den 9. Februar um 18:23 Uhr MEZ wird das Space Shuttle „Atlantis“ an die ISS andocken, woraufhin das Columbus-Modul am darauffolgenden Tag vom Roboterarm Canadarm-2 der Raumstation aus der Ladebucht des Raumtransporters herausgehoben und an der Steuerbordseite des Harmony-Moduls (Verbindungsknoten Nr. 2) befestigt wird. Zwei Astronauten, darunter Hans Schlegel, werden durch einen Außenbordeinsatz bei diesem Manöver Unterstützung leisten.
Sobald das Modul sicher angedockt ist, beginnt seine Einsatzerprobung unter der Verantwortung von Léopold Eyharts, der Teil der ständigen ISS-Mannschaft wird. Innerhalb von Stunden werden die ersten wissenschaftlichen Experimente an Bord von Columbus anlaufen.
Während der Andockphase von „Atlantis“ sind zwei weitere Außenbordeinsätze geplant, wozu der zweite Ausstieg von Hans Schlegel zusammen mit einem NASA-Astronauten zur Installation wissenschaftlicher Außenbordversuchseinrichtungen sowie von Handläufen am Columbus-Modul gehört.
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Mit dem Start und Andocken von Columbus übernimmt die ESA auch Verantwortung für den Betrieb und die Nutzung der ISS und ist damit berechtigt, ihre eigenen Astronauten als Mitglieder der ständigen Besatzung für Langzeitmissionen zur ISS zu entsenden, wobei ihr Anteil an der Nutzungszeit den Investitionen Europas in diese internationale Einrichtung entspricht.
Columbus führt 2,5 Tonnen wissenschaftliche Nutzlast mit, die aus fünf internen Nutzlastschränken mit integrierten oder modularen Mehrnutzer-Forschungseinrichtungen bestehen: Biolab, das Fluidwissenschaftliche Labor, die europäischen Physiologiemodule, der europäische Schubladenschrank und das europäische Transportmodul. Zwei weitere Nutzlasten werden separat in der Ladebucht des Shuttle transportiert und anschließend an der Außenseite von Columbus angebracht: das Sonnenobservatorium SOLAR und die europäische Einrichtung für technologische Außenversuche. Weitere interne und externe Nutzlasten kommen zu einem späteren Zeitpunkt hinzu.
Nach seinem Andocken an der ISS unterliegt die Überwachung und Steuerung des europäischen Weltraumlabors dem Columbus-Kontrollzentrum der ESA, das sich in den Einrichtungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen befindet und für die Einsatzerprobung und Koordinierung des wissenschaftlichen Betriebs verantwortlich ist. Dieses spezialisierte Kontrollzentrum ist auch für die Verwaltung des europäischen Bodenkommunikationsnetzes zuständig, das Verbindungen zu den amerikanischen und russischen Kontrollzentren sowie zu anderen europäischen Kontroll- und Betriebszentren bereitstellt. In ganz Europa wurde ein Netz von Nutzerunterstützungs- und Betriebszentren (USOC) eingerichtet, um als Nahtstelle zwischen den Forschern und den wissenschaftlichen Nutzlasten an Bord von Columbus zu fungieren und es den Experimentatoren zu ermöglichen, ihre Experimente zu überwachen und Echtzeitdaten über deren Ergebnisse zu erhalten.
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Léopold Eyharts wird nicht mit den anderen Astronauten des Flugs STS-122 zur Erde zurückkehren, sondern den Platz von NASA-Astronaut Dan Tani als Mitglied der 16. ständigen ISS-Bordmannschaft einnehmen. Während seines Aufenthalts wird er die Einsatzerprobung von Columbus und die ersten Experimente in dem Labor fortsetzen. Eyharts wird mit der gegenwärtig für den 11. März geplanten nächsten Shuttle-Mission, STS-123, nach einem Aufenthalt von fast zwei Monaten zur Erde zurückfliegen.
Je nach den ISS-Missionsplanungen könnte Eyharts noch an Bord sein, wenn das ATV „Jules Verne“ mit einer ersten Nachschublieferung - Güter, Treibstoff und Flüssigkeiten - für die Station andockt. Dies wird eine weitere große Premiere für Europas Präsenz im Weltraum sein.