Der vierte Außeneinsatz war ein voller Erfolg, alle Aufgaben konnten erfüllt werden. Heute will man dann die Drehgelenke zwei Erdorbits lang testen und normal rotieren lassen, um zu schauen, ob die sich die Rollwiderstände seit der Schmierung soweit verbessert haben, dass der Weiterbetrieb in bestimmten Grenzen wieder aufgenommen werden kann. Man wird bei diesen Tests nicht nur den Stromverbrauch der Drehgelenke genau im Auge behalten, sondern auch die Vibrationen. Die entsprechenden Schwingungssensoren werden dabei auf so eine hohe Empfindlichkeit hochgedreht, dass die Astronauten zum Schlafen ins Shuttle geschickt wurden, damit ihre Bewegungen nicht die Sensoren beeinflussen. Dabei hatten sie alle, besonders die am Schmierprozess Beteiligten so gerne selber sehen wollen, ob sich ihre Arbeit gelohnt hat. Da das Selbschmierkonzept der Kugellager in der Schwerelosigkeit ja nicht richtig funktioniert hat, wird dies wohl eine zusätzliche, regelmäßig Aufgabe für die ISS-Besatzung werden.
Zum Ende der knapp über sechs Stunden dauernden Außeneinsatzes hin, wurden im Raumanzug von Robert Kimbrough erneut ein erhöhter CO2-Level gemessen. Dies ist nicht besorgniserregend und geht darauf zurück, dass die Astronauten durch die anstrengende Arbeit an ihre konditionellen Grenzen gelangen und dadurch schneller atmen und somit auch ihren CO2 Ausstoß erhöhen. In diesem Falle und auch bei seinem anderen Außeneinsatz hat dabei sein CO2 Ausstoß die Filterungskapazität des Raumanzuges leicht überschritten. Man hat ihm, wie auch allen anderen in dieser Situation geraten, eine Pause einzulegen, um seinen Körper etwas zur Ruhe kommen zu lassen.
Gute Nachrichten auch von der Wasseraufbereitungsanlage. Nachdem man die Zentrifuge noch weiter stabilisiert hat, ist bei einem vierten Testlauf das Plansoll von vier Stunden Dauerbetrieb erreicht worden. Um sicherzugehen, soll das System aber zunächst fünf Stunden laufen und dann etwas abkühlen dürfen. Zwischendrin hat die Zentrifuge zwar mal kurzzeitig wie eine Waschmaschine im Schleudergang geklungen, aber sie hat ihre Arbeit nicht unterbrochen, sondern hat nur mit irgendwelchen Widerständen gekämpft. Der Betrieb von Zentrifugen im All ist bekanntermaßen nicht ganz so einfach, wenn diese in sehr engen Raum platziert werden müssen. Bei den Arbieten wurde auch ein Kabel entdeckt, welches sich vermutlich durch die Vibrationen beim Start etwas in seinem Stecker gelockert hatte.
Die Frachtspezialisten arbeiten derweil daran, wie das Urian-Aufbereitungsmodul der Gesamtanlage ggf. wieder zur Erde zurücktransportiert werden kann, sollten die Ing. entscheiden, dass es zurück zur Erde muss. Es ist dabei weniger ein Platzproblem, denn vielmehr ein Befestigungsproblem, da keine spezielle Verpackung für dieses Einzelmodul der Gesamtanlage existiert.