Die "Eastern Range" ist eine am KSC beginnende Raketenaufstiegszone. Entlang dieser gibt es eine Reihe von Beobachtungs- und Kontrollstationen, die den Aufstieg des Shuttles verfolgen. Neben der optischen Startbeobachtung geht es vorallem um den Empfang der Telemetriedaten während der Aufstiegsphase.
Das Rechnersystem, welches hier ein Problem hatte, war das Rechnersystem, welches der MFCO (Mission Flight Control Officer) im Range Operations Control Center nutzt, um den Aufstieg der Rakete zu überwachen. Sollte die Rakete außer Kontrolle geraten, wäre er derjenige, der die Entschiedung zur Sprengung der Rakete fallen würde. Seine Aufgabe ist der Schutz der Öffentlichkeit.
An seinem Arbeitsplatz stehen div. Monitore. Dort werden verschiedene Daten angezeigt, damit er entscheiden kann, ob die Rakete in gefährlicher Weise von ihrem vorausgeplanten Kurs abweicht und wo die Trümmer niedergehen würden, wenn die Rakete im Laufe der nächsten Sekunden gesprengt werden müsste, da sie als Gefahr eingestuft wurde. Diese Systeme wurden nach der Challenger-Katastrophe, wo ja die Zerstörung der noch weiterfliegenden SRBs befohlen werden mußte, komplett überarbeitet. [Und weil es bestimmt gleich Nachfragen dazu gibt: Der Orbiter selber hat keinen Sprengsatz an Bord, aber beide Booster und der ET.]
Die Ursache für die Störung in der IT der USAF, die für das Rechnersystem zuständig ist, ist noch nicht bekannt gegeben worden. Bestimmt gibt es für dieses System auch ein Hot-Standby System, auf das umgeschaltet werden kann, aber meist brauchen die Datenbanksysteme bei einem Schwenk eine Zeit um sauber runter und wieder hochzufahren.
Die noch nachfolgende zeitliche Verzögerung kam dadurch zustande, dass zu diesem Zeitpunkt im Countdown verschiedene Systeme erst am Hochlaufen sind. Da die Unterbrechung etwas länger dauerte als erhofft, sind bei zwei Pumpensystemen sicherheitshalber die Drehzahlen automatisch wieder runtergeregelt worden, so dass diese anschließend erst wieder komplett hochlaufen mußten, als die Entscheidung zum Start gefallen war. Man konnte dies auch sehr deutlich hören.
Man kann nicht wirklich sagen, was eine Startverzögerung um einen Tag kostet, die meisten Kosten sind ja Gehälter, etc.. die fortlaufend anfallen. Natürlich werden an einem Starttag viele zusätzliche Kräfte eingesetzt, die dann gff. Überstunden aufbauen, aber diese Überstunden werden ja meist nicht ausbezahlt, sondern im Laufe der Zeit wieder abgebaut, da ja zu bestimmten Zeiten nur bestimmtes Personal benötigt wird.