Suche Infos Militärübung in der LSZ II im August 1990

Diskutiere Suche Infos Militärübung in der LSZ II im August 1990 im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Hallo zusammen, ich bin seit zwei Monaten auf der Suche nach Informationen über Militärübungen in der Luftschießzone 2 im August 1990...

dk1893

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Hallo zusammen,

ich bin seit zwei Monaten auf der Suche nach Informationen über Militärübungen in der Luftschießzone 2 im August 1990. Bestensfalls am 24. August 1990.

Meine bisherigen Recherchen haben ergeben, dass die LSZ II wohl ab dem 11. August 1990 von der Warschauer Pakt-Staaten gesperrt war. Meine Vermutung ist, dass am 24. August 1990 eine Militärübung der tschechoslowakischen Luftwaffe innerhalb der LSZ II mit Leuchtbomben des Typs SAB 250-200 inkl. pyrotechnischer Fackeln stattgefunden hat.

Da die NVA wohl nicht direkt an der Übung beteiligt war, hat das Militärarchiv in Freiburg keine Akten über etwaige Militärübungen in der LSZ II zu dieser Zeit. Aus Prag habe ich die Information "da es sich noch um die Zeit vor der Teilung Tschechiens und der Slowakei handelt, sind alle diese Unterlagen schon vor Jahren vernichtet worden.

Im Buch "Die andere deutsche Luftwaffe" von Wilfried Kopenhagen habe ich auf Seite 86 ein Foto gefunden vom 22. August 1990 vom "Briefingraum" des JG-9 in Pennemünde. Dort ist auf der Tafel im Hintergrund zu erkennen, dass die LSZ II an diesem Tag gesperrt war, ebenso der Einflug aus Richtung Zone 04. (siehe Foto)

Nun meine Fragen:
Kennt ihr Quellen, die mir vielleicht bestätigen könnten, dass einer Militärübung am 24. August 1990 in der LSZ II stattgefunden hat? Oder zumindest in diesem Zeitraum?

Auf dem Foto steht u.a. geschrieben "Einflug Zone 04 gesperrt". Was genau ist im Zusammenhang mit der LSZ II mit der "Zone 04" gemeint? Ich habe dazu keine Infos im Internet gefunden.

Ist jemandem von euch allgemein bekannt, ob die tschechoslowakische Luftwaffe in der LSZ II Übungen mit Leuchtbomben durchgeführt hat?

Das Forum hier ist nun sowas wie meine letzte Hoffnung auf ein paar Antworten :)

Grüsse
 
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Gabi

Gabi

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Die LSZ-2 war eigentlich "alle Nasen lang" wegen diverser Schießübungen gesperrt, ohne dass daran eine größere Übung gekoppelt sein musste. Jedes Geschwader der NVA flog dort scharfe Schießen mir L-L-Raketen auf Leuchtbomben oder Köderraketen. Dass die Tschechen das evtl. auch nutzten ist mir zwar nicht bekannt, liegt aber nahe.
W.I.M.R.E. lag die Kunstflugzone 4 mit der Mittelachse über der Binzer Bucht und war deswegen bei Sperrung der LSZ-2 nicht von Osten aus anfliegbar, auch weil der Ausflug aus der LSZ nach links erfolgte. Allerdings wurden die Zonen meist nur bis zu Höhen um die 8.000 m genutzt, der Höhenbereich des Schießens in der LSZ-2 begann meist erst in gut 10.000m, es sei denn in der LSZ wurde auf Schleppziele geschossen (KT-04), diese flogen dann natürlich niedriger.
Ich schau zu Hause aber nochmal nach, ob das wirklich die Zone 4 war, die über Rügen lag, ist ja doch schon eine Weile her :)
 

dk1893

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Hallo Gabi,

vielen Dank schonmal! Genau nach solchen Infos suche ich :TOP:

Grüsse
 
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ManfredB

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Dass die Tschechen das evtl. auch nutzten ist mir zwar nicht bekannt, liegt aber nahe.
Ja, nicht nur die CVA-LSK auch die UVA-LSK waren Nutzer.
 
atlantic

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Sind die Tschechen in die Zone direkt geflogen ? oder gabs da im Norden der DDR immer einen Zwischenstop?

Und die Ungarn haben die auch genutzt?
 
ManfredB

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Dazu habe ich leider keine Kenntnis, könnte mir aber durchaus vorstellen, daß Damgarten als Zwischenlandeplatz fungierte.
 

dk1893

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Vielen Dank! :TOP:
 
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Die Zone 4 war eine Kunstflug-/Manöverluftkampfzone des JG-9.

Die LSZ II ( heute ED-D 47 A,B ) wurde, wie Gabi schon schrieb, von allen Geschwadern der NVA, sowie von deren

Verbündeten ( die ohne Ostsee-Anschluß :wink: ) genutzt.

Durch die räumliche Nähe war eine gleichzeitige Nutzung von Zone 4 und LSZ II nicht möglich.

Die von Dir erwähnte "Übung" im August 1990 habe ich selber gesehen, in den nächsten Tagen schreibe ich mehr :TOP:
 

dk1893

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Jetzt bin ich mal SEHR gespannt und sitze auf heißen Kohlen :HOT:

Grüsse :wink:
 
Gabi

Gabi

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Sind die Tschechen in die Zone direkt geflogen ? oder gabs da im Norden der DDR immer einen Zwischenstop?
Kann ich mir nicht vorstellen, da selbst bei uns (Drewitz) der Sprit schon reichlich knapp war. Geflogen wurde immer mit einem 500 Liter ZB und bei Ausflug aus der LSZ musste der Sprit gecheckt werden. Wenn´s ein bisschen eng wurde, dann gab es als Alternative die Landung beim nördlichen "Nachbarn" in "Marxwalde".
 

dk1893

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hmmm... Dazu nochmal eine Frage als Laie der Thematik: Wenn es, wie anzunehmen ist, eine Zwischenlandung der Tschechoslowaken auf DDR-Gebiet gab, musste das nicht in irgendwelchen Unterlagen vermerkt werden, welche widerum heute nicht doch im Freiburger Militärarchiv aufzufinden sein müssten?

Zwecks den Militärübungen war die Antwort des Militärarchivs leider duetlich: Keine direkte Beteiligung der NVA, also auch keine Akten darüber im Archiv.

Aber selbst solche Vermerke von Zwischenlandungen oder dass die LSZ II an dem und dem Tag eben gesperrt war könnte doch durchaus irgendwo aktenkundig vermerkt sein, oder?
 

dk1893

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Nochmal Hallo,

auf einer englischsprachigen Webseite habe ich soeben folgende Info gefunden, wonach die Tschechoslowaken doch keine Zwischenlandung gemacht haben:

"A fourth polygon located east of the Rügen island, was exclusively dedicated to air-to-air firing. It was available to Soviet fighter aircraft (2), LSK/LV aircraft (they designated the area LSZ 2) and also those of the Czechoslovak Air Force (which sent some aircraft once a year on round-trip flights with no landing in the GDR)."

Quelle: Target towing
 
Gabi

Gabi

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Naja, wenn sie nicht auf NVA-Flugplätzen gelandet sind, dann evtl. bei der GSSD oder die haben in Polen übernachtet, das liegt ja praktisch auch auf dem Weg.
Im übrigen bin ich trotzdem der Meinung, dass nonstop aus der CSSR und zurück (zumindest mit einer MiG-21) nicht drin war.
 
radist

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Das ist nun verdammt lange her, an diese Geschichte mit den Tschechen im Sommer 1990 erinnere ich mich allerdings auch.
Die kompletten Einzelheiten bekomme ich aber nicht mehr ins Gedächtnis zurück. Ich meine mich zu erinnern, dass es eine Diskussion bzw. vorbereitende Maßnahmen für eine Zwischenlandung bei uns im JG-9 gab. Es endete dann mit der Ansage: keine Zwischenlandung bei uns - und ich meine mit dem Zusatz: die fliegen direkt.

Eine Zwischenlandung auf einem Platz der GSSD noch im Sommer 1990 kan nich mir definitiv nicht vorstellen.
 

dk1893

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@radist

:!: Das klingt spannend :!:

Hast Du noch irgendwie ein paar Details mehr? Für jedes Einzelne bin ich sehr dankbar!

Kannst Du vielleicht den Zeitraum etwas eingrenzen? Weißt Du um was für eine Übung es sich handelte? Ich nehme ALLES an Info, was ich bekommen kann :) Gerne auch als private Nachricht, wenn es nicht über das Forum gehen soll. Danke!

Grüsse
 

Rhönlerche

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Sind die dann mit den letzten Tropfen zurück geflogen? Das klingt doch alles ziemlich weit weg und gerade unter einsatzartigen Bedingungen und vielleicht noch mit Außenlasten und Manövern in nicht optimaler Höhe? War das so ohne Stress zu schaffen?
 
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Hallo dk1893,

1990 war ich Leitoffizier auf der Jägerleitstelle-9 in Putgarten, nahe dem Kap Arkona. :!:

Noch mal vielen Dank für den erneuten Aufruf des Fotos vom 22.08.1990. Es war mir zwar aus dem besagten Buch bekannt, aber auf das Datum hatte ich bisher nicht geachtet. Jetzt habe ich noch mal nachgesehen und bemerkt, daß ich an diesem Tag meine letzten 13 Abfangübungen geleitet habe. Die Ziele ( MiG-23 ) flogen dabei in Höhen von 200 bzw. 600m das Abfangen erfolgte aus der hinteren Halbsphäre visuell oder mit Funkmeßvisier gegen den Erdhintergrund. An diesem Tag war auch Nachtflug, in meinem Nachweisbuch sind die Übungen mit der größeren Zielhöhe als "Flüge bei Nacht" dokumentiert.

Das Ereignis, auf das Du ansprichst, war aber einige Tage später, 24.08. könnte stimmen.
Ich hatte noch irgendeine Bereitschaft und saß nachts gegen 22:00 Uhr in meinem Dienstzimmer, als mich der UvD der FuTK anrief und relativ aufgeregt fragte, ob ich wüßte, was da seltsames am Himmel im Osten passiere.
Dort schwebten in ziemlicher Entfernung ca. 10-15 sehr helle "Sterne". :saturn:
Ich dachte auch an die Luftschießzone und rief bei meinem vorgesetzten Gefechtsstand an. Von dort wurde mir bestätigt, daß die LSZ II aktiv sei. Das Ungewöhnliche diesmal war jedoch, daß so viele Sterne tanzten, üblicherweise wurde immer auf eine Leuchtbombe geschossen bis sie verglüht war und dann erst die nächste abgeworfen. Hinzu kam, daß offensichtlich Aufwinde die Fallschirme mit den Leuchtbomben wieder nach oben trieben, so daß es ein seltsames und faszinierendes Schauspiel ergab. Viele Urlauber an der Ostsee haben dieses ebenfalls gesehen und UFO-Forscher haben später daraus eine "Geheim"-Story gebastelt. :headscratch:
Nach meinem Wissenstand war bei uns damals die Rede davon, daß die "Tschechischen Freunde" in der LSZ waren und sie direkt geflogen seien.

Ich glaube übrigens, in diesem Forum auch schon Beiträge dazu gelesen zu haben, wimre von JLS-9 im "JG-9 Peenemünde"-Thread. Da findest Du bestimmt auch noch weitere Dich interessierende Informationen :TOP:
 

dk1893

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Ach ihr seid toll :)

Vielen Dank für die Ausführung @Tiefenwirkung 73.

Du hast recht, ich suche nach gezielten Informationen über eine tschechoslowakische Militärübung am 24.08.1990. Mittlerweile habe ich schon sehr viel zusammen getragen, was diese bestätigt. Deine Aussage ist GOLD wert! Denn leider habe ich bisher keine Aktennotizen in den Militärarchiven finden können bzw. in Prag meint man, dass bereits alle Akten aus dieser Zeit vernichtet wurden. Von daher muss ich mich Indiz für Indiz heranarbeiten.

Danke auch für den Hinweis mit dem anderen Thread, werde ich gleich nochmal auf die Suche gehen :)

Grüsse
 
Flashbird

Flashbird

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Das Ungewöhnliche diesmal war jedoch, daß so viele Sterne tanzten, üblicherweise wurde immer auf eine Leuchtbombe geschossen bis sie verglüht war und dann erst die nächste abgeworfen. Hinzu kam, daß offensichtlich Aufwinde die Fallschirme mit den Leuchtbomben wieder nach oben trieben, so daß es ein seltsames und faszinierendes Schauspiel ergab. Viele Urlauber an der Ostsee haben dieses ebenfalls gesehen und UFO-Forscher haben später daraus eine "Geheim"-Story gebastelt.
UFO Greifswald Lights - August 24, 1990 Germany - YouTube
 
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