Suchoi baut Kampfjet der 5. Generation - PAK-FA / T-50

Diskutiere Suchoi baut Kampfjet der 5. Generation - PAK-FA / T-50 im OKB Suchoi Forum im Bereich Speziell; Danke für die Erklärung, und das ist mir alles klar, ... mich würde es eben schlicht interessieren, sofern man Daten dazu hatte. Aber in diesem...
Deino

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Um zu Deino zu kommen: Nach allem was man weiss - oder zu wissen glaubt - besteht nach wie vor ein Rückstand im Bereich Radar und TWs. Andererseits wurde in der letzten Parade Material gezeigt, welches man China nicht zugetraut hätte (Anti-Schiff-Raketen langer Reichweite). Die emsige Tätigkeit in den Werften bzgl. Bau von Fregatten/Zerstörer zeigt zumindest, dass China nicht das Schiffmaschinenproblem von Russland hat und durchaus nautische Fertigkeiten besitzt. Ob das alles zusammen eine ausreichende Schlagkraft darstellt, kann man aber kaum analysieren. Wie GorBO schon schrieb, ist reines Datenvergleichen nicht aussagekräftig genug. Eher spielen Einsatztaktiken, Strategien und die jeweilige Doktrin eine gewichtigere Rolle.
Danke für die Erklärung, und das ist mir alles klar, ... mich würde es eben schlicht interessieren, sofern man Daten dazu hatte.

Aber in diesem Sinne war es eher eine rhetorische Frage.
 

Bergbewohner01

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Das Formulieren rhetorischer Fragen zeugt von stochastischer und philosophischer Größe - alles gut :good:
Daten sind da - selbst wenn man denn welche bekommt - natürlich immer mit Vorsicht zu genießen. Nicht einfach da durchzublicken.
 
Deino

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Das Formulieren rhetorischer Fragen zeugt von stochastischer und philosophischer Größe - alles gut :good:
Daten sind da - selbst wenn man denn welche bekommt - natürlich immer mit Vorsicht zu genießen. Nicht einfach da durchzublicken.
Danke Dir und genau das ist ja mein Spezialgebiet, etwas Licht in eben dieses Dunkel zu bringen auch wenn "natürlich immer mit Vorsicht zu genießen".
 

arneh

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Schnell würde sowas nur gehen, wenn man sich mit China enger binden würde: Der eine die Technologie, der andere die Finanzmittel. Sie würden sich gegenseitig ergänzen. Da gibt es neben ähnlichen Zielen aber auch ordentliche Gegensätze, so dass dieser Zusammenschluß nicht ein Automatismus ist.
Das ist eine sehr freundliche Untertreibung. China hat einen tüchtigen Raum- und Ressourcenbedarf und rüstet erheblich auf auf allen Gebieten, Russland ist extrem reich an Raum und Bodenschätzen. Man kann ziemlich locker davon ausgehen, dass die atomaren Mittelstreckenraketen, die Russland entwickelt hat, mindestens eine Doppelfunktion in Sachen Abschreckung haben, wahrscheinlicher aber wegen dem großen Nachbarn rechts unten entwickelt wurden. Der war nämlich auch nicht durch den INF Vertrag gebunden und wird in nicht so vielen Jahren zu einem territorialen Angriffskrieg in der Lage sein, anders als Polen....
Man bildet zwar Zweckallianzen wenn es gegen 'den Westen' geht. Die würde ich aber nicht überinterpretieren.
 

Bergbewohner01

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Dem muss man wohl zustimmen. Damit wären wir im "3-Pole-Theorem".

Das was wirklich verrückt ist, ist dass Europa durch seine Politik der selbstgewählten Abhängigkeit es trotz seiner geistigen, technologischen und finanziellen Ressourcen schafft, keiner dieser 3 Pole zu sein oder einen 4en zu bilden. Praktizierte Selbstkasteiung durch Unterwerfung und Selbstaufgabe.
 

Bergbewohner01

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Eine neue Chance für die Su-57: Durch die Spannungen mit China, besteht für Indien der Bedarf eines Gegenstücks zu den chinesischen J-10C, J-16 und J-20.

Die Verbindung zur Su-57-Entwicklung war nie vollständig abgebrochen, so dass das Muster der bestpassendste Kandidat wäre, der sich auch einfach im vorhandenen Bestand Indiens eingliedern ließe. Knackpunkte hier: Preis / Einheit und Freigabe durch Russland. Da man aber sogar gemeinsam entwickeln wollte, sollte der zweite Punkt kein Thema sein. Nur, ist die Su-57 so weit entwickelt, dass sie sogar exportiert werden kann?

Quelle: Θα προτιμήσει η Ινδία τα προηγμένα MiG-35 και Su-57 τώρα που η κατάσταση με την Κίνα σοβαρεύει; - Πτήση & Διάστημα
 

LFeldTom

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Ich glaube Technologietransfer ist da bei den Knackpunkten mindestens auf Augenhöhe.
 

Bergbewohner01

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Auf jeden Fall, Indien war ja Mitentwicklungspartner, ist dann aber - bei den ersten Schwierigkeiten - abgesprungen. Denke die Russen holen sich jetzt die "ausstehenden" Entwicklungszahlungen durch den Preis zurück (falls es denn zu einem Deal kommt).

Die Sache mit dem Technologietransfer ist immer so ein Ding. Man sieht da mehr als drin ist, oder die Geber konnten bis jetzt das Ganze gut händeln. Wenn man sieht welchen schwierigen Weg Russland mit der Entwicklung gegangen ist (und auch noch geht), bezweifle ich, dass Staaten wie Indien es so einfach nachmachen können. Man kann Pläne zeigen und geben, aber Erfahrung, Tricks, LLs usw., eben alles was nicht direkt sichtbar ist, kann man schön zurückhalten.
 

LFeldTom

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Hm - der Deal war aber kein klassischer Post Development Technologietransfer, sondern indische Ing. sollten am Entwicklungsprozess beteiligt sein. Das wirft deutlich mehr Erkenntnis ab, als nur nachher Pläne bekommen und ein paar Dinge erklären lassen.

Indien hat erklärt, dass die eigene Mannschaft konsequent bei wichtigen Prozessen ausgeklammert wurde - von russischer Seite wurde das dementiert. Ich kenne weder die vertragliche Ausgestaltung noch habe ich Einblick in die realen Abläufe - werde mich mit einem Urteil also tunlichst zurücknehmen.
Sowohl das indische als auch das russische Verhalten ist für mich plausibel - kommt halt immer darauf an was im Detail vereinbart wurde.

Dass eine indische Beteiligung die Befähigung zur Entwicklung auf dem Level ermöglichen würde, halte ich nicht ansatzweise für realistisch. Aber den Horizont hätte es sicherlich schon erweitert.
 

Bergbewohner01

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Auf jeden Fall. Die haben ja auch ausreichend Material zum Üben vor Ort. Na mal schauen wie es weitergeht, hoffe die SU-57 wird mehr Glück als die MiG-35 haben und man sieht mal endlich mehrere von ihr - hoffentlich von beiden.
 
Deino

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Auf jeden Fall, Indien war ja Mitentwicklungspartner, ist dann aber - bei den ersten Schwierigkeiten - abgesprungen. Denke die Russen holen sich jetzt die "ausstehenden" Entwicklungszahlungen durch den Preis zurück (falls es denn zu einem Deal kommt).

Die Sache mit dem Technologietransfer ist immer so ein Ding. Man sieht da mehr als drin ist, oder die Geber konnten bis jetzt das Ganze gut händeln. Wenn man sieht welchen schwierigen Weg Russland mit der Entwicklung gegangen ist (und auch noch geht), bezweifle ich, dass Staaten wie Indien es so einfach nachmachen können. Man kann Pläne zeigen und geben, aber Erfahrung, Tricks, LLs usw., eben alles was nicht direkt sichtbar ist, kann man schön zurückhalten.
Hm - der Deal war aber kein klassischer Post Development Technologietransfer, sondern indische Ing. sollten am Entwicklungsprozess beteiligt sein. Das wirft deutlich mehr Erkenntnis ab, als nur nachher Pläne bekommen und ein paar Dinge erklären lassen.

Indien hat erklärt, dass die eigene Mannschaft konsequent bei wichtigen Prozessen ausgeklammert wurde - von russischer Seite wurde das dementiert. Ich kenne weder die vertragliche Ausgestaltung noch habe ich Einblick in die realen Abläufe - werde mich mit einem Urteil also tunlichst zurücknehmen.
Sowohl das indische als auch das russische Verhalten ist für mich plausibel - kommt halt immer darauf an was im Detail vereinbart wurde.

Dass eine indische Beteiligung die Befähigung zur Entwicklung auf dem Level ermöglichen würde, halte ich nicht ansatzweise für realistisch. Aber den Horizont hätte es sicherlich schon erweitert.


Ich will mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehenen, aber so wie ihc die Sache verstanden habe muss man trennen. Indien war NIE Mitentwicklungspartner am PAK-FA/Su-57 sondern sollte Mitentwicklungspartner am künftgen FGFA sein. Anfangs war dazu ja sogar ein reiner Zweisitzer geplant, dann sollte es zuletzt eher eine Su-57MKI sein aber dazu wollte man aber vollen Technologietransfer, den Russland - meiner Meinung nach nicht ganz unberechtigt - in diesem Ausmaß verweigert hat.

Also auch hier mal wieder eher die indische Diskepanz zwischen Wunsch und Wiklichkeit.

Ob sonst wieder etwas darauf wird, hängt meiner Meinung nach von mehreren Faktoren ab:

  • schafft es RU tatsächlich die eigenen Su-57 in Dienst zu stellen und wann wird dies erreicht
  • welche Bedingungen stellen RU und Indien an diese mögliche Kooperation und wie kann ein Kompromiss lauten
  • wie dringlich ist solch eine Beschaffung auf indischer Seite bzw. wie dringlich ist ein Exporterfolg/eine externe Finanzspritze von außen für RU, um das Projekt zuende zu führen?

Es bleibt also spannend
 

Bergbewohner01

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"...Indien war NIE Mitentwicklungspartner am PAK-FA/Su-57 sondern sollte Mitentwicklungspartner am künftgen FGFA sein...": Das wäre eine komplett andere Sicht als die mir bekannte. Hast Du da etwas Literatur oder sonstige Quellen? Würde mich sehr interessieren, da dies ja auch weichenstellend für eine etwaige gemeinsame Zukunft sein würde.
 
Deino

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"...Indien war NIE Mitentwicklungspartner am PAK-FA/Su-57 sondern sollte Mitentwicklungspartner am künftgen FGFA sein...": Das wäre eine komplett andere Sicht als die mir bekannte. Hast Du da etwas Literatur oder sonstige Quellen? Würde mich sehr interessieren, da dies ja auch weichenstellend für eine etwaige gemeinsame Zukunft sein würde.

Muss ich mal durchsuchen ... spontan aus dem Bauch heraus würde ich sagen, schau mal hier rein:


 

MightyDragon

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Also , so ganz klar ist das jetzt nicht : Indien hat Rafale gekauft und will sein AMCA entwickeln .
Weiterhin schien das indische Militär auch nicht mit den Flugleistungen der Su-57 zufrieden zu sein .
Schon oft wurde im Forum angsprochen , daß die Wünsche der Inder groß und das Know How klein sind .
Wenn ich richtig informiert bin , ist FGFA für Indien gestorben .
Nun meine Frage : was war an den Flugleistungen der T-50 nicht ausreichend , daß man sich vom Programm verabschiedete ?
Wenn ein weiterer Grund war , daß man die eigenen Ingeneure vom Wissen der Russen ausschloß , wie kommen die Inder dann überhaupt auf die Idee
Sie könnten ein eigenes Flugzeug der 5. Gen . entwickeln ?
Wenn ein anderer Grund war , wie in dem von Deino angegebenen Video zu sehen ( Dissacting modern fighter Aircrafts ) , daß man das Flugzeug als Semi- Stealth ansah aufgrund nicht getarnter Triebwerksauslässe , dann verstehe ich nicht wie die Inder das alleine stemmen wollen wenn Sie schon nicht den Wunsch verspüren , mit den Russen zusammenzuarbeiten .
Es wäre doch viel kostengünstiger gewesen , die Plattform FGFA so zu gestalten , daß die gewünschten Kriterien erfüllt werden ,
Statt darauf zu beharren ein eigenes Stealth - Flugzeug auf Teufel komm raus bauen zu wollen .
Ich weiß ja auch , daß ich kein Experte bin , aber auf mich wirkt die SU-57 wie das zur Zeit leistungsstärkste Kampfflugzeug das existent ist ,
abgesehen vom Stealth wo die F-22 wohl Spitzenreiter bleiben wird .
Oder hat in diesem Falle Indien Druck von den USA bekommen ?
Ging es nur wieder darum , kein russisches Modell auf den internationalen Markt zu lassen ?
Ich halte die SU-57 für eine Maschine mit einem hohen Entwicklungspotential und frage mich : wieso eigentlich hat kein anderes Land Interesse daran ,
an diesem Programm mitzuwirken ?
Ich meine : eine aerodynamisch wirklich gute Konstruktion mit weitreichendem Radar und guter Triebwerksleistung , Supercruise und überragender Manövrierfähigkeit .
Oder ist die Maschine ZU GUT , ZU LEISTUNGSFÄHIG , daß man annimmt man bräuchte so ein hochgezüchtetes Gerät nicht ?
Weil man , wie ich das sehe , fälschlicherweise annimmt , brachiale Leistungen wären schon jetzt die Eigenschaften eines Relikt welche in Zukunft keine Rolle mehr spielen ?
Ich frage auch deshalb , weil die zur Zeit in Dienst stehenden Kampfflugzeuge auf etwa 50 Jahre alten Entwürfen basieren .
Damit meine ich MiG-29 , SU-27 und eben daraus abgeleitete Entwicklungen .
Was also stimmt nicht an der Suchoi , daß da niemand mit einsteigen will ?
Oder ist es gar so , daß Sie nicht fortschrittlich genug ist ? Zu aerodynamisch und zu wenig Stealth ?
Bitte laßt mich nicht in Unwissenheit .
 

Bergbewohner01

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Da ist ein Konglomerat an Gründen, warum es da nicht weitergeht. Fangen wir mal an:

a) Unterschiedliche Doktrin
Die F-22 hat als Aufgabe, gemäß der US-Doktrin der Interessenssicherung, in fremde, gut verteidigte Lufträume einzudringen, ergo ist da Maximum Stealth die Vorgabe, damit der Flieger wieder heil rauskommt.
Die Su-57 hat als Aufgabe, gemäß der RF-Doktrin der Landesverteidigung, im eigenen, freundlich gesinnten Luftraum, die eindringenden Agressoren abzufangen. Demnach ist die Frontsicht auf Maximum Stealth, der restliche Flieger aber eher auf Luftkampf entwickelt. Der Gedanke dabei: Ein Agressor soll die heranstürmende Su-57 nicht früh erkennen (Maximum Stealt Front) und wenn sie sich begegnen (obwohl hier eher BVR angesagt ist), soll die Su-57 die Oberhand behalten (Lower Stealth / Maximum Handling). Natürlich kann eine Su-57 trotzdem auch in einen fremden Luftraum operieren, aber ihre Auslegung hat ein anderes Optimum.

b) US-Druck auf mögliche Handelspartner
Wie hart die Bandagen sind, siehst Du alleine bei Beobachtung der Weltpresse. Erpressung gegen Indien, Ägypten, Türkei, usw. Der "große Dealmaker" und "Verteidiger des freien Welthandels" kann auch ganz anders wenn der Konkurrent zu gut wird. Dieser ganze "offener, fairer und freier Handel"-Argumentationskatalog dient ja eigentlich dazu, fremde, ungeschützte Märkte übernehmen zu können. Sobald die Märkte aber stärker werden und die eigene Klientel umgarnen, dreht sich das Blatt. Dann kommen Schranken und Hindernisse, weil der andere dann ja immer "so unfair" ist (was zum Teil auch zutrifft, der Unterschied liegt dann meistens in den Produktionskosten (Umweltauflagen, Arbeiterschutz, usw.)). Das gleiche macht auch die EU z.B. in Afrika (z.B. Hühnerfarmenproblem) oder auch intern, auf Neuzugänge z.B. aus dem Osten oder Süden (z.B. Automarkt mit erzwungenem Handelsbarrieren-Abbau). Momentan erleben wir aber eine neue Steigerung, wo man echte Erpressung und aggresiven Protektionismus nutzt (z.B. Nord Stream 2, Lieferverweigerung für Türkei wg. S-400, Gesetze, die fremden Nationen Vorgaben machen usw.).

c) Ertrag-Kosten-Verhältnis
Aufgrund der unterschiedlichen Doktrin, hat die RF momentan keinen echten, wirklichen Bedarf an einer massenhaften Einführung der Su-57. Sie betreibt keinen Angriffskrieg, ergo muß man auch kein F-22-entsprechendes Gerät haben. Sogar die Amis haben ja nur eine überschaubare Anzahl an Maschinen. Ergo entwickelt man so einen Flieger um nicht ins technologische Hintertreffen zu landen, produziert aber nur so viele Einheiten, um den Hersteller am Leben zu halten, mit der Option, bei Bedarf hochfahren zu können. Das gleiche Vorgehen wie bei der Armata-Plattform: Man ist technologisch da wo mann will, hat die Option eines Hochfahrens, geht aber nicht in die Falle der Massenproduktion. Scheinbar haben Präsident Putin und sein Beraterstab tatsächlich aus dem SU-Untergang gelernt.
Dadurch bleiben Gelder frei, um tatsächlich brennende Ecken zu löschen: Modernisierung der atomaren Abschreckung um den US-Raketenschild zu brechen und so das Gleichgewicht wieder herzustellen. In diesen Bereichen siehst Du dann auch tatsächliche "Massenproduktion" (UBoote, Raketensysteme usw.).

Das als Grobübersicht, wobei jeder dieser drei Punkte auch wiederum Unterpunkte hat, die auch noch mit unterschiedlichen Färbungen aufwarten. Aber mal grob als Anfang, da kommen ja noch andere Stimmen dazu.
 
Deino

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Alien
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Wenn ein weiterer Grund war , daß man die eigenen Ingeneure vom Wissen der Russen ausschloß , wie kommen die Inder dann überhaupt auf die Idee
Sie könnten ein eigenes Flugzeug der 5. Gen . entwickeln ?
Wenn ein anderer Grund war , wie in dem von Deino angegebenen Video zu sehen ( Dissacting modern fighter Aircrafts ) , daß man das Flugzeug als Semi- Stealth ansah aufgrund nicht getarnter Triebwerksauslässe , dann verstehe ich nicht wie die Inder das alleine stemmen wollen wenn Sie schon nicht den Wunsch verspüren , mit den Russen zusammenzuarbeiten .
Es wäre doch viel kostengünstiger gewesen , die Plattform FGFA so zu gestalten , daß die gewünschten Kriterien erfüllt werden ,
Statt darauf zu beharren ein eigenes Stealth - Flugzeug auf Teufel komm raus bauen zu wollen .
....

Ich glaube, was Indien angeht, ist da noch ein anderer Faktor im Spiel. Sie haben sich - soweit ich es verstanden habe - nur in die Entwicklung des FGFA eingekauft, also der Entwicklung der Variante, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten war (quasi eine Su-57MKI). Im Gegenzug haben sie aber auf vollen ToT bestanden, wozu die russische Seite nicht bereit war.

Ihr eigener kleiner AMCA hat damit nichts zu tun, und warum sie glauben, den tatsächlich alleine termingerecht zu entwickeln, wissen sie wohl auch nur alleine.
 
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Monitor

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Dadurch bleiben Gelder frei, um tatsächlich brennende Ecken zu löschen: Modernisierung der atomaren Abschreckung um den US-Raketenschild zu brechen und so das Gleichgewicht wieder herzustellen. In diesen Bereichen siehst Du dann auch tatsächliche "Massenproduktion" (UBoote, Raketensysteme usw.).
...
Das macht durchaus Sinn.
Ein paar Su-57 werden die Welt nicht aus den Angeln heben.
Aber was da an Iskander, in den U-Boot-Röhren und in den landgestützen Siloschächten lagert - das kann schon gewaltigen Schaden anrichten.
Da legt man sich am besten nicht damit an.
 

Bergbewohner01

Fluglehrer
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"...Da legt man sich am besten nicht damit an..."

Sehr richtig und am besten Du schreibst es gleich auf Englisch, dann versteht es evtl. auch der Adressat besser :squint:

Bei der Analyse muss man eins beachten: Im Unterschied zu der weit verbreiteten "Fankultur", ist es effizienter, politisch/militärische Machtgebilde und deren stützende Ideologie ökonomisch zu betrachten. Dann sind Aktionen, Hintergründe und Möglichkeiten besser zu verstehen und einfacher Zukunftsschritte zu apostrophieren. Wenn man dagegen in die emotionale Falle tritt, werden klarer Verstand und unabhängiges Urteilsvermögen ausgeschaltet - zu sehen auch bei den üblichen "Kalten Kriegern" die hier und anderswo immer wieder auftauchen. Staaten verhalten sich eigentlich ökonomisch und politisch rational, ohne "Herz" oder "Glauben". Schief geht es nur, wenn sie die Grenzen dieser Art nicht erkennen.

Der ökonomische Hintergrund der RF ist ähnlich der, der untergegangenen SU: "Ein militärischer Gigant und gleichzeitig ein ökonomischer Zwerg". Damit sind die Möglichkeiten und die eigentliche Spielwiese schon stark umrissen, was auch die Determinanten für die Entwicklung, Produktion und Einsatz von Waffensystemen definiert:

a) Geringe ökonomische Kapazität, sprich knappe Budgets. Dann muss jeder Schritt auch richtig sein, und auch die Anzahl der Schritte an sich sind gut zu überlegen. Macht man dies nicht und produziert auf komme was wolle, landet man bei einer ausgehöhlten Wirtschaft, den üblichen Vorboten eines Totalzusammenbruchs. Dies ist nicht nur der SU passiert, sondern jedem Imperium: Dem Alexanderreich, dem Römischen Reich, den Byzantinern, den Osmanen, den Engländern und irgendwann auch den Amis. Die Kosten der Aufrechterhaltung und Sicherung des Imperiums sind irgendwann höher als die Einnahmen. Wie beim Tante Emma Laden folgt dann der Konkurs. Damit ist die Strategie der RF gut nachvollziehbar: Strategisches Gleichgewicht herstellen und aufrecht erhalten (Nuklearbereich), Massenproduktion von hochtechnologischen (und damit sehr teuren) Militärgütern nur zur Aufrechterhaltung des Technologischen Status Quo und der Parität (Su-57, Armata, ...), nur beschränkte Einsätze in "Interessengebieten" (Syrien, Lybien). Wenn man will, die Lehren aus dem Untergang der SU und des Afganistan-Einsatzes.

b) Hohe Korruption und Vetternwirtschaft, Klientelpolitik. Die uneffiziente öffentliche Verwaltung verschlingt einen riesigen Bereich des öffentlichen Budgets, Gelder landen in dunkle Kanäle, die eigentlichen Adressaten verbluten durch Unterfinanzierung. Zu sehen ist dieser Kampf jährlich in der Presse (wenn man eben auch die Presse der Gegenseite liest, statt nur die eigene Propaganda). Dort liest man dann, dass dieser oder jener Großmanager / Politiker / Provinzfürst verhaftet wurde. Bei uns heisst es dann immer "...weil für Präsident Putin politisch gefährlich...", in Realität meist wegen Bestechung, Unterschlagung, Steuerhinterziehung u.ä. Dies betrifft natürlich auch Hersteller und Lieferanten, was auch die extrem langen Entwicklungszeiten der RF-Erzeugnisse erklärt. Geringe Mittel, ein Großteil davon veruntreut, bringt Unterfinanzierung und als Folge Langsamkeit und Ineffizienz.

c) Know-how-drain. Helle Köpfe wissen über ihren Wert und sind - wie Kapital - mobil. Sprich ohne gute Anreize, kann man über lange Zeit keine Top-Leute halten. Man bezahlt deren Top-Ausbildung, führt sie in die harte Produktion ein und sorgt so auch für Erfahrung...um sie dann zu verlieren, weil die "Konkurrenz" besser bezahlt (kann sie ja auch, weil die Kosten andere getragen haben). Solche Situationen kann man bei dem Transfer der Grundlagen der Stealth-Technologie, der Schubsteuerung u.a. nachvollziehen. Mittlerweile reagiert man auch darauf, indem man Leute, die man ausgebildet hat, auch vertraglich für einige Jahre seit der Ausbildung an das jeweilige Unternehmen / Institution bindet. Natürlich können sie dann immer noch abhauen, aber die Hürden sind höher.

Das Zusammenwirken dieser drei Punkte erklären die momentanen Schwierigkeiten und Grenzen der RF. Als ökonomischer Konkurrent eine relativ "kleine Nummer", als militärischer Gegner nur zu Bereichssiegen fähig.

Mit diesem Verständnis sind dann auch die sichtbaren Aktionen erklärbar: Krim und Syrien als innerhalb der beschränkten exterritorialen Möglichkeiten, Hochtechnologie-Entwicklungen nur als Technologieerhalter, eine Gefahr für Europa oder gar Amiland jenseits aller Realitäten und nur als Dauerargument für politischen und finanziellen Protektionismus mittels des eigenen Militärkomplexes.

Für die Su-57 bedeutet dies dann: Weiterentwicklung zum andauernden Technologieträger, Produktion in kleinen Losen um den Hersteller zu finanzieren und keine Massenproduktion im Stil der alten SU mit Hundertschaften an Einheiten. Exportmöglichkeiten sehe ich auch nur in beschränktem Maße, da die traditionellen Abnehmer mit so einem teuren und komplexen System überfordert sein dürften, neue Märkte dagegen durch "Daumenschrauben" immer stärker dem eigenen Zugriff unterstellt werden.
 
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Suchoi baut Kampfjet der 5. Generation - PAK-FA / T-50

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