Sunday Times - US-Soldaten erschießen Zivilisten

Diskutiere Sunday Times - US-Soldaten erschießen Zivilisten im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Nach dem Bericht des Reporters Mark Franchetti wurden bei dem Vorfall in Nasirija mindestens zwölf Menschen, darunter Frauen und Kinder, getötet...
Veith

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Nach dem Bericht des Reporters Mark Franchetti wurden bei dem Vorfall in Nasirija mindestens zwölf Menschen, darunter Frauen und Kinder, getötet. Der Anblick der getöteten Zivilisten sei »entsetzlich« gewesen, schrieb Franchetti:

»Etwa 15 Fahrzeuge blockierten die Straße. Sie waren durchsiebt mit Einschußlöchern. Einige (...) brannten noch. Inmitten der Wracks zählte ich zwölf tote Zivilisten. Alle hatten versucht, diese südliche Stadt über Nacht zu verlassen, wahrscheinlich aus Angst, in US-Hubschrauber-Angriffen oder durch heftigen Artilleriebeschuß getötet zu werden. Ihr Fehler war es gewesen, über eine Brücke zu fliehen, die von entscheidender Bedeutung für die Versorgungslinien der Koalition ist – und in die Arme einer Gruppe zu Tode verängstigter junger amerikanischer Marineinfanteristen zu rennen, die Anweisung hatten, auf alles zu schießen, was sich bewegte.«
 
christoph2

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Ich denke das wird nicht der erste Vorfall dieser Art bleiben(vorrausgesetzt es ist wahr). Dadurch das SH Selbstmordattentäter einsetzt wird jeder Mensch der keine alliierte Uniform trägt zu einer potentiellen Bedrohung, jedes Fortbewegungsmittel zur rollende Bombe. Solche Kurzschlußreaktionen wird es sicherlich noch öfters geben bzw. schon gegeben haben :(
 
Veith

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Zweifellos :(

«Die Iraker sind kranke Leute, und wir sind die Chemotherapie», wurde ein namentlich genannter Unteroffizier zitiert. «Ich fange an, dieses Land zu hassen.» Quelle: Stern

Einer der abgehalfterten Generäle, die den Krieg am Bildschirm kommentieren dürfen, meinte bereits im Zusammenhang mit dem Selbstmordanschlag:

Nun müssen die Alliierten ihr Vorgegehen äääähhmm die Kommunikation mit den Zivilisten verändern :eek:
 
Markus_P

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Original geschrieben von christoph2
Solche Kurzschlußreaktionen wird es sicherlich noch öfters geben bzw. schon gegeben haben :(
Bestimmt... ich kann mich da an eine Objektschutzübung erinnern (Offz-Schule, wir haben das alle sehr ernst genommen und wollten alles richtig machen!), es war der dritte Tag (müde),Lage: "zivile Demonstranten", ich war Führer einer Gruppe, die eine Kfz Kontrolle sichern mußte und wir versuchten, nach allen Regeln der Kunst, die "Zivilisten" im Zaum zu halten, da rattert hinter mir plötzlich das MG los:FFEEK: und das war damals nur eine Übung!!!
Damals konnten wir über die Ausrede des Schützen "war nur´n Warnschuß" (das MG war *selbstlob* viel zu gut positioniert, um an der Meute vorbeizuschiessen, außerdem hat der Gute fast den ganzen Gurt durchgezogen) ja noch schmunzeln, was mir aber spätestens bei den ersten Bildern von patroullierenden Bw-Soldaten im Kosovo oder jetzt wieder in Afghanistan gründlich verging. Wenn ich versuche, mal das Gefühl der Anspannung aus meinen längst vergangenen Übungen auf eine echte Situation "hochzurechnen" geht mir ehrlichgesagt ein stückweit die Düse!
In der Haut von den Leuten möchte ich echt nicht stecken. Wenn man dann liest, daß es sich um junge Marines handelt... naja, ich krame jetzt mal die Klischees raus, daß da eigenständiges Denken ordentlich "ausgedrillt" wird, da dürfte der Finger noch lockerer am Abzug sitzen... vergl. auch Meldungen über andere Fälle von "colateral damage" :(
 
HenningOL

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Naja, für mich ist das verständlich - im Feindesland mit nicht freundlich gesonnener Bevölkerung wird man paranoid.
Auch nicht besser als ihnen unbeabsichtigt Bomben auf den Kopf zu werfen ...
 
Scorpion

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Es ist schon nicht leicht in solch einer Umgebung.
 
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Man muß den Sternartikel vollständig lesen oder zitieren. "Freiheitsbringer" die dieses Land hassen (was wollen sie dann dort) und nach einem solchen Vorkommnis keinerlei Reue zeigen.
In einem umgekehrten Fall würde man sicherlich von Kriegsverbrechen sprechen.
 
christoph2

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Die Quintessenz aus diesem Artikel ist m.E. das man erkennt in welch verfahrener, explosiver Lage die Soldaten und Zivilisten dort unten sind und das auf diese Weise sicher noch sehr viele Zivilisten ihr Leben verlieren werden.

Wie sich da so mancher (angeblich) namentlich genannter Offizier zu geäußert hat oder zu wenig oder gar keine Reue zeigt ist m.E. nur Pillepalle und Stimmungsmache.
Klar, es gibt ganz bestimmt solche Leute die diesen Mist von "kranken Irakern" und "Wir sind die Chemotherapie" verzapfen - aber so was paßt einfach zu gut ins 0815-Bild des Amerikaners um es nicht in einen Stern-Artikel zu packen :p
 
_Michael

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Saddam droht den Amerikanern mit Selbstmordattentaten, jeder Zivilist wird somit zur Gefahr. Also befinden sich die Amerikaner in einer sehr schlimmen Situation, da sind solche Aktionen auf eine Art verständlich: Entweder du oder ich.... :(
 
Maverik

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Also erlich gesagt ich hätte auch lieber abgedrückt als selbst in die Luft zu fliegen fals es ein Anschlag werden sollte. Allerdings Frage ich mich wieso man eine ganze Truppe junger Marines alleine lässt und nich wenigstens ein oder zwei Mann mit kampferfahrung zur unterstützung bei der Truppe lässt.
 

UeDA

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S-H
Original geschrieben von Veith
"Wer sich in Gefahr begibt ....!":rolleyes:
Stimmt vielleicht für die Politiker, aber als kleiner Soldat habe ich da nicht so die große Wahl mich rauszuhalten.
Die Situation ist für Soldaten nicht zu unterschätzen: Reagieren sie bei brenzligen Situationen nicht, dann gefährden sie sich und ihre Kameraden, sie könnten sterben. Reagieren sie hingegen, dann können sie auch Unschuldige verletzten oder gar töten und beim Verarbeiten dieser Geschenisse werden sie dann auch wieder allein gelassen. Die meisten vergessen solche Dinge vermutlich ihr Leben lang nicht, Stichwort: posttraumatischer Stress. Ich möchte nicht in der Haut solcher junger Soldaten stecken. Die haben die Wahl zwischen Teufel und Beltzebub.
Und wieder ein Ding, was ich dieser US-Administration anhänge. Diese jungen Leute werden vermutlich ihr Leben lang nicht glücklich werden, nur weil einige Politiker im Weißen Haus meinten einen Krieg vom Zaum zu brechen.

P.S. Es gab bei einigen Konflikten in Afrika in den 80er Jahren Vorfälle, wo Kinder als Selbstmordattentäten gegen Soldaten geschickt worden sind. Die Soldaten die mit sowas konfrontiert werden sind in meinen Augen die ärmsten Schweine: entweder gehen sie drauf oder sie töten ein Kind, welches vermutlich genauso alt ist wie das eigene. :FFCry:
 
Tiger53

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08412 Werdau
Es gibt da eine Redensart :

"Besser die, als ich"

Wer von uns hätte (mal ganz ehrlich) nicht geschossen.
 
Veith

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aber als kleiner Soldat habe ich da nicht so die große Wahl mich rauszuhalten.
Hier: FALSCH!

Sie waren / sind alle freiwillig Soldaten! Mit einigen "Unannehmlichkeiten" hätten sie sich sogar diesem konkreten Konflikt entziehen können. Sorry, aber wer mit der Waffe in der Hand in feindlicher Absicht in einem fremden Staat einfällt <das verschlucke ich lieber> :FFEEK:
 

beat

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Original geschrieben von Veith
Hier: FALSCH!

Sie waren / sind alle freiwillig Soldaten! Mit einigen "Unannehmlichkeiten" hätten sie sich sogar diesem konkreten Konflikt entziehen können. Sorry, aber wer mit der Waffe in der Hand in feindlicher Absicht in einem fremden Staat einfällt <das verschlucke ich lieber> :FFEEK:

Du machst es Dir sehr einfach mit Deiner Kritik und Deinen belehrenden Vorschläge, aber ohne die schwierige Situation für die Beteiligten wirklich einschätzen zu können, weil Du ganz einfach nicht dabei bist und daher Gefühlswelt und die Bewegründe der Soldaten nicht annähernd nachvollziehen kannst ...
 
Veith

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@beat

das kann ich besser als Du glaubst! Und bevor ich in Gefahr laufe, Zivilisten (Kinder!) abknallen glauben zu müssen, treffe ich vorher eine Entscheidung - und die habe ich getroffen!

Die Heimat mit der Waffe verteidígen: Ja, um jeden Preis!
Fremde Länder überfallen: Nie!

Und die Entscheidung ist einfach, jeder muß sie treffen und dann die vollen Konsequenzen tragen! Und niemand interessiert sich hinterher für deine "Gefühlswelt" - So ist das Leben ...
 

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Original geschrieben von Veith
@beat

das kann ich besser als Du glaubst! Und bevor ich in Gefahr laufe, Zivilisten (Kinder!) abknallen glauben zu müssen, treffe ich vorher eine Entscheidung - und die habe ich getroffen!

Deine persönlich Erfahrung kann ich nicht nachvollziehen und will sie ich auch nicht werten, dass steht mir nicht zu. Aber was für Dich einfach erscheint, kannst Du nicht einfach auf andere als Anforderung übertragen.

US-Soldaten haben sich vermutlich auch mehrheitlich für den Militärdienst entschieden, weil sie primär ihr Land verteidigen wollen und sicher nicht Zivilsten erschiessen. Wenn sie nun für Anderes von Politikern missbraucht werden, mache ich nicht einfach jeden einzelnen von Ihnen dafür veranwortlich.

Und eine Voraussetzung ist auch, dass Du vorher weisst oder einschätzen kannst, was auch Dich zukommt. Bei den oft recht jungen Soldaten bezweifle ich, ob sie dazu in der Lage und man ihnen wirklich alles gesagt hat. Und wirst Du 2-3 Monate vorher nach Kuwait geschickt, bist Du schneller im Einsatz als Du reagieren kannst.
 
Veith

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US-Soldaten ... weil sie primär ihr Land verteidigen wollen
Da muß man aber schon sehr naiv sein!

Wann haben die US-Streitkräfte das letzte mal ihr Land verteidigt ... ooops das wird ihnen gerade wieder erzählt. In xtausend Kilometer Entfernung, da muß man schon recht einfach strukturiert sein. Kein Wunder, daß die Probleme mit ihren HighTec-Waffen haben :rolleyes:

Bei Wehrpflichtarmeen ist es auch deshalb etwas anders, weil hier die Soldaten regelmäßig sehr jung sind, die US-Streitkräfte haben ein deutlich höheres Durchschnittsalter - nur die Jugend hat das Vorrecht etwas doof zu sein ;)
 
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Frisch aus dem Ticker:

In der Nähe der irakischen Stadt Nadschaf haben US-Soldaten sieben Frauen und Kinder erschossen, weil sie mit ihrem Kleinbus nicht an einem Kontrollpunkt anhielten. Vier weitere wurden durch Schüsse verletzt.
 

beat

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Original geschrieben von Veith
Da muß man aber schon sehr naiv sein!

Wann haben die US-Streitkräfte das letzte mal ihr Land verteidigt ... ooops das wird ihnen gerade wieder erzählt. In xtausend Kilometer Entfernung, da muß man schon recht einfach strukturiert sein. Kein Wunder, daß die Probleme mit ihren HighTec-Waffen haben :rolleyes:

Bei Wehrpflichtarmeen ist es auch deshalb etwas anders, weil hier die Soldaten regelmäßig sehr jung sind, die US-Streitkräfte haben ein deutlich höheres Durchschnittsalter - nur die Jugend hat das Vorrecht etwas doof zu sein ;)

Zweifellos gehört auch eine Portion Naivität dazu. Dazu ist bekannt, dass das Bildungsniveau der einfachen Soldaten bei den Kampftruppen in Berufsarmeen infolge Rektrutierungsproblemen unter demjenigen von Wehrplfichtigenarmeen liegt. Aber das Durschnittsalter bei den Kampftruppen in Berufsarmeen ist ebenfalls tief.

Und weil dies auch Politiker und Generäle wissen, tragen sie für mich deshalb primär die Verantwortung für die Fehlentscheide und den Missbrauch. Mindestens so schlimm geht es den russischen Soldaten in Tschetschenien, auch für diesen Krieg sehe ich null Rechtfertigung und die meisten Toten sind Zivlisten.
 
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