Supersonic Business Jet

[Balu der Bär]

Ist die Stundenzahl beim angepeilten Einsatz als Privatjet wirklich das Problem?

Ja....
Sicherlich ist die tägliche Nutzungsdauer nicht so hoch, aber man fliegt auch Plätze an, an denen es nicht die gewohnte Infrastruktur gibt........

 

[_Michael]

Die geplanten Lebensdauern im militärischen Einsatz sind um Grössenordnungen kleiner, als in der zivilen Luftfahrt. Dort wird nach ein paar tausend Stunden ein Triebwerk zum ersten Mal vom Pylon genommen, wenn überhaupt.

Bei Kampfflugzeugen scheint die Hausnummer bei ungefähr 20'000 EUR pro Stunde zu sein, gegenüber rund 10'000 EUR bei den teuersten Biz-Jets. Die Kosten würden sich noch etwas relativieren, da man beim Überschallflug ja auch Flugstunden spart. Die Nutzung teurer militärischer Triebwerke an sich würde den Preis also vermutlich noch nicht in einen prohibitiven Bereich heben, denke ich? Wobei sich natürlich wiederum die Frage stellt, wie stark die Nachfrage schrumpft, wenn der Preis die Marke von 10'000 oder 15'000 EUR pro Stunde knackt und ob man bei den nachgefragten Stückzahlen dann noch die Entwicklung und den Betrieb der Produktion amortisieren kann.

 

[TDL]

Ein interessanter Kommentar aus dem Spiegel:

Überschallflieger: Toll für Luftwaffen, töricht für Passagiere

Geld wäre da, trotzdem wird der Überschallflieger für Reiche nicht abheben. Warum? Es liegt wohl auch an der Physik.

www.spiegel.de

Gruß
Thomas

 

[TomTom1969]

Bei Kampfflugzeugen scheint die Hausnummer bei ungefähr 20'000 EUR pro Stunde zu sein, gegenüber rund 10'000 EUR bei den teuersten Biz-Jets.

Ich bin bei solchen Kostenvergleichen vorsichtig: Was ist in den Kosten enthalten, was nicht? Aber die Frage, ob ein Hypersonic Business Jet mit Militätriebwerken wirtschaftlich zu betreiben ist, stellte sich ja auch nicht. GE wollte ein passendes Triebwerk entwickeln, hat es aber nicht.

 

[Balu der Bär]

 

[K.B.]

Eigentlich hat Richard Aboulafia mal wieder alles Wesentliche dazu gesagt: May 2021 Letter - Richard Aboulafia

(Der Unterschied zum Spiegel-Artikel ist schon deutlich. Richard Aboulafia ist da auf einem ganz anderen Flight Level unterwegs.)

 

[Schorsch]

Naja, ich denke einfach das Teil passt gar nicht mehr in den Zeitgeist. Wenn dem 'gemeinen Volk' der Kurzstreckenflug gestrichen werden soll, und die 'oberen' sich mit einem 55t Flieger für 8 -12 Personen (sowas transportiert normalerweise ein nur halb- bis drittel so schwerer Business Jet) Privat- Concordemäßig über den Teich jetten lassen, gibt es sicher den großen 'Shitstorm'. Das kann sich PR-mäßig keiner leisten, zumal auch Leute wie Zuckerberg, Musk und Bezos mittlerweile keinen öffentlichen Freifahrtschein mehr haben. Von daher, auch wenn das technisch sicherlich ganz spannend wäre, sehe ich das nicht kommen.

Ich denke, dass es vor allem wenig bringt. Reist ein Elon Musk oder vergleichbar, dann selten allein. Da ist Entourage dabei. Weiterhin ist es eigentlich besser 8-9h zu fliegen und eine Mütze Schlaf zu kriegen als 5-6h und mitten in der Nacht anzukommen. Wirklich gut funktioniert Supersonic Travel eigentlich nur auf der Atlantik-Strecke Richtung Westen.
Der Aboulafia-Artikel sagt in der Tat alles, in seinen stets sehr präganten Worten.