Supersonic Business Jet

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beistrich

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Er fliegt (wahrscheinlich) hoch, schnell, hat eine wahnsinnige Reichweite im Überschall und sogar eine (relativ) große Druckkabine(=eine relativ große Klimaanlage).

Privatjet? Mir fallen da ganz andere Anwendungen ein :FFTeufel: . Mit einem Kampfflugzeug den Flieger abzufangen dürfte schwierig sein und Effektivität von Boden-Luft-Raketen wäre auch begrenzt.
 
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Balu der Bär

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Schön wenn man ein wohlgeordnetes Sortiment an Vorurteilen und ein reich bestücktes Arsenal an Ressentiments hat. Da scheint für so manchen die perfekte tägliche Struktur inne zu wohnen:chuncky:

Zunächst:

Trotz aller Vernetzung via Internet, ist ein persönliches Treffen immer noch unerlässlich. Und da Top- Executives, gerade in den Staaten einen dichtgedrängten Terminkalender und mehrere Termine weit verteilt hat, und dabei sehr schwere Deals abschliessen, ist eben das erwähnte persönliche Meeting aka Konferenz unerlässlich.
Wenn man mir allen Ernstes erzählen will, dass man milliardenschwere Deals via Skype abschliessen soll, dann gibt man bei jeder Ebay Bestellung wohl auch die eigene PIN Nummer der EC- Karte mit an.

Zudem sind BizzJets in vielen Fällen ein reines Business Tool.

Bevor irgendwo ein Rohstoffvorkommen, ein Business Park oder größere Vorhaben erschlossen werden, landet irgendwo in der Nähe ein Geschäftsreisejet und bringt die Leute, die das finanzieren und erschaffen. Fakt.

Wenn ich auf nem typischen 3000 NM Sektor 2 oder 3 Stunden Blockzeit sparen kann oder selbst bei nem 7000 oder 8000 NM Leg trotz Tankstopps 3 oder 4 Stunden sparen kann, dann sieht die Sache eher anders aus.

Wenn man von SFO nach SYD fliegen will, ist das mal rein geradeaus mit nem Global ein 15 bis 16 h Flug. Wenn ich die gleiche Strecke mit dem Aerion fliegen würde, würde sich die reine Tripzeit nach meiner Schätzung mal rund um 5 bis 6 Stunden trotz Tankstopp verringern. von den Blockzeiten der beiden Legs mal gar nicht zu reden. Dadurch verringert sich auch die Stundenzahl der Zelle, Triebwerke und anderer Komponenten, so dass man bei den Wartungskosten, so manchem Pessimisten hier eine kleine Überraschung bereiten kann.
Ich unterhielt mich mal mit nem Line Techi von BA der an der Concorde arbeitete und der meinte, dass die Zellen der Vögel fast wie neu waren und fast gar keine Korrosionsstellen aufzeigten, weil durch die Erwärmung der Zelle das Dingens innen immer schön trocken war und er den modrigen Geruch eines normalen Cargo Holds in einer Concorde nie erlebte.
Jetzt fragen sich viele: Was bringt das?
Antwort:
Ich komme mit einer Crew aus, die weniger Ruhezeit benötigt, ich brauche keine Replacement Crew irgendwo mit der Linie hinfliegen lassen, damit es am nächsten Tag weiter geht. Und der Flieger steht theoretisch für mehr Sektoren pro vordefiniertem Zeitraum zur Verfügung.
Wisst ihr was durchschnittlich ein Crew Positioning kostet, wenn das Ziel 15 Stunden entfernt ist? Hotel, die Per Diems für die Crew, Hotel, Visa- Gebühren.....da relativiert sich der angeblich nachteilige Kostenfaktor eines Aerions doch deutlich. Und was, wenn sich die Reisepläne ändern und die Replacement Crew muss wieder irgendwo hin mit der Linie?
Die initial cruise altitude liegt um einiges höher als bei den meisten BizzJets, von der Linie gar nicht zu reden und hat so ein direkteres Routing, ruhigeren Flug undundund.
Man ist kürzer der Strahlung in der Stratosphäre ausgesetzt und leuchtet dann abends nicht mit der Nachttischlampe im Hotel um die Wette.

Zudem gibt es Länder und Kulturen, wo man auf die Besitzer weniger mit Neid und Missachtung herabschaut, sondern den Erfolg der jeweiligen Personen nacheifern will. Neid ist vor allem hier in Europa immer eine Negativfaktor in den vornehmlich linksdominierten Massenmedien und Amerika beispielsweise der Vorhof zur Hölle nur ohne Flächentarifvertrag.:wink:
Bei dieser Art von Medien heisst kritisch denken erstmal pauschal dagegen zu sein. :headscratch: ansttatt Vor und Nachteile abzuwägen. Man verurteilt BizzJets schon moralisch ohne alle Fakten zu kennen.
Habt ihr mal von der Google Flotte gehört? Nein?
Die restaurieren den Hangar One ( ja den Luftschiff Hangar ) in Moffett Field und wollen da drin ne B757, ne B767, zwei Gulf V, eine G200, einen Alpha Jet und ein paar andere Sachen drin parken.
Google hat jetzt nen Pachtvertag mit der NASA abgeschlossen und zahlt dafür die nächsten 60 Jahre 1,16 Milliarden US$ Miete oder Pacht....
Und ihr glaubt allen Ernstes, die würden wegen der hohen Kosten vor einem Aerion zurückschrecken.:triumphant:

Jetzt gibt es Essen. Könnte aber noch ein bißchen weitermachen
 
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Ernst Dietikon

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Große Firmen sehe ich da am wenigsten, da diese nicht so personenzentriert sind.
Doch, ich denke schon. Die Topmanager müssen doch zeigen, dass sie nicht nur die gut 15'000 Euro Stundenverdienst Wert sind sondern für das Unternehmen noch viel mehr. Dies kann man eben mit dem Flug mit einem Ueberschalljet allen Mitarbeitenden zeigen.

Gruss
Ernst
 

Philipus II

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Ist Mach 1,5 überhaupt sinnvoll? Nicht ohne Grund hat man sich bei der Concorde Richtung Mach 2 orientiert.
 
Balu der Bär

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Ist ein Auto mit mehr als 50 PS sinnvoll?
Ist es sinnvoll für 39€ nach London zu fliegen um zu shoppen?

Die Sinnfrage ist immer sehr individuell zu stellen.......
 
WaS

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Habt ihr mal von der Google Flotte gehört? Nein? [...] Alpha Jet [....]
Und ihr glaubt allen Ernstes, die würden wegen der hohen Kosten vor einem Aerion zurückschrecken.:triumphant:
Äh... nein. Willst du damit andeuten, dass Wirschaftlichkkeit doch nicht das entscheidende Argument sei, zumindest bei gewissen Kunden? Meine Rede!
 
Balu der Bär

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Nun, warum lecken sich Hunde an Ihren Geschlechtsorganen? Weil sie es können.

Warum kauft sich ein Milliardär Flugzeuge im Wert von ner halben Milliarde? Weil er es kann.
 

beistrich

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Ist Mach 1,5 überhaupt sinnvoll? Nicht ohne Grund hat man sich bei der Concorde Richtung Mach 2 orientiert.
Mach 1,5 ist als Höchstgeschwindigkeit angegeben, "High Speed Long Range Cruise" soll 1,4 sein.

Wenn man dem Diagramm auf ihrer Homepage glauben darf sind 1,4 einfach gesagt der optimale Betriebspunkt des Fliegers im Überschall:

http://www.aerionsupersonic.com/speed/

Macht auch Sinn: Es ist nicht mehr im transonischen Bereich und der Widerstand steigt mit v^2. Nicht zu vergessen: Auch die Temperatur steigt mit v^2.

(Die Homepage gibt zwar nicht viele Informationen her aber trotzdem anschauungswürdig. Ich bin sehr beeindruckt von der Reichweite bei M1,4. Außer Concorde und SR-71 fällt mir kein Flugzeug ein dass eine so hohe Reichweite im Überschall erreicht. Zum Vergleich: Normale Kampfflugzeuge (Ef und F-22 mal ausgelassen) können nur wenige Minuten im Überschall fliegen. Wäre großartig wenn sie wirklich mit einem echten Flugzeug diese Leistungsdaten erreichen)
 
cool

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Wenn man von SFO nach SYD fliegen will, ist das mal rein geradeaus mit nem Global ein 15 bis 16 h Flug. Wenn ich die gleiche Strecke mit dem Aerion fliegen würde, würde sich die reine Tripzeit nach meiner Schätzung mal rund um 5 bis 6 Stunden trotz Tankstopp verringern. von den Blockzeiten der beiden Legs mal gar nicht zu reden. Dadurch verringert sich auch die Stundenzahl der Zelle, Triebwerke und anderer Komponenten, so dass man bei den Wartungskosten, so manchem Pessimisten hier eine kleine Überraschung bereiten kann.
:headscratch: Wenn das Ding M1.4 schrubbt und ein normaler Jet M0.9, dann ist das doch ein "in etwa Faktor" von 1.5, sprich aus den 15h werden 10h ohne Fuelstop ect.
Den Vorteil koennte er ja aber ohnehin nur ueber Wasser ausspielen, ueberland (da liegen ja auch meistens die Flugplaetze fuer den Fuelstop) ist er ja limitiert. Sprich der Faktor 1.5 gilt nur fuer einen Teil der Strecke. Der Fuelstop kostet in Summe weitere 1.5 Stunden, inkl. An-/Abflug (wenn alles klappt) und damit verbundenen niedrigeren FL.
Ohne da den Taschenrechner auszupacken sehe ich da eher so 2-3 Stunden Ersparnis, auf einer Strecke die Ideal fuer dieses Flugzeug waere. Bei allem was Ueberland geht (vielleicht von paar Ecken in Russland abgesehen) ist er doch "nur" so gut wie ein herkoemmlicher Biz-Jet.

Zu den Wartungskosten: komplexes Thema und sicherlich kann man nicht einfach die Stunden gegeneinander Aufwiegen. Die Frage waere ja auch, wie diese gezaehlt werden, also sind alle Betriebsstunden gleich gewertet, oder werden die Uberschallstunden faktoriert, oder oder oder?
Aus dem Ding wird aber sicherlich kein Sparbroetchen, nur weil es schneller fliegen kann und deswegen vermeintlich weniger Betriebsstunden auf der Uhr hat, das waere schon sehr einfach "gerechnet". Die Concord ist ja auch dafuer ein schoenes Beispiel, meines Wissens war das Ding Wartungstechnisch eher "anspruchsvoll".
Zugegeben ist das aber auch ein altes Eisen, die Flugzeuge aus der Zeit sind in der Hinsicht den heutigen da eindeutig unterlegen.

Diese Komponenten machen nun mal das Wesentliche beim Auto aus, während
man beim SSBJ quasi jede einzelne Schraube neu entwickeln muss
Naja, es gibt auch in der Luftfahrt Komponenten, die schon lange ihren Dienst tun und sich bewaehrt haben, zumal sehr viele der Systeme ja von Zulieferern kommt. Da muesste man im Detail schauen, aber sicherlich hat da Liebherr, und wie sie alle heissen, Eingiges im Angebot. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden.
 
Schorsch

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Trotz aller Vernetzung via Internet, ist ein persönliches Treffen immer noch unerlässlich. Und da Top- Executives, gerade in den Staaten einen dichtgedrängten Terminkalender und mehrere Termine weit verteilt hat, und dabei sehr schwere Deals abschliessen, ist eben das erwähnte persönliche Meeting aka Konferenz unerlässlich.
Gewiss, aber auch der VVIP muss mal schlafen. Die meisten Kombinationen aus Flugzeiten und Zeitzonen lassen (auch aufgrund der Überlandanteile) keinen sinnvollen Überschallverkehr zu. Sprich: entweder dödelt man mit M0.9 genauso schnell wie eine G650 durch den Sektor, oder man kommt mitten in der Nacht an. Sicherlich gibt es ideale Strecken (London-New York ist so eine), aber die sind vergleichsweise knapp.

beistrich schrieb:
Macht auch Sinn: Es ist nicht mehr im transonischen Bereich und der Widerstand steigt mit v^2. Nicht zu vergessen: Auch die Temperatur steigt mit v^2.
Jein. Der Staudruck ist Funktion von v^2, aber auch von Flughöhe. Normale Jets fliegen bei etwa 300 KCAS, während Überschall bei 450 bis 550 KCAS (Concorde, B-58) stattfindet. Wir haben also "nur" eine 1.5-fache Erhöhung des Staudrucks bei einer 2.3-fachen Erhöhung der True Airspeed. Aerion wird die 1.4-1.5 sehr genau ausgewählt haben:
- minimale Komplexität des Airframe
- Triebwerk von der Stange (JT8D-215)
- halbwegs normale Flächenbelastung (also keine 450-KIAS Minifläche à la F-104 mit entsprechenden Kopfschmerzen in allen anderen Flugphasen)
Concorde hat gezeigt, dass M2 das Optimum darstellt, wenn man bereit ist die entsprechenden Technologien einzusetzen (Antrieb, 3000m Startbahn ohne Klappen und mit Nachbrenner!). Ein SSBJ wird an die Flugleistungen der Concorde kaum rankommen.
 
Balu der Bär

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Die Concorde wurde deswegen ein kommerzielles Desaster, weil der Maschine schon seit Beginn an die negative PR- Kampagne um die Ohren gehauen wurde. So dass nur noch ein paar wenige Strecken übrig blieben.

Zudem hat die Aerion die Möglichkeit, ohne Überschallknall im Überschall fliegen zu können.
Zudem frage ich mich, wie man den wirtschaftlichen Aspekt hier beurteilen vermag ohne den geringsten Ansatz einer DOC- Kalkulation überhaupt zu kennen.
Weiterhin frage ich mich, wie man Zeitvorteile beurteilen kann, nur aufgrund der reinen Geschwindigkeit, ohne Aspekte wie Routing und Flugplanung in Betracht zu ziehen.
Die Concorde war sehr anspruchsvoll im Hinblick auf CG Management weil sie abartig viel Tanks und Pumpen hatte um das CG zu managen. Rein von der Struktur her, war sie eher unproblematisch.
Ein Fuelstop schaffen wir heute schon mit ner 550er Gulf in 25 Minuten, wenn man keine lange Taxizeit hat und Slots am Flughafen- wo der Techstop stattfindet, verfügbar sind.
 
Ernst Dietikon

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Die Concorde wurde deswegen ein kommerzielles Desaster, weil der Maschine schon seit Beginn an die negative PR- Kampagne um die Ohren gehauen wurde. So dass nur noch ein paar wenige Strecken übrig blieben.
Ich denke, der Concorde wurden auch die steigenden Brennstoffpreise zum Verhängnis. Dazu eben das Verbot der Ueberschallflüge über Land.

Wenn an allerdings die positiven Auswirkungen auf die europäische Flugzeugindustrie anschaut, dann war die Concord wohl eine sehr rentable Investition.

Gruss
Ernst
 

Rhönlerche

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Ist nicht im nächsten Jahr eine US-Konferenz, wo das Überschallfliegen über Land evtl. neu geregelt wird? Falls man dafür grünes Licht bekäme, was so nicht kommen muss, ist der Business Case natürlich ein anderer.

Im übrigen geht mir das undifferenzierte Gemotze weiter oben auf den Senkel. Man darf sich durchaus fragen und hier debattieren, wo da überhaupt ein Absatzmarkt wäre und welche Kunden derartig viel Geld bezahlen würden? Das einfach mal so altväterlich als Neidkampagne abzubürsten ist ja nun etwas dürftig und weltfremd. Niemand will Geschäftsreisen verbieten aber es gibt durchaus auch manchmal einen irrationalen Angeberfaktor. Siehe 747 als Privatjet. Genau davon würde eben auch ein Überschall-Businessjet profitieren. Und er bräuchte genau diesen "Wow-Factor"-Markt auch.
 
Schorsch

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Die Concorde wurde deswegen ein kommerzielles Desaster, weil der Maschine schon seit Beginn an die negative PR- Kampagne um die Ohren gehauen wurde. So dass nur noch ein paar wenige Strecken übrig blieben.
An markigen Antworten fehlt es Dir nicht.
Die Concorde wurde gewiss nicht aufgrund PR ein Flopp, viel mehr wurde die Marktentwicklung falsch eingeschätzt. Vom Entwurf her war die Concorde ziemlich optimal.

Zudem hat die Aerion die Möglichkeit, ohne Überschallknall im Überschall fliegen zu können.
Es gibt eine Widerstandsspitze beginnend spätestens ab M.95-.98 (siehe: Sonic Cruiser), und dann ist bis M1.2 eigentlich Asche. Da könnte man fliegen, würde dann aber schlicht die Reichweiten nicht erzielen. Auf die 25 Minuten Fuel Stop muss ich reinkriegen, vor allem versaut mir dieser im Zweifelsfalle meine Route. Besagte SYD-SFO Route ist mit HNL in der Mitte in der Hinsicht kein Problem, aber am Ende springen effektiv 3h Ersparnis raus, optimistisch gerechnet. Kann ich mit meinem Business Jet näher am Zielort landen habe ich dies schnell wieder kompensiert.

Zudem frage ich mich, wie man den wirtschaftlichen Aspekt hier beurteilen vermag ohne den geringsten Ansatz einer DOC- Kalkulation überhaupt zu kennen.
Danke, ich kenne mich mit DOC gut aus.

Weiterhin frage ich mich, wie man Zeitvorteile beurteilen kann, nur aufgrund der reinen Geschwindigkeit, ohne Aspekte wie Routing und Flugplanung in Betracht zu ziehen.
Ebenso, Routen sind mir bekannt, jedenfalls grundsätzlich.


Die Concorde war sehr anspruchsvoll im Hinblick auf CG Management weil sie abartig viel Tanks und Pumpen hatte um das CG zu managen. Rein von der Struktur her, war sie eher unproblematisch.
Wen interessiert die Struktur? Die Concorde hatte sehr komplexe Systeme, das ist eben der Trade für Mach 2. Die CG-Problematik rührt vom Verzicht auf Landeklappen und Optimierung auf Cruise her. Sie ist M2-optimiert, und zwar zu 100%. Man kann das auch kompletto vergeigen, nennt sich dann Tu-144.
 
Taliesin

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Die Concorde wurde gewiss nicht aufgrund PR ein Flopp, viel mehr wurde die Marktentwicklung falsch eingeschätzt. Vom Entwurf her war die Concorde ziemlich optimal.
PR hat bei der Concorde auf jeden Fall eine Rolle gespielt. Es gab für die Genehmigung der Landerechte sogar eine Anhörung des Department of Transportation im Senat. Außerdem gab es massenhafte Proteste, vor allem im Umfeld von JFK, ich glaube nicht, dass es das für ein anderes Flugzeug so je gegeben hat. Hier ein bisschen zeitgenössische Lektüre dazu: https://books.google.de/books?id=7THzTghNpwwC&lpg=PA108&ots=Ct3tntBd_5&dq=&hl=de&pg=PA108#v=onepage&q&f=false

In wie weit sowas eine Rolle gespielt hat bei den Entscheidungen der Fluglinien ist für Außenstehende sicher immer schwierig zu sagen, Fakt ist aber, dass die Concorde zu Anfang riesige Probleme mit schlechter PR hatte.
 
Balu der Bär

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An markigen Antworten fehlt es Dir nicht.
Die Concorde wurde gewiss nicht aufgrund PR ein Flopp, viel mehr wurde die Marktentwicklung falsch eingeschätzt. Vom Entwurf her war die Concorde ziemlich optimal.
Achja, wieso blieben dann so wenige Strecken übrig? Die Concordes wurden mit einer jährlich Usage von >2500 Flugstunden als reantabel kalkuliert, wenn ein Sitzfaktor von 65% erreicht werden würde. Ich sehe das als sehr optimistisch an, wenn man sich vor Augen hält, das viele Airlines erst mit der First Class und zusätzlicher Fracht in die Gewinnzone pro Flug eindringen.
Besagte SYD-SFO Route ist mit HNL in der Mitte in der Hinsicht kein Problem, aber am Ende springen effektiv 3h Ersparnis raus, optimistisch gerechnet. Kann ich mit meinem Business Jet näher am Zielort landen habe ich dies schnell wieder kompensiert.
HNL wäre supoptimal. HND in Japan wäre besser. Vielleicht auch noch Seoul aber habe mir die Entfernungen nicht genau angeschaut. Die Aerion kommt mit etwas mehr Bahn anscheined aus wie ne Global 7000 braucht.
Danke, ich kenne mich mit DOC gut aus.
Du hast Daten von der Aerion??
Her damit. Denn solange man da keinen Anahltspunkt hat, dann ist jede Diskussion über die Kosten des Fliegers Spekulatius.
Ebenso, Routen sind mir bekannt, jedenfalls grundsätzlich.
Also und wirst du auch ´die Problematik von Dutyzeiten etc. kennen, deswegen könnte man mit einem schnellen Bock unter Umständen auch hier beträchtlich schneller sein....
 
_Michael

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Ich denke, der Diskussion mangelt es an zwei Zahlen: Entwicklungskosten und Betriebskosten. Wir haben keine Ahnung, in welcher Grössenordnung diese sich bewegen und je nachdem werden die genannten Argumente völlig sinnlos.
 
doerrminator

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Naja, hier wird ja sehr emotional diskutiert, aber ich möchte mal wieder auf meine eigentliche Frage zurückkehren

1. Ich halte die Zeitschiene für die Entwicklung für absolut unrealistisch. Einen Erstflug vor 2022/23 kann ich mir nicht vorstellen.
Selbst eine Auslieferung vor 2030 wäre meiner Meinung nach ein Erfolg.

2. Wie ist dieser Auftrag einzuschätzen? Ernsthaft? PR? 20 Jet's sind keine Kleinigkeit. Wurden da in Zusammenhang mit der Bestellung bereits Anzahlungen getätigt?

Ich persönlich fände es toll wenn das ganze Realität werden würde und ich vielleicht sogar irgendwann mal dieses Flugzeug auf einer Messe sehen dürfte. Leider glaube ich aber dass das wohl ein Traum bleiben wird. OK, wenn ich 20 wäre:blush2:
 
Schorsch

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1. Ich halte die Zeitschiene für die Entwicklung für absolut unrealistisch. Einen Erstflug vor 2022/23 kann ich mir nicht vorstellen.
Wieso?
Die A-12 wurde seinerzeit binnen 3-4 Jahren entworfen und geflogen. Klar, es handelte sich um ein eingespieltes Design-Team.
Die Gefahr beim Aerion ist vor allem, dass man für solch ein Flugzeug einen richtigen Prototypen braucht. Man benötigt ab Erstflug etwa noch einmal das gleiche Kapital wie vorher. Man müsste jemanden finden, der wirklich zu viel Geld hat, weil das Risiko unüberschaubar ist, die Gewinnerwartungen hingegen recht klar umrissen werden können.
Leider muss man sagen: hier entwickelt eine neue Firma ein Flugzeug mit ungetesteter Technologie. Das ging bisher immer schief bzw. klappte wenn es keine Grenzen für Budget & Zeit gab.

BdB schrieb:
Achja, wieso blieben dann so wenige Strecken übrig? Die Concordes wurden mit einer jährlich Usage von >2500 Flugstunden als reantabel kalkuliert, wenn ein Sitzfaktor von 65% erreicht werden würde. Ich sehe das als sehr optimistisch an, wenn man sich vor Augen hält, das viele Airlines erst mit der First Class und zusätzlicher Fracht in die Gewinnzone pro Flug eindringen.
Zwischen Entwurf und Indienststellung lag ein eventuell bekanntes Ereignis.
Did you know?
Die Konsequenz war eine Vervierfachung der Energiekosten.
Bis dahin waren die Anschaffungskosten und die Wartung die dominierende Größe im DOC Kuchen. Sprit hat nur dort interessiert, wo er die Reichweite beschränkte.
Das Flugzeug konnte Europa US Ostküste ohne Stop fliegen, selbst das war knapp. Bei allen anderen Strecken war eine Zwischenlandung notwendig, welche mindestens eine Stunde Zeit raubte, eher mehr. Weiterhin war die Concorde recht Cycle-sensitiv. Die Concorde B wäre aufgrund ~10% besserem LoD und Systemverbesserungen reichweitentechnisch schon besser gewesen. Was bei der Concorde ärgerlich war, waren ihre sehr überschaubaren Langsamflugeigenschaften. Für einen vorgeschriebenen 30-minütigen Warteflug mit 250 KIAS musste man richtig viel Sprit mitnehmen.

Sitzladefaktoren von mehr als 65% waren in den 60ern und 70ern hoch.

BdB schrieb:
HNL wäre supoptimal. HND in Japan wäre besser. Vielleicht auch noch Seoul aber habe mir die Entfernungen nicht genau angeschaut. Die Aerion kommt mit etwas mehr Bahn anscheined aus wie ne Global 7000 braucht.
Jetzt überrascht Du mich.
SFO-SYD - 6445nm
SFO-HNL-SYD +0.6%
SFO-HND-SYD +35% (und damit wäre der Geschwindigkeitsvorteil komplett verbrannt)
Wer uns beiden hat eigentlich eine Kenntnislücke hinsichtlich Routing?

BdB schrieb:
Du hast Daten von der Aerion??
Her damit. Denn solange man da keinen Anahltspunkt hat, dann ist jede Diskussion über die Kosten des Fliegers Spekulatius.
Vorsicht: da ich Flugzeugentwicklung gelernt habe, mache ich mir die Daten selbst.
Das Flugzeug hat eine Zuladung von etwa 28t. Zieht man 1.5t für Payload und Geraffel ab, dann ergibt dies 26.5t Sprit. Davon kann man optimistisch 10% für Reserve abziehen, so dass etwa 24t Trip Fuel fällig werden. Damit erziele ich 4750nm Reichweite bei M1.4 im Cruise Segment. Das sind grob geschätzt 50% als ne G650 braucht (welche natürlich länger fliegen könnte und/oder mehr mitnehmen kann).
Problem werden die Wartungskosten der 3 Triebwerke sein.


Sowieso sind die Triebwerke das größte Problem. "Low Bypass Turbofans" gibt es eigentlich nur noch militärisch. Das würde bedeuten, dass man deutlich weniger wirtschaftliche Triebwerke hat, speziell hinsichtlich Wartungskosten.


Übrigens: wie ich sagte, M1-1.2 ist die schlechteste Region.

Direkt von Aerio's Homepage.
 
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Christoph West

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Mit einem 370 PS Porsche, spart man auf den meisten Strecken auch kaum Zeit, und hat unverhältnismäßig hohe Wartungskosten, der wird aber trotzdem gerne gekauft.
 
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