Supersonic Business Jet

Diskutiere Supersonic Business Jet im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ab nem gewissen Einkommen pfeift man auf die öffentliche Meinung. Und Musk war nur ein Beispiel. Die Leute, die solche Flieger nutzen, sind hoch...
Balu der Bär

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Gleiches gilt für einen SSBJ: auf einen Elon Musk kämen 2-3 "Prestige-orientierte". Ob das ein zuverlässiger Markt ist, bei dem der HErsteller auch das Risiko des "Moral Blaming" beachten muss?
Ab nem gewissen Einkommen pfeift man auf die öffentliche Meinung.
Und Musk war nur ein Beispiel. Die Leute, die solche Flieger nutzen, sind hoch effiziente und vor allem bessesene Arbeitstiere, die oft mehr als 90 Stunden pro Woche arbeiten. Die kennen ab ner gewissen Position das Wort " Nein " nicht.
Musk war ein einzelnes Beispiel.
Je höher die positionsmäßig angesiedelt sind um so mehr arbeiten die. Das alte Märchen aus pseudo- marxistischen Geschichten, dass die nur am Geld zählen und am Schreibtisch Zigarre rauchen sind, stimmt eben leider nicht.
Und man muss warten, was die silent boom Geschichte bringt.
Weiterhin hat ja Virgin verlauten lassen, dass sie Green fliegen wollen und somit den Weg für kommerzielle Überschallflüge ebnen wollen. Wenn die bei der Entwicklung voranschreiten und etwas neues finden, dann ist das doch gut.
Auf jeden Fall besser, als an alte Flieger neue Motoren zu schrauben.
Denn eine Gesellschaft die als einzige Antworten auf Zukunftsfragen nur Verzicht oder Verbot kennt, ist nicht mehr zukunftsfähig. So wie damals als man von der Antike mit ihren Hochkulturen ins Mittelalter abzurutschen beliebte.....
 
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@Balu: Richtig, die Verzichts- und Verbotspädagogik - meist aus privilegierter öffentlich finanzierter Position gepredigt - ist die größte Bedrohung unserer Zukunft. Sie gefährdet unmittelbar den Wohlstand, der auf hoher Produktivität, hoher Wertschöpfung und technisch-wissenschaftlichem Fortschritt beruht, und indirekt den innenpolitischen Frieden und letztlich sogar den Weltfrieden, weil unzufriedene Bevölkerungsschichten, deren Lebensstandard sich über Jahre und Jahrzehnte stagnativ oder sogar rückläufig entwickelt, dazu neigen, autoritäre politische Akteure zu unterstützen.

Wenn eine technologieorientierte Avantgarde - Musk, Branson usw. - den Gang der Dinge beeinflussen will, dann müssen die Lösungsansätze skalierbar sein. Ein "SSBJ", der nur für eine winzige Bevölkerungsschicht erschwinglich ist, nützt zunächst nur wenigen. Aber wenn dabei, so wie bei SpaceX und Tesla, neue Ansätze entwickelt werden, die in großem Maßstab anwendbar sind, kann es einen epochalen Wandel bewirken. Allerdings nur, wenn man nicht gleich am Anfang auf die Untiefen des "Moral Blaming" aufläuft. Der größte Fehler, den man dabei machen kann, besteht darin, die publizistische und politische Macht dezidierter Luftfahrtgegner zu unterschätzen (guckt euch nur mal die Presseartikel des heutigen Tages zum Schlagwort "Extinction Rebellion" an).

Deshalb würde ich es vorziehen, zunächst mit allen verfügbaren Möglichkeiten nicht-fossile und nicht-klima-kritische Antriebssysteme für den Flugverkehr zu entwickeln. Und erst danach eine Geschwindigkeitssteigerung anzustreben.
 
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weil unzufriedene Bevölkerungsschichten, deren Lebensstandard sich über Jahre und Jahrzehnte stagnativ oder sogar rückläufig entwickelt, dazu neigen, autoritäre politische Akteure zu unterstützen.
Bist du dir da sicher, ob sich dieser rückläufig entwickelt hat?

Wenn man einen Facharbeiter hernimmt, sagen wir aus dem Jahr 1955 und seinen Lebensstandard gegen den eines Geringverdieners von heute vergleicht, bin ich mir nicht sicher, ob sich der Facharbeiter von damals heute reich vorkommen würde. Wenn man alleine die Ausstattung einer heutigen Wohnung mit Internet, PC, Natel, Fernseher und Waschmaschine anschaut, würde der sich aber umschauen.
Und der Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, nimmt seit den 50ern drastisch ab.
War er 1950 gemessen an der jeweils vorherrschenden Weltbevölkerung bei knapp über 63 % so war er 2015 bei etwa 9%....
Wenn eine technologieorientierte Avantgarde - Musk, Branson usw. - den Gang der Dinge beeinflussen will, dann müssen die Lösungsansätze skalierbar sein.
Nun das waren Eddison, Bell, Tesla, Ford und Konsorten auch.
Ein "SSBJ", der nur für eine winzige Bevölkerungsschicht erschwinglich ist, nützt zunächst nur wenigen.
Wie damals das Telefon, der Kühlschrank und die Waschmaschine oder das private Auto.
Oder schauen wir uns die Medizin an.....Als einst Baarnard die erste Herztransplantation 1967 in Kapstadt vornahm waren die Kosten auch astronomisch und wahrscheinlich auch nur für eine kleine Elite erschwinglich.
Oder Natels / Handies.....
Die C Netz Telefone im Kofferformat kosteten bei uns über 15000 DM und Grundgebühren über 250 DM....
Auch nicht skalierbar.
Der Jumbo war nicht skalierbar, die Liste ist endlos.....
Deshalb würde ich es vorziehen, zunächst mit allen verfügbaren Möglichkeiten nicht-fossile und nicht-klima-kritische Antriebssysteme für den Flugverkehr zu entwickeln.
Sicherlich, Virgin redet ja davon und Aerion ja auch. Und mit allen verfügbaren Mitteln? Dazu müsste die Forschung unabhängiger sein.....und weniger ideologisch beeinflusst sein.
Wenn sich die IPCC Gruppen 1 und 2 zusammenfinden würden und gemeinsam an der Erforschung des Klimas arbeiten würden, hätten wir wahrscheinlich auch ne andere oder besser ausgedrückt eine fundiertere Sichtweise auf viele Dinge.
Und erst danach eine Geschwindigkeitssteigerung anzustreben.
In einer globalisierten Welt, die immer schneller wird, kann man es sich nicht leisten, langsam zu sein.
 

Sens

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So schnell fliegt ihr ja auch nicht, dass eure Uhren anders gehen.

Bei der Concorde war es ja das gleiche: die Zeitersparnis war rechnerisch enorm (3.5h statt bummelig 6-7h).
Allerdings: betrachtet man das Flugereignis als Flughafentür zu Flughafentür, dann wird das ganze schon wieder erheblich verwässert. Da kommen (bei beiden) etwa 3-4h oben drauf. Am Ende hat das komfortable, langsame Produkt das schnelle und beengte geschlagen. Ein erheblicher Teil der Concorde-Flüge waren doch am Ende irgendwelcher Charter-Veranstaltungen für betuchte Senioren. Die hatten allesamt genug Zeit.
Gleiches gilt für einen SSBJ: auf einen Elon Musk kämen 2-3 "Prestige-orientierte". Ob das ein zuverlässiger Markt ist, bei dem der HErsteller auch das Risiko des "Moral Blaming" beachten muss?


Sicher, ich möchte nur eruieren, ob diese ganze Sache eine Zukunft hat. Wenn sich jemand so ein Ding auf den Hof stellt, dann lässt mich das absolut kalt.
Die Zeitersparnis ist noch viel größer, da die VIP-Flieger nicht an die allgemeinen Abläufe des Flughafens gebunden sind. Im Vergleich dazu war die Concorde fast noch volkstümlich und Niemand plant deren "Neuauflage".
 
Balu der Bär

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Die Zeitersparnis ist noch viel größer, da die VIP-Flieger nicht an die allgemeinen Abläufe des Flughafens gebunden sind.
Nicht nur das, man hat auch die Möglichkeit, den Flugplan weiter nach hinten zu verschieben, kurzfristige Termine am Ausgangspunkt wahr zu nehmen, um dann ( beispielsweise transatlantisch) zur gleichen Zeit wie die Linie anzukommen oder noch näher an das Zeil zu kommen, wenn ein Exec- Airport näher am Zielort liegt.

Beispiel :
Ein Unternehmer vom Kaliber Elon Musk will von STR nach DXB. Pressetermine, verbindliche und vertrauliche Gespräche mit etwaigen Geschäftspartnern.

Schauen wir bei der Emirates rein, wir nehmen First Class, zwei Personen. Von kommenden Freitag bis kommenden Sonntag.
Tja dann geht es los, ein Gepäck mit 50 kgs ist inclusive, doch wir müssen mit der Bahn los, ab Stuttgart Hauptbahnhof um 1110 lokal , sind in FRA ( wenn die bahn keine Verspätung hat) um 1306. Laufen dann vom Bahnhof rüber ins Terminal, checken ein, und haben dann noch Zeit ne halbe Stunde für die Lounge ( wenn überhaupt) und dann geht es los mit Emirates um 1515 Uhr nach DXB.

Also sind wir seit Stuttgart Hauptbahnhof 4 Stunden auf dem Boden bevor es los geht in Richtung DXB. Ankunft in DXB lokal um 2335 Uhr. Also rund 10,5 Stunden Reisezeit.... Somit ist der Freitag vollkommen unproduktiv verplempert.
Wenn man animmt, dass unser Unternehmer mit seinen Hintern um 0800 Uhr aus dem Bett gehoben hat, macht das unter der Annahme des Stundensatzes von Musk 16 Stunden mal 900 000 US$ = 14 400 000 US$ die er in den Ofen geschmissen hat.
So und jetzt nehmen wir unsere eigene Gulf 650ER.
Wir stehen auch um 0800 auf, sind um 0930 am Airport, haben Gepäck dabei wie es uns gefällt......, die Crew kennt uns, einchecken entfällt, Security ist innerhalb von 5 Minuten erledigt, Maschine ist fertig, APU läuft, hinter uns macht der CPT die Tür zu.
So jetzt geht es los. 0945 off block, kurz vor 1000 lift off.
Die Crew lässt es krachen, normal cruise mit Mach 0.90 in 45 bis 47000 fts. Die direkte Route wäre über den Iran, da wollen wir aus verständlichen Gründen nicht drüber und 5:30 Stunden später setzen wir in Dubai auf. 1730 Uhr Ortszeit.
Da sind wir mit der Linie grade mal in FRA um 1530 lokal abgehoben.
1800 Uhr in Dubai City beim ersten Termin, denn wir um 2200 Uhr beenden.
Gehen wir in Stuttgart schon um 0630 lokal los, sind wir 1430 lokal in Dubai. Macht zwei bis drei Termine, u. U sogar noch mehr.
Klar auf was ich raus will? Da kommen Summen zusammen, die die Kosten einer Gulf mehr als amortisieren.

Man pennt im eigenen Bett, hat Diskretion, kann produktiv arbeiten ohne dass irgendwelche Influencer oder Selfie- Assis einen stören oder irgend jemand Indiskretionen bezüglich Daten und Unternehmen aufschnappen kann.
Hat sein eigenes Essen, dass man zu sich nimmt wann man will, Probleme mit Gepäck etc fallen auch weg.
Safety und Security um Welten besser.
 
RomanW.

RomanW.

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Wenn man animmt, dass unser Unternehmer mit seinen Hintern um 0800 Uhr aus dem Bett gehoben hat, macht das unter der Annahme des Stundensatzes von Musk 16 Stunden mal 900 000 US$ = 14 400 000 US$ die er in den Ofen geschmissen hat.
Genau diese Rechnung habe ich auch schon mal gehört. Das sind halt für den Otto Normalverbraucher unvorstellbare Summen, aber so rechnen große Unternehmen (Konzerne) eben. Was kostet mich Angestellter/Angestellte XY pro Stunde? Wieviel Zeit "verplempere" ich (also das Unternehmen) mit der "billigeren" Transportmöglichkeit in der First Class? Was kostet mich im Gegensatz dazu der vermeintlich teurere Business Jet?
 

Sens

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Da geht es nicht nur um Beträge sondern auch um die begrenzte Zeit von Entscheidungsträgern. Nicht umsonst leisten sich viele Staaten ihre "Flugbereitschaft". Viele Möglichkeiten lassen sich nur von Angesicht zu Angesicht ausloten und nur so kann man die jeweilige "Körpersprache" deuten oder ob die Chemie stimmt. Eine Videokonferenz ist kein gleichwertiger Ersatz.
 

Rhönlerche

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Es gibt auch vertrauliche Dinge, die man weder am Telefon, noch im Netz beredet. Alles wirklich Wichtige.
Bei Politikern und Firmenchefs kommen öffentliche Auftritte, Reden und Termine hinzu, bei denen man einem Ort sein muss.
 
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Es gibt auch vertrauliche Dinge, die man weder am Telefon, noch im Netz beredet. Alles wirklich Wichtige.
Bei Politikern und Firmenchefs kommen öffentliche Auftritte, Reden und Termine hinzu, bei denen man einem Ort sein muss.
Und jetzt stellen wir uns mal obiges Beispiel mit einer Aerion vor, wenn man über der Mittelmeer und den Wüsten aufdrehen kann.
Denn die Wüstensöhne werden das Ding auch schon aus Prestigegründen kaufen und werden von Seiten ihrer Behörden dann Überschallflug über Land möglich machen.
 

Rhönlerche

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So schick Überschall ist, und natürlich zeitsparend, falls man mal transpazifisch nonstop überschallschnell fliegen könnte, ich glaube die wirkliche Zeitersparnis kommt vor allem vom Starten auf Abruf und von der Nutzung kleiner Flughäfen, die dichter and Start und Ziel sind.
Also eigentlich ist Überschall nur ein Modethema, da man sich auch viele Nachteile einkauft, und "für mich täte es" auch ein Unterschallflugzeug. So ne Gulfstream reichte mir völlig. Für Europa wäre ne private Osprey auch nicht uninteressant.
 
Balu der Bär

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ich glaube die wirkliche Zeitersparnis kommt vor allem vom Starten auf Abruf und von der Nutzung kleiner Flughäfen, die dichter and Start und Ziel sind.
je höher die Geldersparnis sein kann um so weniger würde das zum Modethema werden. Und wenn man in die USA schaut, wo die GA und die Business Aviation extrem wichtig sind, sieht man deine Aussage umfänglichst bestätigt.
So ne Gulfstream reichte mir völlig
Für Otto Normalverbraucher ein kaum fassbarer Traum.
Für Europa wäre ne private Osprey auch nicht uninteressant.
Das laute Ding?? Pfui....
 

Rhönlerche

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Hinten noch ein kleines Auto drin, Copen oder so.
 
Schorsch

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Bist du dir da sicher, ob sich dieser rückläufig entwickelt hat?
Wenn man als Basis 1955 nimmt, dann sieht es rosig aus. Nimmst Du 1995 oder 2005, dann sieht es ganz anders aus. Dann gilt für immer größere Teile der (Erwerbs-)Bevölkerung, dass die Realeinkommen stagnieren oder zurück gehen. Das ist im Prinzip auch nichts neues, sondern in den 5000 Jahren Kulturgeschichte eigentlich eher die Regel. Stagnieren auf hohen Niveau, im Prinzip nicht schlecht. Welcher zusätzliche Reichtum soll auch noch entstehen? Gründe hierfür sind vielfältig, ich sehe die Globalisierung als ursächlich (ohne dies negativ zu besetzen, der Zustand der 1960er ist ja kein erstrebenswerter gewesen, und ein Chinese hat das gleiche Recht auf Wohlstand wie ein Europäer), und das prinzipiell fehlende Wachstumspotential im erlebten Lebensstandard.
Der heutige Lebensstandard ist ja im Prinzip bereits "zu hoch", relativ zu den Ressourcen des Planeten.

Allerdings kommt es gleichzeitig zu einem sich beschleunigenden Anstieg der oberen bzw. obersten Einkommen (ebenfalls viele Gründe, einer ist die "the winner takes it all" Charakteristik vieler technologie- und datenbasierter Geschäftsmodelle). Ein SSBJ wäre eben ein Symbol für die Entkopplung der oberen 0.1% von den restlichen Menschen. Und damit ein Politikum erster Güte. Wer diese Tatsache außer Acht lässt und sachlich mit Stundensätzen argumentiert, der hat eben den Lauf der Dinge nicht verstanden. Ein SSBJ würde Abnehmer finden, aber für einen Hersteller ist das Risiko nicht sinnvoll abzuschätzen, und kommt auf das ohnehin gewaltige technologische Risiko obendrauf. Daher wird es niemand tun.
 
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@Schorsch: Wenn ich nur von mir selbst ausgehe, kann ich mit einem gleichbleibenden Niveau, das sich in etwas auf dem Stand meiner Eltern bewegt, ganz gut leben. Persönlich brauche ich weder ein SUV noch eine aufwendige Kücheneinrichtung mit repräsentativem Charakter. Ich hadere auch nicht damit, dass ich mir kein Privatflugzeug leisten kann 🙃

Auf einem ganz anderen Blatt - über den Einzelfall hinaus - besteht aber die Tendenz, dass sich der Lebensstandard großer Bevölkerungsteile schleichend und stetig über lange Zeiträume verschlechtert, bis hin zur Altersarmut trotz jahrezehntelanger Erwerbsarbeit. Dazu tragen auch die wirtschaftlichen Krisenperioden der letzten Jahrzehnte mit ihren Sparrunden bei, die immer wieder hunderttausende von Erwerbsbiographien kaputt gemacht haben. Beileibe nicht nur bei ungebildeten, sondern auch bei Arbeitnehmern mit hohen Qualifikationen. Die Anzahl der davon betroffenen Menschen ist auch bei uns erheblich. An Beispiel der amerikanischen oder auch der französischen Mittelschicht, die mit gelben Westen gegen Klimasteuern auf die Barrikaden ging, sieht man die politischen Auswirkungen eines solchen Prozesses.

Wenn das noch beschleunigt wird durch Konzepte wie Energie- und Verkehrswende - beides Projekte, die sich nicht selbst tragen, sondern aus hohen Verbrauchssteuern zulasten des Lebensstandards erwerbstätiger Schichten finanziert werden - verschärft sich die Kluft. Kommt dann noch das Trittin-Syndrom dazu - Fahrrad, Eisenbahn und Kerosinsteuer predigen, aber öffentlich finanziert mit Senatorcard oder sogar im Businessjet reisen - hat man massive Legitimationsverluste.
Es ist sehr sträflich, wenn Eliten dies unterschätzen oder nur mit rhetorischem Marketing auf diesen Zusammenhang reagieren.

Was ich so eigenartig finde: die einen wollen Lufttaxis für die Ultrakurzstrecke, die anderen einen SSBJ für Superreiche entwickeln und treffen auf auf mediale Fürsprecher.

Aber die "normale", über die letzten Jahrzehnte demokratisierte Zivilluftfahrt, die zum Lebensstandard und zur Zufriedenheit der Normalbevölkerung sowohl auf der Arbeitsmarkt- als auch auf der Mobilitätsseite stark beigetragen hat, ist demgegenüber politisch und publizistisch in der Defensive.

Wenn es so weiter geht, diskutieren wir in etwas mehr als einem Jahr über den Ausstieg Deutschlands aus der Luftfahrtförderung und der Luftfahrtforschung, das gesetzliche Verbot von Inlandsflügen, weitere empfindliche Zusatzabgaben auf Sprit und Tickets, sowie den Rückbau von Flughäfen. Hunderttausende verlieren ihre Existenz, hunderttausende werden sich nie wieder eine Flugreise leisten können. Und kaum einer wehrt sich offen...
 
pok

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@Schorsch: Wenn ich nur von mir selbst ausgehe, ....Und kaum einer wehrt sich offen...
Das sehe ich zwar genauso aber diese Maschinen werden weder in Deutschland noch für Deutschland entwickelt, wenn sie denn jemals auch nur als Prototyp abheben sollten.

Überbordende Steuern und eine Gängelung der Bevölkerung weg von fossilen Brennstoffen ist für diese Märkte noch kein Problem, sondern eher ein Europäisches, speziell deutsches Problem.
 
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Balu der Bär

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Aber die "normale", über die letzten Jahrzehnte demokratisierte Zivilluftfahrt, die zum Lebensstandard und zur Zufriedenheit der Normalbevölkerung sowohl auf der Arbeitsmarkt- als auch auf der Mobilitätsseite stark beigetragen hat, ist demgegenüber politisch und publizistisch in der Defensive.
Wenn man in der kommerziellen Zivillluftfahrt arbeitet und mit Passagieren oft Kontakt hat, verwundert dies auch nicht sonderlich.
Vollkaskomentalität, gepaart mit elitärem Korinthenkackertum und das Zurschaustellen der eigenen schlechten Erziehung tragen dazu bei, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl der Beschäftigten sagen, dass Fliegen zu billig ist.

Wenn es so weiter geht, diskutieren wir in etwas mehr als einem Jahr über den Ausstieg Deutschlands aus der Luftfahrtförderung und der Luftfahrtforschung, das gesetzliche Verbot von Inlandsflügen, weitere empfindliche Zusatzabgaben auf Sprit und Tickets, sowie den Rückbau von Flughäfen. Hunderttausende verlieren ihre Existenz, hunderttausende werden sich nie wieder eine Flugreise leisten können. Und kaum einer wehrt sich offen...
Schau mal in Deutschland auf die Einstiegsgehälter in der Luftfahrt. Ich kenne etliche Stewardessen, die gehen nebenher Kellnern, dass sie in einer Großstadt über die Runden kommen. Loader die mit 10,80 € Einstiegslohn anfangen, da wehrt sich auch keiner offen.
Hat immer alles zwei Seiten.......
 
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@Balu: Naja, sowohl der Typus des anspruchsvoll-nörgeligen Geschäftsreisenden, als auch der des Prolls ohne Benehmen, sowie schräge, gar nicht so seltene Melangen aus beidem, beschränken sich nicht auf den Flugverkehr. Das darf man in der Bahn auch tagtäglich erleben, und keiner argumentiert deswegen, das Zugfahren sei zu billig. Dennoch muss ich als Steuerzahler die preisgünstigen Bahntickets solcher Leute mitsubventionieren, ob ich will oder nicht. In einer Massengesellschaft mit Massenwohlstand und pluraler Demokratie können wir uns unsere Mitmenschen eben nicht aussuchen. Und in einem freien Land steht es auch niemandem zu, andere zum Verzicht auf eine bestimmte Art des Reisens zu erziehen.

Im Flugzeug werden Benehmensdefizite wegen der drangvollen Enge natürlich besonders stark zur Belastung für Mitreisende und Personal. Meines Wissens hat dieses Problem in Schwellenländern, wo viel mehr Flugunerfahrene an Bord sind als bei uns, noch ganz andere Größenordnungen. Aber wollen wir deswegen wirklich den hochwertigen Wirtschaftszweig Flugverkehr in seiner Gesamtheit drosseln, bis hin zum Ausstieg und zu massenhaftem Existenzverlust ? M.E. wird da das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Leider haben solche Vorstellungen heute publizistische Konjunktur.

Zu dem Punkt der schlecht bezahlten Stewardessen, Abfertigungskräfte usw.: Natürlich würden die Ticketpreise moderat steigen, wenn man hier vernünftige Sozial- und Arbeitsschutz-Standards durchsetzt. In rund 20 Jahren sozialdemokratischer Mitregierung im Bund ist das aber nie prominent thematisiert worden - immer nur im Zusammenhang mit der Forderung nach empfindlichen Öko-Steuererhöhungen zugunsten der Staatskasse. Und die verbessern die Situation dieser Menschen um keinen Deut! Folgt man dem Dogmatismus ökologischer Luftverkehrsgegner, müssten sich diese Arbeitnehmer/innen am Ende als Spargelstecher, Bahn-Kundenbetreuer oder in der Pflege verdingen, wo die Situation nochmal erheblich mieser ist - ohne jedwede Perspektive der Verbesserung.

Man muss die Dinge einfach mal vom Kopf auf die Füße stellen...
 
innwolf

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................... Aber wollen wir deswegen wirklich den hochwertigen Wirtschaftszweig Flugverkehr in seiner Gesamtheit drosseln, bis hin zum Ausstieg und zu massenhaftem Existenzverlust ? .............................
Wieso Existenverlust, wenn dann nur kurzfristige Umstellungsfragen, mehrnicht!

Das Geld für Massenflugverkehr von vielen Geschäftsreisen bis Malle-Saut-Tour ist vorhanden. Wenn Luftverkehr durch höhere Preise oder Vorschrifen ausgebremst würde, dann geben die Leut trotzdem ihr Geld aus.

Sieheaktuell Corona, kaum chinesische, US-Amerikanische oder japanische Touristen, die Hotels sind trotzdem gut ausgelastet von Binnenurlaubern.

Oder Disco-Clubs, wer dort NICHT zum Saufen oder Flirten hingeht gibt bis zum 31.08. trotzdem sein Geld komplett aus. "Warum ist am Geldende noch soviel Monat übrig?"
 
Alpha

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Faktisch falsch, wie kommst du zu solchen Behauptungen? Die Hotelbranche leidet derzeit massiv und hat stark zu kämpfen. Der deutsche Freizeiturlauber gleicht das bei weitem nicht aus was an Geschäftsreisenden fehlt. Die Buchungen sind um etwa 80% eingebrochen - nicht nur in Deutschland. Ungefähr jeder dritte Betrieb steht vor der Pleite. Einfach mal "Hotelbranche" und "Corona" in Google werfen, die Links muss ich ja hier nicht alle reinpacken.

Discos und Clubs geht es nicht besser.

Auch kann man so etwas nicht mit kurzfristigen Umstellungsfragen begleichen, dass dürfte aber eigentlich jedem klar sein.

Im Übrigen sei angemerkt, dass der Faktor Crew beim Ticket einen sehr geringen Beitrag hat, so im Bereich einstellig bis gering zweistellig pro Ticket. ZU wenig um damit eine Ausrede für den Verzicht auf soziale Standards zu haben...
 
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