Tödlicher Absturz bei Flugshow in der polnischen Stadt Plock

[Kolbenrückholer]

Man darf im öffentlichen Raum alles und jeden filmen, aber nicht wieder veröffentlichen. Man kann ganze Bilddatenbanken anlegen, von wem man will und man darf auch den Auslöser drücken, wenn die fotografierte Person sagt sie möchte das nicht. Dazu zählt auch der Balkon der Nachbarn oder die Terasse. Wir hatten hier mal einen solchen Fall in der Nachbarschaft und es konnte nicht verboten werden. Da das in recht übles "Stalking" ausartete (Verfolgung mit Kamera bis in den Keller incl Wegabschneiden etc) und nachher nur noch gefilmt und fotografiert wurde um zu bedrohen, gab es dann eine Unterlassung vor Gericht. Das dauerte ewig und danach ist der Typ ausgezogen und die arme Frau hatte wieder ihre Ruhe. Filmen und Fotografieren an sich lässt sich nicht so leicht verbieten, ihr könnt dazu ja mal die Polizei holen. Wir dachten auch, dann ist Ruhe, aber ist nicht. Wer es nicht übertreibt kann alles und jeden filmen im öffentlichen Raum und grundsätzlich erstmal immer.

Nach der Anzeige Beschlagnahme der Datenträger als Beweismittel war übrigens auch nicht drin, obwohl das möglich gewesen wäre, fand das nicht statt. Fanden wir sehr schade. Änderte am Ende aber nichts am Ausgang. Gelöscht wurde kein einziges Bild.

Ist eben nur die Frage, wann Gaffen anfängt und wann es strafbar wird. Wahrscheinlich darf man nach Zahlung der "Strafe" die Aufnahmen sogar behalten, wenn man darauf besteht.

Ist nur meine Erfahrung mit dem Thema. Ich wollte nicht vom thema weiter ablenken, ist traurig genug.

 

[macfly]

Man darf im öffentlichen Raum alles und jeden filmen, aber nicht wieder veröffentlichen.

Auch wenn wir schon ziemlich OT sind, zur Klarstellung: es gibt völlig andere Auffassungen und ganz andere Gerichtsentscheidungen - nach denen das Persönlichkeitsrecht bereits Aufnahmen verbietet und unter bestimmten Umständen sogar unter Strafe stellt. Dazu gehören insbesondere Situationen, die die Menschenwürde des aufgenommenen verletzen - was Gerichte bei einem Unfallopfer als gegeben ansehen.

?Unerlaubtes Fotografieren stellt Persönlichkeitsverletzung dar | rechtsanwalt.com

Verboten ist das Fotografieren von Personen hingegen dann, wenn die Person sich im Moment des Ablichtens in einer Situation befindet, welche Sie in ihrer Menschenwürde verletzen könnte. Ebenso nicht erlaubt sind Fotoaufnahmen, die gemäß § 201a StGB die Intimsphäre der abgelichteten Person stören könnten. Zudem wäre eine Fotoaufnahme einer Person unzulässig, bei der bereits vorab ersichtlich ist, dass die Person die Einwilligung für ein Foto und dessen Veröffentlichung nicht gestatten würde.

Zudem ist das Problem beim Gaffen (gerade bei Verkehrsunfällen auf der Straße), dass man durch das Anhalten/Herumstehen die Rettungskräfte behindert - oder, falls diese noch nicht da sind, man sich der unterlassen Hilfeleistung schuldig macht. Auch das ist jeweils strafbar.

Und was aktuell in den Medien immer wieder diskutiert wird: derzeit noch nicht strafbar ist das Fotografieren von Toten - da, nach aktueller Rechtslage, nur lebende Menschen eine Menschenwürde würde haben, die verletzt werden könnte. Das ist derzeit der große Aufreger - weil es zuletzt einige Gaffer gab, die Fotos von Toten gemacht haben, und man dort bisher strafrechtlich keine Handhabe hatte. Dazu ist ganz aktuell eine Gesetzesänderung unterwegs, die wohl noch in diesem Jahr in Kraft treten soll - und die dann auch das Fotografieren von toten Unfallopfern unter Strafe stellt.

 

[AT-6]

Abschlussbericht der polnischen, staatlichen Kommission zur Untersuchung von Flugzeugunfällen (PKBWL) vom 27.10.2023:

https://pkbwl.gov.pl/wp-content/uploads/2023/01/2019_2199_RK_ENG.pdf

(in englischer Sprache)

"...3.2. Unfallursachen
1) Aktuell unzureichende Kunstflug-Ausbildung
2) Unzureichende Ruhezeit des Piloten vor Beginn des Flugbetriebes
3) Hohe Umgebungstemperatur
4) Verlust des Situationsbewusstseins, wahrscheinlich aufgrund von körperlicher Schwäche..."