Tragischer Flugzeugzusammenstoß bei Gera

Diskutiere Tragischer Flugzeugzusammenstoß bei Gera im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; War es eine Veranstaltung oder ein Übungsflug?
Kenneth

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Alien
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War es eine Veranstaltung oder ein Übungsflug?
 

vossba

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Moin,
das entzieht sich meiner Kenntniss!
Desweiteren hätte "Ich" bei einem solchem Unternehmen, ziemlich flott eine Persönliche oder Unternehmens bezogene Genehmigung für die Mindesthöhe besorgt. 100m Kunstflug kann man nicht in 450m Trainieren, das sieht völlig anders aus und erfordert eine andere Taktik.

Ausserdem war die Arbeitshöhe hier ganz sicher kein Faktor..
Und auch wenn ich hier kein Fachmann bin, behaupte ich mal das man Formationskunstflug nicht Freestyle machen kann(Einzelne Maneuver ja, aber niemals ein komplettes 3D Programm), sondern nur mit einer ausgefeilten Choreographie, die exakt einstudiert werden muss. Das Energiemanagement dieser Lahmen Krücken (Die Zlin Trener Reihe sind fliegerisch wunderschöne Flugzeuge), setzt da einen recht engen Rahmen.


Gruß Reinhard
 

Adjuster

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Alles was nicht Veranstaltung ist, ist Übungsflug.
 
AT-6

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Zu viel Aufmerksamkeit sollte man der grafischen Vorbereitung hier nicht schenken. Man malt ja nicht irgendwas auf was man dann nachfliegt, sondern man notiert sich auf was man fliegt und trainiert hat. D.h. das Programm ist bereits verinnerlicht. In der Vergangenheit waren Skizzen am Panel dieser Zlins zu sehen.
Hier im Cockpit der D-EWQL zu sehen (ILA 2010), Bildquelle:Zlin Z-526 AFS Akrobat Special: tschechoslowakisches Sport- und Kunstflugzeug der Trener-Reihe
 
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I/JG8

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Moin,
bei Vorführungen entscheidet die Genehmigungsbehörde über die minimalhöhe. Für solokunstfug Prop ist das in NRW pauschal 100m agl. In Nuedersachsen 150m.
Die 450m gelten nicht bei genhmigten Veranstaltungen

Gruß Reinhard
Pauschal 100/150m für jeden der da so des Wegs fliegt..Sehr.. mutig für eine Behörde. Andere Behörden verlangen die Teilnahme an Kunstflugwettbewerben und genehmigen personengebunden nur die dort nachgewiesen beherrschte Mindesthöhe. Das erfordert übrigens keine andere Taktik. Nur das beständige Training einen Abfangbogen in der beabsichtigten Höhe auch beendet zu haben. Sonst geben die Judges "to low" ,"lowlow" oder disqualifizieren dich für den Flug oder bei Unfähigkeit für den ganzen Wettbewerb.
Ebenso anderswo gelebte Behördenpraxis sind begründete, personen- und ortsgebundene, jährlich befristete Genehmigungen zum Unterschreiten der Sicherheitsmindeshöhe..
 
FastEagle107

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Sehr tragisch.
Mein Beileid.
Normalerweise gibt es beim Formationsflug einen Leader und einen Wingman. Der Leader führt die Formation sicher durch den Luftraum und der Wingman ist verantwortlich einen Kollision mit dem Leader zu vermeiden.
Je enger, je tiefer, je schneller oder spektakulärer die Manöver geflogen werden, um so mehr trägt auch der Leader eine Verantwortung einen Zusammenstoß zu vermeiden, da er sehr geschmeidig und nach dem besprochenen (und trainierten) Plan fliegen muss. Der Wingman verlässt sich darauf, denn bei engem Verbandsflug bleibt kaum Zeit auf unerwartetes zu reagieren. Also ist es in der Regel schwer im Nachhinein zu Entscheiden wer Schuld hat.
Ich kenne die Routine der beiden nicht. Aber vielleicht weiß ja jemand wer welche Rolle (Leader/Wingman) inne hatte und wie das Team diese Manöver gehandhabt hat bezüglich auf, wer ist für was verantwortlich.
Der erste Eindruck geht stark Richtung Pilotenfehler (von einem oder von beiden). Aber ein technisches Versagen, z.B. an den Steuerflächen, welches eine Einschränkung der Flugfähigkeit nach sich zieht sollte man nicht ausschließen.

Nachtrag: ich bin kein Kunstflieger und schon gar nicht mit Propellerflugzeugen.
 
Lufti

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Denke so sollte es eigentlich aussehen, da ist aber was richtig schiefgegangen. Er leitet die Rolle beim Unfall meines erachtens viel näher (fast parallel) zum Leader ein. Dadurch ist er beim "Auftauchen" viel zu nah an der Führungsmaschine, was er ja eigentlich sehen müsste.
Naja, läst sich vor dem Computer am sicheren Boden immer leicht sagen.....
Sieht so ein bisschen wie, "woanders vermutet" aus.

VG
 

Pasca80

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Wenn man beide Manöver vergleicht hätte der Wingman sich doch eigentlich nur unter den Leader schieben müssen. Für mich als Laien ist das schwer zu verstehen wie bei so erfahrenen Piloten das derart schief gehen kann.
 
pok

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Alien
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Wenn man beide Manöver vergleicht hätte der Wingman sich doch eigentlich nur unter den Leader schieben müssen. Für mich als Laien ist das schwer zu verstehen wie bei so erfahrenen Piloten das derart schief gehen kann.

Willkommen an Bord Paca80.
Da gibt es viele denkbare Möglichkeiten, technisches Problem, medizinisches Problem, Ablenkung, falsche Orientierung im Raum und jede Kombination. Werden die Experten versuchen, seriös zu klären, um eine Wiederholung auszuschließen. Bis dahin müssen wir uns gedulden, auch wenn es viele Monate dauern kann, zumal es im Gegensatz zu einem Problem an kommerziell genutzten Luftfahrzeug weniger dringend ist, auch wenn der Verlust von zwei Fliegerkameraden sehr tragisch für uns alle ist.
 
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Gast001

Guest
Für mich als Laien ist das schwer zu verstehen wie bei so erfahrenen Piloten das derart schief gehen kann.
Menschen machen Fehler. Auch Astronauten, Test-, Militär- oder Kunstflugpiloten. .

Egal was die Untersuchung ergibt, sie wird keine Wiederholung verhindern, es sei denn man verbietet Kunstflug oder reglementiert ihn noch mehr. Die Liste der Kunstflugunfälle zivil und militärisch ist lang, denn der Kunstflug lebt davon, daß man Können und menschliches Leistungsvermögen gegen Risiko und Fehler setzt. Sonst wäre es ja auch kein Kunstflug.
 
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CAVOK

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Solange Menschen riskante Aktivitäten bevorzugen, die nur ihr eigenes Leben oder ihre eigene Gesundheit gefährden, ist das aus meiner Sicht tatsächlich eine persönliche Entscheidung. Sobald andere Menschen signifikant betroffen sind gilt das nicht mehr. Hier haben die Piloten bewusst relativ riskant agiert und bedauerlicherweise ihr Leben verloren. Glücklicherweise wurden keine unbeteiligten geschädigt.
 
pok

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Alien
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... Hier haben die Piloten bewusst relativ riskant agiert ...

Warum behauptest Du das wenige Tage nach dem Unfall und bevor es einen zumindest vorläufigen Untersuchungsbericht gibt?
Ich finde, Du könntest wenigstens warten bis beide beerdigt sind und wenn Du es denn schaffst möglichst auch wesentlich länger!
 
Lufti

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Hallo CAVOK,

naja, was heißt riskant. Für mich lebt ein gut trainierter Kunstflugpilot weniger riskant, als ein schlecht im trainigstehender Hobbyflieger der 1-2 Stunden im Jahr auf ´ner 172ér rumgurkt. Fehler passieren, machmal sind sie leider nicht wieder gutzumachen. Das Risiko kennen wir alle und steigen trotzdem in ein Flieger, Auto, Zug, Bus. Die Jungs kannten das auch, hofften aber genau wie wir, dass sowas nie passiert. Und glaub mir, emotional hat es da genug "unbeteiligte" geschädigt.

VG
 
The Duke

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[ˈviːsˌbaːdn̩]
Ich verstehe schon, was @CAVOK sagen will. Kunstflug ist grundsätzlich gefährlicher als normaler Flugbetrieb und Kunstflug unter 450 m über Grund ist auch noch mal gefährlicher als darüber. Aber natürlich ist das alles zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation, bis ein erstes Bulletin oder dann irgendwann (vermutlich erst nächstes Jahr) ein Abschlussbericht veröffentlicht wird.

Und bis dahin sind wie @pok schreibt auch andere Ursachen, die beispielsweise mit der Gesundheit der Pilot zusammenhängen, nicht auszuschließen oder auch ein Defekt, beispielsweise ein ausgefallener Motor.

@Lufti Beim Kunstflug können einfach generell mehr Fehler passieren, liegt in der Natur der Sache, deswegen ist er auch grundsätzlich riskanter, wenn man aber natürlich genug fliegt, minimiert man das Risiko entsprechend. Aber risikolos wird er dadurch nie werden.
 

Gast001

Guest
Sobald Namen hinter einem Unfall stehen wird hier immer plötzlich ganz anders diskutiert, als bei einem unbekannten Piloten. Bei dem geht es schnell und schonungslos zur Sache, ob da in einem öffentlichen Forum dessen Freunde, Verwandte, Hinterbliebene oder die Presse mitlesen spielt keine Rolle.

Das Relativieren des Risikos ist lächerlich. Natürlich war es vorhanden und die Piloten waren bereit es zu tragen.

Verbandskunstflug ist die hohe Schule und jeder Fehler kann tödlich sein. Mit Sicherheit waren sich die beiden Piloten dessen mehr bewusst, als die Masse der Forenuser.
 
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born4fly

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Ist denn inzwischen überhaupt bekannt, ob es sich dabei um einen missglückten Spiegelflug handelt, oder ob ggf. ein neues Programm geübt wurde?
 
dhc-4

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Hallo CAVOK,

naja, was heißt riskant. Für mich lebt ein gut trainierter Kunstflugpilot weniger riskant,

VG
Definitiv ist das so.

Und da stellt sich auch immer die Frage nach dem aktuellem Trainingsstand.

Jeder ,welcher aus gleich welchen Gründen längere Zeit nicht fliegen konnte, weiss das nachzuvollziehen.
 
Lufti

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Ist denn inzwischen überhaupt bekannt, ob es sich dabei um einen missglückten Spiegelflug handelt, oder ob ggf. ein neues Programm geübt wurde?
Der Flug fand im Rahmen einer Vereinsfeier des Clubs, so eine Art Saisonabschluß statt. Von daher gehe ich nicht von einem neuen Programm aus.

VG
 
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