Türkei - Syrien - Irak: Kampf gegen Kurden

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Sczepanski

Alien
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Die Türkei greift (rot schaffiert ist die von der Türkei bereits kontrollierte Grenzregion, blau schraffiert unten am Bildrand das Gebiet der türkisch unterstüztzten FSA) mit ihren Verbündeten die Region um Afrin an, die von den (durch die USA unterstützten) kurdischen YPG-Truppen kontrolliert werden (gelbe Fläche) und (zumindest in der Region von Afrin) bisher vom Krieg verschont geblieben sind.
Das hat nichts mehr mit dem Kampf gegen den IS zu tun, den wir hier Syrien / Irak / Kampf gegen IS diskutiert haben - deshalb ein neuer Strang:

Während die türkische Invasion gegen die kurdischen YPG Kämpfer in Nordsyrien in der Provinz von Afrin mit Opfern weiter geht
Sieben türkische Soldaten bei Syrien-Offensive getötet


radikalisiert sich die kurdische Jugend in der Türkei immer mehr
Türkisch-kurdischer Konflikt: "Eine ganze Generation radikalisiert sich" - SPIEGEL ONLINE - Politik

Edit:
Nach russischen Quellen scheint in Folge der Invasion auch das Verhältnis zwischen der Türkei und den USA auf einem Tiefstpunkt angelangt zu sein:
Türkische Regierung droht mit Angriff auf US-Truppen in Syrien
Nach der Weigerung der USA, ihre Truppen aus dem nordsyrischen Manbidsch abzuziehen, warnt die Regierung in Ankara, dass in der Region operierende amerikanische Armeeangehörige Ziel eines neuen türkischen Militäreinsatzes werden können.
 
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Sczepanski

Alien
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Noch eine Karte, die den größeren räumlichen Zusammenhang darstellt (Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten)

Auch hier sind die kurdisch kontrollierten Gebiete in Syrien gelb markiert - wobei die Kurden immer gegen die IS vorgegangen sind (auf der Karte sind dies aktuelle die dunkelgrauen Gebiete); die von syrischen Regierungsgruppen und Verbündeten kontrollierten Gebiete sind rot, die israelisch kontrollierten Gebete sind dunkelblau markiert.
Das von der FSA kontrollierte Gebiet (also türkische Verbündete) ist grün, dort (roter Kreis) ist jetzt auch das russische Flugzeug abgeschossen worden.
 
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Sens

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Da war meine Vermutung beim Anschauen des Videos falsch. Den neuen T129 in türkischen Diensten sollte ich mehr Beachtung schenken.
Scramble Da hätte ich wohl besser bis zum Ende gescrollt, als ich nach einem zweimotorigen Kampfhubschrauber suchte.
 

n/a

Guest
YPG releases video purporting to show Turkish helicopter being shot down in Syria's Afrin
Das Video soll vom Abschuss sein.
Scramble
Der Hubschrauber im Video scheint eine AH-1W der 1 Filo zu sein.
Das Video scheint einen älteren Abschuss einer AH-1W zu zeigen. Für Propagandazwecke kommt es wohl auf die aktuelle Richtigkeit nicht so sehr an.

Übrigens wird es wohl jetzt wirklich spannend in Nordsyrien, da die Kurden scheinbar Assad um Hilfe gegen die Türkei gebeten haben:
Gemeinsamer Gegner Türkei: Kurden verbünden sich mit Assad
 

Sczepanski

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Das entspricht wohl einer älteren inoffiziellen Absprache, wonach die USA und ihre Verbündeten (Kurden) östlich des Euphrat gegen IS vorgehen, während westlich des Euphrat die Russen und ihre Verbündeten aktiv sind - allerdings liegt die Region von Afrin wie auch Manbidsch westlich des Euphrat. Dass die Kurden im Norden Syriens über den Euphrat vorgerückt sind, hat (bis auf die Türken) niemand gestört, weil auch die kurdischen Einheiten gegen IS gekämpft haben, und Syriens Armee mit Verbündeten hier nicht auch noch aktiv werden konnte.

Die syrische Regierung hat sogar vor dem 7. Februar (dem Tag des US-Bombardements bei Deir al-Sor) die Verlegung von Kurden-Einheiten mit 200 Transportfahrzeugen und iranischem Nachschubmaterial (Waffen, Munition) über das südlich von Syrien kontrollierte Gebiet nach Afrin zugelassen (Afrin ist wie eine Art "Enklave" durch ein Gebiet der "Türkei nahestehenden Milizen" vom restlichen kurdischen Kanton getrennt).

In Afrin hatte die syrische Regierung bis zum Einmarsch der Türken sogar noch nominelle Truppen stationiert. Und zwischen dem 4. Februar und dem 8. Februar (dem Tag nach dem US-Bombenangriff auf Assad- und russische Milizen bei Dei al-Sor) hat Russlands Luftwaffe wohl seinen Schutzschirm über der Region von Afrin ausgebreitet.
 

Sczepanski

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Ergänzend: Nordsyrien: Türkei warnt Assad vor Kurden-Unterstützung
Russland hat sicher kein Interesse an der (dauerhaften) Präsenz eines NATO-Staates in Syrien - aber auch die syrischen Verbündeten sollen geschont werden.
Das wird also letztendlich darauf raus laufen, dass die Kurden hier unter das Klientel von Regierungstruppen gestellt werden.
 

Sczepanski

Alien
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Nachdem syrische Regierungskräfte - oder nahe stehende Milizen - in der Region von Afrin eingerückt sind, werden diese wohl von türkischen Truppen beschossen:
Staatsmedien: Türkei beschießt syrische Kräfte in Afrîn
20. Februar 2018, 19:04 Uhr
Syrien Staatsmedien: Türkei beschießt syrische Kräfte in Afrîn

  • Das türkische Militär hat nach Angaben staatlicher syrischer Medien mit Artilleriebeschuss auf das Einrücken syrischer Kräfte im nordsyrischen Kurdengebiet Afrîn reagiert.
  • Am Montag hatten die kurdischen YPG-Milizen bekanntgegeben, sie hätten einen Deal mit der Regierung in Damaskus geschlossen.
  • ...

Im Norden Syriens bahnt sich ein offener Konflikt zwischen der Türkei und der syrischen Regierung an. Nach der Entsendung regierungsnaher syrischer Kämpfer in die von Kurden kontrollierte Region Afrîn hat die Türkei das Gebiet nach syrischen Regierungsangaben bombardiert. Das meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Im regierungsnahen TV-Sender Al-Mayadeen war eine Explosion zu sehen. Es habe sich um einen türkischen Angriff gehandelt, berichtete der Sender.

Die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die türkische Artillerie habe Warnschüsse abgegeben. Die syrischen Kämpfer hätten sich daraufhin zehn Kilometer von der Stadt Afrîn zurückgezogen. Kurz zuvor waren erste syrische Truppen in der Region eingerückt, wie die Kurdenmiliz YPG bestätigte. Die Einheiten sollten sich an der Verteidigung der Einheit Syriens und der Grenzen des Landes beteiligen. Die Kurden wollen so einen Angriff der Türkei stoppen. Die Türkei hatte die Assad-Regierung gewarnt, in die kurdische Enklave zu kommen.....

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte am Dienstag an, in den kommenden Tagen die syrische Stadt Afrîn unter militärische Belagerung zu stellen. Das sagte er vor der Fraktion der Regierungspartei AKP in Ankara. Auf diese Weise werde die Hilfe von außen blockiert und die "Terrororganisation wird nicht mehr die Möglichkeit haben, mit jemandem einen Handel einzugehen".

Die türkische Armee geht seit einem Monat gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrîn vor, kommt bislang aber nur langsam voran.
...
Die WELT widmet sich der Frage, warum sich Erdogan mit allen einschlägigen Akteuren in Syrien anlegt: Syrien: Warum die Türkei sich gleich mit mehreren Ländern anlegt - WELT
Nach dem Einmarsch der Türkei in die kurdische Enklave Afrin droht nun eine Eskalation mit dem syrischen Assad-Regime – und Russland. Ankara macht sich aber auch einen anderen Verbündeten zum Feind.

...
in Afrin stehen die Zeichen auf Eskalation. Im Laufe des Dienstags trafen mehrere Truppentransporte des syrischen Regimes ein. Die Milizen der Nationalen Verteidigungskräfte (NDF) sollen die kurdischen Verbände im Kampf gegen die türkische Invasion unterstützen.

Hinter der Stationierung steckte zudem das Kalkül, Ankara könnte – aus Angst vor einer direkten Konfrontation mit dem Assad-Regime und seinem Verbündeten Russland – von einem weiteren Vormarsch abgehalten werden. Aber diese Strategie ging nicht auf. Türkische Kampfflugzeuge und Artillerie bombardierten sofort die syrischen Milizen, als sie die Grenzen zu Afrin überschritten.
...
Nach Angaben von lokalen Journalisten in Afrin kamen die syrischen Truppen im Laufe des Tages in kleinen Konvois von fünf Fahrzeugen. Bei den Truppen soll es sich um iranische Milizen handeln, die aus den beiden schiitischen Dörfern Nube und Zahara in der Provinz Aleppo stammen.
...
Mit ihrer Bombardierung riskiert die Türkei einen Konflikt mit dem Iran. Er ist neben Russland der zweite wichtige Verbündete des Assad-Regimes. In Afrin waren iranische Militärfahrzeuge und Waffen gesehen worden. Beobachter vermuteten iranische Waffenlieferungen an die Kurdenmiliz YPG.
...

Wie lange Russland zusehen wird, dass syrische Soldaten bombardiert werden, ist zudem eine große Frage. ...eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Ankara und Damaskus, die möglicherweise in einen offenen Krieg münden könnte, wird Russland nicht riskieren wollen. ...
 

Sczepanski

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Die Tagesschau geht auf die Situation um Afrin ein:
Analyse zum Konflikt in Nordsyrien: Pulverfass Afrin
...
Mehrfach schon hat Russland während der sogenannten "Operation Olivenzweig" den Luftraum über Afrin gesperrt und damit Bombardierungen durch türkische Kampfjets verhindert. Es ist durchaus denkbar, dass Russland Afrins Luftraum ganz oder teilweise für türkische Lufteinsätze sperrt, wenn sich von Teheran gelenkte Assad-treue Milizen gegen Ankaras Truppen und die zu einem guten Teil aus Islamisten und Dschihadisten bestehenden Milizen der Freien Syrischen Armee stellen. Das türkische Militär würde dadurch einen wichtigen Vorteil gegenüber der YPG einbüßen und müsste sich auf einen verlustreichen Bodenkrieg einlassen.

Sollte die YPG in Afrin mit vom Iran gelenkten Milizen kooperieren, wäre das hart für die Türkei und zudem ein Affront gegen Washington. Die USA haben die YPG als nützliche Bodentruppe im Kampf gegen die Terrormiliz IS ausgerüstet und gelobt, an der Seite der YPG zu bleiben, sollte die Türkei andere von der YPG kontrollierte Gebiete im Norden Syriens angreifen. Neben der vollständigen Eliminierung des IS ist die Zurückdrängung von Teherans Einfluss in Syrien das wichtigste Ziel der Trump-Administration.
....
ich sehe das ganz einfach: wenn (und offensichtlich ist das so) die USA es nicht schaffen, das NATO-Mitglied Türkei von der Bombardierung der mit den USA verbündeten Kurden abzuhalten, dann werden die Kurden sich unter den Schutz der einzigen, mit den USA rivalisierenden Macht stellen, die den Schutz vor türkischen Truppen gewährleisten kann.
 

n/a

Guest
Die Tagesschau geht auf die Situation um Afrin ein:
Analyse zum Konflikt in Nordsyrien: Pulverfass Afrin
ich sehe das ganz einfach: wenn (und offensichtlich ist das so) die USA es nicht schaffen, das NATO-Mitglied Türkei von der Bombardierung der mit den USA verbündeten Kurden abzuhalten, dann werden die Kurden sich unter den Schutz der einzigen, mit den USA rivalisierenden Macht stellen, die den Schutz vor türkischen Truppen gewährleisten kann.
Bleibt nur zu hoffen, dass die USA im Falle beispielsweise eines russischen Abschusses eines türkischen Kampfflugzeuges nicht plötzlich entdecken, das die Türkei ja NATO-Mitglied ist!
 
Rock River

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Bleibt nur zu hoffen, dass die USA im Falle beispielsweise eines russischen Abschusses eines türkischen Kampfflugzeuges nicht plötzlich entdecken, das die Türkei ja NATO-Mitglied ist!
In so einem Fall wäre auch zu hoffen, dass die Türkei nicht auf die Idee kommt, das russische Kontingent in Syrien ein wenig zu dezimieren. Wäre ja wohl kein großes Problem. Könnte aber danach eins werden.
Aber ich denke nicht, dass es dazu kommt, die russische Luftwaffe in Syrien ist ja gerade mal wieder anderweitig beschäftigt. Das ist auch viel ungefährlicher als sich mit den Türken anzulegen.
 

Sczepanski

Alien
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So wie es ausschaut, könnte sich die Türkei im Fall einer Konfrontation mit russischen Truppen nicht auf "Verteidigung" berufen und NATO-Hilfe beanspruchen:
Kämpfe in Afrin: Für die Selbstverteidigung fehlen Beweise
Türkei-Offensive in Afrin Für die Selbstverteidigung fehlen Beweise

Stand: 08.03.2018 09:39 Uhr

Die türkische Offensive im syrischen Afrin verstößt möglicherweise gegen das Völkerrecht. Laut wissenschaftlichem Dienst des Bundestags fehlen Beweise für das behauptete Selbstverteidigungsrecht der Türkei.
 
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Na gut, jetzt, muss sich ja die NATO nicht an die Einschätzung des wissenschaftlichen Rates des Bundestages halten. Nicht einmal die Bundesregierung oder der Bundestag müssen das.
 

Sczepanski

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aber es gibt gute Gründe, der Türkei einen von dort gewünschten Beitrag zu verweigern
 
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