Die Türkei arbeitet mit Hochdruck an ihrem Prestigeprojekt Nummer eins: einem eigenen, modernen Kampfjet. Das "nationale Kampfflugzeug" feiert am Samstag offiziell sein Rollout. Doch die ersten Tests sind voll im Gange. Aus eigener Kraft rollen kann der Fighter schon.
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Fotos, die aktuell
auf Twitter kursieren, zeigen den ersten in der Türkei entwickelten Kampfjet MMU, wie er – angetrieben von seinen beiden General Electric F110-Turbofans – über den Taxiway eines nicht näher identifizierten Flugplatzes rollt. Vermutlich handelt es sich dabei um den Fliegerhorst Mürted, 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Ankara, den Hersteller Turkish Aerospace Industries (TAI) seit geraumer Zeit als Werksflugplatz nutzt.
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Laut türkischen Medienberichten will TAI bis Ende 2026 insgesamt drei MMU-Prototypen der Grundausführung Block 0 in die Luft bringen. Ein weiterer Prototyp soll der seriennahen Version Block-1 entsprechen und erweiterte Fähigkeiten besitzen. Die Auslieferung der ersten zehn Serienflugzeuge mit Block-1-Standard an die türkische Luftwaffe könnte im Idealfall 2029 beginnen. In der Türkei soll das – für die heimischen Bedürfnisse maßgeschneiderte – neue Kampfflugzeug vor allem die veralteten F-4E Phantom II ablösen. Neben Stealth-Eigenschaften wartet das MMU zu diesem Zweck mit einem leistungsstarken AESA-Radar sowie mit Künstlicher Intelligenz im Cockpit auf. In einer späteren Phase ist außerdem geplant, das zunächst als Antrieb eingesetzte GE F110 aus den USA durch ein vom türkisch-britischen Joint-Venture TAEC entwickeltes Pendant zu ersetzen. Hinter dem Unternehmen stehen Rolls-Royce und das türkische Unternehmen Kale. Vor 2029 ist hier aber nicht mit einem einsatzreifen Triebwerk zu rechnen.