Intrepid
Alien
- Dabei seit
- 03.05.2005
- Beiträge
- 11.060
- Zustimmungen
- 10.035
LHD für China?
Ich und andere schätzen das "Projekt Seeluftwaffe" anders ein, weil die Chinesen es auf epischer Breite und mit einem Aufwand betreiben, der schon über viele Jahre dem doppelten bis dreifachen dessen entsprechen dürfte, was die Amerikaner derzeit in Entwicklung und Erhalt ihrer Seeluftwaffe investieren.
Dann lassen wir uns mal überraschen, wer das bessere Einschätzungsvermögen hat.
Es ist tatsächlich so, dass die eine oder andere Seemacht dafür abgespeckte Flugzeugträger mit Senkrechtstartern einsetzt. Das ist aber keine Tugend, sondern pure Not. Könnten sie sich "echte" Flugzeugträger leisten, würden sie dies tun.2. In amphibischen Landungsunternehmen außerhalb der Reichweite eigener, landgestützter Flugzeuge wird ein Luftschirm über dem Operationsgebiet benötigt.
3. Die Träger der Liaoning-Klasse haben nur eine begrenzte Anzahl von J-15 an Bord. Diese (wenigen) Luftüberlegenheitsjäger werden zur Abwehr von Luftangriffen auf die Flotte benötigt.
4. Luftnahunterstützung fällt dann derzeit "flach".
a) Alle Erfahrungen der letzten Jahre (bis hin zum Irak und Syrien) zeigen aber, dass auch im Bodeneinsatz die Luftnahunterstützung durch Flächenflugzeuge benötigt wird.
b) Kampfhubschrauber alleine reichen nicht und
c) könnten auf den LPDs nur unter Verzicht auf Transportgerät und auf den Trägern der Liaoning-Größe nur unter Verzicht auf Luftabwehrkapazitäten eingeschifft werden. Beides stellt eine Beeinträchtigung nötiger Kapazitäten dar.
5. China benötigt daher trägergestützte Erdkampfflugzeuge für die Luftnahunterstützung bei amphibischen Operationen.
6. Westliche Marinekräfte verfügen für diese Zwecke über Senkrechtstarter. China hat solche Flugzeuge nicht.
Du hast für Dich entschieden, dass China den Weg der weniger potenten Seemächte geht.7. Dafür reichen kleinere Träger aus, die billiger, flexibler und im Einsatz unverwundbarer sind.
8. Eine Nation, die in den Bau von Flugzeugträgern einsteigt, wird bei Eigenkonstruktionen (auch zur Vermeidung von Fehlplanungen) eher mit kleineren Schiffen anfangen und nicht gleich einen atomaren Träger auf Kiel legen.
9. Und auch dabei wird man sich soweit möglich an einem bewährten Design orientieren, das man möglichst intensiv studieren und überarbeiten konnte.
10. Erst, wenn entsprechende praktische Erfahrungen vorliegen, wird unter Einbeziehung dieser Erfahrungen der nächste Schritt getan werden.
Ich und andere schätzen das "Projekt Seeluftwaffe" anders ein, weil die Chinesen es auf epischer Breite und mit einem Aufwand betreiben, der schon über viele Jahre dem doppelten bis dreifachen dessen entsprechen dürfte, was die Amerikaner derzeit in Entwicklung und Erhalt ihrer Seeluftwaffe investieren.
Dann lassen wir uns mal überraschen, wer das bessere Einschätzungsvermögen hat.