Ukrainische An-124 am Himmel

Diskutiere Ukrainische An-124 am Himmel im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Heute Morgen (09:45) flog eine An-124 über uns hinweg gen Westen. Man hat sie nicht gesehen aber gehört... :-) Der Ukrainer kam aus LEJ. Was macht...
Packersmojawe

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Heute Morgen (09:45) flog eine An-124 über uns hinweg gen Westen. Man hat sie nicht gesehen aber gehört... :-) Der Ukrainer kam aus LEJ. Was macht der bei uns ?
 
Chopper80

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Heute Morgen (09:45) flog eine An-124 über uns hinweg gen Westen. Man hat sie nicht gesehen aber gehört... :-) Der Ukrainer kam aus LEJ. Was macht der bei uns ?
Die fliegen, u. a. von LEJ aus weltweit Fracht, vor allem Übergröße

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Packersmojawe

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Super, danke. Wusste gar nicht dass die Ukraine An-124 hat.
 
Nici

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Antonow war vor allem ein Konstruktionsbüro und hat Prototypen und Vorserien gebaut. Die Serienfertigung erfolgte im Regelfall woanders - An-8 in Taschkent, An-10 in Woronesch, An-12 in Woronesch, Taschkent, Irkutsk und zu einem kleinen Teil im Kiewer Flugzeugwerk, An-22 in Taschkent, An-124 in Uljanowsk, An-72 in Charkow, An-74 in Charkow und Omsk, An-32 in Charkow. Nennenswerte Stückzahlen aus Kiew kamen wohl nur bei der An-26 und der An-24.
 
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Sowjetisch ja, Hersteller eben eher weniger. In der Sowjetunion waren die Konstruktionsbüros von den Herstellern organisatorisch getrennt. Die OKBs entwickelten grundsätzlich nur, entweder aufgrund einer Ausschreibung der Regierung oder in eher selteneren Fällen im direkten Regierungsauftrag (selbsständige Entwicklungen ohne Auftrag waren im System schlicht nicht vorgesehen - es konnten keine Ressourcen bereitgestellt und abgerechnet werden - und blieben daher die absolute Ausnahme, ich kenne eigentlich nur die Il-102.) Danach musste das Projekt vom Auftraggeber bestätigt werden, und für den Bau der Prototypen und der Vorserie wurde ein Produktionswerk ausgewählt. In einigen Fällen waren die OKBs aber auch in der Lage, Prototypen zu bauen (Beispiel OKB Tupolew, dem schon 1936 eine Teil eines Flugzeugwerkes angegliedert worden war). Wenn die Erprobung dort erfolgreich verlief, wurde dort weiterproduziert, teilweise wurden aber noch weitere Werke zur Produktion herangezogen. So kommt es, dass Antonow-Flugzeuge in Taschkent, Woroschilowgrad, Charkow und Uljanowsk produziert wurden, aber das Werk in Taschkent neben An- 8, An-12 und An-22 auch Il-14 und Il-76 produzierte

In Kiew gab es nun lange Zeit zwei Institutionen, was immer wieder zu Missverständnissen führt: Das OKB Antonow (eigentlich das OKB-153) und das Kiewer Flugzeugwerk (ursprünglich Werk Nr. 473, später dann Kiewer Flugzeugwerk (Киевский авиационный завод)). Beide hatten ursprünglich nichts miteinander zu tun. Letzteres produzierte am Anfang die Po-2, Jak-3 und Jak-9, aber auch den Mi-1. Das Werk ist auch älter (1923) als das OKB (1952). Erst 1948 fing man mit der An-2 an, Antonow-Flugzeuge zu bauen, und ab den 1950er Jahren dann nur noch Konstruktionen von Antonow, aber die wurden eben auch noch woanders gebaut. Aus dem Kiewer Werk kamen etwas über 1000 An-24, ungefähr 1400 An-26, praktisch alle (~360) An-32 und 18 der 56 An-124.
Der Zusammenschluss von OKB und Werk erfolgte erst lange nach dem Zerfall der Sowjetunion, 2009.
Diese Trennung von Entwicklung und Produktion machte es den Russen nach dem Zerfall der UdSSR ein stückweit leichter, ihre Tranporterflotte in Betrieb zu halten, führte aber andererseits dazu, dass die Ukraine keinen Produzenten für größere Flugzeuge mehr hatte.

Nebenbei: Oleg Antonow beschwerte sich 1948 über die äußerst schlechte Qualität und die schlampige Organisation des Werkes. Aufgeräumt hat den Laden dann Pjotr Schelest ab 1950 - und der war dann von 1963 bis 1972 Erster Sekretär der Kommunistischen Partei der Ukraine und stieg in seinen letzten Jahren zum Politbüromitglieder der KPdSU und stellvertretenden Ministerpräsidenten der UdSSR auf. Nachdem seine Parteikarriere vorbei war, arbeitete er 1974-1984 als Leiter eines Versuchs-Konstruktions-und Produktionsbüros in Dolgoprudny. Dort hatte man zwar zwischen 1966 und 1971 die An-2M gebaut, aber eigentlich beschäftigte man sich ab 1971 hauptsächlich mit der Entwicklung und dem Bau von Flugabwehrraketen


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Wobei das kiewer Werk AVIANT unabhängig von ANTINKOW war. Die Konzern Bildung erfolgte in der freien Ukraine. Seitdem erst ist Antonow ein Hersteller. Sehr viel wurde da aber nicht gemacht. Und das, was gemacht wurde, kam in grossen Teilen als Zulieferung aus Russland.
 
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Heute Morgen (09:45) flog eine An-124 über uns hinweg gen Westen. Man hat sie nicht gesehen aber gehört... :-) Der Ukrainer kam aus LEJ. Was macht der bei uns ?
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte Antonov Airlines seine Flugbetriebsbasis von Gostomel nach LEJ verlegt, wo sie bereits vorher schon im Rahmen von SALIS aktiv war.
 
Nici

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Aber das Antonov ein ukrainischer Flugzeug Hersteller ist, weißt schon?
Alles sehr interessant , aber ist eben für mich ziemlich unbekanntes Themengebiet 🤷‍♀️.
Mir ist nur zu Ohren gekommen das der Doppeldecker D-FWJK in Polen gefertigt wurde , aber wie geschrieben dieses habe ich nur mal so nebenbei gehört .
 
DerBruchpilot01

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Das ist korrekt. Bei der An-2 war aufgrund ihrer Eigenschaften und ihrer ziemlich universellen Einsetzbarkeit der Bedarf riesig - man spricht von rund 18.000 produzierten Exemplaren. Damit war das Werk № 473 in Kiew überfordert, obwohl die von 1949 bis 1963 insgesamt 3.349 An-2 produzierten. Außerdem brauchte man die dortigen Kapazitäten Anfang der 1960er Jahre für die An-24. In Dolgoprudno baute man 1966—1971 noch einmal 506 An-2M, aber auch das reichte natürlich nicht aus. Außerdem schwenkte das dortige Werk, wie oben schon geschrieben, auf Flugabwehrraketen um.
Der Ausweg war die Produktion bei PZL Mielec. Dazu lizenzierte man den Bau der An-2, und von 1959 bis 2002 wurden dort insgesamt 11.915 An-2 gebaut. Wenn man also eine "sowjetische" An-2 sieht, stehen die Chancen gut, dass sie aus Polen kommt.
Weil man relativ gute Erfahrungen gemacht hat, entwickelte man dort als Ko-produktion die PZL M-15 Belphegor, den einzigen Doppeldecker mit Strahlantrieb. Das Konzept hat sich allerdings nicht bewährt, und es blieb bei einer Kleinserie.
Auch die Antonow An-28 wurde wieder bei PZL in Polen produziert, auch wenn hier die Stückzahlen eher bescheiden waren. Die PZL M28 ist eine Weiterentwicklung der An-28 mit zwei Pratt & Whitney PT6 als Antrieb und moderner Avionik. Die US Air Force beschaffte 17, die Bundesluftwaffe hat zwei geleast.
Auch der Hubschrauber Mi-1 wurde zu einem großen Teil bei PZL in Polen gebaut - 1683 von 2680 Exemplaren. Beim Nachfolger Mi-2 kamen dann alle Serienexemplare (~ 5.400) aus Polen.

Der Haken an der Sache war nur, dass mit dem Zerfall der Sowjetunion der Absatzmarkt schlagartig wegbrach. Auch wenn man versuchte, die An-28 und die Mi-2 weiterzuentwickeln, war man damit kommerziell nicht sonderlich erfolgreich. Zwar konnte man die Typen auch im Westen absetzen, kam aber natürlich nie mehr an die früheren Stückzahlen heran.
 
EDGE-Henning

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Gestern hat Antonov eine seit dem russischen Einmarsch 2022 in der Ukraine festsitzende An-124 nach Leipzig ausgeflogen.

FlightRadar24

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Diese ist wohl zudem ein "Prototyp". Das Flugzeug soll Glascockpit und Chefrons an den Triebwerken besitzen. Es muss noch getestet und zertifiziert werden.
 
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