Unterlagen zu Bodentechnik DDR-Agrarflug (An-2, L-60, Z-37, Kruk, Dromadar, Ka-26)

Diskutiere Unterlagen zu Bodentechnik DDR-Agrarflug (An-2, L-60, Z-37, Kruk, Dromadar, Ka-26) im Vom Original zum Modell Forum im Bereich Modellbau; Hier mal zwei Fotos dieses Beladegestells für den T-174. Es sind zwei Mechanismen zu erkennen. Der untere dient sicher dazu, den Trichter zu...
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Alien
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Hier mal zwei Fotos dieses Beladegestells für den T-174.
Es sind zwei Mechanismen zu erkennen. Der untere dient sicher dazu, den Trichter zu öffnen.
Wer erledigt das ? Eine Handarbeitskraft oder kann das vom T-174 aus erledigt werden ? Anscheinend hat das der Fahrer des T-174 gemacht: es geht anscheinend ein Seil vom Öffnungsmechanismus zur Fahrerkabine.

Ebenso interessant der obere Mechanismus. Anscheinend kann man die Befüllmenge bzw. das Befüllgewicht steuern.
Wie funktioniert dies ?

Fotos: Eberswalde-Finow 2019, mit Gruß D. Billig.



 
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Jeroen

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Alien
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Ich stell mich vor das die in der Nahe von Grenzbereich, Militarflugplatze, TUP-en, Zivilflugplatze dennoch sich melden mussten,
 
Flugi

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Noch mal zu den Fotos der DM-SIG.
Welchen Zweck hat die Antenne oben auf dem Seitenleitwerk ?
Das ist eine ganz simple Antenne für den Flugfunk.

Ob jetzt die L-60 beim Agrarflug, es war damals ja noch der Wirtschaftsflug, alle ein Flugfunk eingebaut hatten, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Bezeichnung Wirtschaftsflug impliziert ja, das hier auch noch andere Arbeiten gemacht wurden, die nicht nur mit Düngerstreuen zu tun hatten.
Fakt ist, der Flugfunk wurde beim Agrarflug nicht gebraucht.
Er war ein Kostenfaktor. Nicht nur in der Anschaffung, auch bei Wartung und Gewicht im Flugzeug.
Daraus resultiert, das bei der Anschaffung der Z-37 kein Funkgerät eingebaut war. Eine Reihe der Kamow hatte Funkgeräte bei der Anschaffung, die aber bis auf die Maschinen im Bildflug alle ausgebaut wurden.
In der Höhe, in der wir flogen gab es keinen Flugverkehr, außer Bussard, Weihe oder eine wildgewordene Mi-24. :biggrin:
Die Anflugverfahren an größere Flugplätze, wie Erfurt und Leipzig waren genau festgelegt. Es gab einen Flugplan. Alles wurde telephonisch geregelt.
Auf einer Strecke war man auf sich allein gestellt. Man konnte mit dem Kamow auch mal unterwegs anhalten, um Wasser zu lassen. :wink2:
Selbst in seinem Einsatzgebiet und wenn es direkt an der Grenze war, alles per Telephon. Da waren die Grenztruppen, die Flugüberwachung und die Kreispolizeidienststellen informiert.
Also wozu das ganze Funkgeprassel?
Erst viele Jahre später ist man dazu übergegangen, den Landwirtschaftsfunk in die Flieger einzubauen. Das war so etwas wie unser Handy heute :biggrin: und eine unwahrscheinliche Verbesserung unserer Kommunikationswege zwischen Einsatzflieger, Mechaniker, ACZ und LPG.

Und jetzt komme ich noch einmal auf die Bilder der L-60 zurück.
Was hatte diese Maschine für eine temporäre Aufgabe? Ich kann das im Moment auch nicht sagen. Es war kein Agrarflugzeug und, was bis dato noch keiner bemerkt hat, es interessiert auch wahrscheinlich niemand wirklich, keiner hat die vierte Antenne erkannt. Eine Langdrahtantenne zwischen Rumpf und dieser Aluschelle am linken Fahrwerksbein, die provisorisch und zusätzlich angebaut wurde.
Es ist denkbar, das man eine Messreihe für einen Auftraggeber geflogen, bei der es auch auf die genaue Höhe über Grund angekommen ist.

 
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Und jetzt komme ich noch einmal auf die Bilder der L-60 zurück.
Was hatte diese Maschine für eine temporäre Aufgabe? Ich kann das im Moment auch nicht sagen. Es war kein Agrarflugzeug und, was bis dato noch keiner bemerkt hat, es interessiert auch wahrscheinlich niemand wirklich, keiner hat die vierte Antenne erkannt. Eine Langdrahtantenne zwischen Rumpf und dieser Aluschelle am linken Fahrwerksbein, die provisorisch und zusätzlich angebaut wurde.
Es ist denkbar, das man eine Messreihe für einen Auftraggeber geflogen ist, bei der es auch auf die genaue Höhe über Grund angekommen ist.
Interessante Beobachtung.
Vielleicht sind da Meßreihen geflogen worden für die Großfunkstelle Nauen:
 
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Hallo,

da möchte ich mich auch einmal dazu äußern:
hier in der Staffel Dresden mit GFPl Kesselsdorf wurden die Z-37A beladen mit Sack an der geöffneten Baggerschaufel angehangen, ein Kollege stieg auf die Tragfläche und öffnete den Beladesack per Hand. Bei den PZL 106 BR wurde die Baggerschaufel nach dem Befüllen vom Anhänger auf einen Nachläufer am Bagger abgestellt, der Beladesack an den Kranhaken angehängt und an der Maschine per Hydraulik geöffnet und geschlossen. Am Beladegestell war eine Federwaage angebracht. Von der Baggerschaufel zum Bagger und auch vom Beladesack zum Bagger verliefen ausreichend lange Hydraulikschläuche.

Viele Grüße Falk

Flugbegeistert und Hobbymeteorologe: www.wetter-bannewitz.de
 
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@Monitor

Das könnte ggf. eine mögliche Erklärung sein. Dazu passt auf jeden Fall dann die KW-Drahtantenne.
Auch am Antennenmessplatz in Brück (zwei der Holztürme davon stehen ja heute noch) gab es Messflüge (horizontale und insbesondere vertikale Strahlungsverläufe diverser Antennen), aber mit speziell ausgerüsteten Hubschraubern. Erst bis 1962 und dann später wieder bis 1988 (Messung der Strahlungsdiagramme der DDR-Mittel- und Kurzwellensender), u.a. für Küstenfunkstelle Rügen Radio in Lohme und Empfangsstelle in Glowe, den Fernsehturm am Alexanderplatz in Berlin und die Funksendestelle in Königswusterhausen.

Wie es scheint, hat man hier die Funkausrüstung, die die NVA-L-60 zumindest teilweise hatten, weiterverwendet, nur mit anscheinend umgedrehter Antennenanordnung.
Die NVA-Maschinen hatten (zumindest teilweise):

  • UKW-Schwertantenne mittig unter dem Rumpf zwischen den HFW-Beinen -> hier oben auf dem SLW
  • KW-Drahtantenne zwischen SLW und Rumpfmitte oben in Höhe TF-Vorderkante -> hier zwischen li. HFW und hinterer RW-Antenne

Der Funkhöhenmesser macht die gezeigte Maschine dann endgültig zum Exoten.
 
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Du wohnst doch da gleich um die Ecke. Da wirst Du mal, nach dem Moto "Jugend forscht" einen Forschungsauftrag übernehmen und der Sache nachgehen. :loyal:
Ich weiß ja auch noch einen bekannten FF-User, der wohnt direkt in Nauen. :TD:
Das wäre tatsächlich schon mal interessant.
Zu den Fotos weiß ich die definitive Quelle nicht, ich weiß nur, die habe ich in der Wendezeit aus dem Nauener Sperrmüll gerettet.

Ansonsten … "Jugend forscht" … : ich bin ja nicht mehr diese Altersklasse. :TD:
 
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Fakt ist erst einmal, das hier keine Applikationsanlage angebaut und auch kein Chemikalienbehälter eingebaut ist. Als kein Agrarflugzeug.
Nur fünf L60 waren nicht als 'Agrar' sondern ursprünglich als 'Mehrzweck-Flugzeug' eingetragen (DM-SIA, SID, SIG, SIJ, SIK).
Quelle: DDR-Zivilluftfahrtregister, Grass/Meyer 1990
 
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Zusätzliche Info in Billig/Meyer, Flugzeuge der DDR, Teil II: die DM-SIG hatte Doppelsteuerung.
 
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Das ist sicher dieser Mechanismus im zweiten Foto von #62.
Hallo,

genau, das ist die Waage. Die Seile am Beladesack im ersten Bild entlasten den Kunststoff bei Beladung, wenn sich der Kunststoff dehnt dann nur bis die Seile straff sind, dann liegt das Gewicht auf den Seilen.

Viele Grüße Falk
 
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Hallo,

auf dieser Seite ist ein schönes Bild das den Beladevorgang bei einer PZL 106 zeigt.


Viele Grüße Falk
 
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Hallo,

auf dieser Seite ist ein schönes Bild das den Beladevorgang bei einer PZL 106 zeigt.


Viele Grüße Falk
Auf dem Foto der Webseite: anscheinend erfolgt das Öffnen und Schließen des Düngerbehälters hydraulisch durch diesen langen doppelten Schlauch.
PZL-104 Wilga im Agrarflug ??
 
Majak

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zur Beladung der Z-37 wäre anzumerken; es gab die Methode "Schafstädt" und "Löwenberg" benannt nach den gleichnamigen ACZ, die erstere benötigt einen
Belader, der bei jedem Befüllvorgang auf die Z steigt und Beladesack manuell öffnet und vor allem auch rechtzeitig schließt. Dazu beobachtet er die Füllstandsanzeige im Cockpit. Dies ist bei der Düngersorte Kalkammonsalpeter wichtig um eine Überladung der Maschine zu verhindern. Beim Harnstoff, der spezifisch leichter ist, gehen max. 480 kg in den Behälter, also keine Probleme mit Überlast.

Bei der "Löwenberg" Methode erfolgt das Öffnen uns Schließen durch den Laderfahrer, äußerlich erkennbar an den zwei zusätzlichen Hydraulikschläuchen.
Anfangs wurde der Deckel der Chemikalienbehälters einfach abgebaut, später aber durch eine vom Piloten über einen einfachen Seilzug betätigte Öffnungsvorrichtung ergänzt. Damit sollte das Herauswehen von Dünger bein Start verhindert werden. Die Füllstandskontrolle oblag nun den Piloten, er gab dem Laderfahrer ein Zeichen. Diese Methode sparte dem ACZ eine VBE ein und der Beladevorgang wurde noch schneller und auch sicherer. Beladezeiten von 40 sec.
waren möglich und bei den Laderfahren gab es regelrechte Virtuosen, im Brigadeeinsatz auch schon mal 150 Beladevorgange am Tag!

Gruß JuG


Ein Bild aus früheren Tagen, später wurden die Landeklappen beim Beladen neutral gestellt. Wahrscheinlich wollte man einen Start mit LK-Stellung 55 Grad vermeiden.
 
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