Die USA würden sich bei einer Umsetzung der Pläne selbst Schaden zufügen.
Alleine am größten Truppenübungsplatz in Westeuropa in Grafenwöhr (Nordbayern) hat die US Army seit 2003 fast eine Mrd. EUR investiert.
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Da sich die USA selbst schaden würden (kommt drauf an, was man als Schaden versteht) schlägt dieser Abzug auch und gerade bei den US-Republikanern inzwischen hohe Wellen:
«Wir glauben, dass solche Schritte die nationale Sicherheit der USA erheblich schädigen und die Position Russlands zu unserem Nachteil stärken würden», heißt es in einem Brief an Präsident Donald Trump, den mehr als 20 Republikaner des Militärausschusses im Abgeordnetenhaus unterzeichneten.
Dazu kommt dann das Interesse der Europäer bzw. Deutschlands an der Beibehaltung (oder Verlagerung) der Stützpunkte.
Ich schlage daher eine Splittung der Diskussion vor:
die Frage, ob die US-Stützpunkte in Europa (speziell Deutschland) aufrecht erhalten oder hier verlagert werden sollen, ist in diesem Strang - denke ich - richtig.
was aber (nach einem tatsächlichen Abzug) mit den dann ehemaligen US-Stützpunkten passiert,
sollten wir hier diskutieren.
Zu Deinen weiteren Punkten:
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Ich bin der Meinung, dass vertragliche Abmachungen (hier: 2 %-Ziel am BIP für Verteidigungshaushalt) grundsätzlich eingehalten werden sollten. Deutschland lag im Jahr 2019 bei 1,3 %.
Andererseits wird von manchen behauptet, dass bei strikter Einhaltung des 2 %-Ziels über einen längeren Zeitraum - sagen wir mal 10 Jahre - die Bundeswehr exorbitant wachsen würde, man über das Ziel hinaus schießen würde.
Kann dazu jemand was sagen?
Ist das 2 % Thema wirklich eine vertragliche Abmachung? Oder war das nur eine programmatische Zielvorgabe, wobei noch völlig ungeklärt ist, ob Ausgaben zur Konfliktvermeidung und Prävention (z.B. über "Entwicklungshilfe") auch in die 2 % gerechnet werden müssten.
Was den letzten Punkt betrifft:
Nach dem Ende des "Kalten Krieges" hat Deutschland seine Rüstungsausgaben massiv reduziert ("Friedensdividende") und ist z.T. langfristige andere Verpflichtungen eingegangen.
Inzwischen stellt sich für Sicherheitspolitiker zunehmend die Frage, wie "sicher" der "kalte Frieden" mit Russland ist. Russland ist zunehmend dabei, die nach dem Ende der Sowjetunion desolaten Streitkräfte zu erneuern, und scheut dabei vor Vertragsverletzungen (Ukraine, Krim) nicht zurück. Dass sich Russland seinerseits von einem expansionistischen "Westen" und einer islamistischen Bewegung bedroht sieht (NATO-Osterweiterung, türkische Unterstützung von islamischen Bewegungen in Zentralasien, Kaukasus) und etwa die arktische Nordflanke durch den Klimawandel immer mehr angreifbar wird, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, um auch die russischen Befindlichkeiten zu nennen.
Natürlich hat das Stichwort "Ukraine" bei den jetzigen Nachbarn Russlands - über Polen bis zu den baltischen Staaten - auch Befürchtungen geweckt. Auch das muss man benennen.
Und militärisch orientierte Experten werden Dir auf Deine Frage immer antworten, dass die Bundeswehr als Gegenpol zum militärischen Koloss Russland nie genug wachsen kann, schon gar nicht exorbitant - und dazu die Rückkehr des "Kalten Krieges" beschwören.
Was erwartest Du also für eine Antwort?