US SAC Atomwaffenstudie von 1956

Diskutiere US SAC Atomwaffenstudie von 1956 im US-Streitkräfte Forum im Bereich Einsatz bei; Hallo zusammen, vielleicht haben es einige heute schon unter Schlagzeilen wie "91 Atombomben auf Berlin" oder "91 Atombomben sollten auf...
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Hallo zusammen,

vielleicht haben es einige heute schon unter Schlagzeilen wie "91 Atombomben auf Berlin" oder "91 Atombomben sollten auf Ost-Berlin niedergehen" in den Medien gelesen?

Hier die Links zu den entsprechend veröffentlichten Dokumenten des National Security Archive:

http://nsarchive.gwu.edu/nukevault/ebb538-Cold-War-Nuclear-Target-List-Declassified-First-Ever/

"U.S. Cold War Nuclear Target Lists Declassified for First Time
According to 1956 Plan, H-Bombs were to be Used Against Priority “Air Power” Targets in the Soviet Union, China, and Eastern Europe
Major Cities in Soviet Bloc, Including East Berlin, Were High Priorities in “Systematic Destruction” for Atomic Bombings
Plans to Target People (“Population”) Violated International Legal Norms
SAC Wanted a 60 Megaton Bomb, Equivalent to over 4,000 Hiroshima Atomic Weapons
National Security Archive Electronic Briefing Book No. 538
Edited by William Burr
Posted - December 22, 2015"

Hier die Zusammenstellung für Berlin:
http://nsarchive.gwu.edu/nukevault/ebb538-Cold-War-Nuclear-Target-List-Declassified-First-Ever/documents/East-Berlin.pdf

Schon irgendwie erschreckend:
- 68 Bomben auf Berlin-Ost
- 3 auf Bernau
- 4 auf Hennigsdorf
- 3 auf Oranienburg
- 8 auf Potsdam
- 2 auf Schönwalde
- 3 auf Velten
Da wäre auch von West-Berlin sicher nicht viel übrig geblieben.

In den weiteren Listen (am Ende der Seite) finden sich diverse weitere Ziele.
 
Hagewi

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.....Da wäre auch von West-Berlin sicher nicht viel übrig geblieben.....
Wenn es zu dieser großen Schmeißerei gekommen wäre, wäre nirgendwo etwas übrig geblieben.

Diese Erkenntnis führte ja auch zu dem bekannten Strategiewechsel. Ist der Erde ja dann auch erspart geblieben.

Hagewi
 
nuke

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Waren die gewählten Atomwaffen so schwach oder funktionieren die bei mitteleuropäischer Bauweise nicht so effektiv wie bei japanischen Holz- und Papierhäusern? Oder wurde ein hoher Verlust auf dem Weg nach Berlin mit einbezogen und nur von einem Bruchteil wurde überhaupt angenommen, es würde jemals vor Ort gezündet werden können? Wenn man solche Mengen braucht, kann man den Krieg ja gleich konventionell führen.
 
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Ist ja noch gar nicht so lange her, da hatten wir ja auch schon einen Thread:
http://www.flugzeugforum.de/threads/81645-A-Waffen/page8

Fakt ist, dass die Nachwirkungen einer Kernexplosion überhöht werden. Meist von Menschen, die im physikalischen Verständnis nicht ganz auf Höhe des Themas sind - sei es aus Ignoranz oder aus Desinteresse. In Hiroshima und Nagasaki wohnen heute zusammen fast zwei Millionen Menschen, und leben dabei gesünder als in manch anderen Großstädten.
Na dann. Alles nicht so schlimm.
 
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Waren die gewählten Atomwaffen so schwach oder funktionieren die bei mitteleuropäischer Bauweise nicht so effektiv wie bei japanischen Holz- und Papierhäusern? Oder wurde ein hoher Verlust auf dem Weg nach Berlin mit einbezogen und nur von einem Bruchteil wurde überhaupt angenommen, es würde jemals vor Ort gezündet werden können? Wenn man solche Mengen braucht, kann man den Krieg ja gleich konventionell führen.
Bei genauer Betrachtung handelt es sich um kategorisierte Listen potentieller Zielobjekte. Wie und womit diese Ziele bekämpft werden sollten, ist in den freigegebenen Dokumenten dann doch noch unkenntlich gemacht worden.
Somit wird die Anzahl der Ziele in einem Gebiet nicht gleich Anzahl der einzusetzenden Waffen gewesen sein. Außerdem wird ja unterschieden, welche Zielkategorien mit thermonuklearen Waffen (H-Bomben) bzw. Atomwaffen (A-Bomben) anzugreifen sind und wie deren Zünder möglichst einzustellen sind.
So viele Waffen wie es potentielle Ziele in diesen Listen gibt, dürfte die USA 1959 auch nicht gehabt haben, dass das 1:1 umsetzbar gewesen wäre.

Also handelt es sich hier in erster Linie um eine Systematik zur Zielauswahl und Empfehlungen für deren Bekämpfung im Rahmen der Möglichkeiten und Erfordernisse.
 
pan am

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Dazu passt das hier "USAF AIR FORCE TACTICAL NUCLEAR AIR STRIKE FORCE 1956":

 
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"
So viele Waffen wie es potentielle Ziele in diesen Listen gibt, dürfte die USA 1959 auch nicht gehabt haben, dass das 1:1 umsetzbar gewesen wäre.
Vorsicht! Aus der oben verlinkten Quelle:
"This was a period when the nuclear weapons stockpile was reaching large numbers, from over 2400 in calendar 1955 to over 12,000 in calendar 1959 and reaching 22,229 in 1961."
 
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gerade auf dem MDR Sachsenspiegel: allein für die kleine Kreisstadt Borna ( 20 km südlich von Leipzig gelegen ): 3 Stück....?????
 
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Die Amerikaner sahen dort drei "lohnenswerte" Ziele.Mehr an Schlussfolgerung lassen die freigegebenen Informationen nicht zu.
 
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